Mitglied inaktiv
Alle finden mein Baby ganz toll, supersüß und "so ein freundliches Kind". "der kann doch gar nicht grantig sein " - auch eine beliebte Aussage. Alle sind superglücklich mit meinem Jungen. Nur ich bin ausgezehrt, leer und erschöpft. Nach nur 7,5 Monaten. Dabei weiß ich auch, dass es viel schlimmer geht. Mein Mann ist oft zu Hause und nimmt ihn mir ab, eine Putzfrau hab ich auch. Ich hab gar nicht das Recht nicht mehr zu können. Aber trotzdem entkräften mich einige Dinge unheimlich. Ich habe das Gefühl, dass seit seiner Geburt alles kontinuierlich schwieriger wird. Egal welches Thema ihr jetzt aussucht, mit meinem Kind läuft nichts davon einfach. Stillen? Ich bekomme keine innige Zeit zu zweit sondern Tritte, Kratzer und Bisse. Schlafen? Halbstündlich bis stündlich werde ich geweckt, die ganze Nacht. Tagesschläfchen? Nur in der Trage. Stimmung? Kaum ein Lachen zu entlocken, ständig am quängeln. Spielen? Keine 2 Minuten alleine, ich kann nicht mal pinkeln gehen ohne Heulkonzert oder Baby - Begleitung. Dauer-Bespaßung oder Tränen sind meine Optionen. Gesundheit? Seit 6 Wochen ständig kränkelnd. Essen? Nö, danke, lieber MuMi. Alles irgendwie normal, aber alles am sehr anstrengenden und schwierigen Ende des Normal - Spektrums. Niemand nimmt mich ernst wenn ich das erzähle. Alles nur eine Phase. Wenn ich mit ihm wo auf Besuch bin ist er abgelenkt und alles sieht gut aus. Er fühlt sich bei anderen scheinbar auch wohler. Die Phase dauert aber schon sein ganzes kurzes Leben. Es geht einfach langsam aber spürbar bergab. Die ersten 2-3 Monate war er vielleicht nicht das anspruchsloseste Kind, aber es war zu schaffen. Dieses Gefühl hab ich jetzt nicht mehr. Er ist nicht glücklich und ich reiße mir den A... auf um das zu ändern, schaffe es aber nicht. Ich habe kein Bauchgefühl. Wenn er weint - also sehr oft - weiß ich nicht instinktiv was das Problem ist. Ich habe es nicht im Gefühl zu entscheiden, was ich wie ändern könnte oder sollte damit irgendeine der 1000 Baustellen vielleicht ein bisschen erträglicher wird. Ich habe ständig ein schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber, weil ich das Gefühl habe als Mutter zu versagen, obwohl ich nichts benennen könnte, was ich bisher großartig falsch gemacht habe. Er wird gestillt, er schläft bei uns im Familienbett, ich trage ihn sehr viel, ich informiere mich ständig über alle Baby - Fragen um alles so gut wie möglich zu machen. Es reicht nicht, egal was ich mache. Ich hab noch nicht mal das Gefühl, dass ich für ihn ein besonders wichtiger Mensch bin. Er will oft nicht getröstet werden von mir. Bespaßt und beschäftigt, ja, bis endlich sein Papa, der einzig wirklich brauchbare Mensch, kommt. Von mir stößt er sich weg und weint noch lauter, wenn ich ihn trösten möchte. Nicht immer, aber zu oft für mich. Das schlimmste ist vermutlich, dass ich inzwischen irgendwie nicht mehr mit dem Herzen dabei bin. Ich habe angefangen mich emotional zu entfernen, damit diese ständige Zurückweisung von meinem eigenen Baby mich nicht völlig auffrisst. Es ist so verletzend wenn er bei mir weint und weint und kaum nimmt sein Papa ihn beruhigt er sich. "Kommt dir nur so vor" höre ich dann. Ich übertreibe wohl in den Augen der anderen. Ich habe lange Jahre gebraucht um für ein Kind bereit zu sein und als ich mich entschlossen habe eines zu bekommen wollte ich 1000 prozentig hinter dieser Entscheidung stehen. Das tue ich auch. Niemals sollte das Kind meine