Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
ich lebe im Ausland wo ich auch unser 3. Kind entbinden werde.
Bei der Geburt meiner Zwillinge vor 9 Jahren in Deutschland wurde ihnen kurz nach der Geburt etwas in die Augen getraeufelt (um eine Infektion vorzubeugen, die durch die Keime im Geburtskanal/ Scheide vorkommen). Leider kann ich mich nicht mehr daran erinnern, was das damals war. Ich waere Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir sagen koennten, was das fuer ein Stoff ist, dann kann ich mich hier entsprechend danach erkundigen.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Gruessen
Rosi
Mitglied inaktiv - 06.01.2008, 15:17
Antwort auf:
was kommt bei der Geburt ins Auge?
Liebe H.,
das waren sicher Silbernitrat-Augentropfen als Vorsorge gegen Gonorrhoe. Da diese Krankheit unerkannt bei Schwangeren noch sehr selten vorkommt, werden inzwischen entweder Erythromycin-Augentropfen gegeben gegen die viel häufigeren Chlamydien oder ganz darauf verzichtet. Das sollten Geburtshelfer und Schwangere individuell besprechen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 07.01.2008
Antwort auf:
was kommt bei der Geburt ins Auge?
Hallo,
das sind Silbernitrat-Tropfen. Sie sollen das Baby vor allem vor Tripper-Keimen (Gonorrhoe) schützen. Wenn man diese Geschlechtskrankheit nicht hat und auch sonst keine Infektion vorliegt, sind sie unnötig. Man sollte bei der Ankunft im Kreißsaal sagen, dass man diese Tropfen für sein Kind nicht möchte. Ich habe sie bei beiden Kindern weggelassen, was sogar die Hebamme in der Klinik gut fand. Auch sie sagte, sie habe die Tropfen ihren eigenen Kindern erspart.
Wenn man nichts sagt, werden sie oft noch routinemäßig gegeben - weil ein gewisser, kleiner Prozentsatz der Frauen Tripper hat. Die Krankheit verläuft aber nicht ohne Symptome, wenn Du's hättest, wüsstest Du es.
Silbernitrat schmerzt ganz fürchterlich in den Augen und löst oft eine Bindehautentzündung bei den Kleinen aus (daher haben sie hinterher meist dicke Augenlider). Sie tun wohl wirklich gemein weh und sind eine echte Babyquälerei. Man sollte sie daher nur verabreichen lassen, wenn das eigene Kind tatsächlich akut von einer Ansteckung bedroht ist, weil man selbst eine Infektion hat!
Grüßle,
Hexe
Mitglied inaktiv - 06.01.2008, 16:28
Antwort auf:
was kommt bei der Geburt ins Auge?
Meiner Kleinen wurden sie auch verschrieben, obwohl ich per Kaiserschnitt entbunden habe. Da fällt doch die Infektionsgefahr durch Bakterien in der Vagina weg?
Ich glaube da geht es auch um Bakterien die in der Luft rumschwirren?! Oder nicht? Durft diese Augentropfen aber nur genau 7 Tage bis nach der Geburt geben.
Meine Kleine hatte übrigens weder geschwollene Augenlider, noch hat sie geschrien oder geweint. War ganz normal...
Vielleicht is das von Baby zu Baby unterschiedlich?!
Viel Glück...
Mitglied inaktiv - 06.01.2008, 16:50