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Geschrieben von Mahira am 29.10.2003, 20:22 Uhr

Nackenfalte, Amniozentese, Angst vor Trisomie

Hallo an alle.
Ich bin jetzt in der 14 Woche. Meine Ergebnisse bei der Nackenfalte waren 1,2 mm. Trotzdem habe ich Panik vor einem kranken Kind (bin 39). Wer von euch hatte auch ein gutes ERgebnis und bekam ein krankes Kind? Kann eine Fruchtwasseruntersuchung auch falsch sein? D.h. sie sagen alles okay, dann ist es doch krank? WEr von euch hat ein Kind durch die Amniozentese verloren? Ich bin total verunsichert und weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich danke für euren Rat.
LG
MAhira

 
26 Antworten:

Re: Nackenfalte, Amniozentese, Angst vor Trisomie

Antwort von michi2 am 29.10.2003, 20:34 Uhr

Hallo Mahira,
ich kann Dir nur sagen, dass unsere Zwillinge eine Nackenfalte von 1,3 mm und 1,6 mm hatten (ich bin 36). Die Ärztin von der Uniklinik sagte, dass eine erweiterte Nackentransparenz auch häufiger assoziiert mit Herzfehlern und anderen fetalen Erkrankungen. Es handelt sich dabei um eine Struktur, die auch bei kranken Feten wieder verschwinden und nur zwischen der 11. und 14. SSW messbar ist. Bei unseren Zwillingen waren die Organe in Ordnung. Ein Schaden konnten die Ärzte natürlich nicht ausschließen. Wir haben uns gegen die FU entschieden, da in unserem Fall bei einer Zwillingsschwangerschaft das Risiko, die Kinder durch eine FU zu verlieren, um ein 10faches höher war, als überhaupt ein krankes Kind zu bekommen. Unsere Zwillinge kamen am 03.06.2003 in der SSW 33 + 4 gesund zur Welt (zwar mit einigen Schwierigkeiten, aber jetzt in alles o.k.). Ich kann Dir also keinen Ratschlag geben, da es bei mir, wie gesagt, um zwei Kinder ging. Ich hoffe aber, dass ich Dir mit meinen Erfahrungen ein wenig weiterhelfen konnte.
LG Michaela

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Re: Nackenfalte, Amniozentese, Angst vor Trisomie

Antwort von like am 29.10.2003, 21:52 Uhr

Natürlich kannst du trotz gutem Befund bei der Fruchtwasseruntersuchung ein krankes Kind bekommen - wenn auch nicht wegen Trisomie!!! Denke nur mal an die vielen durch Sauerstoffmangel bei der Geburt geschädigten Kinder - um nur eine Möglichkeit zu nennen. Durch die FU bekommst du nur Gewissheit über eines von vielen Risiken. Ich hab bei meinem 3. Kind eine FU machen lassen, weil ich der Meinung war, der Belastung durch ein krankes Kind nicht gewachsen zu sein. Meine Panik vor der FU war aber auch riesengroß, weil ich wusste, dass das Risiko einer Fehlgeburt hierdurch bei mit sogar größer war als das Risiko einer Trisomie. Gottseidank lief alles gut und meine restliche Schwangerschaft war so was von unbeschwert, dass ich es nicht bereut habe.
Du musst das ganz für dich entscheiden- aber informiere dich vorher gut und denk auch über die Konsequenzen nach, falls du einen entsprechenden Befund bekommst!!

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Re: Nackenfalte, Amniozentese, Angst vor Trisomie

Antwort von Ticktricktrack am 30.10.2003, 11:14 Uhr

Es gibt keine Garantie für ein gesundes Kind! Die meisten schweren Behinderungen sind postnatal und dann kannst Du das Kind auch nicht umtauschen. Wegen des Ausschlusses durch Amniozentese: dabei wird nur nach den häufigsten Chromosomenfehlern (also die nummerischen) geschaut und die machen gerade mal ein Drittel aller aus. Das heißt im Klartext: Auch bei einem unauffälligen Befund sind Chromosomenfehler oder -Störungen möglich. Erkundige Dich doch mal bei der nächsten Uniklinik im Institut für Humangenetik, wenn Dich die genauen Zahlen interessieren.
Ein Kind ist das schönste Geschenk des Lebens und natürlich wünscht man sich für es ein gesundes Leben. Nur ebensowenig wie wir das für uns selbst in der Hand haben, können wir das für ein Kind bestimmen. Das Leben mit einem Hyperaktiven oder Neurodermitiskind oder einem Kind mit Epilepsie kann auch nicht per FU ausgeschlossen werden und das muß man dann als Eltern auch annehmen (lernen).

