Wesen
Hallöle, in zwei Wochen geht die Geburt wohl los. Ich hatte mich so riesig auf den Zwerg gefreut, meine Familie freut sich riesig aber plötzlich fühle ich mich so absolut nicht bereit. Ich zweifel gerade jede einzelne Eigenschaft von mir an, kann mich nicht im Spiegel sehen, ohne nich unfassbar hässlich zu finden (dass der Kleine sich später total für mich schämen muss, etc.), Haushalt geht schleppend und mir sagt man eh nach, dass ich nicht die beste Hausfrau bin... ich sehe Videos und Bilder von etwas ausgewachseneren Kindern (3-4 Jahre) und fühle mich urplötzlich erschlagen von dem Gedanken, so einem Kind die richtigen Werte mitgeben zu müssen. Da ist es ja mit gut Reden und Nettigkeit nicht getan und für alles andere wird man ja von den Kleinen für eine Weile gehasst (war jedenfalls in meiner Kindheit so). Mein eigenes Verhältnis zur Mutter ist extrem gestört und ich kann der ganzen Rolle "Mutter" null Positives abgewinnen. Was nicht heißt, dass ich nicht Elternteil sein will. Mein Partner sieht das alles überhaupt nicht so eng, freut sich extrem auf den Kleinen sowie auf die Vaterrolle. Ich habe mich bis jetzt auch einfach nur riesig gefreut gehabt. Erst die letzten Tage kommen mir so Gedanken, wie oben beschrieben. Gibt es Mütter, die kurz vor Schluss ähnliches "Lampenfieber" hatten? LG
Keine Panik! Ich hab das zwischendurch auch. Eine Freundin hat mir mal gesagt: Eine gute Mutter liebt ihr Kind und hilft ihm so gut sie kann. Und allein das ich mir Sorgen machen würde keine gute Mutter zu sein würde zeigen, dass ich eine gute Mutter werde. Versuch es vll auch so zu sehen! Fühl dich gedrückt du bist nicht allein.
Das sind bestimmt die Hormone jetzt. Eine gute Freundin hat mir, als sie ihr erstes Kind bekommen hatte u ich sie gefragt habe wie sie das so alles wusste wie sie was machen muss u wann u generell einfach wie es ,,geht" von jetzt auf gleich Mutter zu sein gesagt dass sie als sich als sie das Baby zum ersten Mal sah alles einfach auf Mama-sein eingestellt hat
Diese Aussage fand ich so toll u als ich mein erstes Kind bekommen habe war es genau so wie sie sagte
klar gibt es immer mal wieder schwierige Phasen u es werden auch die nächsten Jahre immer schwierige Phasen kommen
aber im Großen u Ganzen wirst du das als Mama bestimmt mit hoffentlich guter Unterstützung vom Papa gut hinbekommen
Ja, jetzt kommt langsam die Panik vor der unbekannten Aufgabe auf. Alleine schon die Tatsache, was du dir für Gedanken machst, zeigt, daß es dir sehr wichtig ist, dein Kind vernünftig zu erziehen und ihm die richtigen Werte mitzugeben. Und wenn dieser Wunsch in dir steckt, dann wirst du es auch schaffen! Klar, nicht jedes Eltern-Kind-Verhältnis ist gut, und es ist schade, daß du das zu deiner Mutter als „extrem gestört“ bezeichnest. Aber gerade wenn dem so ist, dann kannst du aus deinen eigenen Erfahrungen profitieren und bei deinem Kind Dinge anders machen. Unsere Hebamme hat so schön gesagt, das Wichtigste, was das Kind braucht, ist Liebe. Und wenn wir ihm die geben, dann ergibt sich der Rest von selbst. Gerade ist auch eine besondere Situation, denn monatelang wussten wir, daß irgendwann ein Baby kommt und jetzt ist der Moment, in dem es jederzeit losgehen kann und wir als Mütter abliefern müssen, plötzlich da. Vielleicht hilft es, sich klarzumachen, daß nicht nur das Baby, sondern auch du eine ganz neue Welt betrittst und in die Mutterrolle hineinwachsen musst. Dein Job ist es primär, für das Kind da zu sein und sonstige Erwartungen müssen hinten anstehen. Aber es wird auch immer Menschen geben, die Dir zur Seite stehen können, der Vater, andere Mütter, die Hebamme, Freunde mit Kindern. Und wenn du achtsam mit deiner Rolle umgehst und der Wunsch, eine gute Mutter zu sein, in dir steckt, dann wirst du auch eine tolle Mutter sein!
