Frage: Infektion Fuchsbandwurm: Bluttest

Sehr geehrter Herr Dr. Busse! Ich habe wieder eine Frage zum Thema Fuchsbandwurm und bedanke mich nachträglich für Ihre damals schnelle und hilfreiche Beantwortung meiner Frage. Also ich weiß, dass eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm bei Nicht-Risikogruppen sehr gering ist. Aber ich mache mir dennoch Sorgen um mein Baby (das immer noch krabbelt). Meine Frage: Kann man Kinder unter 4 Jahren zuverlässig serologisch untersuchen lassen? Ich habe irgendwo gelesen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Testergebnis stimmt nur 50 Prozent beträgt. Und noch eine spezielle Frage: Muss man sich wirklich nicht sorgen, wenn ein Baby bzw. Kleinkind Kontakt zu Stroh, Heu, Tieren etc. hat? Zur Zeit gibt es in der Kinderkrippe Stroh (frisch vom Bauernhof auf welchem sie letzte Woche zu Besuch waren) als Deko und als Bastelmaterial und das Stroh liegt auch im Zimmer, wo der Kleine krabbelt und wahrscheinlich nimmt er es auch in den Mund. Auf jeden Fall landen die Hände im Mund. Und heute war ganz aktuell auch ein Hund (Labrador) in der Krippe, den brachte die Mutter eines anderen Kindes mit in die Garderobe. Ist das Risiko WIRKLICH durch solche Begebenheiten (die sich ja irgendwie nicht verhindern lassen) nicht erhöht? Man hört ja, dass die Erkrankungswahrscheinlichkeit zugenommen hat und weiter zunehmen wird. Kann ich mein Kind später auch unbesorgt in die Natur lassen? An Blumen riechen, evtl. auch mal -so wie wir früher- auf Grashalmen pfeifen, Hunde und Katzen streicheln, in Bächen herumwaten, Picknick machen auf Baumstümpfen klettern und sitzen, im Pferdestall im Heu und Stroh liegen und toben....eben alles was Spass macht??? Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung. P.S.: Bitte -an alle anderen- nur ernst gemeinte, nicht vorwurfsvolle, ins lächerliche ziehende Antworten!

von Christinesaar am 24.09.2012, 15:14



Antwort auf: Infektion Fuchsbandwurm: Bluttest

Liebe C., auf dem Bauernhof aufwachsen, schon als gestilltes Kind mit im Stall sein,...... das ist das beste, was einem KInd heutzutage passieren kann. Studien zeigen z.B., dass solche Kinder viel seltener von Allergien betroffen sind. Die wirklichen Risiken unseres Lebens liegen bestimmt nicht in diesen natürlichen Dingen sondern viel mehr bei unseren lieb gewordenen zivilisatorischen Errungenschaften wie Autofahren -. es sterben jährlich 5000 Menschen im Straßenverkehr - bei zu viel TV und Computerkonsum,.....! Und nichts kann die Lebenserfahrungen ersetzen, die Kinder beim den von Ihnen beschriebenen natürlichen Dingen machen können. Also genießen Sie gemeinsam den Spaß!!! Was den Fuchsbandwurm angeht, das ist wirklich eine absolute Rarität und es gibt keinen zuverlässigen Test, um vorbeugend tätig zu sein. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 24.09.2012



Antwort auf: Infektion Fuchsbandwurm: Bluttest

Hallo , ich versteh wenn man sich mit etwas beschäfftigt, aber wenn du wirklich sooo ängstlich bist ....mein Sohn wird 2 Im Oktober..wir leben auf einem bauernhof ...er spielt im heu und Stroh ...turnt auf den Wiesen, rupft blumen ,klee, löwenzahn etc...wir haben hund katze und Kühe ...er klettert überall herum draussen ... hier läuft alles herum...fuchs..reh...wildschweine...hasen ...alles was so in der natur herum läuft... es gibt tests für sowas ..aber warum...mein zwerg ist kerngesund...und hat ein starkes imunsystem ... mach dich nicht verrückt und lass deinen zwerg ausprobieren ...du würdest die hände übern kopf zusammen schlagen wenn du sehn würdest was unser zwerg hier alles macht ... lg sylvia unt tom

