Sehr geehrter Herr Dr. med. Busse, mein Sohn ist 25 Monate alt. Er hatte am 05.07. das erste Mal morgens nach dem Schlafen Blut in der Windel. Dieses war sichtbar frisch ausgetreten, rot, also nicht verdünnt im Urin. Daraufhin bin ich mit ihm zum Kinderarzt gegangen. Dieser hat die Vorhaut leicht zurückgezogen und einen kleinen Riss festgestellt. Da ich regelmäßig beim Baden die Vorhaut leicht zurückziehen soll, da sie verengt ist, meinte er, die Verletzung wäre dadurch entstanden. Ich solle ihn 5 Tage lang täglich baden, damit der Urin nicht an der Wunde brenne und dann würde es von selbst abheilen. Er sagte, dass dies immer wieder auftreten werde und ich dann gleichermaßen vorgehen solle. Ich bin immer sehr vorsichtig beim Zurückziehen der Vorhaut gewesen und kann mir nur vorstellen, dass dei Wunde durch die "gezielte Suche" nach einer Ursache entstanden ist. Den Rat des Kinderarztes habe ich befolgt und die Vorhaut erst einmal nicht mehr zurückgezogen und danach nur noch selten, damit die Verletzung abheilen kann und keine weitere Verletzung auftreten kann. Daraufhin ist noch zwei Mal frisches Blut in der Windel gewesen, zuletzt am 05.08. Ich bin erst davon ausgegangen, dass der Kinderarzt mit seiner Diagnose richtig lag. Dann wurde ich skeptisch, da der Urin auch auffällig riecht und mein Sohn sich immer wieder über "aua" in der Windel beklagt hat. Ich hatte die Vermutung einer Blasenentzündung und bin, da mein Kinderarzt zurzeit Urlaub hat, zu meiner Hausärztin gegangen und habe seinen Urin kontrollieren lassen. Dort wurden neben Blut im Urin auch stark erhöhte Leukozyten festgestellt, mit der Diagnose einer Blasenentzündung. Nun soll ich ihm 2x täglich 240mg/5ml Cotrim K Antibiotika (zunächst 5 Tage lang) und zudem 2x täglich 100mg Ibuflam (2 Tage lang) gegen die Schmerzen und die Entzündung geben. Nach 5 Tagen soll eine weitere Urinkontrolle stattfinden. Nun hatte er den dritten Tag in Folge morgens frisches Blut in der Windel. Es tut mir sehr weh, dass mein Sohn sich mind. einen Monat lang mit Schmerzen gequält hat und ich nicht vorher eine zweite Meinung eingeholt habe. Eventuell haben die Schmerzen schon länger bestanden. Ist aus Ihrer Sicht eine Blasenentzündung (sofern die Diagnose dieses Mal richtig ist), die so lange andauerte, mit einer einmaligen Gabe von Antibiotika dauerhaft zu behandeln? Oder ist es sehr wahrscheinlich, dass er nun immer wieder eine Blasenentzündung bekommen kann? Ist eventuell eine andere Ursache für die Blutung und die erhöhten Leukozyten Werte möglich und soll ich hier eventuell andere Untersuchungen durchführen lassen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen? Da die erste Diagnose ja bereits die naheliegendste, aber nicht die ursächliche war, bin ich nun verunsichert, ob diese zweite Diagnose, die natürlich auch die wahrscheinlichste ist, nun richtig ist. Ich möchte nicht, dass mein Sohn sich weiter unnötig quälen muss. Ist außerdem die Behandlung mit den Medikamenten ausreichend? Da ich über die Menge und Dauer der Dosierung nur auf erneutes Nachfragen eine zögerliche Antwort bekommen habe, bin ich hier ebenfalls etwas skeptisch. Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe! Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!
von Mamalade am 07.08.2020, 09:49