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Traurig..

Thema: Traurig..

Ich hatte ja erzählt, dass ich meine Zwillis im März in der 23. SSW verloren habe. Jetzt war ich wieder schwanger, zumindest hatte dies der Test gezeigt. Wäre in der 6. SSW. Nur hatte ich dann gestern Abend Blutungen bekommen, war eben beim FA und sie meinte, entweder hatte ich einen falschen positiven Test oder es ist ein Abgang. Mehr erfahre ich heute Abend, wenn die Blutwerte da sind. Ich selber denke es war ein Abgang, da ich nicht an falsche positive Tests glaube. Ich hoffe sehr, dass es von alleine abblutet und mir eine weitere Ausschabung erspart bleibt. Nun bin ich down und frage ich mich, ob ich jemals ein Baby im Arm halten darf. Habt ihr ähnliche Erfahrunge? Sprich, brauchtet ihr auch mehrere Anläufe um überhaupt das erste lebende Kind in den Arm halten zu dürfen?

von LittlePupser am 06.06.2011, 09:05



Antwort auf Beitrag von LittlePupser

Hallo, ich selbst hatte einen falsch positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Ich selbst habe nicht daran geglaubt, dass es so etwas gibt - gibt es aber. Ich hatte getestet, weil meine Mens ausblieb. Der Test war fett positiv und ich war total durch den Wind, war damals noch nicht lange mit meinem jetzigen Mann zusammen, er war auch grad bei der Bundeswehr und wir wollten alles andere - nur kein Kind damals. Ich hatte riesige Angst, es ihm zu sagen, Angst vor seiner Reaktion. Er freute sich und meinte, wenn es so sein soll, dann ist es so. Ich war dann gleich ein paar Tage später bei der Gynäkologin, die sah nichts auf dem US (war mir klar), nahm mir Blut ab. Und tja - da war keine Schwangerschaft zu bestätigen. Ich war definitiv nicht schwanger, aber meine Mens kam auch nicht. Ich war ziemlich verzweifelt und habe dann auf Anraten meiner Freundin die Ärztin gewechselt (nicht nur deshalb, auch aus anderen Gründen). Die nahm auch nochmals Blut ab, machte einen ausführlichen US - keine Schwangerschaft. Kein Mensch weiß bis heute, weshalb das damals so war. Das ist jetzt 12 Jahre her. Aber meine Gynäkologin bestätigte mir, dass es vorkommt, einen falsch positiven Schwangerschaftstest zu haben. Ist selten, kommt aber vor. Zu Deiner zweiten Frage: Nach diesen falsch positiven Test war unser Kinderwunsch geweckt. Im September 1999 wurde ich dann mit unserem ersten Kind schwanger, welches ich dann am 14.10.1999 Ende der 6. SSW durch eine spontane Fehlgeburt verlor. Im Februar 2000 - 14 Tage nach unserer Hochzeit - erfuhr ich bei meiner Gynäkologin, dass ich erneut schwanger bin. Ich freute mich, war mir so sicher, dass mir eine Fehlgeburt kein zweites Mal passiert. (Sowas gibts ja nicht, dass man das mehrmals durchmacht. So dachte ich damals.) Wieder 2 Wochen später am 13.03.2000 erfuhr ich dann bei der ersten VU, dass ich Zwillinge erwarte. Gott, was hab ich mich gefreut, alle anderen waren erstmal geschockt, als ich es ihnen sagte. Ich jedoch war überglücklich. Die ersten 12 Wochen waren vorüber und ich war so happy, nun konnte mir doch nichts mehr passieren. Meine Gyn klärte mich natürlich darüber auf, dass Zwillinge immer eine Risikoschwangerschaft wären - vor allem, da ich eineiige erwartete. Die Gefahr einer Frühgeburt ist höher. Das war mir alles klar, ich dachte jedoch, dass sie mit einer Frühgeburt halt alles ab der 32. SSW meinte. Denn bis dahin schaffen wir das doch locker und lässig. Tja, leider war das dann nicht so. In der 22. SSW platzte mir ohne jegliche Vorwarnung die Fruchtblase ... alle Versuche der Ärzte in der Klinik, meine Schwangerschaft zu erhalten, schlugen fehl ... ich bekam eine Amnioninfektion, Fieber etcpp. Am 