Guten Tag,
mein Sohn (13 Monate) hat eine relativ starke Kopfverformung/Plagiocephalie. Der Kinderarzt hat uns als man sie feststellte (mit ca. 2 Monaten) beruhigt, dass sich das verwachsen würde. Leider sieht man sie immer noch sehr stark. Ich habe mich mittlerweile informiert und fürchte, dass es für eine Helmtherapie nun zu spät ist...
Gibt es therapeutisch noch etwas, was wir für unseren Sohn tun können?
Und wie lange wächst der Kopf? Kann es sein, dass er die Verformung auch als Erwachsener noch haben wird? Wenn ja, hat er gesundheitliche Nachteile zu erwarten?
Freue mich über eine Antwort.
Freundliche Grüße
Limoncello
von
Limoncello
am 27.05.2020, 10:33
Antwort auf:
Kann sich eine Plagiocephalie/Kopfverformung auch nach einem Jahr vebessern?
Liebe Familie, liebe Eltern, die kosmetischen Auswirkung der Verformung des Kopfes hat in den allermeisten fällen kein Einfluss auf die Lebensqualität oder die Intelligenzentwicklung des Kindes.
Zu Beruhigung möchte ich anmerken, dass die Plagicephalie besonders jetzt in dieser Zeit noch auffällt, wo die Kinder wenig Haare haben: in den meisten Fällen werden Kopfverformungen später durch mehr oder minder üppige Haare gut verdeckt und fallen dann viel weniger auf.
Ob eine aggressive Therapie, wie die Helmtherapie, wirklich notwendig ist, muss sich in einer klinischen, also handwerklichen, Untersuchung herausstellen. D.h., dies kann nur durch einen unabhängigen Kinderarzt entschieden werden. Ich persönlich war nie ein Freund der Helmtherapie, weil es für die Kinder doch eine erhebliche Einschränkung der Lebensfreiheit darstellt.
Also würde ich mir dies sehr genau überlegen und würde nur in den sehr sehr wenigen Fällen einer wirklich starken, kosmetisch sehr störenden Verformung die Helmtherapie empfehlen.
Andere Alternativen der Therapie in der Altersgruppe ihres Kindes sind alle samt spekulativ und experimentell.
Mit herzlichen Grüßen und eine gute Nacht, wünscht Ihr Jan Matussek
von
Dr. J. Matussek
am 03.06.2020