Da wächst man hinein. Bei meinem ersten Kind gings mit nem Kaiserschnitt los (den ich auf gar keinen Fall wollte). Die ersten Tage hab ich mich um den Zwerg gekümmert. Hatte aber nicht die typischen liebenden Muttergefühle. Dann kam ne postpartale Depression. Und dann nach etwa 5 Wochen war ich plötzlich schockverliebt. Und plötzlich eine tiefliebende gute Mama. Ich konnte mir nicht vorstellen wie es ist dann mal n 3 oder 4 jährigen zu haben. Naja und jetzt ist er 4. Und es ist super. Man wächst da rein!!!
Owei, das mit dem KS und der Depression tut mir echt leid! Es muss vor allem echt übel sein, wenn man null darauf vorbereitet war. Das Ding ist, dass ich den Zwerg ja jetzt schon liebe. Ich weiß nicht, wie er aussieht oder aussehen wird, was er für einen Charakter haben wird... jedenfalls Sternzeichen "Widder" :D Aber ich finde ihn jetzt schon auf eine Art klasse, die ich bis jetzt von mir nicht kenne. Ich habe nur das Gefühl, einem so großen Wunder mit meinen Fähigkeiten und meinen Erfahrungen nicht gerecht werden zu können :/
Du hast ja genug Zeit. Am Anfang braucht der Zwerg einfach nur ganz viel Liebe, Zuwendung und Zeit. Das erste mal "gefordert" wird man wenn die Zwerge ihren eigenen Willen entdecken, etwa mit 15 Monaten. Ich hatte (und habe) auch oft Angst. Aber das Tolle ist wirklich, dass man Zeit hat. Und man wächst an seinen Aufgaben. Hätte man mir vor 5 Jahren gesagt, dass ich jetzt dann nen 4-jährigen n 2-jährigen und n Baby hab, dann hätt ich gesagt das ich das nie schaffe und hätt total Panik. Nun ist es (wenn auch ungeplanterweise) so gekommen. Ich hab großen Respekt davor und manchmal schleicht sich Panik ein.. Aber meistens seh ich es gelassen. "Jetzt gerade" trau ich mir das nicht zu. Aber ich bin überzeugt nach und nach hineinzuwachsen.
Vielen Dank für die aufmunternden Worte < 3 Es tut so gut, zu wissen, dass man mit dem ganzen Gefühlschaos nicht alleine ist! Ich hoffe auch, dass sich diese abartige Unsicherheit legt, sobald ich mit dem Kleinen erst einmal einen Alltag habe. Ja, das Traurige an der gestörten Beziehung zu meiner eigenen Mutter liegt leider darin, dass sie wohl ursprünglich starke Muttergefühle zu mir hatte aber sich nie anders auszudrücken wusste, als über Gewalt und Erpressung. Sie hatte es selbst nie anders erlebt. Aber sie hat mir genauso starke Werte mit auf den Lebensweg geben wollen. Ich kann nur leider keinen dauerhaften Kontakt zu ihr halten, dafür ist die Kommunikation zu toxisch. Allein der Wille, als Mutter alles gut zu machen, reicht wohl also scheinbar nicht. Aber scheinbar gibt es genug Mütter, die einfach Liebe als ersten Antrieb hatten und bei denen es scheinbar klappte. Das gibt auf jeden Fall viel Hoffnung :)
Der Unterschied zu dir ist doch: du hast reflektiert und weißt Gewalt und Erpressung ist nicht der richtige Weg! Damit hast du doch viel gewonnen. Reflektier einfach immer mal wieder und dann wird das schon werden ;)