discordia3
Hallo Mädels. Ich bin seit gestern mittag mit meiner kleinen im Krankenhaus. Per Zufall wurde festgestellt, dass sie Typ 1 diabetes hat und jetzt liegen wir hier, acht Wochen vor entbindungstermin und müssen uns komplett umstrukturieren. Übers we passiert natürlich erstmal nichts. Ich hoffe, wir können mitte nächster Woche wieder heim, ich tu hier kein Auge zu...
Ach herrje ihr zwei armen Mäuse. Per Zufall? Ach Kah ist immer doof gerade mit Kind und dann noch schwanger. Ich mach zuhause schon kein Auge zu weil meine kleine mir Grippe liegt und mir das bisschen restlichen Schlaf und die Nerven raubt. Was macht man nicht alles für seine Mäuse. Fühlt euch gedrückt.
Das tut mir Leid für euch. Mein Mann ist auch Typ 1 Diabetiker und als er die Diagnose bekam, waren wir schon zusammen. Es ist der total Schock und man macht sich unheimliche Sorgen und mein Mann war erwachsen! Man denkt das ganze Leben ändert sich jetzt, aber es geht. Nascherei, Säfte und süße Getränke gehen halt nur zu den Mahlzeiten und man lernt ganz gut die Kohlenhydrate abzuschätzen. Am Anfang wiegst du alles für sie ab und Du wirst nach und nach ein Gefühl dafür entwickeln was wie viele Kh hat. Wie alt ist deine Tochter? Je nach alter können die Kinder noch nicht ganz abschätzen wie viel Hunger sie haben... und versuche ihr zu erklären, was los ist. Es ist auch nicht so das Süßkram verboten ist aber es muss dafür Insulin gegeben werden. Ich verrate dir mal was jetzt passieren wird: Die Ärzte werden jetzt erstmal kontrolliert den Blutzucker senken. Einige der Symptome die deine Tochter hat, werden dann nach und nach verschwinden. Sie war wahrscheinlich dauermüde und trank super viel. Vll dachtest du auch sie ist gar nicht mehr sie selbst. Das wird alles nachlassen. Hohe Werte führen erst über einen längeren Zeitraum in der Regel zu Schäden. Wenn ihr dort gar nicht zur Ruhe kommt, kann man das auch ambulant machen. Bei einer ambulanten Senkung muss aber sehr engmaschig gemessen werden. Es ist erstmal ein Schock ich weiß aber es lässt sich heute gut damit leben. Wenn du dich informieren willst, schau mal nach einem so genannten CGM System und versuche das so schnell wie möglich für deine Tochter zu bekommen. Das ist ein System mit Sensor und Pumpe. Damit brauch deine kleine nicht ständig picksen. Je nach System kannst du die Werte auch auf deinem Handy sehen. achte drauf wenn die jetzt im KH messen, dass seitlich vom Finger gepickst wird. Seitlich laufen weniger Nerven und das tut nicht so weh (ich versteh ja nicht warum das In den Praxen meist keiner weiß). Warme Hände helfen auch. Je nach alter Versuch deiner Tochter zu erklären was jetzt passiert. Wenn sie jetzt erst mal spritzen mit einem Pen tut das nicht weh. Es braucht nur Überwindung. Ich durfte damals (nicht schwanger) mir auch mal so einen Pen setzen ohne was zu spritzen nur damit ich weiß wie sich das anfühlt. Frag da mal die Ärzte, ob du das vll auch mal machen kannst. Mich hat das total beruhigt. Du und dein Mann sollten möglichst bald eine Schulung machen, wie die Krankheit funktioniert. Je nach alter solltest einer von euch eine mit deiner Tochter direkt hinterher machen. Es ist ziemlich stressig am Anfang aber erleichtert euch nachher das Leben. Soweit erstmal, mich beruhigt es immer wenn ich ein paar mehr Infos habe. Vielleicht hat dir das auch geholfen. Fühl dich gedrückt! Ihr schafft das!