22.06.2000 wurden meine Mädchen geboren - in der 22. SSW, einen Tag nach dem vorzeitigen Blasensprung! Sie wurden lebend geboren, waren so wunderschön und verstarben an den Folgen ihrer Unreife schon kurze Zeit nach ihrer Geburt. Auslöser für den vorzeitigen Blasensprung war eine nicht bemerkte E.Coli-Infektion!!! Da stand ich nun mit leerem Bauch und leeren Händen und mein Optimismus war erschüttert, ja völlig zerstört! Es war die härteste Zeit meines / unseres Lebens! Unsere erstgeborenen Kinder - tot, beerdigt, nicht bei uns. In unseren Herzen natürlich, aber nicht in meinen Armen. Im Dezember 2000 wurde ich erneut schwanger, gleich nach Absetzen der Pille. Das ging ratzfatz und ich dachte, das sei ein gutes Omen. Die Freude war leicht verhalten, ich wußte ja nun, dass nichts wirklich sicher ist. Diese Vorsicht sollte sich bestätigen - am 12.02.2001 in der 9. SSW erfuhr ich bei der VU, dass mein Baby tot ist. Es war kurz nach der ersten VU in der 7. SSW gestorben, es hatte einfach aufgehört zu leben. Am 16.02.2001 war die Ausschabung. Körperlich war alles okay, aber die Seele ... Ich war total am Boden, habe laut geschrien, als ich zu Hause war. Ich habe immer und immer wieder meinen Körper verflucht, der unfähig war, einem Kind das LEBEN zu schenken. Meine Gebärmutter war für mich ein Ort des Todes geworden. Ich fühlte mich nicht als vollwertige Frau und versank in Depressionen. Ich machte dann eine Gesprächstherapie und diese half mir, einen gesunden Trauerweg einzuschlagen und all die Verluste zu verarbeiten und vor allem sie zu akzeptieren und mit ihnen zu leben. Jetzt nach 11 bzw. 12 Jahren hat sich Trauer um meine verlorenen Kinder sehr verändert. An die Fehlgeburten denke ich kaum, sie waren noch ganz ganz früh. Ohne die erste FG hätte ich meine Zwillingsmädchen nicht bekommen. Auch wenn sie starben ... ich bin stolz, ihre Mama sein zu dürfen. Und ohne die letzte FG gäbe es meinen Sohn nicht. Im August 2001 - ein halbes Jahr nach der letzten FG - wurde ich erneut schwanger. Die Freude hielt sich wirklich anfangs sehr in Grenzen. Ich dachte, wenn ich mich nicht sooo sehr auf dieses Kind im Bauch einlasse, dann tut ein erneuter Verlust nicht so weh. Doch immer wenn ich auf dem US das kleine Herzchen bubbern sah, wenn ich den kleinen Gummibär da auf dem Bildschirm vor sich hin zappeln sah ... wurde die Freude immer größer. Und dieses Mal ging auch alles gut. Mein erstes Folgekind - mein Sohn - wurde im April 2002 in 38+4 SSW kerngesund geboren. Er überraschte mich mit seiner Geburt 10 Tage vorm ET ebenfalls mit einem Blasensprung. Im April 2006 folgte seine Schwester - unser zweites Folgekind - 7 Tage nach ET. Du siehst also, man darf die Hoffnung niemals aufgeben. Irgendwann wirst auch Du ein kleines strampelndes quietschgesundes Baby im Arm halten. Manche Dinge brauchen eben länger, ehe sie zu einem glücklichen Ende führen. Ich wünsche Dir hierfür ganz ganz viel Kraft. Berichte doch bitte, wie die Blutwerte ausgefallen sind. GGLG Jacqueline

von SnowWhite02 am 06.06.2011, 10:09



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vielen Dank für deine Beitrag. Mir kamen echt die Tränen, weil ich es alles sooo extrem nachempfinden kann, da wir so ziemlich das Gleiche durchgemacht haben. Du hast mir gerade gaaanz viel Hoffnungen und Mut gegeben. Darf ich fragen, wie lange ihr dann immer gewartet habt, bis ihr wieder losgelegt habt? Wurden auf Grund deiner Fehlgeburten irgendwelche Tests gemacht (zb Gentest) oder wurde dir gleich immer wieder gesagt, du sollst es weiter probieren? Habe 17 Uhr heute nochmal Termin zwecks den Blutwerten. Melde mich dann gleich hier wieder.

