Elternforum Kleine Engel

5 kleine Engel

5 kleine Engel

NK81

Beitrag melden

Hallo, schon länger bin ich eine stille Mitleserin...am häufigsten, um mir selbst Hoffnung zu machen und für mich kleine, neue Informationen, die sich für mich/uns in kleine Strohhalme verwandeln, an denen wir uns festhalten können... Ich muss meine/unsere Geschichte loswerden, weil ich das Gefühl habe zu platzen vor Schmerzen und ich gleichzeitig die Hoffnung habe, dass mir jemand ein wenig Mut machen kann. Ich bin 38 und habe einen 13 jährigen Sohn aus einer früheren Beziehung - eine traumhafte Schwangerschaft, wie aus dem Bilderbuch. Bis 2017 dachte ich eigentlich, das der Kinderwunsch für mich abgeschlossen war. Doch dann wurde ich ungeplant schwanger. Der Mann ließ mich mit Bekannt werden der Schwangerschaft sitzen. Ich verlor mein kleines Mädchen in der 15. SSW im April 2017 - Schuld war eine Trisomie. Es war eine schlimme Zeit für meinen Sohn und mich...aber daran merkte ich auch, das mein Kinderwunsch für mich scheinbar noch nicht ganz abgeschlossen war. Hier wurden schon einige humangenetische Untersuchungen bei mir gemacht - alle ohne Befund. Im Herbst 2017 lernte ich meinen lieben Freund kennen. Es passte alles, als wäre es so vorher bestimmt. Wir zogen kurz darauf zusammen und schnell war uns klar, das wir die Familie erweitern wollten. Damit nahm alles seinen Lauf - 2. Fehlgeburt 8.SSW mit Ausschabung im Februar 2018 - danach gingen wir beide nochmal zur Humangenetik, es wurde bei mir eine Gerinnungsstörung(Protein C Mangel) festgestellt, sonst bei beiden alles ok. Ein herber Niederschlag für die noch frische Beziehung, aber wir haben tapfer zusammengehalten und wollten uns nicht entmutigen lassen. Im Mai wieder ein positiver Test - 3. Fehlgeburt im Juni 2018 in der 8.SSW mit Ausschabung, es wurde kein Leben mehr festgestellt. Auch diesen herben Niederschlag verkrafteten wir irgendwie und gaben die Hoffnung nicht auf. Positiver Test im Oktober - die Freude darüber war schon ziemlich gedämpft und negative Gedanken begleiteten uns...wohl zu Recht...4. Fehlgeburt wieder in der 8.SSW mit Ausschabung. Bei allen 3 Schwangerschaften war nie ein Herzschlag zu sehen im Ultraschall und die Schwangerschaftsanzeichen ließen bei mir auch relativ schnell wieder nach, so dass ich schon deswegen ein schlechtes Gefühl hatte. Wir dachten, wir müssten dem Wahnsinn verfallen und verstanden die Welt nicht mehr...wir bekamen eine Überweisung für eine Kinderwunsch-Klinik. Es wurden noch einige Umtersuchungen angesetzt - Spermiogramm, bei mir diverse Werte, Schilddrüse, Hormonstatus etc. Ich hatte eine leichte Schilddrüsenunterfunktion - wird seitdem mit L-Thyroxin 25 behandelt, ein Vitamin-D-mangel - wird mit dekristol 1x in der Woche behandelt. Folsäure nehme ich schon seit Februar 2018 konstant. Der Plan war den Eisprung zu kontrollieren, auszulösen und dann GvnP zu machen. 