
Partner bleiben
Du bist jetzt in der 18. Schwangerschaftswoche (SSW). Der Gedanke, dass du (wieder) ein Baby erwartest, ist dir und wohl auch deinem Partner inzwischen vertraut.
Allmählich wächst du weiter in deine Rolle als werdende Eltern hinein. Nimm dir unbedingt immer wieder Zeit füreinander. Das kann ruhig auch eine Art tägliches Ritual sein. Etwa die gemeinsame Tasse Tee am Abend, der Lieblingssong oder eine Nackenmassage. Hauptsache, du zeigst deinem Partner: Ich mag dich und lasse mich ganz auf dich ein. Solche Angewohnheiten helfen euch in der turbulenten Anfangszeit mit dem Baby, den Draht zueinander zu halten.
18. Schwangerschaftswoche: Mach deinen Beckenboden fit!
Auch wenn du und dein Partner die Bewegungen des Kindes noch nicht deutlich spüren können, so turnt es doch in der Gebärmutter umher und schlägt Purzelbäume. Im Moment hat es auch noch genügend Platz dafür. Das wird sich jedoch in den nächsten Schwangerschaftswochen ändern. Da der Bauch nun langsam größer wird - der obere Rand der Gebärmutter reicht in SSW 18 schon fast bis zum Bauchnabel - und sich auch das zunehmende Gewicht der Gebärmutter bemerkbar macht, solltest du nun mit Beckenbodengymnastik beginnen. Der Beckenboden bildet den Boden der Beckenhöhle, schließt also den Bauchraum nach unten hin ab. Der Beckenboden besteht aus verschiedenen Muskeln, die vor allem quer und über Kreuz verlaufen. Eine wichtige Funktion des Beckenbodens ist die Kontrolle des Urin- und Stuhlabgangs. Durch das steigende Gewicht der Gebärmutter, den Druck nach unten und durch die Geburt wird der Beckenboden belastet. Gegen Ende der Schwangerschaft und nach der Geburt kann es daher zu leichtem Harnverlust kommen, besonders beim Lachen, Niesen oder Husten. Um diesen Beschwerden vorzubeugen, solltest du täglich einige Minuten den Beckenboden trainieren. Ein kräftiger Beckenboden kann sogar Rückenschmerzen verhindern! Die Kräftigung der Muskulatur geschieht am besten durch einen Wechsel aus An- und Entspannung. Eine Hebamme kann dir geeignete Übungen zeigen.
Wofür brauchst du eine Hebamme?
Das Beckenbodentraining könnte ein guter Anlass sein, um dich nach einer Hebamme umzusehen. Am besten erkundigst du dich bei Freunden oder deinem Frauenarzt nach Empfehlungen. Eine Hebamme wird dich nicht nur durch die Geburt begleiten, sie ist schon während der Schwangerschaft für dich da. Du kannst, bis auf die Ultraschalluntersuchungen, alle Vorsorgeuntersuchungen auch bei einer Hebamme durchführen lassen. Sie kann dir Tipps zum Beckenbodentraining ebenso geben wie zur Ernährung, Möglichkeiten Beschwerden zu lindern und zu allen Fragen der Geburtsvorbereitung, dem Stillen und der Babypflege.
Die meisten Schwangeren beginnen etwa 8 bis 10 Wochen vor der Geburt (also 30. bis 32. SSW) einen Geburtsvorbereitungskurs bei einer Hebamme. Auch um einen für deinen Geburtstermin passenden Kurs besuchen zu können, solltest du dich demnächst um eine Hebamme kümmern. Weitere Anbieter von Geburtsvorbereitungskursen sind zum Beispiel Zentren für Elternschaft und Geburt oder Entbindungskliniken.
Im Mittelpunkt steht bei diesen Kursen nicht wie früher das Erlernen von Atemtechniken, sondern das Verständnis der Vorgänge bei der Geburt und im Wochenbett. Natürlich kannst du auch deine vielen Fragen loswerden und andere Schwangere kennenlernen. Du erfährst, welche Positionen in welcher Phase der Geburt guttun und wie dein Partner dich unterstützen kann. Das ist sehr hilfreich, da gut informierte Frauen erfahrungsgemäß weniger ängstlich und daher entspannter in die Geburtsarbeit gehen.
Nach der Geburt kommt die Hebamme bis zum 10. Tag in der Regel täglich zu dir nach Hause. Weitere Termine können bis zu 8 Wochen nach der Geburt vereinbart werden. Die Kosten hierfür werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Fruchtwasseruntersuchung? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt
Zwischen der 16. und 20. Schwangerschaftswoche kann im Rahmen der vorgeburtlichen Diagnostik eine Fruchtwasseruntersuchung (lat. Amniozentese) durchgeführt werden. Weitere Informationen zu dieser Untersuchung, was dabei gemacht wird, in welchen Fällen sie sinnvoll ist und welche Risiken es gibt, findest du hier unter dem Stichwort Amniozentese.
Was macht mein Baby den ganzen Tag?
Im dunklen warmen Bauch hat das Baby noch keinen festen Rhythmus zwischen Schlafen und Wachsein. Insgesamt schläft der Fetus über den ganzen Tag verteilt etwa 20 Stunden. Die meisten Babys bewegen sich mehr, wenn die Mutter sich weniger bewegt. Das wirst du in den nächsten Wochen noch zur Genüge spüren!
Neben der Verknöcherung, der Ossifikation, die gerade in vollem Gange ist, bilden sich nun die Brustdrüsen unter der Haut und die Brustwarzen auf der Haut des Kindes.
Vermutlich weißt du noch nicht, ob du ein Mädchen oder einen Jungen erwartest. Bei Mädchen haben sich die Eierstöcke in der 18. Schwangerschaftswoche bereits entwickelt. Die Eizellen werden bereits jetzt in den Eierstöcken gebildet. Von den Vorläufern der fertigen Eizellen, so genannten Primärfollikel, liegen mehrere Millionen vor. Bei der Geburt werden es noch etwa 1 Million sein, beim Eintritt in die Pubertät noch etwa 350.000. Bei den Jungen wachsen die Hoden ebenfalls im Unterleib. Erst später werden sie sich senken. Es befinden sich Vorläufer von Spermien darin. Die Produktion von reifen Spermien setzt jedoch erst in der Pubertät ein.
So entwickelt sich deine Schwangerschaft:
- Du befindest dich jetzt in der 18. Schwangerschaftswoche (18. SSW) nach dem 1. Tag deiner letzten Periode.
- Anders gesagt: 17 Schwangerschaftswochen + 1 bis 7 Tage (ärztliche Berechnung). Im Mutterpass steht beispielsweise SSW 17/6 (Woche 17, Tag 6).
- Du bist in der 16. Schwangerschaftswoche nach der Befruchtung, d. h. 107.-113. Tag der Entwicklung.
- Am Ende dieser Woche ist der Fetus ca. 14 cm (Scheitel-Steiß-Länge) lang. Der Kopfdurchmesser (BPD) beträgt zwischen 36 und 44 mm und das Baby wiegt zwischen 160 und 280 g. Bitte beachte, dass sich die Größe und das Gewicht deines Babys nun immer individueller entwickeln können. Wenn dein Baby größer oder kleiner sein sollte, ist das noch kein Grund zur Beunruhigung.