
Heute ist es immer seltener möglich, ein Kind geplant daheim zur Welt zu bringen. Denn es ist schwer, eine betreuende Hebamme für die Geburt zu finden.
Das liegt zu einem guten Teil daran, dass die Haftpflichtversicherung für freiberufliche Hebammen sehr teuer geworden ist. Dies geht auch zulasten der Frauen, die gerne das eigene Zuhause als Geburtsort wählen würden: In vielen Regionen ist dieses Stück Selbstbestimmung leider nicht mehr gegeben.
Dabei interessieren sich aktuell zunehmend mehr Frauen für die Entbindung im Geburtshaus oder auch zu Hause. Denn angesichts des Geburtenbooms sind die Kreißsäle in den Krankenhäusern vielerorts fast überlaufen. Natürlich nicht überall; manche Krankenhäuser sind zum Glück in der Lage, ihr Personal aufzustocken und so den Frauen eine individuellere Betreuung zu bieten.
Am besten früh eine betreuende Hebamme suchen
Falls du ernsthaft eine Hausgeburt wünschst, halte also am besten sehr früh nach einer Hebamme Ausschau. Es ist nicht zuletzt auch wichtig, dass die Chemie zwischen euch beiden stimmt und du dich gut aufgehoben fühlst. Eine Hausgeburt ist an sich eine wunderbare Möglichkeit, das Baby in gewohnter Umgebung zur Welt zu bringen - unterstützt von der eigenen Hebamme. Diese lernst du schon in der Schwangerschaft gut kennen. Besonders zum Ende hin ist die Betreuung dann sehr engmaschig. Denn es ist wichtig, ob deine Schwangerschaft normal verläuft.
Die Sicherheit von Mutter und Kind steht natürlich auch bei der Hausgeburtshilfe an erster Stelle! Deutet von vornherein etwas darauf hin, dass die Hausgeburt ein Risiko für dich oder dein Baby bedeutet, ist die Klinik die bessere Wahl. Hebammen, die Hausgeburten anbieten, sind in den meisten Fällen sehr erfahren. Sie können auch die verschiedenen Situationen unter Geburt bestens einschätzen.
Ein Vertrag regelt die wichtigsten Dinge
Im Vorfeld schließen die Hebamme und die werdenden Eltern einen Vertrag. Dabei geht es unter anderem um die Rufbereitschaft und eine Bereitschafts-Pauschale, um eine Vertretung und das Handeln in Notfällen. Zur Sprache kommt auch, wann die Hausgeburt abgebrochen und die werdende Mutter ins Krankenhaus verlegt wird. Frauen, die zu Hause entbinden, brauchen meistens kaum Schmerzmittel. Bei einer Hausgeburt kommen vorwiegend alternative Methoden zum Einsatz: etwa Tees, homöopathische Mittel, Akupunktur, Massagen oder Aromatherapie. Das Angebot hängt immer von der jeweiligen Hebamme ab und du kannst es vorab in Ruhe mit deiner Hebamme besprechen.
Diese wird vermutlich verschiedene Hilfsmittel dabeihaben, sei es ein Gebärhocker oder ein transportabler Herztonwehenschreiber (CTG). Auch bei einer Hausgeburt werden regelmäßig die kindlichen Herztöne überprüft. So ist für die Hebamme und die Eltern erkennbar, wie es dem Kind unter der Geburt und dem Einfluss der Wehen geht.