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es wird nie aufhören..oder?

Thema: es wird nie aufhören..oder?

Ich musste ja im April unseren Engel in der 22 SSW still zur Welt bringen. Seitdem gab es zwischendurch in denen es mir wirklich gut ging. Ich dachte mit einem Lächeln an ihn und war einfach froh ihn kennengelernt zu haben. Nun rückt sein eigentlicher Geburtstermin in greifbare Nähe und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Eigentlich dachte ich, dass mich dieser Tag "kalt" lassen wird, da sein Geburtstag ja nun im April war. Aber das Gegenteil ist der Fall, ich denke ständig an ihn und an das, was wäre wenn.. Ich bin total angespannt und könnte wegen jeder Kleinigkeit heulen. Wie ist es denn euch ergangen, an den "wichtigen" Tagen, wie Geburtstag, Todestag, eigentlicher Geburtstermin usw.. Wird es danach wieder "besser"? Aber eigentlich wird es nie aufhören weh zu tun, oder?

von jenny..m am 04.08.2012, 15:32



Antwort auf Beitrag von jenny..m

Drück Dch mal. Mein Kleines ging ( schon ) in der 14. Woche und das ist nun 11 Jahre her. Ich kann sagen, dass es bei mir seit 4 oder 5 Jahren nicht mehr weh tut. Es drückt, ja, ich denke auch dran, immer wieder, aber nach 2 weiteren lebenden Kindern und all den Jahren ist der Schmerz vernarbt. Die ersten Jahre habe ich mir immer frei genommen am eigentlichen ET. Vor zwei Jahren fiel er mir erst eine Woche danach wieder ein. Nehm Dir die Zeit, lass die Trauer zu, nehm Dir aktiv Zeit dafür, die hat ein Recht da zu sein, wenn sie das ab und an darf, dann fällt es ihr auch leichter mal im Hintergrund zu bleiben. Sie wird immer zu Dir gehören, und das ist ok, ihre Rolle wird aber kleiner,..... irgendwann.

von Sternenschnuppe am 04.08.2012, 15:53



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zuerst

von kathibauer am 04.08.2012, 17:54



Antwort auf Beitrag von kathibauer

Zuerst will ich dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Und du hast recht, es wird niemals aufhören, es wird nur etwas anders, erträglicher werden. Ich musste meinen Sohn Steffen im Mai 2011 still zur Welt bringen und so wie du es beschreibst ist es mir auch ergangen. Mir ging es schon richtig gut. Aber etwa einen Monat vor seinem eigentlichen Geburtstermin fing es an dass ich mich immer wieder dabei erwischt habe wie ich heimlich geweint habe. Auf einmal kam alles wieder hoch und ich war fertig mit der Welt. Ich wollte niemanden mehr sehen habe mich immer mehr zurück gezogen und sogar mein Mann kam nicht mehr an mich ran. Nach dem 17 Juli -sein eigentlicher Geburtstermin- ging es wieder bergauf. Irgendwie merkwürdig. Und so war es an allen wichtigen Tagen, Geburtstag/Todestag, Muttertag, Weihnachten usw. Der Schmerz wird immer da sein du wird dein Kind immer vermissen und dich fragen wie ein Leben mit ihm wohl gewesen wäre. Leider kann dir diese Antworten niemand geben. Du kannst nur sein Andenken wahren und ihn für immer in deinem Herzen weiterleben lassen. Fühl dich gedrückt! Kathi

von kathibauer am 04.08.2012, 18:01



Antwort auf Beitrag von kathibauer

Zuerst will ich dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Und du hast recht, es wird niemals aufhören, es wird nur etwas anders, erträglicher werden. Ich musste meinen Sohn Steffen im Mai 2011 still zur Welt bringen und so wie du es beschreibst ist es mir auch ergangen. Mir ging es schon richtig gut. Aber etwa einen Monat vor seinem eigentlichen Geburtstermin fing es an dass ich mich immer wieder dabei erwischt habe wie ich heimlich geweint habe. Auf einmal kam alles wieder hoch und ich war fertig mit der Welt. Ich wollte niemanden mehr sehen habe mich immer mehr zurück gezogen und sogar mein Mann kam nicht mehr an mich ran. Nach dem 17 Juli -sein eigentlicher Geburtstermin- ging es wieder bergauf. Irgendwie merkwürdig. Und so war es an allen wichtigen Tagen, Geburtstag/Todestag, Muttertag, Weihnachten usw. Der Schmerz wird immer da sein du wird dein Kind immer vermissen und dich fragen wie ein Leben mit ihm wohl gewesen wäre. Leider kann dir diese Antworten niemand geben. Du kannst nur sein Andenken wahren und ihn für immer in deinem Herzen weiterleben lassen. Fühl dich gedrückt! Kathi

von kathibauer am 04.08.2012, 18:01



Antwort auf Beitrag von jenny..m

Für mich undenkbar, dass es aufhört weh zu tun. Undenkbar, dass es in Vergessenheit gerät. Für mich auch unmöglich, denn es gibt gemeinsame Jahre, viele gemeinsame Dinge. Nichts kann das und die Gedanken und Gefühle verdrängen, nichts vergessen machen. Wie es sich anfühlt, wenn man ein kleines Wesen verliert, mit dem man noch gemeinsames Leben hatte... weiß ich nicht. Sicher anders. Nach 9 Monaten und 5 Tagen kann ich auch nicht sagen, dass es einfacher ist. Falle ich herunter ist es noch genau so tief wie am 1.Tag.