Oje, das ist ja erstmal eine Schocknachricht. Ich bin Erzieherin und wir hatten auch mal ein Kind mit Diabetes Typ 1 in unserer Gruppe. Ich kann dir nur sagen, dass es im Kindergartenalltag überhaupt kein Problem war, weder für das Mädchen noch für uns Erzieherinnen. Das Mädchen hat mit 5 Jahren die Diagnose bekommen. Ihr schafft das auch
Danke für eure Antworten. Sie haben mir ein positives Gefühl gegeben, sodass ich heute nur zwei heulattacken hatte. Ihre Werte waren jetzt immer gut. Symptome hatte sie bislang keine. Ich hab nur getestet, weil sie nach dem mittagsschlaf schlecht drauf war und etwas urin im slip hatte. Ich wollte nach leukos gucken. Tja, wie das Leben so spielt... Die Maus ist erst 3,8 Jahre alt. Wir werden für die Kita also sicher einen pflegedienst brauchen. Ich hoffe, am Montag, wenn die Ärzte mal wieder im Haus sind, geht es mit dem Schulungen los. Die Schwestern tun zum Teil so, als wären die ein absolutes Drama und völlig überfordernd. Bisher wird hier nur ständig der Zucker gemessen (insgesamt 9 mal am Tag) und nach den Mahlzeiten ihre Pumpe programmiert. Am meisten nervt, dass wir die Station nicht verlassen dürfen. Die Schulungen sind aber erst nächste Woche. Das arme Kind ist schon völlig überdreht...
9x messen ist schon ok und es dauert etwas bis man raus hat wie viele Einheiten du spritzen musst für 10g KH (eine KE) Und der Körper braucht eine konstante Insulinabgabe (Basal) das programmieren sie wahrscheinlich die ganze Zeit. Am Anfang sind die Insulinproduzierenden Zellen des Körpers noch nicht ganz inaktiv und das macht das ganze etwas schwierig. Ich finde persönlich es aber etwas überzogen, dass ihr die Station nicht verlassen dürft. Auflagen (bitte nichts essen) ok und dir könnte man ja auch schon mal das messen übertragen, wenn ihr im Park spazieren seid. Alles nicht übertreiben, weil Bewegung den Blutzucker senkt aber eine fast 4jährige mach ich so doch nur kirre... Ich hoffe du schaffst es irgendwie die kleine runter zu bekommen, sonst gehst du ja bald am Stock. Aber ihr schafft das! Du bist stark und deine Tochter auch. Versteht was ihr machen müsst und dann läuft das auch ganz gut. Toi toi toi!
discordia3, wie gehts euch inzwischen? Hat sich alles etwas beruhigt?
Endlich geht es voran... Blutzucker darf ich selbst messen, Pumpe bedienen auch unter Aufsicht. Heute nachmittag dürfen wir sogar das erste Mal raus. Den pumpenkatheter habe ich gerade zum ersten Mal gewechselt... Auf einen sensor dürfen wir nach einigen Wochen umsteigen, wenn wir die Grundlagen gelernt und verstanden haben. Am Wochenende haben wir voraussichtlich einen urlaubstag und dürfen mal nach Hause. Am meisten erleichtert es mich, dass sie alles normal essen darf. Bisher besteht die einzige Einschränkung darin, dass sie eben nicht zwischendurch ständig snackt und wir ihr essen noch abwiegen und schätzen müssen. Das Personal ist sehr lieb, manchmal sind die Schwestern etwas überängstlich. Das Stirn Thermometer fand mein Kind zu kalt, da wurden sie gleich etwas unruhig... Ich bin sehr müde. Das nächtliche messen aller zwei Stunden ist zermürbend. Die Ärztin hat mir angeboten Pausen zu machen (der Papa, die Oma oder auch das Kind allein - würde ich niemals machen- können dann hier sein und ich zu Hause schlafen). Ansonsten sind die Angebote toll. Sie suchen nen pflegedienst, fahren zur Schulung in die Kita usw.