Hallo Dr. Busse, mein Sohn ist 10 Jahre alt und ich habe ein großes Problem. Er hat Panik vor Spritzen. Das ist nicht so dass er weint, er rennt weg. Er brüllt die ganze Praxis zusammen. Er weiß, dass es nötig ist und da er dieses Jahr die vierte Bronchitis mit Luftnot hat (bis dahin hatte er NIE Lungenprobleme), fürchte ich, dass wir einen Allergologen zu Rate ziehen müssen. Ausserdem brauchen wir neue SD-Werte, da er - wie ich - Hashimoto hat. Die letzten Werte sind schon über ein Jahr alt, aber es wird immer schlimmer. Beim letzten Mal hat er beim Kinderarzt morgens so ein Theater gemacht, dass dieser mir irgendwann völlig entnervt eine Überweisung zur Blutabnahme ins KH gegeben hat. Ich habe das nicht gemacht, weil er bislang vor dem KH nie Angst hatte und auch nicht hat. Er weiß´, dass ihm in der Kinder-Ambu immer gut geholfen wurde. Er hat auch keine Angst vor dem Zahnarzt, außer vor den Spritzen. 2 mal haben die bislang 45 min. gebraucht. Das ging über ruhiges Zureden, viel Geduld, Rausgehen und erst mal einen anderen behandeln bis über "dann gehst Du mit Schmerzen nach Hause". Er ist völlig verzweifelt. Er WILL nicht nach Hause, weil er weiß, dass es sein MUSS. Auch bei mir ist es eine wilde Mischung aus Angst, Wut, Verzweiflung und Mitleid. Immer im Wechsel. Wir haben alles durch. Emla-Pflaster und sogar "Gas-Narkose". Letztes Jahr im KH in der Urologie hat er den Anästhesisten deutlich erklärt, dass man IHM keine Spritzen geben würde, ER würde auf jeden Fall Gas-narkose bekommen. Bekam er auch. Als er auf der Station war, hatte er völlig zerstochene Arme von offenbar 6 vergeblichen Versuchen, bis man ihm doch die Maske gab. Danach habe ich ihn erst mal im Durchgangssyndrom zurück bekommen. Das Beruhigungszeugs was die Kinder vorher bekommen, hat schon mit 2 Jahren bei der Hoden-OP bei ihm paradox gewirkt. So auch dieses Mal, Dormicum macht ihn munter aber keineswegs kooperativ. Beim letzten Mal, als der KiA uns überweisen wollte, habe ich vorher in der SD-Praxis in Köln angerufen, die das irgendwie so geplant haben, dass man etwas mehr Zeit hatte und die haben uns echt eine Perle gegeben, die das nach "nur" 20 Minuten unter lauten Geschrei aber sehr gutmütig hinbekommen hat. Ich verstehe, dass man das im normals Praxis-Wahnsinn eigentlich gar nicht händeln kann. Aber ich bin als Mutter auch in der Pflicht, mein Kind einem Arzt vorzustellen und notwendige Untersuchungen machen zu lassen...ich bin völlig ratlos und inzwischen an einem Punkt, wo MIR der Gedanke an Spritzen für ihn schon im Vorfeld Schweiß fließen lässt. Ich fürchte, ein wenig haben die das über die Jahre beim Kinderarzt vergeigt. Da hat immer jemand sehr fest gehalten und anstatt abzuziehen haben sie immer reintropfen lassen. Er hat sich dabei so erschreckt, dass es immer schlimmer wurde. und ich muss dazu sagen, er hat super Venen (ich habe selber Vorklinik studiert und auch Blut abgenommen). Die Ärzte wären inzwischen bereit, MICH abnehmen zu lassen, aber auch das will er nicht. Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll. Hypnose? Homöopathie (Apix habe ich versucht, aber er meint, das hilft nicht)? Soll jetzt am Geld nicht scheitern, ich spare mir alles ab, wenn ich ihm dabei helfen könnte. Vielleicht haben Sie noch eine Idee?
von Vogelsängerin am 13.12.2010, 14:26