von LittlePupser am 06.06.2011, 10:30



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Nach meiner ersten FG sagte meine Gyn, dass ich nicht warten brauche. Da es eine spontane FG ohne Ausschabung war, musste ich nichts weiter beachten. Nach der Frühgeburt sollte ich 6 Monate die Pille nehmen, damit sich die Gebärmutter erholen kann und auch mein Körper und vor allem die Seele genügend Abstand bekommen. Ich muss dazu sagen, dass ich bei den Zwillingen zuviel Fruchtwasser hatte und meine Gebärmutter schon bis zum Rippenbogen ging. Da dies schon einer 36. SSW von der Größe her entsprach, sollte ich also 6 Monate nicht schwanger werden. Nach 5 Monaten fragte ich meine Gyn, ob ich die Pille schon absetzen darf, mir war es zuwider, meinen Körper wieder mit Hormonen zu überschwemmen. Meine Gyn gab mir nach einer Untersuchung und einem Gespräch auch grünes Licht und meinte, dass es sicher etwas dauern wird, ehe ich schwanger werde und ich ich mir deshalb bitte keine Gedanken machen solle. Dass es dann sofort geklappt hat, fand sie ebenfalls sehr erstaunlich. Nach meiner letzten FG mit Ausschabung sollte ich dann 3 Menstruationsblutungen abwarten, damit sich die Schleimhaut auch wieder komplett erneuert und erholt hat. Doch ich hatte solche Angst und war auch seelisch so kaputt, dass ich mir selbst eine "Auszeit" von mind. 6 Monaten gab. Dieses Mal jedoch ohne Hormone, ich habe natürlich verhütet (Temperatur-Methode in Kombination mit Kondomen). Und siehe da, ich konnte meinen Körper sehr gut einschätzen und somit war ich gar nicht sooo überrascht, dass ich dann sofort schwanger wurde, als wir die Kondome dann im August 2001 weg ließen. Ich drücke Dir ganz ganz fest die Daumen, dass heute Abend heraus kommt, dass es KEINE Fehlgeburt, sondern einfach ein falsch positiver Test war. Ich glaube, damit kann man besser leben als mit der Diagnose "Fehlgeburt", vor allem wenn man solch eine Vorgeschichte hat wie Du. Da spreche ich aus Erfahrung. Die letzte FG hing mir mehr nach als die erste. LG Jacqueline

von SnowWhite02 am 06.06.2011, 15:19



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Also: Ich war nie schwanger, die Blutwerte haben ergeben, das es nicht mal zu einem Eisprung gekommen ist, da die Werte soo niedrig waren, sprich der schöne teure Test von Clearblue hat mir ein falsches Ergebnis geliefert. Jetzt bin ich echt erleichtert, dass es keine FG war.

von LittlePupser am 06.06.2011, 19:12



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Komm mal her (((Little))) ein Erleichterungsknuddel für Dich. Bei mir war es damals ein Femtest. Den habe ich dann auch nie nie nie wieder gekauft. Hab einfach etwas Geduld, dann wird das schon. Ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan. Bei uns hat es bei unseren Folgekindern immer im Urlaub geschnaggelt. Wirklich! Beide Kinder sind Urlaubssouvenirs von der Insel Poel. Wir fanden/finden das so witzig. In 4 Wochen gehts wieder hin (wir fahren jedes Jahr dorthin) und in diesem Jahr gänzlich ohne Verhütungsmittel (aufgrund katastrophaler Leberwerte darf ich nicht mehr hormonell verhüten und da meine Chance auf eine natürliche Empfängnis nur noch bei knapp 10 % liegt, müssen wir also auch nicht wirklich aufpassen - also eigentlich). Wir sind Beide gespannt, ob wir noch ein Souvenir mitbringen oder nicht. Geplant ist es nicht, aber so gänzlich unwillkommen auch nicht *zwinker* Unter welchem Nick hattest Du eigentlich früher hier geschrieben (gern auch per PN)? LG Jacqueline