von never_regret am 04.08.2012, 19:23



Antwort auf Beitrag von jenny..m

Mir ging es wie dir- mir gings schon wieder etwas besser und dann war der eigentliche ET; 2Monate nach der Geburt und dem Tod unserer Tochter und mir gings wieder richtig schlecht. Nach dem Tag wurd´s dann wieder besser; dann kam 3Monate später Weihnachten und Silvester, die Tage waren wieder sehr schlimm. Hatten wir uns doch schon ausgemalt, wie wir Weihnachten/Silvester als kleine Familie feiern werden und dann fehlt da jemand sehr wichtiges....! Nach den Feiertagen wurd´s wieder besser! Vor einem Monat jährte sich der Geburts-und kurz darauf der Todestag unserer Tochter-eine Woche vorher etwa war ich schon sehr schnell auf 180 wegen nix und mein Mann und ich haben viel gestritten; es waren viel zu viele Emotionen, die in der Luft hingen! Das Jahr über war eine einzige Berg-und Talfahrt und ich denke, das wird immer so bleiben! Man hat Momente, wo es nicht so sehr schmerzt und dann gibts wieder Zeiten in denen ist der Schmerz fast wie am ersten Tag! Aufhören wird es wohl nie, aber es wird anders werden-man lernt den Schmerz in sein Leben zu "integrieren"! Alles Liebe

von Kirshy am 05.08.2012, 07:43



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ich drück dich mal ganz doll... nein, bei mir hat es nie aufgehört. vor 2,5 jahren ging meiner kleiner sohn in der 19.ssw zu den sternen. ich bin vor trauer verrückt geworden, auch diese besagten tage waren schlimm. zwar halte ich nun mein folgekind in den armen und bin natürlich überglücklich aber es ist immer ein gewisse lücke in meinem herzen geblieben, eine art unruhe.. und man denkt immer, wie wäre es mit ihm... es gibt aber auch tatsächlich tage, da denkt man nicht mehr voller schmerz daran. LG , Mama von Sternchen 09, C.J. 2010 für immer im Herzen und L.C. fest an der Hand

von letiziaceline1 am 05.08.2012, 14:01



Antwort auf Beitrag von jenny..m

nein, es wird nie aufhören. und es ist auch gut so.es soll auch nie aufhören. es wird in der tat irgendwann erträglicher, mal lernt damit umzugehen. man lernt, was man tun muß, damit man diese besonderen tage, diese besondere zeit übersteht. und selbst wenn man nicht weiß, wie man das alles je überstehen soll, ist es genauso ok. der ET und der geburtstag von meinem sohn sind eng zusammen. ET hatte ich am 17.10.08, geboren ist er am 18.10.08. am 7.10.08 war ich das erste mal im KH, weil ich dachte, die geburt geht los. eigentlich ist seit diesem 7.10. jeder tag schwer. ich wehte bis zur geburt heftig rum, war noch ein weiters mal im KH (am 16.10.), der tod am 24.10, die beerdigung am 30.10.... der komplette oktober ist einfach nur schwer, traurig... jeder tag... an seinem geb. backe ich einen kuchen. die ersten zwei jahre fiel es mir sehr schwer. ich stand vor den backzutaten und konnte mich nicht dazu überreden, nun doch einen kuchen zu machen. und ich habe es dann doch geschafft und war unglaublich froh darüber. habe ihn mit den erdenmädchen und einem foto von ihm und einer kerze auf den tisch zusammen gegessen. sind zusammen zu friedhof gefahren. am todestag mag ich lieber alleine sein. ohne mann, ohne kinder... die zeit drumherum, vorallen natürlich die geburt, die zeit wo er auf der intensivstation lag, sein tod all das ist schwer zu ertragen. aber ich habe gelernt, dass es für mich besser ist, mich dann umso intensiver mit ihm zu beschäftigen, als zu versuchen, gar nicht an ihn zu denken. zu dem verlustschmerz kommt noch zusätzlich das schlechte gewissen, das schlechte gefühl, man "muss" doch an ihn denken und "will" es aber nicht. und deswegen, wenn er in meinen gedanken ist, dann drücke ich ihn nicht weg, dann erinnere ich mich an ihn, an all das, woran ich mich erinnern möchte und kann in dem moment...

von PhiSa am 05.08.2012, 19:47