Frage: Klaustrophobie bei meinem Sohn?

Lieber Herr Dr. Busse, Dies ist mein Anliegen: Die Geburt meines Sohnes war sehr schwierig - die Presswehen dauerten ca. 1,5 Stunden weil der "Ausgang" zu eng war. Kurze Zeit ging gar nichts. Nun sind mir über die letzten Monaten ein paar Dinge aufgefallen, die mich annehmen lassen, dass mein Kleiner (nun 8,5 Monate) womöglich unter Platzangst leiden könnte. Hier die Stichpunkte: - je älter er wurde und je mehr er sehen konnte, umso eingeengter fühlte er sich im Kinderwagen (in der Wanne) > seitdem er im Sportwagen sitzt und mehr sieht, ist es besser geworden - es war als Baby kaum möglich, ihn in eine Babytrage zu tun - nur wenn er richtig müde und erschöpft war > als er älter wurde und mehr Bewegungsfreiheit hatte, geht das ca. 1 Stunde - dann will er unbedingt und sofort raus - einmal hatte ich ihn in der Trage in einem Einkaufszentrum - das gefiel ihm weil viel los war und er schauen konnte > ich suchte die Toilettenräume auf und plötzlich, als ich eine Toilette aufsuchte (die Räume sind da ja sehr eng) schaute er sich plötzlich panisch um und innerhalb von 5 Sekunden schrie er wie am Spieß > ich ging raus und zack, war er still - wir können mit ihm kaum Auto fahren, was wirklich ein Problem ist :-( wenn er müde ist, schläft er max. eine Stunde; wenn er nicht müde ist, ist er vielleicht 15 Minuten ruhig und dann gehts los: er wird unruhig, will aus dem Sitz raus und innerhalb weniger Minuten brüllt er so sehr, dass keiner mehr einen Zugang zu ihm findet Er ist dabe richtig apathtisch und wie in einer anderen Welt. Er brüllt meist so sehr und so lange bis er mehrere Mal brechen muss. Und er hört erst auf wenn er aus dem Auto draußen ist. Danach ist er natürlich fix und fertig. - in Aufzügen hält er es ganz gut aus solange ein Spiegel vorhanden ist oder wir alleine drinnen sind > ist kein Spiegel vorhanden und sind mehrere Leute drin, schaut er auch um sich und wird extrem unruhig - Gott sei dank dauert so eine Fahrstuhlfahrt meist nicht sehr lange Tut mir sehr leid, das war sehr viel Text! Ich hoffe sehr, dass Sie uns helfen können denn v.a. die Autofahrten sind extrem anstrengend. Man muss ja auch mal wohin, was weiter entfernt ist. Ich freue mich sehr über eine Antwort! Liebe Grüße, Babette _

von elfenkind81 am 18.02.2013, 21:15



Antwort auf: Klaustrophobie bei meinem Sohn?

Liebe E., jedes Kind seit Jahrmillionen hat seine Geburt überstanden und die hat die Natur nun mal so eingerichtet, dass es durch die engen Geburtswege geht. Ich weigere mich deshalb, daraus ein Trauma für das Neugeborene abzuleiten. Und auch was den "Freiheitsdrang" eines Kindes angeht, das eben auch lernen muss, mit Grenzen umzugehen und diese zu akzeptieren, ist das doch völlig normal und Sie sollten daraus wirklich kein Problem machen. Und wenn Ihr KInd im Autositz mal tobt, dann tobt es eben und sie beide müssen das gemeinsam aushalten. Es wird noch mehr so Situationen geben, in denen ihr Kind etwas anderes will als sie und das lautstark durchzusetzen versucht....! ALles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 19.02.2013