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Re: Nackenfalte, Amniozentese, Angst vor Trisomie

Antwort von meinereiner am 30.10.2003, 21:55 Uhr

Hi,

die Nackenfalte unserer Tochter lag zwischendurch bei 2,.. und wir haben nur ein Feinultraschall machen lassen. Bei 30 % aller Downkinder ist die Nackenfalte übrigens normal. Es gibt also bei allen Untersuchungen die heute möglich sind keine Garantie.
Ich war 38 Jahre bei der Geburt meiner Tochter und 39 Jahre 1 1/2 Jahre später bei der Geburt unseres Sohnes. Beide Schwangerschaften waren zum Abgewöhnen und problematisch aber beide Zwerge sind erst nach der Geburt erkrankt. Charlotte hatte Sauerstoffmangel, Kissyndrom und eine Schädelplatte die auf den Sehnerv drückte und Willi ist schwerster Allergiker und Neurodermitiker. Aber beide Kinder sind einfach einmalig.
Du solltest Dir einfach mal Gedanken machen was so schlimm daran wäre wenn Dein Zwerg irgend etwas hätte. Willst Du vorsichtshalber abtreiben oder alle möglichen und unmöglichen gefährlichen Untersuchungen machen lassen um doch keine Garantie zu bekommen?
Wir haben in der 22. SSW ein Organ-Screening machen lassen um zu sehen ob der Zwerg soweit ok ist oder wir uns schon jetzt kümmern müssen. Für uns war nach dem schlechten Nackenfaltenergebnis klar dass wir das Kind bekommen werden egal ob gesund oder krank. Jedes Kind hat ein Recht auf seine Form von Leben.

Und Kinder sind einfach wunderbar :-)

Marianne

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Re: Nackenfalte, Amniozentese, Angst vor Trisomie

Antwort von leonie-julianna am 30.10.2003, 23:00 Uhr

Liebe Mahira,

während meiner ersten Schwangerschaft habe ich die Untersuchungen machen lassen. Das Warten auf das Ergebnis war die grausamste Zeit meiner Schwangerschaft. Ich habe dann einen gesunden Jungen geboren.
Jetzt, 9 Jahre später, haben wir diese Untersuchung nicht machen lassen. Das Kind ist ein Wunschkind, wir wollten es auf jeden Fall, eine Beendigung der Ss wäre nicht in Frage gekommen, also machte die Untersuchung keinen Sinn. Nun haben wir eine Tochter mit Down-Syndrom. Zunächst war es ein Schock, doch wir lieben unsere Tochter und vielleicht kam sie so zu uns, weil irgendwo jemand meint, dass unsere Familie die Kraft aufbringen kann, diese Sache zu meistern. Unsere Tochter ist 15 Wochen alt und ein sehr sehr liebes Kind.
Was ist Dir raten kann: eigentlich nur, dass Du überlegen musst, wie Du mit dem Ergebnis der FU umgehen wirst! Horch in Dein Herz und Deinen Bauch hinein, so wirst Du die Antwort finden.

Liebe Grüße
Anne

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warum Angst vor Trisomie?

Antwort von Heike71 am 31.10.2003, 13:53 Uhr

Warum erkundihst du dich nicht mal über diese Form der Behinderung? Ich habe 3 Jahre mit diesen liebenswerten Menschen gearbeitet, und sehr schnell festgestellt dass das keine Monster sind, vor denen man Angst haben muß.

Angst muß man vor den leider allzu häufigen Reaktionen der Mütter haben.

Dann lieber ab einen bestimmten Alter nicht mehr SS werden, wenn man kein Risiko eingehen möchte.

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Nachtrag

Antwort von Heike71 am 31.10.2003, 13:59 Uhr

wir haben auf alle vorgeburtlichen Untersuchungen(FU, trippletest usw) verzichtet.Das spielt nur eine Rolle, wenn man, je nach Ertgebnis sein Kind töten möchte, ansonsten verunsichert es nur.

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An Heike71!!!

Antwort von Mahira am 01.11.2003, 7:57 Uhr

Ich finde es unverschämt, unqualifiziert und selbstherrlich, wie du auf meine Frage reagierst. Mit sicherheit sind Down Menschen netter und offener als Du!!! Und vielen Dank, das ich besser keine Kinder bekommen sollte. Was geht dich das überhaupt an. Sowas wie dich hätte man besser vorher abgetrieben!!!

