Guten Tag
Unsere Tochter (14 Monate alt) läuft noch nicht frei. Vor einiger Zeit hat sie entdeckt, dass sie, wenn sie auf den Schienbeinen „läuft“, schnell vorwärts kommt (also die Schienbeine liegen auf dem Boden auf, alles vom Knie an aufwärts ist in aufrechter Position, im rechten Winkel zu den Schienbeinen). Ist das in Ordnung, wenn sie das macht, oder sollten wir irgendwie versuchen, das zu unterbinden?
Danke!
von
Cynthiaaa
am 05.01.2021, 16:16
Antwort auf:
Laufen
Liebe Familie, liebe Eltern.
Herzlichen Glückwunsch für ihr kleines Mädchen, das in ganz natürlicher Weise Anstrengungen macht, um demnächst in die Laufstellung zu kommen. Das, was sie bei ihrem Kind beobachten, ist eine übliche Frühform der Vertikalisierung, also der langsamen Aufrichtung. Die notwendige Balance ist noch nicht vorhanden, um auf beiden Beinen frei oder mit Festhalten zu stehen und deshalb nutzt das Kind zunächst einmal nur die Knie, um eine Schwierigkeitsstufe herunter zu schalten. Die Normvarianten zum Erreichen des freien Stehens und Gehens sind sowohl was den Zeitraum angeht als auch was die Formen der Entwicklung angeht, sehr weit gesteckt. Kinder sollten normalerweise bis zum 18. Lebensmonat frei stehen und auch die ersten Schritte gemacht haben. Nicht wenige Kinder in unseren geschützten Welten und auch in den sorgsamen Schutzzonen der Eltern- Überwachung machen erst spät "waghaltige" Experimente des selbstständigen Stehens und Gehens. Deshalb ist der Trend dazu dar, dass die Kinder in unseren modernen wählten er später Gehen und Stehen als es noch einen früheren Zeitaltern der Fall war.
Zusammenfassend sollten Sie ihr Kind das fortbewegen auf den Knien erlauben. Wenn es weh täte, würde das Kind es nicht tun. Schäden sind nicht bekannt, außer möglicherweise gelegentlich rote Kniescheiben. Gebe sie im Kind noch ein wenig Zeit, und das Aufrichten wird von ganz alleine kommen. Spielerisch könne sie Anreize dazu setzen, indem sie interessante Gegenstände der Ende so platzieren, dass es sich zum Erreichen aufrichten müsste.
Mit herzlichen Grüßen, Ihr Jan Matussek
von
Dr. J. Matussek
am 05.01.2021