von sylviaharney am 24.09.2012, 15:43



Antwort auf: Infektion Fuchsbandwurm: Bluttest

Danke für deine Antwort Sylvia! Wahrscheinlich tut euer Sohn genau das, was ich auch als Kind gerne gemacht habe: im Dreck spielen.... Aber man hört so viel Schreckliches... Z.b. soll man nicht mit Gartenschuhen das Haus betreten! WER bitte tut dies? Wie kann man denn verhindern, dass Kinder ´rein-und rausrennen? Wir haben direkt am Wald gewohnt, hatten Hunde, haben Walderdbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren (ungewaschen) gegessen, Stöckchen im Wald geworfen, keine Hände gewaschen...in Feld, Wald, Wiese und Scheune gespielt, auf der Straße auf dem Boden gelegen...vom Hund Küsschen bekommen...auf Graßhalmen gepfiffen, Blumen gepflückt. Und jetzt wird so Panik gemacht! NICHT mit SCHUHEN das HAus betreten! Und was ist, wenn man einen Hund hat? Soll der auch die Schuhe ausziehen? Wenn die Warnungen stimmen, dann sind wir alle hochgradig verseucht! Also nochmal danke, das beruhigt mich was du sagst. WO wohnt ihr denn??? LG Chris

von Christinesaar am 24.09.2012, 16:13



Antwort auf: Infektion Fuchsbandwurm: Bluttest

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, zunächst vielen dank für Ihre schnelle und beruhigenden Antwort! An dieser Stelle möchte ich auch mal ein ganz großes Lob loswerden: Hier wird man ernstgenommen mit seinen Befürchtungen und mit Respekt behandelt. Danke! Nur noch eine letzte Frage (bevor ich mich wieder um die wirklich Wichtigen Dinge kümmere): ich weiß, dass es vorbeugend keine Tests gibt. Ich meinte, wenn er sich irgendwann mal anstecken würde, könnte dann ein serologischer Antikörpertest, genauso zuverlässig wie bei einem Erwachsenem (also mit ca. 97 prozentiger Wahrscheinlichkeit) einen Kontakt mit Bandwurmeiern auch bei einem unter vierjährigem Kind nachweisen? Man könnte ja vorsichtshalber so einen Test ein mal pro Jahr machen lassen und dann frühzeitig intervenieren. Und doch noch eine 2 .Frage, die mich beschäftigt: Muss man Ihrer Meinung nach wirklich Fuchskot im Garten entfernen sowie die Kleidung waschen nach Gartenarbeit um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, oder halten Sie persönlich das für überflüssig? Mit einem Restrisiko von 1: 1000000 könnte ich leben und ich denke nicht, dass das Risiko sich sehr erhöhen wird, wenn man keinen Fuchskot einsammelt. Alles andere machen wir eh nicht (z.B. rohe Beeren essen). Wird die Erkrankungsrate sehr ansteigen, mit dem Vordringen der Füchse in Stadtgebiete, oder eher minimal? Was meinen Sie als Experte? Ich glaube, wenn man mit so Dingen mal anfängt, wird die Angst größer, denn dann rennt man nur noch im Garten ´rum und sucht danach und man müsste ja auch auf der Straße alles einsammeln und auf Spielplätzen. Ich würde so gerne dem Kind ohne irgendwelche Einschränkungen die Natur zeigen und es überall spielen lassen, wo wir auch waren!!! Viele Grüße und herzlichen Dank!

von Christinesaar am 24.09.2012, 17:38



Antwort auf: Infektion Fuchsbandwurm: Bluttest

Hallo Chris , ja tom spielt im dicksten Dreck.... überall in pfützen etc .wir haben einen hund mit dem wächst er auf und der gibt immer gerne küsschen ...tom steckt steine von draussen in den mund ...und wir gehen auch mit schuhen durchs haus und ich putze nicht gleich.... genau das was du als kind gemacht hast tut tom mit knapp 2 und auch seit dem er krabbeln kann.... du allein entscheidest was dein kind machen darf und kann ...hör nicht auf andere sondern mach das was du für richtig hälst...so kann dein zwerg sich am besten entwickeln wenn du ihn / sie seine eigenen erfahrung sammeln lässt...wir wohnen im westerwald ...200 meter bis zum wald und auch füchse laufen ums haus auf der weide usw....mittlerweile achten hier jäger und förster auf den fuchsbestand im wald und auch ob sie eventuell krank sind...tom darf hier im stall toben im dreck ..alles und wie schon erwähnt er ist topfit und gesund war noch nie richtig krank....hat keine allergieen oder ähnliches....mach einfach dein ding und lass andere reden...dein kind wird es dir danken...kleine entdecker sind etwas wunderbares .... schick mir einfach ne email : harney.sylvia@googlemail.com würde mich freuen. lg sylvia und tom

von sylviaharney am 25.09.2012, 11:01



Antwort auf: Infektion Fuchsbandwurm: Bluttest

Hallo Sylvia, vielen Dank für deine nette Mail :-) Du bist die einzige, die meine Befürchtungen ernsthaft beantwortet (abgesehen von Dr. Busse). Aber mehr schreibe ich dir dann persönlich per Mail, morgen oder übermorgen, sobald ich dazu komme. Wünsche dir einen schönen Abend mit deiner Familie! LG Chris

von Christinesaar am 25.09.2012, 17:48



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