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An alle, die mir geantwortet haben.

Antwort von Mahira am 01.11.2003, 8:12 Uhr

Vielen Dank für eure Beiträge. Ich möchte hier niemand zu nahe kommen. Und wir wissen auch nicht, wie wir weiter machen. Ob wir die FU machen lassen und wenn ja, wie es dann weiter geht. Für mich steht nur einfach fest, das ich (je nach Grad der Behinderung) das keinesfalls schaffe. Ich hatte soviel Probleme mit dem ersten (und immer noch), das es einfach über meine Kräfte gehen würde. Ich weiß, dass jeder seine eigene Meinung und Einstellung dazu hat. Mir ist es wichtig, das gerade die Frauen ihre Entscheidungen untereinander akzeptieren, ohne sich bei einer Entscheidung gegen das Kind hier im Forum Mord vorzuwerfen. Wenn dies so wäre, würden die Gerichte dies verbieten. Jeder muss das mit sich ausmachen. Und gerade ich weiß, wovon ich Rede. Ich bin OP-Schwester und habe lange an den Abbrüchen teilgenommen. Bis ich irgendwann gesagt habe, nein, ich kann das nicht mehr. Die Details möchte ich euch ersparen. In den seltensten Fällen machen die Frauen sich die Entscheidung leicht. Würdet ihr Abtreibungsgegner, wenn eine Frau vergewaltigt wird, ihr auch sagen, sie morde? Oder gibt es da unterschiede? Mich hat auch die GEschichte mit Maxi sehr berührt und mir sind die Tränen geflossen. Wie liebevoll ist seine Mami. ABer nicht für jeden ist dies eine Option. Mir ist es auch klar, das ein Kind auch durch ein Unfall behindert werden kann. Und niemand würde sein Kind, das einmal da ist, zurück geben.
Ich finde jede einzelne Familie, die sich liebevoll um ihre KInder kümmert, und noch mehr, wenn die KInder ein Handicap haben, toll. Hut ab und ich habe sehr viel Respekt. ABer genauso vor den Menschen, die sich schweren Herzens dagegen entschieden haben.
Shanti
Mahira

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Eigentlich sagt man nicht mehr Downkinder sondern Kinder/Menschen mit Down-Syndrom!

Antwort von Ana-Cristine am 01.11.2003, 9:17 Uhr

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An Mahira

Antwort von michi2 am 01.11.2003, 10:42 Uhr

Hallo Mahira,
meiner Meinung nach bis Du, was Du Heike 71 geschrieben hast, zu weit gegangen (besonders der letzte Satz).
LG Michaela

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Glück

Antwort von Heike&3 am 01.11.2003, 11:11 Uhr

Mahira,

wenn man sich entscheidet, ein Kind zu bekommen (und das Glück hat, schwanger werden zu können), ist man auf dem Weg in das größte Abenteuer, das diese Welt zu bieten hat. Und wie das so mit Abenteuern ist: Sicherheit ist das Letzte, was es dabei gibt. Du kannst sämtliche vorgeburtlichen Methoden der Diagnostik nutzen, das alles gibt dir letztendlich keine Garantien. Dein Kind kann gesund zur Welt kommen und es auch bis an sein Lebensende bleiben - aber das allein ist keine Garantie für Glück.

Meine Drei kamen zwar 12 Wochen zu früh mit jeweils etwa einem Kilo Gewicht auf die Welt und waren alle gesund. Durch Schlamperei in der Hygiene der Intensivstation ist nun einer der drei behindert. Glücklich sind wir trotzdem. Glück hat wohl eher etwas mit der inneren Einstellung dem Leben gegenüber zu tun als mit dem, was das Leben einem gibt.

Nachdenkliche Grüße

Heike

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Re: An Mahira

Antwort von Elise1970 am 01.11.2003, 12:38 Uhr

Da gebe ich Dir absolut recht. Also wirklich...unterstes Grundschulniveau. Jeder hat wohl seine Meinung zu diesem Thema (und ich gehöre zu den Abtreibungsgegnern) und keiner mag sich da wirklich überzeugen lassen. Am besten vermeidet man also Diskussionen über das Für und wieder. Aber "Dich hätte man besser angetrieben"? Hmm...das ist kein Argument und kein anderer Standpunkt...das ist schlicht und einfach nur gemein

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@Mahira

Antwort von Heike71 am 01.11.2003, 17:32 Uhr

Jede Abtreibung ist Mord. Ich verurteile eine Frau die vergewaltigt wurde, oder deren Leben durch die SS gefärdet wird nicht für dieses, da hast du, und einige andere etwas falsch verstanden.
Schlimm ist nur, sich bewußt zu sein, dass man auf Grund des Alters ein gewisses genetisches Risiko hat, aber trotzdem unbedingt schwanger werden möchte, mit der Option im Hinterkopf, wenn es behindert wird, wird es halt abgetrieben, und der näächste Versuch wird gestartet, sorry, das finde ich pervers, und dabei bleibe ich. Deshalb bin ich der Meinung, wenn man kein Risiko eingehen möchte, dann lieber nicht Schwanger werden.