Ängste und Unsicherheiten der Mutterschaft gegenüber ausbaden müssen. Aber inzwischen muss ich einsehen, dass all die Ängste und Unsicherheiten wohl berechtigt waren. Ich will so vieles nicht an ihn weiter geben, wie es mir widerfahren ist. Es tut mir leid für mein Kind, dass es mich zur Mutter haben muss. Ich werde ein Leben lang versuchen, meine Unzulänglichkeiten irgendwie zu kompensieren. Ich werde um seine Liebe kämpfen, ich weiß nur noch nicht, wie. Wenigstens hat er einen tollen Vater. Er wird immer geliebt werden, egal wie schwer sich seine Mutter in ihrer Rolle tut. Danke fürs Lesen, von mir aus dürft ihr mich jetzt für bekloppt erklären
1. Du bist nicht bekloppt. 2. Niemand außer dir kann beurteilen, wie ausgelaugt und fertig du dich fühlst. 3. Er lieb dich sicher zu 100 %. Evtl. macht der Papa etwas was du nicht machst oder er freut sich "nur" weil er den Papa nicht so oft sieht wie dich. Meine Maus hat erst wirklich besser geschlafen als sie in ihr eigenes Zimmer gezogen ist. Das hat mir die Hebamme schon früher geraten, aber da wollte ich noch nicht. Aber irgendwann wurde es mir auch zu viel und sie musste ausziehen. Nach eineinhalb wochen wurde es plötzlich besser. Jetzt hat sie sogar schon 3 mal plötzlich durchgeschlafen. Ein Versuch wäre es ja evtl auch bei euch Wert. Ich kann dich auf jeden Fall gut verstehen. Es ist manchmal einfach zu viel. Für deine Gefühlslage wäre aber sicher auch Hilfe gut. Das hört sich nicht gut an.
Hallo, dein Baby spürt das du mit den Nerven am Ende bist. Es liebt dich. Du musst dir unbedingt Hilfe suchen bei deiner Hebamme oder beim Frauenarzt. Die wissen was zu tun ist. Unsere Tochter jetzt 8 Monate war auch nur am Schreien. Mir ging es wie dir. Es hört keiner zu und alle Fragen was hat die denn? Aber dein Arzt oder Hebi hören zu. Du läufst gerade in Gefahr zur Wochenbettdepression. Jaaa die können auch erst so spät kommen. Wenn du dir jetzt Hilfe suchst kommst du noch raus aus dem Teufelskreis. Mach das bevor es zu spät ist und du in eine Klinik musst. Keine is davor gefeilt. Es kann jede treffen egal das wievielte Kind es ist. Bei mir war es das dritte wo alle denken die weiß doch wie es geht. Und geh nebenher mit deiner Maus zum Ostheopaten auch der bewirkt Wunder. Liebe grüße
Man muss um die Liebe von dem eigenen kind nicht kämpfen. Es liebt seine Mama immer, selbst wenn sie sich auf den kopf stellt. Du darfst nicht vergessen, dass das Kind dich jetzt seit 3/4 jahr gut kennengelernt hat. Er weiß wie du tickst und was er tun muss damit du wie reagierst. So langsam aber sicher geht sie Erziehung los. Du musst nicht sofort springen, wenn dein kind nicht alleine spielen mag. Du kannst ja da sein, musst aber nicht um ihn rumschlecken als wäre er der Mittelpunkt der Erde. Genauso wie du dafür sorgst, dass es deinem kind gut geht darfst du ihm aber auch zeigen dass auch du ein mensch bist bei dem auch mal schlechte Laune oder wenig Energie drin ist. Das kann er schon langsam lernen. Das mit dem trösten ist bei uns umgekehrt. Dein mann strahlt vielleicht einfach eher die ruhe aus, die dein Sohn braucht wenn er sich aufregt. Das ist nicht schlimm, er liebt dich trotzdem. Bei uns ist es umgekehrt, mein Mann darf nicht trösten. Das darfst du nicht persönlich nehmen. Versuch nicht krampfhaft beliebt zu sein oder eine besonders tolle mama. Sei einfach kongruent in deinem verhalten und verstell dich nicht (ich weiß das sagt sich einfach). Sei einfach du.
