Hallo Herr Dr. Busse, ich bin etwas beunruhigt bezüglich der Entwicklung meines Sohnes (jetzt 11 monate) und frage mich manchmal, ob ich übertreibe oder tatsächlich etwas nicht stimmt. Dazu muss ich etwas ausholen und es ist kompliziert : Patrick wurde als zwilling (zweieiig) geboren. Wir hatten eine Hormonbehandlung, und ursprünglich hatten sich drei Embryos eingenistet (davon zwei eineiige Jungs, einer davon war Patrick und einen weitern Sohn, Michael, der eine eigene Plazenta hatte. )Ich hatte einen Abgang eines eineiigen Zwillings in der 8.ssw, wobei Patrick (und sein zweeiiger Bruder Michael) überlebte. Der Rest der Schwangerschaft verlief unproblematisch, ich entband Patrick und Michael bei 36+0, zwar etwas zu früh aber nicht tragisch. Sie hatten 2320 und 2500 gramm und waren recht fit. Dann hat es mit 3/4 Monaten angefangen, dass Patrick schielte. Waren zur Abklärung in der Augenklinik, sie gingen davon aus, dass es neuronal bedingt ist und er von Geburt an keine beidäugigkeit angelegt hat. Wir müssen die Augen abkleben, wodurch sich seine sehleistung sehr gebessert hat. Beim letzten Besuch in der Klinik (Patrick war da 7 monate) sagten sie uns, dass er annähernd eine Sehleistung wie ein normales kind hätte, nur sehr wahrscheinlich kein räumliches sehen. Leider ist er auch insgesamt immer mit allem etwas spät, wenn auch noch im Rahmen des normalen, dran: Drehen mit 5 Monaten Robben mit fast 9 monaten Krabbeln und hochziehen mit 10, 5 Monaten Ins Sitzen bringt er sich nur, wenn er beispielsweise von der Couch nach unten kommt aber nicht vom Boden aus.. Er plappert/lautiert munter, läuft recht stabil an der Hand, lacht und ist sonst ein fröhliches Kind. Im Vergleich zu seinem zwillingsbruder ist er allerdings langsamer und motorisch ungeschickter, begreift Zusammenhänge weniger (z. B. einfache Anweisungen wie "gib mir den Ball" oder dergleichen). Was mir machnmal Angst macht, ist, dass er dann stellenweise regungslos da sitzt, als er wäre er nicht anwesend und erst nach zwei, dreimaligem rufen beim Namen reagiert. Meine Frage ist : Kann das schielen entwicklungsverzögerungen nach sich ziehen? Ist es möglich, daß durch den Abgang des Bruders in der frühen Schwangerschaft neuronale Schäden bei patrick entstehen konnten? Und wir sozusagen vielleicht noch mehr "Baustellen," als nur das Sehen haben? Der Kinderarzt riet bis jetzt immer zum abwarten und sieht das alles nicht so dramatisch.. Danke für Ihre Antwort!
von Dominique 2020 am 30.11.2020, 21:19