Meine Schwester hatte einen großen ekel und Abscheu vor Behinderten gehabt, und für sie stand fest, wenn ihr kleiner Behindert ist, wird er getötet, mit so etwas gibt sie sich nicht ab. An untersuchungen wurde alles gemacht, so weit ok. Leider ist mein Neffe trotzdem schwerstbehindert (blind, schwerste Gehirnblutungen, Sonde, künstl Darmausgang, laufen wird er nie können)geboren worden.Sie hat eine Weile gebraucht, aber heute liebt sie den kleinen Kerl über alles.

Falls du nicht in der Lage sein solltest, vernünftig und sachlich zu antworten, dann solltest du in solchen Foren nicht schreiben, für deine Äusserung gibt es keine entschuldigung, sie ist menschenverachtend und verrät eine Menge über deinen Charakter. Also bitte demnächst die Beiträge RICHTIG lesen, nachdenken, und dann antworten
Heike

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@Elise1970

Antwort von Heike71 am 01.11.2003, 17:46 Uhr

Wenn Du angeblich zu den Abtreibungsgegnerinen gehörst, hättest du mich nicht ohne Grund beleidigt.

Lese bitte nochmasl genau meinen Beitrag, vielleicht verstehst du ihn ja dann?

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@alle

Antwort von Heike71 am 01.11.2003, 18:12 Uhr

Ich habe auf den Beitrag geantwortet, weil es mich immer wieder wütend macht, wie man über Menschen postet, die das Pech haben, mit Downsyndrom zur Welt zu kommen. Ich habe niemanden persönlich angegriffen, und findes es schlimm, wie man hier angefeindet und beleidigt wird.

Es tut mir leid, dass ich diese Diskussion entfacht habe, das war nicht meine Absicht.

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Moment mal Heike,

Antwort von KH am 01.11.2003, 19:49 Uhr

wenn ich auch der Meinung bin, dass Mahira mit ihrer Äußerung dir gegenüber zu weit gegangen ist, finde deine Äußerung auch nicht gerade hilfreich. DU unterstellst Mahira hier einiges, ICH habe nichts davon gelesen, was ich so wie du interpretieren würde.
"Schlimm ist nur, sich bewußt zu sein, dass man auf Grund des Alters ein gewisses genetisches Risiko hat, aber trotzdem unbedingt schwanger werden möchte, mit der Option im Hinterkopf, wenn es behindert wird, wird es halt abgetrieben"
Vielleicht ist ja Mahira ungewollt schwanger geworden.
Oder ihr FA hat sie unter Druck gesetzt. Bei der ersten Schwangerschaft, ich war damals 32, mein Mann 37, hat mich mein FA mehrfach gefragt, ob ich nicht eine Fruchtwasseruntersuchung machen möchte und mich auf das Risiko in meinem Alter (!) hingewiesen.
Falls du nicht in der Lage sein solltest, vernünftig und sachlich zu antworten, dann solltest du in solchen Foren nicht schreiben. Also bitte demnächst die Beiträge RICHTIG lesen, nachdenken, und dann antworten

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Sorry, habe eben keine Ahnung, war nicht böse gemeint!

Antwort von Mahira am 01.11.2003, 20:31 Uhr

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ja, war es, aber wenn man mich so in die Ecke treibt, keile ich aus.

Antwort von Mahira am 01.11.2003, 20:33 Uhr

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Wo hab ich Dich beleidigt???

Antwort von Elise1970 am 02.11.2003, 0:25 Uhr

Ich überlege gerade und es fällt mir nicht ein. Habe ich vielleicht die Namen verwechselt? Den im Grunde habe ich ja auch nur geschriebe das Mahira (meiner Meinung nach) zu schroff geantwortet hat. Das hatte doch mit Dir nichts zu tun.

