Wie viel Gewichtszunahme ist normal?
Du bist jetzt in der 16. Schwangerschaftswoche (SSW). So langsam rundet sich das Bäuchlein, und du bringst vielleicht auch schon ein paar Kilo mehr auf die Waage.
Aber wie viel darfst oder solltest du während der Schwangerschaft eigentlich zunehmen? Da sind Ärzte und Hebammen heute nicht mehr so streng wie früher. Zwar gilt als Faustregel, dass werdende Mütter ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel pro Monat etwa 1,5 Kilogramm zunehmen. Also am Ende rund 12 Kilo mehr auf die Waage bringen als vor der Schwangerschaft.
Aber das sind nur grobe Orientierungswerte; die individuell vernünftige und gesunde Bandbreite ist groß. Sehr schlanke und leichte Frauen können ruhig etwas mehr zulegen. Wer dagegen schon mit Übergewicht startet, sollte nicht zu massiv zunehmen. Dennoch: Bitte starre nicht auf die Waage. Wichtig ist vor allem, dass du und dein Baby gut versorgt seid und du mit Appetit isst. Du musst dich weder gewaltsam zum Essen zwingen, noch solltest du knapsen, damit du bloß nicht zu viel zunimmst.
Um einen Richtwert zu haben, kannst du den Body-Mass-Index (BMI) heranziehen. Hier kannst du deinen BMI berechnen. Gib dabei dein Gewicht vor der Schwangerschaft an.
Abhängig vom BMI fällt die empfohlene Gewichtszunahme während der Schwangerschaft unterschiedlich aus:
BMI vor der Schwangerschaft | Optimale Zunahme in der Schwangerschaft | Monatl. Zunahme im Durchschnitt |
---|---|---|
unter 19,8 | 12,7 bis 18,2 kg | 2,3 kg |
zwischen 19,8 und 26 | 11,4 bis 15,9 kg | 1,8 kg |
26,1 und 29 | 6,8 bis 11,4 kg | 1,2 kg |
über 29 | maximal 6,8 kg | 0,9 kg |
Zwillingsschwangerschaft | 15,9 bis 20,4 kg | 2,7 kg |
Wie setzt sich die Gewichtszunahme zusammen?
Du legst zwar tatsächlich ein paar Fettdepots an. Das ist auch gut so, denn die Arbeit der Geburt, die anstrengende erste Zeit mit dem Baby sowie das Stillen kosten Reserven. Gut drei Viertel deiner Gewichtszunahme sind jedoch rein schwangerschaftsbedingt. Da ist einmal das Baby selbst, das bei seiner Geburt rund 3-3,5 kg auf die Waage bringen wird. Dazu kommt das Gewicht des Mutterkuchens (Plazenta) von gut 600 g sowie des Fruchtwassers mit etwa 800 Gramm. Dein Körpergewebe speichert rund 1,5 Kilo Wasser und deine Gebärmutter erreicht das stattliche Gewicht von 1000 Gramm. Die Blutmenge steigert sich um etwa 1,5 l und deine Brüste wiegen etwa 400 g mehr. Zusätzlich lagerst du etwa 2,5 kg Fettreserven ein. Erstaunlich, was dein Körper alles leistet, nicht wahr?
16. Schwangerschaftswoche: Die Milchbildung beginnt
Nun fängt dein Körper an, die so genannte Vormilch oder das Kolostrum zu bilden. Es ist eine gelbliche Flüssigkeit, die aus Eiweißstoffen, Vitaminen, Mineralien, Antikörpern und Enzymen besteht. Durch diesen Mix wird dem Kind in den ersten Lebenstagen ein Infektionsschutz mitgegeben. Bei manchen Schwangeren tritt schon jetzt gelegentlich etwas Vormilch aus der Brust aus, was nicht selten zu Verwunderung führt.
Baby reck' Dich und streck' Dich!
In den ersten Schwangerschaftswochen stand vor allem die Bildung der Organe und Strukturen im Vordergrund. Dieser Prozess ist nun weitgehend abgeschlossen. Ab jetzt geht es vor allem um Gewichts- und Längenwachstum. Das Baby wirkt auch gleich größer, weil es langsam seine gekrümmte Haltung verliert und sich mehr und mehr streckt. Das fordert auch deine Nacken- und Rückenmuskulatur, die durch das Aufrichten des Köpfchens gekräftigt wird.
Auf der Haut deines Fetus ist die Lanugobehaarung gewachsen. Dieser wollige Flaum sorgt dafür, dass die Käseschmiere (Vernix caseosa), welche von den Talgdrüsen der Härchen gebildet wird, haften bleibt und auf diese Weise einen Schutzfilm auf der Haut bildet. Schließlich schwimmt das Baby im Fruchtwasser und da hineingelangen auch die fetalen Ausscheidungsprodukte wie Urin und erste Verdauungsprodukte.
Um die 15. SSW nimmt das Baby auch erste Geräusche wahr. Mit Hören, wie wir das verstehen, hat das aber noch nicht viel zu tun. Die Geräusche werden über Vibrationen des Knochens durch den Schall zum Kind übertragen. Daher nimmt das Kind vor allem Geräusche wahr, die die Mutter produziert, also deren Stimme, Darmbewegungen und das Klopfen des Herzens.
Auf die Jodversorgung achten
Achte auf eine ausreichende Versorgung mit Jod. Die Schilddrüse des Babys beginnt mit der Produktion von Schilddrüsenhormonen und dafür wird Jod benötigt. Es wird einfach dem Blutkreislauf der Mutter entzogen. Auf diese Wiese könnte für deine eigene Schilddrüse zu wenig Jod übrig bleiben. Essen Sie regelmäßig ein- bis zweimal pro Woche Seefisch und verwenden Sie jodiertes Speisesalz. Sprechen Sie im Zweifel mit deinem Frauenarzt. Bei Gefahr eines Jodmangels kann er Ihnen auch entsprechende Präparate verordnen.
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So entwickelt sich deine Schwangerschaft:
- Du befindest dich jetzt in der 16. Schwangerschaftswoche (16. SSW) nach dem 1. Tag der letzten Periode.
- Anders gesagt: 15 Schwangerschaftswochen + 1 bis 7 Tage (ärztliche Berechnung).
Im Mutterpass steht beispielsweise SSW 15/5 (Woche 15, Tag 5). - Du bist in der 14. Schwangerschaftswoche nach der Befruchtung, d. h. 93.-99. Tag der Entwicklung.
- Am Ende dieser Woche ist der Fetus ca. 10,3 cm (Scheitel-Steiß-Länge) lang. Der Kopfdurchmesser (BPD) beträgt zwischen 32 und 40 mm und das Baby wiegt zwischen 80 und 100 g. Bitte beachte, dass sich die Größe und das Gewicht des Babys nun immer individueller entwickeln können. Wenn dein Baby größer oder kleiner sein sollte, ist das noch kein Grund zur Beunruhigung.