2 Tage danach sollte ich Utrogest nehmen und Clexane spritzen, um optimale Bedingungen zu schaffen. Im Frühjahr haben wir eine Pause gemacht, weil wir beide nicht mehr konnten und der Druck zu groß war. Positiver Test war dann im Juli 2019. Von der ersten Untersuchung an hinkten wir zeitlich wieder zurück "es sieht alles nicht zeitgerecht aus"...Ich fühlte mich, wie in einem schlechten Film...bei der nächsten Kontrolle hieß es "keine Weiterentwicklung", der Doc zoomt näher ran und sagte "ach, das soll man nicht meinen!" ...es war ein Herzschlag zu sehen, ganz leicht und ich wollte unter den Umständen einfach nur schreien und weglaufen...endlich war ein Herzschlag zu sehen, aber wir lagen 2 Wochen zurück und es gab doch wieder keine Hoffnung. Ich musste noch 2 Kontrollen über mich ergehen lassen, doch letztendlich haben wir vergangenen Freitag am 2.8. erneut einen kleinen Engel verloren - 5. Fehlgeburt wieder in der 8. SSW mit Ausschabung. Wir wissen nicht mehr so ganz weiter. Aber wir möchten die Hoffnung nicht aufgeben...das Schwanger werden ist ja scheinbar nicht das Problem, sondern eher das Halten...der Kiwu-Doc ist mit seinen Äußerungen sehr spärlich...ich habe so viel gelesen, damit man selber vielleicht etwas "schlauer" wird...unsere Hoffnung liegt nun evtl noch in der Immunologie...ich kann mir nicht vorstellen, dass man sooo oft einfach NUR Pech haben soll?!?! Und ich möchte noch auf eine Gebärmutter-Bauch-Spiegelung bestehen - vielleicht gibt es ja doch eine organische Ursache. Das ist nämlich noch nicht erfolgt und laut Doc wäre es überflüssig?! Der Wunsch nach einem gemeinsamen Baby ist so stark, aber auch so weit weg. Es tut so unendlich weh manchmal...und die gut gemeinten Ratschläge wie "du hast doch einen tollen, gesunden Jungen, mach dich nicht kaputt", " ihr müsst dem Körper mehr Zeit geben, dann klappt es ganz bestimmt" oder "am Besten legt ihr das Thema zur Seite" ...Sorry, da könnte ich nur noch mehr heulen ganz tief in uns ist noch ein kleiner Restfunke Hoffnung...und so lange dieser noch vorhanden ist, möchten wir an unserem Wunsch festhalten. Es tut mir leid, das es ein solcher Roman geworden ist Aber ich hoffe so sehr, dass jemand meine Geschichte liest und vielleicht einen Denkanstoß geben kann für etwas, was wir noch nicht in Betracht gezogen haben. Ganz liebe und hoffnungsvolle Grüße


