Natürlich kannst du auch nach einem Kaiserschnitt dein Baby stillen. Das ist nicht nur für dein Baby das Beste, sondern fördert auch die Rückbildung der Gebärmutter. Jedoch kann der Stillstart etwas schwieriger sein.
Du wirst anfangs etwas mehr Hilfe brauchen, weil die Narbe deine Beweglichkeit einschränkt. Es ist völlig in Ordnung, wenn du öfters eine Schwester zur Hilfe rufst. Und deinen Partner gleich voll mit einbeziehst, wenn es ums Wickeln und Anziehen des Babys geht.
Stillprobleme nach Kaiserschnitt
Tatsache ist aber auch, dass der Stillstart nach einem Kaiserschnitt oft etwas schwieriger ist, als nach einer spontanen Geburt. Weil der natürliche Hormoncocktail, der bei einer natürlichen Geburt ausgeschüttet wird, fehlt, läuft die Milchbildung bei dir meistens langsamer an.
Weitere Probleme können sein:
- Der Milchspendereflex ist am Anfang häufig gestört und der Milcheinschuss kommt später.
- Kaiserschnittbabys zeigen vermehrt Saugprobleme.
- Die Babys verlieren stärker an Gewicht, weshalb in den ersten Tagen und Wochen künstlich zugefüttert werden muss. In vielen Fällen ist dies leider der Anfang vom Ende des Stillens.
- Sollten medizinische Gründe es erfordern, dass dein Baby räumlich getrennt von dir betreut wird, kannst du trotzdem die Milchbildung anregen: Beginne, sobald es deine gesundheitliche Situation erlaubt damit, etwa alle zwei bis drei Stunden Milch abzupumpen. Das ist in allen Kliniken möglich.
Stillstart mit guter Unterstützung
Wenn du einen geplanten Kaiserschnitt haben wirst, such dir im Vorfeld eine gute Stillberaterin, die dich in der Anfangsphase unterstützt. Mütter, die in dieser Situation nicht intensiv von einer Stillberaterin oder ihrer Hebamme betreut werden, geben das Stillen bei all den Schwierigkeiten häufiger auf.
Bei einem geplanten Kaiserschnitt wirst du wahrscheinlich eine Periduralanästhesie bekommen. Bei dieser Form der Narkose bleibst du wach, nur dein Schmerzempfinden ist etwa vom unteren Rippenbogen abwärts ausgeschaltet. Du kannst also dein Baby gleich in Empfang nehmen und sogar anlegen. Nach einer Vollnarkose braucht ihr, du und dein Kind, vermutlich etwas mehr Zeit bis zum ersten Anlegen. Bitte aber ruhig darum, dass du dein Kind so bald als möglich zum Stillen bekommst.
Die meisten Kliniken unterstützen das Stillen bestmöglich. Welche Rahmenbedingungen die Klinik haben sollte, findest du auf der Seite "Stillen in der Klinik".
Stillpositionen bei Kaiserschnitt
Zugegeben: Es ist anfangs eine Kunst, eine wirklich bequeme Stillhaltung zu finden. Bewährt haben sich laut La Leche Liga folgende Positionen:
- Mutter und Baby liegen im flach gestellten Bett auf der Seite, Bauch an Bauch geschmiegt.
- Das Baby liegt auf einem Kissen seitlich neben seiner Mutter. Mit ihrem obenliegenden Arm greift sie so über das Baby, dass sie seinen Rücken stützt und das Köpfchen in ihrer Hand liegt.
- Die Mutter sitzt und hält ihr Kind auf einem Kissen, das die Narbe schützt. Tipp: Stillkissen helfen dir, eine entspannte Position zu finden.