Hallo! Unser Sohn (1Jahr alt) ist kleinwüchsig. Ich stehe vor der Frage, ob ich ihn trozdem betreuen lassen kann und vor der Entscheidung, Krippe oder Tagesmutter. Ich möchte ihm einfach soviel Selbstbewußtsein wie möglich mitgeben und habe Angst, daß dieses unter einer Fremdbetreuung leidet. Was wäre besser? Die anvisierte Krippe wird im Schichtdienst betrieben (dh.h. Betreuungspersonen wechseln 3x/Tag).Wie lange solte eine Engewöhnung dauern? Und kommt es wohl oft vor, daß trotz ausreichend langer Eingewöhnungszeit (ich könnte mir soviel Zeit nehmen wie notwendig) die Engewöhnung bei einer Tagesmutter nicht klappt?
Mitglied inaktiv - 31.05.2006, 12:49
Antwort auf:
Betreuung kleinwüschsiges Kind
Hallo Tanja,
ist es aus wirtschaftlichen Gründen nötig, dass Sie mit Arbeiten gehen müssen oder wollen? Oder habe Sie Zeit die wichtigsten Entwicklungsphasen mit Ihrem Sohn gemeinsam zu durchleben, damit er eine gute, starke und verlässliche Beziehungsebene in seinen ersten beiden Lebensjahren mit Ihnen und Ihrem Mann aufbauen und stabilisieren kann.
Es werden in allen größeren Orten Krabbelgruppen angeboten – meist von kirchlicher Seite – oder von Ortsvereinen, in denen die Kleinen wöchentlich erste soziale Kontakte knüpfen können und dort spielt weder Hautfarbe noch Behinderung oder die Größe eines Kindes eine Rolle. Sie sind dann dabei, als sicherer Rückhalt, in der Zeit, in der er mit anderen Kindern Kontakt aufnimmt und spielen lernt.
Um Selbstbewusstsein entwickeln zu können, ist eine verlässliche gute Beziehungsebene zu den Eltern das A und O. Nur ist der erste Bindungsprozess erst mit ca. 2 Jahren abgeschlossen. Das zweite Lebensjahr ist noch einmal eine ganz sensible Phase. Sie müssen daher gut überlegen, ob Sie wirklich in der Zeit unbedingt fremdbetreuen lassen wollen.
Vielleicht könnten Sie ja auch einem gleichaltrigen Kind einen Tagesplatz in Ihrer Gemeinschaft bieten, wenn Sie Zeit und Raum dazu haben.
Im Alter unter 3 Jahren halte ich eine Betreuung durch eine Tagesmutter aus dem Grund für wichtig, da das Kind sich dann nur auf e i n e neue Bindung einlassen braucht.
Das Kind wird bei einer Tagesmutter in einer kleinen – oft bis zu 3 Kindern starken Gruppe aufgenommen und kann von ihr individuell gefördert werden.
Darf ich Sie wegen der Eingewöhnungszeit auf meinen Forums-Eintrag vom 21.04.2006 zu dem Thema Betreff: Re: Eingewöhnungsphase wie gestalten??? hinweisen. Hier können Sie die Antwort auf Ihre Frage nachlesen.
Wenn Sie zu der Tagesmutter ein vertrauensvolles „Sie-Verhältnis“ aufbauen, und eine gute Beziehungsebene miteinander schaffen, dann ist diese Basis sehr förderlich für ein vertrauensvolles Einlassen ihres Kindes.
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Meine Schwiegermutter war kleinwüchsig (Rachitis) und ich weiß aus ihren Erzählungen, dass sie als Kind damals sehr gehänselt wurde. In der heutigen aufgeklärteren Zeit, geht man damit viel offener, neutraler und gefühlvoller um als damals.
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 02.06.2006