Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Kind 14 vaped

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Kind 14 vaped

Ollah

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Sehr geehrter Herr Dr., ich weiß gar nicht ob es richtig geschrieben ist, weil ich keine Ahnung und selber keine Berührungspunkte damit habe bis jetzt. Mein Tochter ist 14 und hat das vapen entdeckt. Vor ca. einem halben Jahr haben wir bei unserer Tochter durch Zufall eine Vape entdeckt. Sie meinte sie würde sie nur für eine Freundin verstecken. Es stellte sich aber nach einem längeren Gespräch heraus das sie sich das Ding mit einer Freundin teilt. Sie wollte es halt mal ausprobieren. Nach einem längeren Gespräch Aufklärung Gesundheit und das es verboten ist in dem Alter. Hatten wir gehofft das Thema wäre vom Tisch. Die Tage brauchte ich ihr Lateinbuch. Sie war nicht da und ich habe es mir aus ihrem Schulranzen genommen um ihrer Cousine ein paar Seiten abzufotografieren. Dabei habe ich so eine Vape schon wieder bei ihr entdeckt. Also brauche ich mir nicht weiter die Sache schön reden. Meine Tochter vapt. Sie will auch vapen. Sie kauft es von einem Klassenkameraden überteuert ab der es auch wieder von irgendwem bekommt, weil die Kinder ja alle noch nicht volljahrig sind und das Zeug nicht an irgendeinem Kiosk kaufen können. Fakt ist, ich weiß nicht wo die Vape herkommt und was drin ist. Nikotin aufjedenfall das habe ich rausbekommen. Jetzt bin ich total überfordert und weiß nicht wie ich dem Kind das ausgeredet bekomme. Soll ich es ihr an einem seriösen Kiosk kaufen und wenigstens darauf achten das ce Zeichen und kein Nikotin enthalten ist. Ich weiß das es genau so schlimm ist ohne Nikotin. Aber dann weiß ich wo es herkommt und das kein süchtigmachendes Nikotin enthalten ist. Wenn ich es ihr nicht kaufe wird sie es wieder irgendjemandem überteuert abkaufen, ich weiß nicht wo es herkommt, was drin ist und wenn ich es finde schmeiß ich das Ding eh wieder in die Mülltonne, weil ich nicht möchte das sie was raucht wo wir nicht wissen wo es herkommt und was drin ist. Haben sie einen Rat? Geredet haben wir darüber lang und breit ich weiß nicht was ich noch machen soll. Gibt es Beratungstellen? Soll ich mich an unseren Kinderarzt wenden? Viele Dank.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe O., Sie sollten das auf jeden Fall nicht auf sich beruhen lassen. Und in Ruhe mit Ihrer Tochter sprechen, dass das nicht in Ordnung und nicht gesund ist. Und ihr das explizit auch verbieten und notfalls das Taschengeld kürzen. Auch mit der Schule, wo das ja gerade "in" ist und ein "Schwarzhandel" stattfindet, sollten Sie das bitte ansprechen, damit es dort auch zum Thema gemacht wird. Auch "Suchtberatungsstellen" bieten dafür Hilfe an. Alles Gute!


Mumpel

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Hey! Ich weiß nicht, ob dir das weiterhilft. Mein Vater kam aufgrund alkoholbedingter Schäden mit 60 ins Pflegeheim. Nach ein paar Jahren dort hatte er einen Schlaganfall und ist kurz darauf gestorben. Tatsächlich weiß ich nicht, woran er letztlich gestorben ist, weil ich es auch nicht wissen wollte. Als er mit dem Schlaganfall im Krankenhaus war, wurde nämlich auch ein massives Raucherbein festgestellt (das war kalt bis zum Oberschenkel). Mein Vater ist kurz vor der regulären Altersrente gestorben.  Naja, jedenfalls hat sich für ein paar Tage ein Schülerpraktikant mit um ihn gekümmert und da mein Vater die meiste Zeit geschlafen hat, konnte ich relativ offen mit dem jungen Mann reden. Er hat tatsächlich auch gefragt, woher die Erkrankungen kommen. Am Ende meinte er, dass er sich das nie so schlimm vorgestellt hat und wenn man das mit eigenen Augen so sieht, dass ist das nochmal was ganz anderes als die Fotos auf den Zigarettenschachteln.  Das mit meinem Vater ist sicherlich ne krasse Lektion gewesen, aber vielleicht könnt ihr eurer Tochter auch das ganze "real" näher bringen? Mein Vater ist als Jugendlicher über das Vereinsleben da so rein gerutscht und nie von weg gekommen.   Beratungsstellen o.Ä. würde ich über euren Kinderarzt oder Hausarzt erfragen. Das kannst du ja erstmal auch alleine machen und würde auch erstmal alleine bzw. mit dem Vater zusammen eine Beratung aufsuchen. Möglicherweise auch über die Schule (Schulsoziakarbeit o.Ä.). Die Schule kann und muss das auch in irgendeiner Art und Weise aufnehmen, die können Experten zur Suchtprävention ins Haus holen und mit den Schülern aufarbeiten.    Und nichts übers Knie brechen, auf 4 Wochen mehr oder weniger vapen kommt es ja jetzt auch nicht an, wichtiger ist da die richtige Strategie.   Alles, alles Gute!


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