Lieber Herr Dr. Busse,
ich bin in der 20.SSW und wir haben durch einen Zufallsbefund erfahren, dass unser Sohn mit dem Klinefelter-Syndrom geboren wird. Ich mache mir große Sorgen, wie das Leben mir dem Baby sein wird und habe Angst, dass der Kleine eine geistige Behinderung haben könnte.
Die Genetiker geben kaum hilfreiche Auskünfte und auch unsere Kinderärzte hier vor Ort äußern sich gar nicht. Dabei würde ich nur gerne etwas mehr wissen, worauf ich mich einstellen muss.
Vielen Dank für Ihre Hilfe,
Checky
von
checky80
am 16.12.2013, 16:49
Antwort auf:
Klinefelter Syndrom
Liebe C.,
ich verstehe gut, dass Sie erst mal verunsichert sind. Viele Betroffene des Klinefelter-Syndroms führen aber ein völlig unauffälliges, selbstbestimmtes Leben in den verschiedensten Berufen und die Diagnose wird oft erst gestellt, wenn es darum geht, dass ein Kinderwunsch in einer Partnerschaft nicht erfüllt wird. Derzeit werden nur etwa 10 - 15 Prozent überhaupt als Träger dieses abweichenden Chromosomensatzes diagnostiziert. Natürlich ist es wichtig, dass Sie sich als Eltern mit dem Syndrom frühzeitig auseinandersetzen, damit Sie Ihrem Kind die nötige Aufmerksamkeit und bei Bedarf die richtige Unterstützung geben können. Wenn Sie bei ihrem zukünftigen Kinderarzt und bei der humangenetischen Beratungsstelle keine ausreichende Beratung erhalten, dann fragen Sie doch bitte, wo es zumindest an der nächsten Universitätskinderklinik eine spezielle Sprechstunde für Betroffene gibt. Dort werden Sie sicher die beste Auskunft und Unterstützung bekommen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 16.12.2013