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@KH

Antwort von Heike71 am 02.11.2003, 18:00 Uhr

Du solltest auch erstmal richtig lesen, ok? ich habe in dem ersten Posting diese "Dame" nicht angegriffen, meine antwort war sehr allgemein verfaßt. Leider habe ich bei dieser Frau einen wunden Punkt erwischt, und daraufhin hat sie mich auf die primitivstev Art und weise beleidigt.Erst daraufhin habe ich das geschrieben, was du von mir zittierst hast.
Menschen mit DS sind kein Krebsgeschwür, welches schnell entfernt werden muß, sondern Kinder, denen das RECHT auf leben verwehrt wird, nur weil sie in der Gesellschaft unerwünscht sind.

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Re: Sorry, habe eben keine Ahnung, war nicht böse gemeint!

Antwort von Heike71 am 02.11.2003, 18:08 Uhr

Und weil du keine Ahnung hast (obwohl man es während der 3 jährigen Schwesternausbildung vermittelt bekommt)habe ich Dir den Tipp gegeben, dich erst mal über DS zu erkundigen, dann deine Ergebnisse Abwarten, und dann in ruhe entscheiden was zu tun ist. Ein Abruch ist nicht leicht, viele bereuen es hinterher, und werden nicht mehr damit fertig.Das sind meine Erfahrungen in der normalen Krankenpflege. Als OP_Sch
wester bekommst du solche Sachen natürlich nicht mit, ihr seht die Pat. nur unter Vollnarkose. Die Hauptarbeit haben die Hebammen und Krankenschwestern.

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Re: @KH usw.

Antwort von Ticktricktrack am 03.11.2003, 9:42 Uhr

tut mir leid, aber ich finde Heike hat völlig recht. SIE hat Mahira keineswegs angegriffen und schon garnicht so, dass das diese Reaktion verdient hätte. Es zeigt aber ja deutlich Mahiras Gesinnung, sie weiß ja anscheinend recht schnell zu beurteilen für wen es sich lohnt zu leben und für wen nicht wenn sie sowas schreibt.

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Noch mal wegen DS

Antwort von Sabrinau am 03.11.2003, 23:03 Uhr

Hallo Mahira!

Ich kenne viele schwangere Frauen und jetzige Mütter, die eine Fruchtwasseruntersuchung (FU) haben machen lassen und sich ganz sicher waren, dass sie ein Kind mit Down-Syndrom (DS) hätten abtreiben lassen. Die Leiterin einer Behinderteneinrichtung erzählte mir kürzlich, dass kaum noch Kinder mit DS geboren werden. Warum?! Ganz einfach: Sie werden fast alle abgetrieben (über 90%). DS-Kinder werden meistens nur noch "aus Versehen" geboren - also von Müttern, die recht jung sind und überhaupt nicht damit gerechnet haben, ein DS-Kind zu bekommen.
Keine Frau möchte ein geistig behindertes Kind bekommen. Das ist doch wohl logisch, oder?! Leider denken viele bei geistiger Behinderung oft nur ans Down-Syndrom, obwohl heutzutage kaum noch Kinder mit diesem Gendefekt geboren werden. Stattdessen steigt die Zahl der behinderten Kinder ohne Diagnose - mein Sohn gehört dazu.
Ich habe während der Schwangerschaft einen Triple-Test machen lassen - der war in Ordnung. Ich war top gesund während der Schwangerschaft, hatte die besten Werte etc. Mein Sohn kam jedoch nicht kerngesund, sondern mit einer schweren Mehrfachbehinderung zur Welt. Wir wissen nicht, warum er sie hat - alle Untersuchungen blieben bislang ohne Ergebnis. Er ist behinderter als ein Kind mit Down-Syndrom: Er hat Epilepsie, kann nicht laufen, nicht sprechen und kaum sitzen, hat Wahrnehmungs- und schwere Koordinationsstörungen.
Wenn man diese schwere Behinderung im Rahmen einer FU oder Routineuntersuchung bei der Vorsorge hätte feststellen können, hätte ich sicher abgetrieben, da ich mir damals nicht hätte vorstellen können, mit einem solchen Kind fertig zu werden. Ich hätte gedacht, das Leben ist dann für mich vorbei. Heute kann ich nur sagen: Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.
Mahira, wenn du solche Angst vor DS hast, dann lasse eine FU machen und treibe ab, wenn die Trisomie festgestellt werden sollte. Das ist deine ureigenste Entscheidung, die dir keiner abnehmen kann. Denke aber auch daran, dass ein unauffälliges Ergebnis der FU keine Garantie für ein gesundes Kind ist. Dafür bin ich das beste Beispiel!
Selbst wenn du ein rundum gesundes Kind bekommst, heißt das nicht, dass du jetzt für alle Zeiten vor Schicksalsschlägen geschützt bist. Dein Kind kann Krebs bekommen, von einem Auto überfahren werden, beim Baden ertrinken, in einen Teich fallen, am Plötzlichen Kindstod sterben, usw. usw.
Sprich doch mal mit deinem Frauenarzt/deiner Frauenärztin oder einer einfühlsamen Psychologin über deine Ängste. Ein aufklärendes Gespräch wird dir sicher gut tun und helfen, Ängste abzubauen. Dann kannst du dich entscheiden, ob du eine FU machen lassen möchtest oder nicht.