nita83

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NK81

Hallo mein tiefes Mitgefühl für die Verluste. Allerdings klingt es für mich stark nach einem gerinnunsstörung Problem. 8ssw ist in etwa der Zeitpunkt wo die Versorgung von dottersack auf plazenta umsteigt. Ich hatte 4 Fg und mein Wert war nur grenzwertig im normbereich. Hab dann auf Empfehlung ass 100(kriegst du in der Apotheke ohne Rezept) genommen bis zur 34ssw. Und mein Sohn ist vor wenigen Tagen 4 geworden. Ansonsten könnte die Praxis reichel-frenz oder Prof.dr. Würfel ne gute Anlaufstelle sein in Sachen killerzellen und Co.ne Gebärmutter Spiegelung auch ne gute Idee LG nita Übrigens mein Tipp nicht aufgeben der ist eh da und wird nicht vergehen.


NK81

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von nita83

Hallo Nita, es tut mir sehr leid für dich, dass du 4 Sternchen verkraften musstest. Aber es freut mich zu lesen, dass sich euer Wunsch erfüllt hat und euer Sohn seinen 4. Geburtstag gefeiert hat - herzlichen Glückwunsch nachträglich!! Vielen lieben Dank für deine Antwort. Es bedeutet mir viel, mich mit jemandem austauschen zu können, der die Situation nachvollziehen kann - den Verlust, den Schmerz, die Sorgen, die Gedanken und doch noch den Wunsch zu tragen... Ich habe einen Termin bei Dr. Pfeiffer in Düsseldorf zur Blutabnahme und dann Besprechung der Ergebnisse. Er ist, wie Reichel-Frentz Immunologe. Es ist für mich näher und die Termine sind zeitnaher - ich hoffe es ist die richtige Entscheidung. Nächste Woche muss ich zur Nachkontrolle, da poche ich auf eine Überweisung für die Spiegelung. Da ich zur Vertretung innerhalb der Kiwu-Praxis gehe, werde ich ihr auch nochmal auf den Zahn fühlen, was sie zur Situation meint... Ich war auch der Meinung, dass die Fehlgeburten durch die Gerinnungsstörung hervorgerufen werden. Aber Clexane als Blutverdünner hat leider nichts positives dazu beigetragen oder ist ASS besser?! Ganz liebe Grüße


nita83

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NK81

Ob es besser ist keine Ahnung aber mir hat's geholfen wobei nun ja nicht mehr eindeutig klar ist ob deswegen oder weil es ein Junge ist oder ob es generell einfach der richtige Zeitpunkt war. Ich hab nur gelernt das man oft kämpfen muss und nach Möglichkeit viel wissen sollte damit man quasi weiß was man testen kann bzw. Sollte. Ich drück dir die Daumen das es was bringt. LG nita


Miramar07

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NK81

ASS wirkt an anderer Stelle als Clexane. Ich habe Faktor V heterozygot und habe Clexane 40 gespritzt und ASS 100 genommen. Clexane wirken in den Venen, ASS ist plazentagängig aber nicht schädlich für die Plazenta oder das Kind und wirkt in den Arterien. Wundert mich aber, dass ihr in einer Kiwu seit und kein ASS empfohlen bekommen habt.... Ich denke es ist super, dass du den Termin hast und ich drücke ganz fest die Daumen. Liebe Grüße


Mörchen17

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NK81

Hallo, meine Schwester hat Ähnliches erlebt (von der späten Fehlgeburt mal abgesehen) und bei ihr wurde dann eine Insulinresistenz festgestellt. Als sie erneut schwanger war, musste sie ihre Blutzuckerwerte kontrollieren und in der Schwangerschaftswoche, in der sie zuvor die Fehlgeburten erlitten hatte, entgleisten selbige wohl ziemlich massiv; wenn sie dem nicht entgegengesteuert hätte, hätte es wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder eine Fehlgeburt gegeben. Wurde das bei Dir geprüft?


NK81

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mörchen17

Hallo, das tut mir sehr leid für deine Schwester. Ist denn danach alles gut bei ihr verlaufen? Wurde im Vorfeld dazu schon etwas bestimmt oder warum hat man das vermutet? Konnte deine Schwester die Entgleisung des Blutzuckers merken durch Schwindel / Schlappheit oder Ähnliches? Nein, davon hat bei mir noch nie jemand etwas gesagt oder wurde in Erwägung gezogen. Ich schreibe es sofort auf meinen Zettel für den Besuch beim Arzt - zumindest wäre es noch eine Option. Vielen Dank für den Hinweis!! Das Schlimme ist, das scheinbar kein Arzt einen wirklichen Ansatz oder Plan hat, sondern einfach nur "versucht". Selbst die Gerinnungsstörung wird immer schnell abgetan... und letztendlich bekommt man zu hören mit einem zerknirschten Gesicht "das war wahrscheinlich einfach nur Pech und es liegt vielleicht keine wirkliche Ursache vor"...was für uns bei vier Fehlgeburten hintereinander aber wirklich fraglich ist - die späte Fehlgeburt ausgenommen, da lag eine Ursache vor. Ich danke dir auf jeden Fall sehr für deinen Hinweis, ich bin gespannt was die Ärztin dazu sagt. Liebe Grüße


Mörchen17

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NK81

Ja, sie hat dann ein gesundes Kind bekommen. Bei ihr wurde einfach diverse Diagnostik durchgeführt, u.a. halt hinsichtlich Insulinresistenz. Sie merkt davon sonst wohl nichts, muss außerhalb von Schwangerschaften auch nichts machen. Alles Gute Dir!


blattlaus

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NK81

Wurde dein Mann auch humangenetisch untersucht? So hatte ich es verstanden - sollte es nicht so sein, würde ich dies machen lassen.