Huhu, lass Dich drücken... Ich würde versuchen mal mehr Egoist zu sein. Du musst nicht 24/7 der Unterhalter sein, unsere Kinder werden groß und versuchen uns im Griff zu haben aber wir geben letztlich die Regeln vor. Krümel testet auch gerade mein Nervenkostüm aus. Es ist anstrengend nicht zutun was sie will aber ich werde mich hüten beim ersten Quängeln nachzugeben. Du bist bestimmt eine tolle Mutter! Es klingt nur so, dass Du dich zu sehr verbiegst...
Also die Dinge, die du aufzählst, finde ich ehrlich gesagt alle ziemlich normal. Ich sehe auch aus als wäre ich im ständigen Kampf mit einer Katze oder so, da ich ununterbrochen zerkratzt werde. Die langen Haare hab ich schon vor Monaten abschneiden lassen, da sie die büschelweise rausreißt. Seit Januar kommt sie nachts alle 1 1/2 bis 2 Stunden. Tagsüber schläft sie ausschließlich auf mir. Die Trage ist leider wieder out. Sobald ich versuche sie hinzulegen, schreit sie. Alleine spielt sie auch sehr wenig, aber ich finde, mit 8 Monaten muss sie das auch noch nicht. Davon abgesehen, dass ich sie gar nicht aus den Augen lassen könnte, da sie sich überall hochzieht und seit kurzem versucht, die Treppe hochzukrabbeln. Krank war sie den Winter über auch ständig. Wir hätten eigenlich letzten Monat einen Babyschwimmkurs gestartet, da sie von 6 Mal aber 5 Mal krank war, fiel der ins Wasser. Mein Mann kommt in der Regel erst um 21:15 nach Hause und arbeitet oft an Wochenenden. Ich bin also recht viel allein mit ihr. Und irgendwie muss ich dann noch meine Teilzeitarbeit, Haushalt und nicht zuletzt meinen knapp 5 Jahre alten Sohn unterbekommen (der momentan leider viel zu kurz kommt). Natürlich ist das alles sehr anstrengend, aber das erste Lebensjahr ist nun mal leider oft so. Ich denke auch, dass sie so reagiert, weil sie spürt wie gestresst du bist. Das färbt auf sie ab. Der Papa ist ruhiger, das beruhigt sie auch. Setz dich doch nicht so unter Druck, dann wirst du entspannter und sie ebenfalls. Wie gesagt, ich sehe wirklich nichts ungewöhnliches an den Dingen, die du beschrieben hast.
Danke für eure Worte und Gedanken. Klar, liest sich wie Depression.. Hatte auch anfangs Probleme damit, die waren aber schnell behoben weils eigentlich an der Schilddrüse lag. Medikation angepasst und alles war wieder gut. Aber das ist jetzt anders. Die Schilddrüse muss ich eh dauernd kontrollieren lassen und da passt alles. Auch fehlen die Überängstlichkeit und die Schlafstörungen von damals. Mit dem Therapeuten hab ich auch schon darüber geredet. Er fand auch, dass das alles normal ist - schwierige Zeit, das erste Jahr usw. Ich soll unsere Beziehung nicht krank denken und alles so zerpflücken. Und der Schlafentzug täte sein übriges. Aber das ist ja das, da fühle ich mich nicht richtig ernst genommen, irgendwie. Das sind doch Standard Floskeln. Und wie gesagt, ja ich weiß, andere machen noch viel mehr mit und schaffen es auch. Das hilft mir jetzt nicht gerade mich weniger unfähig zu fühlen..
