
Die ersten Tage nach der Geburt deines Kindes sind etwas ganz Besonderes. Jetzt fängt ein neuer Abschnitt an: Das Leben mit diesem neuen kleinen Menschen und die einzigartige Zeit, in der du und dein Baby einander kennenlernen.
Dazu kommt, dass dein Körper allmählich wieder auf "nicht schwanger" umstellt. Diese Phase der hormonellen Umstellung, der Heilung und Rückbildung dauert ungefähr sechs Wochen.
Wochenfluss ist anfangs stärker als Menstruation
Nach der Geburt wird die Plazenta ausgestoßen, damit beginnt der Wochenfluss. In den ersten Tagen ist er stärker als eine Periodenblutung; im Laufe der ersten Woche pendelt er sich dann in etwa auf die Stärke einer Monatsblutung ein. Bis zur vierten, sechsten Woche lässt der Wochenfluss immer weiter nach, zuletzt ähnelt er eher Ausfluss. Das ist zugleich ein sichtbares Zeichen der körperlichen Umstellung: Mit der Plazenta ging ein hormonbildendes Organ verloren. Damit muss der mütterliche Körper erst einmal zurechtkommen.
Hormonspiegel pendelt sich ein
Ungefähr am dritten Tag nach der Geburt deines Kindes fällt der Spiegel der Östrogene und Endorphine. Die Werte dieser Hormone waren in der Schwangerschaft sehr hoch, jetzt pendeln sie sich langsam auf niedrigere Werte ein. Hingegen steigt der Spiegel des Milchbildungshormons Progesteron. Es bewirkt, dass die Milchbildung beginnt. Dieser Prozess kann einhergehen mit etwas Fieber, festen, heißen Brüsten und Stimmungsschwankungen. Schwestern und Hebammen wissen das, sie werden dir im Krankenhaus oder zu Hause entsprechend zur Seite stehen. Mütter, die nicht stillen möchten, bekommen nach der Geburt Tabletten, die das Progesteron blocken.
Die um den dritten Tag herum häufig auftretenden Stimmungsschwankungen heißen auch "Baby Blues". Die Tränen fließen dann oft recht leicht, obwohl die Mütter meistens gar nicht wissen, warum.
Zieh dich ruhig zurück!
Am besten ziehst du dich in den ersten Tagen mit deinem Baby so gut wie möglich zurück. Du hast ein gemütliches Nest und Zeit zur Erholung verdient! Dein Körper hat über die Schwangerschaft und gleichsam bei der Geburt Leistungssport betrieben. Körperlich und seelisch brauchen junge Mütter jetzt Zeit und Ruhe, um sich auf die neue Situation einzustellen. Die Erholung - ruhig mal inklusive Mittagsschlaf - ist wichtig für dich. Nicht zuletzt hilft sie, die Milchbildung gut in Schwung zu bringen.
Es ist daher vollkommen okay, Besucher gerade in den ersten drei bis vier Tagen (oder auch darüber hinaus) abzubremsen. Das kann ja dein Partner oder eine andere dir nahestehende Person übernehmen. Auf jeden Fall ist es angenehmer, wenn nicht zu viele Besucher auf einmal kommen und wenn sie nur kurz vorbeischauen.