Frage: Mandelverkleinerung - ja oder nein?

Guten Tag Herr Dr. Busse, unser Sohn (21 Monate) hatte häufig spastische Bronchitis und seine "Schwachstelle" sind die oberen Atemwege. Er hat "gigantische" Mandeln und scheinbar vergrößerte Polypen. Im Oktober hatte er nachts sehr stark geschnarcht, "komisch" geatmet und hatte auch Atemaussetzer. Wir waren bei mehreren Kinderärzten und HNO-Ärzten und haben uns auch bei der Krankenkasse beraten lassen. Alle waren für eine OP (Mandelverkleinerung mit Laser und Abschabung der Polypen), weil der Winter eine Infekthäufigkeit mit sich bringt und die OP sinnvoll ist - aber nicht dringend nötig. Mitte November stand der OP-Termin fest und auf einmal wurden die Nächte besser, ich kam ins zweifeln und zwei Tage vor der OP war unser Sohn wieder mit spastischer Bronchitis krank. Die OP wurde nun auf dem 03 Dez verlegt. Als unser Sohn dann SpasmoMucosolvan gekriegt hat und abends mit Atrovent inhalierte, waren die Nächte fast perfekt. Er hat super geschlafen und ruhig geatmet. Beim Absetzen der Medikamente wurden die Nächte wieder schlimmer. Am Dienstag war ich nun bei der Heilpraktikerin. Sie hat den Calcium Carbonicum Typ erkannt und die Beschreibung passt wirklich fast zu 95% auf unseren Sohn. Sie meint, die Beschwerden können nun durch die Homöopathie gelindert werden, wobei die Mandeln wohl nicht wirklich kleiner werden. Auch unser Hausarzt würde die OP verschieben, weil er nicht überzeugt ist, dass die Infekte weniger werden; wir würden unseren Sohn nur unnötig quälen. Zudem fällt mir auf, dass unser Sohn gut essen kann, toll spricht, gut hört und tagsüber so aktiv wie andere Kinder ist. Selbst wenn er schlechte Nächte hat, kommt er ziemlich gut über den Tag. Ich bin nun hin- und hergerissen. Sollen wir die OP wieder verschieben oder diesen angeblich kleinen Eingriff einfach durchziehen? Ein neuer Termin wäre wohl erst im Januar 2014 möglich. Ich persönlich habe schon ein Problem mit den großen Mandeln, habe aber auch wahnsinnige Angst vor der Nrakose und dem Eingriff... und irgendwie scheint er ja trotz der Mandeln nicht sonderlich eingeschränkt zu sein? Die Thematik beschäftigt mich täglich seit vielen Wochen und ich weiß einfach nicht, was für unseren Sohn am Besten ist. Vielleicht können Sie uns noch einen Tipp geben, wovon wir unsere Entscheidung für oder gegen den Eingriff abhängig machen können / sollen? Ich würde Ihnen sehr danken. enibas10

von enibas10 am 28.11.2013, 20:00



Antwort auf: Mandelverkleinerung - ja oder nein?

Liebe E., das wichtigste ist, dass das offensichtlich ja hyperreagible Bronchialsystem Ihres Sohnes behandelt wird und die Behandlung besteht in der Regel in der Inhalation von bronchialerweiternden Medikamenten und wenn nötig zusätzlich der Inhalation eines Corticoids oder/und die Einnahme von Montelukast gegen die chronische Entzündung an den Bronchien. Sollten trotzdem zusätzlich die Mandeln "mechanische Probleme" beim Atmen oder Schlucken machen, kann natürlich der Kinderarzt gemeinsam mit dem HNO-Arzt über eine Entfernung oder Verkleinerung entscheiden. ALles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 29.11.2013