Ich glaube nicht, dass das Standardfloskeln sind, es ist einfach die Realität. Ich glaube da hat dein Therapeut nicht unrecht. Ich muss auch ganz schön kämpfen, wenn ich nachts nur 4 Stunden geschlafen habe und morgens arbeiten muss. Und danach geht es Schlag auf Schlag mit Unterhaltungsprogramm für die Kleine , Haushalt und kochen weiter. Es ist anstrengend, aber es wird bald besser!! Wie gesagt, je weniger du dich selbst stresst, umso ausgeglichener ist dein Baby und das entspannt die Gesamtsituation.
Das sagt sich so leicht "entspannt bleiben" Ich weiß du meinst es gut Danke
Wichtig ist, dass du dich nicht "emotional" von deinem baby entfernst. Dass du alles nicht so auf die Goldwaage legst find ich auch wichtig. Alles wird gut.
Ich liebe den kleinen über alle Maßen. Ich muss nur manchmal wenn er echt den ganzen Tag nur am nörgeln ist irgendwie ein bisschen auf Durchzug schalten. Ich komme mir dann sehr gefühlskalt vor ihm gegenüber, aber wenn ich ihn wickeln muss zum Beispiel und genau weiß, dass er dabei wieder die ganze Zeit brüllen wird muss ich irgendwie hart bleiben und ihn trotzdem wickeln. Es hilft kein Ablenken und was weiß ich und das ist auch sowas wo er sich danach nicht trösten lassen möchte von mir. Verstehe ich eh, ich war ja die "Böse" die ihm das Wickeln "angetan" hat.
Das kommt dir jetzt so vor, aber er lernt daraus fürs Leben. Man muss da nicht nachgeben. Kinder, denen bei jedem quak nachgegeben wird lernen, dass sie eben nur kurz weinen müssen und dann macht mama was sie wollen. Aber manchmal muss das Kind auch lernen, dass mama das durchzieht, was sie will. Und das lernt dein kind da beim wickeln auch schon. Das ist nicht verkehrt. Versuch die Sachen von ihrer guten Seite aus zu sehen. Dein Kind lernt, dass es sich auf deine Handlungen verlassen kann und wird später kein "ich kann das nicht"-kind. Er bekommt ja liebe von dir, du bist ja nicht 24 stunden lang ätzend zu ihm.
Ich kann dich sehr gut verstehen. Auch trotz Unterstützung geht man kaputt. Meiner ist auch sehr quebgelig und braucht 24 Std Betreuung und Bespaßung. Er kann sich keine 5 Min alleine beschäftigen und beim wickeln genau wie bei dir. Nur Geschrei und Genörgel. Zudem hatten wir die 3 Monats Koliken die 4 Monate gingen. Er hatte bis vor kurzem paar ruhige Tage aber sind vorbei. Ich bin fertig und auch am heulen. Denke nur dran dass es vorbei geht.
Hast du auch oft das Gefühl, dass deinem Kind nichts recht ist, was du tust? Alle sagen immer man soll auf seinen Bauch hören, man weiß instinktiv was das Baby braucht. Ich offensichtlich nicht. Vielleicht haben wir ja 24h - Babys. Meiner hätte sich dann zwar erst nach ca 3 Monaten zu einem entwickelt, aber vielleicht habe ich ihn dazu gemacht, weil ich immer Angst habe zu wenig zu tun
Ich habe so oft an mir gezweifelt. Habe bei anderen aber gesehen dass die es auch nicht anders machen sogar weniger Unterhaltung. Den Banys war das wohl genug, meinem nicht. Er braucht viel Action und Abwechslung. Hab aber erfahren dass ich auch so ear...tja! Ein Mini-Me...toll!
Hah, dann muss mein mann schuld sein! Seine Mutter kann man leider nicht mehr fragen, wie er so war, aber meine sagt immer, sie kann gar nicht glauben, dass mein kleiner so schwierig sein soll, weil ich so ein extrem "braves" Baby war. Ich wurde aber wohl auch schreien gelassen...