Frage: Vitamin D und K nach der Geburt

Sehr geehrter Herr Busse, wir haben erfahren, dass dem Baby nach der Geburt oft Vitamin D und K gegeben wird und sich die Eltern überlegen müssen, ob sie dies wollen. Nun habe ich in vielen Foren gelesen, dass es sich bei der Gabe um Überdosierungen handelt und es auch zu Schädigungen kommen kann: Überdosierung Vitamin D: •hohe Kalziumkonzentrationen im Blut (Nierensteine verursachen und begünstigt Aterienverkalkungen) •Kalk wird eventuell zu rasch in das kindliche Bindegewebe und Knochengerüst eingelagert (Schädel kann dadurch klein bleiben, die natürliche Entwicklung des Organismus behindert werden) •Bei einer Überdosierung von Vitamin D kommt es schnell zu Vergiftungserscheinungen, da unser Organismus keine Schutzmechanismen gegen übermäßige Zufuhr fettlöslicher Vitamine besitzt. Anfangs kann sich diese Vergiftung bemerkbar machen in Allgemeinsymptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Später kann es zu Knochendeformationen, Gefäßveränderungen, Verkalkungen der Niere und Zwergwuchs kommen. •Ein typischer Vitamin-D-Schaden bei einer Überdosierung ist die Knochendeformation, insbesondere des Schädels und der langen Röhrenknochen. So kann z.B. die Fontanelle des Säuglings zu früh verknöchern, was u.U. dann operativ korrigiert werden muss. Eine weitere bekannte Schädigung aus der Literatur kann ein insulinpflichtiger Diabetes-mellitus sein, oder das nephrotische Syndrom (Erkrankung der Niere). Überdosierung Vitamin K (gegenüber dem natürlichen Bedarf ungefähr 1000-fache Überdosierung) •kann Neugeborenen die erste Lebenswoche (z.B. durch ansteigende Gelbsucht) verübeln und die Stillbeziehung empfindlich und oft anhaltend stoeren •kann an der Entwicklung bösartiger (Leber-)Tumore beteiligt sein ´ Wie stehen Sie zu dieser Gabe nach der Geburt? Vielen Dank S. Müller

Mitglied inaktiv - 25.01.2011, 20:36



Antwort auf: Vitamin D und K nach der Geburt

Liebe S., was sich seit Jahrzehnten in vielen Ländern bewährt hat, kann eigentlich nicht so falsch sein. Lassen Sie sich bitte nicht von einigen "Besserwissern", die alles kritisieren, verunsichern. Es ist nun mal eine wissenschaftlich eindeutig belegte Tatsache, dass einige Neugeborene mit einem Mangel an Gerinnungs-Vitamin K zur Welt kommen und dann ein Risiko für Blutungen bis hin zur Hirnblutung haben. Mit der einfachen Gabe einer Dosis Vitamin K bei der Geburt, der U2 und der U3 lässt sich das Problem leicht lösen, ohne dass irgendwelche wesentlichen Nebenwirkungen aufgetreten wären. Bei den 100ten Millionen Kindern, die diese Vorsorge bekamen, wäre dies ja wirklich aufgefallen. Das selbe gilt für die Rachitisprophylaxe mit Vitamin D ab der 2.Lebenswoche im ersten Lebensjahr. Seit man dies so macht, gab es bei uns keine Kinder mehr mit Rachitis und seit es daran unsinnige Kritik gibt, müssen wir Kinderärzte immer wieder mal ein Kind mit Rachitis und entsprechenden Folgen behandeln. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 26.01.2011



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