
Anders als in Filmen gerne dramatisch ausgemalt, passiert es statistisch gesehen eher selten, dass Babys auf dem Weg zur Klinik geboren werden. Aber es kommt doch hin und wieder einmal vor.
Gerade in ländlichen Gegenden oder bei Frauen, die schon ein Kind oder gar mehrere Kinder haben. Meiner Erfahrung nach sind viele werdende Eltern neugierig darauf, wie sie sich für den Fall der Fälle vorbereiten können.
Vertraue ruhig deinem Körper
Eine Geburt ist ein Vorgang, den die Natur sehr gut steuert. Grundsätzlich gilt daher: Verlasse dich auf deinen Körper. Werdende Mütter und speziell Frauen unter Geburt haben ein sehr gutes "Bauchgefühl". Wenn du die Ruhe bewahrst, dich auf das Geschehen einlässt und an dich glaubst, kommst du am besten zurecht.
Schaffe dir im Auto so viel Platz, dass du eine halb sitzende oder Hockposition einnehmen kannst. So ist es für dich oder die begleitende Person am einfachsten, das Baby in Empfang zu nehmen. Es ist praktisch, auf den Boden oder den Sitz eine Unterlage zu legen, damit du das Baby weich lagern kannst.
Die "Tasche für alle Fälle" in den Kofferraum stellen
Falls du so wohnst, dass du befürchtest, nicht rechtzeitig in die Klinik zu kommen: Es gibt, zum Beispiel im Drogeriemarkt, Windelein- beziehungsweise -unterlagen für Erwachsene. Die sind hilfreich, falls du unterwegs einen Blasensprung hast oder das Baby tatsächlich zur Welt kommt. Packe die Windeleinlagen am besten mit ein paar großen Handtüchern für das Baby und einer Wolldecke zum Warmhalten in eine Tasche. Die kannst du im Kofferraum deponieren.
Ist der Weg zur Klinik lang, ist es besonders wichtig, möglichst eine betreuende Hebamme zu haben. Dann kannst du diese anrufen, wenn du merkst, dass du es wohl nicht mehr rechtzeitig schaffst: Meistens klappt es, dass die Hebamme ins Haus kommt und das Kind dort geboren wird. Oder du überlegst dir von vornherein, ob du gleich eine Hausgeburt planst.
Die Nabelschnur nicht selbst durchschneiden
Der beste Platz für das Neugeborene ist der nackte Oberkörper der Mutter, warm angekuschelt unter Handtüchern und Decken. Und was passiert mit der Nabelschnur? Keine Sorge, das eilt überhaupt nicht. Du kannst die Nabelschnur mit einem Schnürsenkel in der Mitte abbinden, aber auch das muss nicht sein. Bitte durchtrenne die Nabelschnur auf keinen Fall, sondern warte, bis (Not-)Arzt oder Hebamme diese korrekt abgebunden haben.
Nach der Geburt sollten die betreuende Hebamme oder die Hebammen im Kreißsaal nach Mutter und Kind schauen. Entweder setzt du also einfach die Fahrt in die Klinik fort. Oder, falls du eine betreuende Hebamme hast: Du rufst diese an und triffst dich zu Hause/in der Klinik mit ihr. Tipp: Die Telefonnummer der Hebamme und des nächstgelegenen Kreißsaals im Handy speichern! Besorge dir auf alle Fälle die Durchwahl zum Kreißsaal. Wenn du an der Pforte anrufst, hängst du vielleicht in der Warteschleife. Die Zeit hast du nicht unbedingt, falls dein Baby es eilig hat.
Natürlich kannst du auch den Rettungsdienst/Notarzt anrufen, selbst von unterwegs. Jeder Rettungswagen hat alles für eine Geburt dabei. In einem Notfall dürfen Ärzte die Geburt auch ohne Hebamme begleiten. Ansonsten bist du gesetzlich verpflichtet, möglichst eine Hebamme hinzuzuziehen.