von SnowWhite02 am 07.06.2011, 11:39



Antwort auf Beitrag von LittlePupser

ich bin mir ziemlich sicher, das du irgendwann auch ein baby im arm halten wirst. ich hatte 2005 auch eine FG in der 8. ssw. danach habe ich 2007 und 2008 meine beiden söhne bekommen. leider war mein kleiner sehr krank und ist im februar 2010 gestorben, mit gerade mal 20 monaten. voriges jahr im september hatte ich wieder eine FG, wieder in der 8. ssw. jetzt bin ich auch wieder ss. ab morgen in der 6. ssw. ich habe auch extrem angst das wieder was passiert. diese gedanken kann man einfach nicht abschalten, auch wenn man es will. jedes mal wenn ich aufs klo gehe, hab ich angst das blut am papier ist, weil so meine FG angefangen haben. ich weiß man sollte sich nicht zu viele gedanken machen, das ist nicht gut, aber nach dem was ich erlebt hab, ist die angst halt immer da. irgendwann hast auch du das glück und verbringst eine wundervolle ss und hälst am ende ein gesundes baby im arm. ich wünsch es dir von herzen. lg annett mit philip an der hand, 2 * und Justin +12.02.2010 für immer im herzen

von Annett23 am 06.06.2011, 10:39



Antwort auf Beitrag von LittlePupser

liebe, erst einmal ein tiefes durchatmen. auch ich hatte nach einer glücklichen schwangerschaft 2 fehlgeburten. die erste nach der 8 ssw ( und sie ist ihne ausschabung wie eine normale mens ausgeblutet) und die zweit nach der 11 ssw (mit ausschabung). ich war auch tief traurig und verunsichert, bin dann nach ein paar monaten wieder schwanger geworden und die maus kam gesund und munter zur welt. ich habe mir zwischen den fg wenig zeit gelassen, war so voller sehnsucht auf ein kind, glaube aber, daß ich damit auch den schmerz verdrängt habe. vor dem vierten mal haben wir uns einige monate mit verhütung zeit gelassen, dann hat es ganz schnell wieder geklappt. bis dahin dachte ich , fg seien eine seltenheit. als ich dann in meinem freundinnenkreis darüber zu sprechen anfing, war ich völlig perplex, wie viele tolle frauen ich kenne, die eine oder mehrere durchlebt haben, nur wird in zeiten von perfekter planung darüber viel weniger gesprochen. bei der vierten schwangerschaft war ich das erste trimester ganz still und angstvoll. danach kam irgendwie die überzeugung, daß alles gut gehen wird quasi über nacht und ich habe normal gearbeitet und gelebt. ich drücke dich, laß dir erstmal die ruhe, das alles zu verkraften und sei guten mutes-du wirst bestimmt mutter...

von kattta am 06.06.2011, 11:19



Antwort auf Beitrag von LittlePupser

Ich habe eine wunderbare Tochter. Sie ist nun schon acht Jahre alt. Bevor ich mit ihr schwanger war hatte ich drei frühe Fehlgeburten. Ich war bei einer genetischen Beratung. Leider wurde keine Ursache gefunden. Ca. drei Jahre später wollten wir noch ein Baby. Ich war sofort schwanger, hatte aber leider wieder eine Fg. Also haben wir den Kinderwunsch erstmal auf Eis gelegt und nun bin ich ungeplant wieder schwanger. In der 14. Woche. Es sieht alles sehr gut aus und ich glaube an ein gesundes Baby! Gib die Hoffnung nicht auf!! Ganz sicher wirst auch du irgendwann dein Baby in den Armen halten dürfen!!! Lg

von haseib79 am 07.06.2011, 16:02