Hallo,
ich war vor ca. 7 Wochen mit meinem damals 10 Wochen alten Sohn beim Orthopäden, da er den Kopf nie auf die linke Seite gedreht hat, und somit sein Schädel schon ganz schief war.
Wenn ich auf links gedreht habe und z.B.mit einer Handtuchrolle stützen wollte, hat er nur geschrieen. Das selbe wenn ich ihn in Bauchlage legen wollte.Ansonsten ist er ein super pflegeleichtes und ausgeglichenes Baby, dass ausser den o.g. Situationen kaum weint oder schreit.
Die Diagnose war daraufhin Schiefhals und Schädelasymmetrie. Wir haben darauf hin 10x KG verschrieben bekommen. Bisher hatten wir schon 6 x KG, die er auch gut annimmt. Sein Kopf und Körper sind im ganzen schon sehr beweglich geworden.
Die Physiotherapeutin meinte, dass es KISS ist. Jetzt weiss ich auch nicht was ich glauben soll.
Ferner hat Laurenz schon einen richtig platten Schädel auf der rechten Seite. Die Orthopädin meinte dazu eben, dass es sein kann, dass es sich nicht mehr auswächst. Die Physiotherapeutin hat sich ähnlich geäußert und was von Helmchen gesagt.
Wie schätzen Sie die Situation ein?
Danke
LG Luciesmum
Mitglied inaktiv - 15.09.2008, 12:08
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Hallo,
der Schiefhals, auch Torticollis genannt ist bei einer nicht zu kleinen Prozentzahl von Säuglingen nach der Geburt vorhanden und hat meistens seine Ursache in einem muskulären Ungleichgewicht. Ähnlich wie bei Sichelfüßchen oder Schräglage.
Es handelt es sich um keinen krankhaften Befund, der sich auch in den meisten Fällen von alleine korrigiert. In einigen wenigen Fällen muss um eine Gesichts- oder Schädelasymmetrie zu vermeiden eine Krankengymnastik durchgeführt werden.
Meine Devise ist, mit dem 1. Lebensjahr muss jeder Schiefhals vorbei sein, wenn nicht, dann müssten erst weitere diagnostische Schritte durchgeführt werden.
Wie Sie selbst schon beobachten, hat der Befund durch die Krankengymnastik sich schon gebessert und mit der Schädelasymmetrie muss man ein bisschen Geduld haben, ähnlich wie bei der Gesichtsasymmetrie. Mit der zunehmenden Besserung des Schiefhalses verschwindet dies in den häufigsten Fällen auch, aber erst nach sehr langer Zeit.
In der Kinderorthopädie haben wir ganz klar die Meinung, dass das KISS-Syndrom eine modische Erscheinung ist und eine wissenschaftliche Grundlage dafür liegt nicht vor, ähnlich verhält es sich mit den „Helmchen“, welchen ich als Therapieform ablehne.
Mein Rat, führen Sie die Krankengymnastik regelmäßig durch und Sie werden bestimmt eine zunehmende Normalisierung beobachten können.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Remus
von
Dr. Wolfgang Remus
am 16.09.2008
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Also mich regt es wirklich tierisch auf, wenn Orthopäden und Krankengym das Kiss Syndrom nicht anerkennen!
Was möchtest du bei der Krankengym, wenn die Ursache nicht behoben wird? Bei Kiss liegt ein Blockade vor, die durch ein schwere Geburt, durch Enge in der Gebärmutter... entstanden sein kann. Und erst wenn diese Blockade gelöst ist (also die Ursache) kann man weitere Maßnahmen wir Krankengym anwenden, um zu unterstützen und fehlende Entwicklungsschritte aufzuholen.
Kiss wird oft nicht behandelt, weil manche "Fachleute" noch nicht genug wissenschaftliche Studien haben um das Wort Kiss im Mund zu nehmen. Was schadet es deinem Kind einmal zu einen Orthopäden zu gehen, der auf Kiss und Säuglinge spezialiseirt ist? Klar, Aufwand, teuer... aber ist es nicht aufwendiger und frustrierender jahrelang ein Kind mit Bewegungsdifiziten und Behandlungen bei Motopäden, Ergotherapeuten, Krankengym. zu haben? Wenn Kiss nicht behandelt wird finde ich es für die Kinder traurig, jahrelang an den Folgen übertherapiert zu werden. Für die Eltern ist es Frust und Streß. Höre dir doch einfach mal die Meinung eines Kiss-Experten (auf KissKidd.de stehen Infos), seine Argumente an- wenn du das blöd findest geh wieder. Aber wenn du dir eh mehrere Meinungen holst, dann bitte auch da! Und weißt du, unser Körper ist toll: Der sucht sich einen Weg, wie er mit der Blockade leben kann- mit Problemchen, ok, aber da rennen wir ja für zu Fachleuten.
Unsere Geschichte: Unser toller Kinderarzt hat mich wegen Verdacht auf Kiss zum Orthopäden geschickt. Ich habe es gleichzeitig selbst vermutet, weil ich mich im Internet schlau gemacht habe. Durchbiegen wie ein Flitzebogen, Koliken, Bauchlage- never ever, rechte Seite- cool, flacher Hinterkopf auf einer Seite, lange Pressphase und Arzt drückt auf Bauch bei der Geburt- okay, alles klar, Kiss. Und wir waren bei einem sehr kompetenten Arzt. Er hat meinen Sohn 1x manuall-medizinisch behandelt. Vorher wurde seine Halswirbelsäule geröngt- also konnte selbst ich sehen, dass eine Blockade vorlag. Und nach der Behandlung hatte ich ein anderes Kind- viel ruhiger, er mochte plötzlich die Bauchlage und unglaublich aber wahr, sein Hinterkpf ist längst nicht mehr so flach (jetzt 7Mon.). Wir hatten dann noch einen zweiten Termin, weil der Arzt sehr viele kleine Blockaden gesehen hat. Aber er musste nichts mehr machen- er hat so aufgeholt, braucht nicht mal Krankengym. Und ich bin so dankbar und so fasziniert von dieser Heiltechnik und gleichzeitig so verägert, dass vielen Kindern nicht geholfen wird- es ist so "einfach"!
Mitglied inaktiv - 03.10.2008, 23:41