Alles Gute weiterhin.

Sabrina mit Jan (zwei Jahre alt)

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Wo hab ich Dich beleidigt???

Antwort von Elise1970 am 04.11.2003, 9:43 Uhr

Ich finde das ziemlich traurig was Du schreibst. Sicher will niemand ein behindertes Kind, aber gibt einem dass das Recht über ein anderes Leben zu bestimmen?
Leider stimmt es das Ds-Kinder nur noch aus versehen geboren werden, schade...wirklich. ÜberALL STEHT WAS VONToleranz...damit ist dann meistens gemeint das jeder abtreiben will der darf...aber irgendwie gibt es keinen der gegenüber den Kindern tolerant sein will und sie am leben lässt:o(
Hmm...auch wenn das nicht hier her gehört. Ich hoffe nur das niemand mir gegenüber "tolerant" sein will...und mein Leben beendet

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Re: Wo hab ich Dich beleidigt???

Antwort von Sabrinau am 04.11.2003, 18:52 Uhr

Hallo Elise,

leider wird von uns Frauen, was unsere Kinder betrifft immer noch eine gewisse "Selbstlosigkeit" verlangt.
Dazu zählt auch, dass wir (von kath. Kirche und Moralkeule schwingenden Müttern normal entwickelter Kinder propagiert!) unter allen Umständen ein behindertes Kind austragen und uns unserem "Schicksal" blind ergeben sollen.
Ich finde es sehr mutig und bewundernswert, wenn eine schwangere Frau bewusst ihr behindertes Kind austrägt und bekommt. Ich kann aber auch gut verstehen, wenn sie sich nach der Diagnose für eine Abtreibung entscheidet. Nicht jede Frau hat die emotionale Kraft, den Mut und vor allen Dingen die finanziellen und auch räumlichen Möglichkeiten, ein geistig behindertes Kind groß zu ziehen. Frauen, die ein geistig behindertes Kind bekommen, müssen mit finanziellen Einbußen rechnen, weil sie oft lebenslang nicht mehr berufstätig sein können. Auch die stabilste Ehe kann an den schweren Belastungen, die das Großziehen eines behinderten Kindes mit sich bringt, zerbrechen - für viele Familien kann ein behindertes Kind zudem sozialer Abstieg und Armut bedeuten (z.B., wenn die werdende Mutter alleinerziehend sein wird).
Viele Mütter leben bereits mit ihren behinderten Kindern von Sozialhilfe.
Ein Kind mit Down-Syndrom kann zwar ein halbwegs selbstständiges Leben führen, wird aber - je nach Ausprägung des Syndroms - niemals für seinen Lebensunterhalt alleine geradestehen können. Was wird aus dem DS-Kind, wenn es mal erwachsen ist und die Eltern alt sind und nicht mehr leben? Unser Sozialsystem steht vor dem Kollaps - es bleibt abzuwarten, inwieweit künftig noch betreute, kostspielige Wohnprojekte für behinderte Erwachsene finanziert werden können und ob in Deutschland behinderte Menschen in Zukunft überhaupt noch in der Lage sein werden, ein menschenwürdiges Dasein zu führen. Geschlossene Heime, wo ein Betreuer auf 50 oder mehr Behinderte kommt, wo erwachsene Behinderte in Mehrbettzimmern "verwahrt" werden, könnten angesichts massiver Sparmaßnahmen der Regierung wieder die Regel werden. Welche Eltern wünschen sich für ihr Kind ein solches Schicksal?
Ein bisschen mehr Verständnis und Toleranz für Mütter, die es für unverantwortlich halten, in die heutige Zeit bewusst ein behindertes Kind zu setzen, halte ich schon für angebracht.
Da ich selbst ein schwer behindertes Kind habe, weiß ich wovon ich spreche.

Sabrina

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