Sehr geehrter Herr Prof. Heiniger 1. Frage zur Windpockenimpfung bei Neurodermitis In den Impfbroschüre der Schweiz, bei welcher Sie Mitverfasser sind, wird die Windpockenimpfung in erster Linie Risikopatienten empfohlen wie z.B. Kindern mit Neurodermitis. Mein Sohn (2 Jahre) hat Neurodermitis seitdem er 4 Monate alt ist und ist bisher nach Schweizer Impfplan geimpft, gegen Windpocken noch nicht. In der Packungsbeilage der Windpockenimpfung Varilix habe ich unter 4.1.2 nachgelesen "Patienten, die mit Immunsuppressiva behandelt werden (z.B. Kortikosteriode...)..., neigen zu einer schweren Verlaufsform der Varizellen-Infektion." Wir sind bisher um Kortisontherapien herumgekommen, einzig mit 4 Monaten hatten wir während 4 Tagen an der Halsfalte und den Armbeugen Kortison eine dünne Linie Kortison verwendet. Er hat heute nur noch eine leichte Neurodermitis, eine Armbeuge, ein Handgelenk und beide Beinbeugen sind betroffen. Heisst dies nun, dass mein Sohn somit doch nicht zur Risikogruppe gehört? Sprich, gelten Kinder mit Neurodermitis als Risikopatienten, weil man grundsätzlich annimmt, dass sie mit Kortison behandelt werden? Oder sind Neurodermitis-Kinder auch ohne Kortisonbehandlungen Risikopatienten? Und was heisst es, Risikopatient infolge Neurodermitis zu sein: ist das Risiko an Komplikationen wie Lungenentzündungen höher, oder ist "nur" die Anzahl der Blässchen dann viel grösser? Ich möchte meinen Sohn gegen die Windpocken nur impfen lassen, wenn er Risikopatient ist. 2. Frage zur Grippeimpfung bei Neigung zu Erkältungskomplikationen Mein Sohn neigt zu Komplikationen bei Erkältungsinfekten (2 x Mittelohrenentzündung im letzten Winter -> Antibiotika, 2 x Bronchitis mit schwerer Atmung diesen Herbst -> Inhalieren mit Ventolin). Würden Sie für ihn daher die Grippeimpfung empfehlen? 3. Falls Sie Windpocken und Grippeimpfung empfehlen, wie soll ich dies nun priorisieren? Ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit und Antwort! Freundliche Grüsse
von Malikka am 14.11.2018, 09:27