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Auch eine Sternenmama

Thema: Auch eine Sternenmama

Hallo ihr lieben Sternenmamas, ich bin nun auch eine von Euch. Mir ist es vor knapp 2 Wochen passiert, in den frühen Morgenstunden vor meiner ersten US in der 10. SSW bekam ich plötzlich regelstarke Blutungen mit Schleimabgang und hatte starke Bauchschmerzen. Da wußte ich es, mein kleiner Krümel lebt nicht mehr. Eine Woche zuvor waren schon meine SS-Anzeichen weg, mir war vorher ständig übel und dann von einem Tag auf den anderen nicht mehr. Beim Arzt dann die traurige Bestätigung - mein Krümel lebt nicht mehr, (in der 7.SSW sah man schon das Herzchen schlagen). Wom !! Was für eine Gefühlsfahrt zwischen Weinen und Hilflosigkeit war alles dabei. Für mich ging es dann gleich ab ins KKH, wo man nicht gerade liebevoll behandelt wird und dann am gleichen Tag noch die AS (irgendwie wollte ich es hinter mich bringen). Danach spürte ich eine große Leere in mir, kann gar nicht sagen, dass ich viel geweint hätte, nur beim Lesen in den Foren oder wenn ich mal darüber gesprochen habe (was ich sehr wenig getan habe). Seit einer Woche arbeite ich nun wieder aber die Leere ist weiterhin da, alles war auf den Krümel ausgerichtet, meine Planung für das Jahr schon vollendet und jetzt .... komplette Neuorientierung. Es ist so komisch, mal ist alles schon so weit weg, dann wieder ganz nah. Mal möchte ich schnell wieder schwanger werden, dann habe ich wieder Angst davor, da ich nicht weiß ob alles organisch gut ist und ich bin auch schon 38. Ich habe schon eine gesunde Tochter und wollte für sie gerne ein Geschwisterchen. Wie ging es Euch? Welche Erfahrung habt ihr mit einer neuen Schwangerschaft (vor allem in meinem Alter) bzw. mit euren Gefühlen danach. Wie habt ihr die Trauer verarbeitet? Wäre schon von jemanden zu hören. Viele Grüsse. Carrie

von Carrie38 am 15.03.2013, 11:55



Antwort auf Beitrag von Carrie38

Das tut mir sehr leid, dass du dein Baby verloren hast. Ich habe meinen Sohn im Juli 2012 in der 18.SSW still zur Welt gebracht. Ja, es verändert das Leben. Alles ist auf einmal anders und viele Menschen glauben auch, dass sich nach ein paar Wochen wieder alles normalisiert. Aber man selbst merkt einfach, dass es nie wieder so wird wie damals. Man hat sich schon auf das Baby eingestellt, sich gefreut, sich ausgemalt wie die Zukunft wird. Ich habe auch sehr viel geweint und teilweise auch sehr schlimme Tage gehabt, aber zwischendurch hab ich dann auch immer wieder bessere Tage gehabt. Es ist so ein Auf und Ab. Mir hat es geholfen, dass ich Briefe an meinen Kleinen geschrieben habe, zu Hause eine Ecke habe, die nur für ihn ist, wir haben auch auf der Trauerfeier einen selbstgebastelten Stern mit einem Spruch bekommen, der steht in seiner Ecke. Ich schaue mir auch des öfteren noch die Ultraschallbilder von ihm an. Ich habe auch ein Erinnerungsalbum gestaltet. Das alles hat mir irgendwie geholfen, denn in dieser Zeit hab ich das Gefühl gehabt, dass ich diese Zeit nur mit ihm verbringe, dass das unsere gemeinsame Zeit ist und ich habe das Gefühl gehabt, ihm in dieser Zeit ganz nah zu sein und ich hab mich da auch fallen lassen können. Und wenn mir danach war, einfach nur zu weinen und alles rauszulassen. Nicht stark sein zu müssen, sondern einfach auch traurig sein zu dürfen. Es ist mir leider sehr schwer gefallen das alles zu akzeptieren, zu akzeptieren, dass er nicht bei mir sein darf. Erst vor ein paar Wochen hab ich mal so das Gefühl gehabt, dass es in Ordnung ist, wenn ich ihn gehen lasse. Dass er es ganz bestimmt auch ohne mich schafft, weil er so ein kleiner, tapferer Kämpfer war und dass er trotzdem immer bei mir sein wird, ich ihn immer über alles lieben werde und er immer mein erstes Kind bleibt. Aber trotzdem denke ich wirklich auch jetzt noch täglich an ihn und manchmal kommt die ganze Traurigkeit und der Schmerz wieder zurück. Aber zum Glück gibt es im Moment auch schon wieder vermehrt hellere Tage, an denen die Hoffnung da ist. Es ist wirklich schwierig, ich denke, dass es einfach gut ist, wenn man seine Gefühle zulässt. Wenn man versucht so zu sein, wie man sich gerade fühlt, die Trauer nicht verdrängt und auf sich schaut, das tut, was einem gut tut. Und das ist bei jedem anders, irgendwie geht jeder anders damit um und hat jeder andere Dinge, die einem gut tun. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du deinen Weg findest mit dem schlimmen Verlust umzugehen und dass du viele liebe Menschen hast, die dich auffangen. Alles Gute, Dani

von sunnydani am 15.03.2013, 12:35



Antwort auf Beitrag von sunnydani

So wenig Antworten? Ich schreib Dir ne PN

Mitglied inaktiv - 19.03.2013, 14:39



Antwort auf diesen Beitrag

@sunnydani @pettylabelle Vielen Dank für Eure Antworten und die Geschichten dazu. Es tut mir leid, dass auch ihr diese schmerzliche Erfahrung machen musstet. Allerdings finde ich es schön, hier in diesem Forum so viele verständnisvolle Mamis zu treffen, das tröstet. Mir hat es in jedem Fall geholfen zu verstehen, dass es oft geschieht und dies der Lauf der Natur ist (so schrecklich und unverständlich es ist). Man muss sich befreien von dem "warum ich". Ich weiß das ist schwierig, aber man bekommt keine Antwort darauf und dreht sich damit nur im Kreis. Die Trauer wird weniger und die Gedanken kommen immer mal wieder, das ist gut, denn in unseren Herzen werden unsere Sternenkinder immer bei uns sein. Liebe Grüsse Carrie

von Carrie38 am 22.03.2013, 09:12