NK81

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von blattlaus

Hallo, ja, mein Mann wurde humangenetisch auch untersucht. Wir wollten alle Befunde nochmal sichten und in der Praxis nachfragen, ob es doch noch eine Option gibt etwas untersuchen zu lassen, damit wir nichts unversucht lassen. Ganz lieben Dank für die Anregung.


blattlaus

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NK81

Das ist gut, dass er auch untersucht wurde. Bei uns kam damals heraus, dass mein Mann eine sog. balancierte Translokation hatte, wir also ein statistisch schon ein Fehlgeburtsrisiko von ca 50% haben, was sich auch als treffend herausgestellt hat (7 Schwangerschaften, davon 4 frühe Fehlgeburten). Gerinnung bei dir wurde ja scheinbar auch gecheckt, das wäre mein nächster Punkt gewesen ;-). Die wurde bei mir nach dem Tod unseres Lausejungen (9. Monat) untersucht und eben eine Gerinnungsstörung festgestellt, die wohl mit verantwortlich für sein Tod war.


NK81

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von blattlaus

Da hast du aber leider auch schon einiges mitmachen müssen, das tut mir sehr leid für dich. Ich habe dir eine Nachricht über PN geschrieben, falls du möchtest, wenn sie angekommen ist? Die Blutabnahme für die Immunologie ist jetzt erledigt, dann noch den Besprechungstermin in 2 Wochen. Bei mir hat man auch eine Gerinnungsstörung festgestellt - Protein-C-Mangel. Ich würde mich freuen, wenn wir uns vielleicht noch ein wenig austauschen könnten. Liebe Grüße


Twinnitwo

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NK81

Hallo liebe NK81, es tut mir schrecklich Leid was ihr schon durchstehen musstet. Mir erging es wie dir. Das schwanger werden war kein Problem, nur schwanger bleiben dagegen sehr. Ich selbst habe 8 Fehlgeburten erlitten, auch alle gegen die 8.SSW rum. Nach den ersten 4 FG wurde ich mit Zwillingen schwanger. Im März ´15 habe ich 2 gesunde Mädchen geboren. 2016 wollten wir es nochmal versuchen. Ich wurde wieder sehr schnell schwanger, habe aber mein Baby wieder verloren. Meine FÄ hat mich dann an eine spezielle Fehlgeburten Sprechstunde in der Frauenklinik HD überwiesen. Dort wurden wir völlig auf den Kopf gestellt inkl. Gebärmutterspiegelung. Alles ohne Befund. Wir sind völlig gesund wurde uns gesagt. Während dieser Zeit hatte ich noch 3 weitere Fehlgeburten. Der Arzt hatte mir dann nahegelegt, dass ich 2 Tage nach meinem ES mit Utrogest beginnen soll. 2 Tabletten täglich. Ab positiven Test dann direkt mit ASS100 und Heparin spritzen. Der Arzt sagte es gibt in ganz selten Fällen Frauen die in der SS eine Gerinnungsstörung entwickeln durch die Hormone. Im nicht-schwangen Zustand scheint man völlig gesund zu sein. Im ersten Zyklus mit Utrogest bin ich auch wieder direkt schwanger geworden. Ab dem Test habe ich dann mit ASS100 und den Heparin Spritzen begonnen. Und was soll ich sagen. Unsere Tochter ist im März ´18 kerngesund auf die Welt gekommen. Während der Schwangerschaft wurde ich alle 6 Wochen von einem Gerinnungsspezialisten betreut. Es war ein langer, harter und sehr tränenreicher Weg. Wir haben beide sehr gelitten aber uns nicht komplett gefühlt. Nun mit unseren 3 Mädchen sind wir komplett. Gibt die Hoffnung niemals auf! Liebe Grüße, Twinni