Wieviel darf ich mich bei einer Gebärmutterhalsverkürzung belasten?

M. Sc. Martina Höfel Frage an M. Sc. Martina Höfel Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

Frage: Wieviel darf ich mich bei einer Gebärmutterhalsverkürzung belasten?

Sehr geehrte Frau Höfel, dies ist meine 2. Schwangerschaft und es kam in der 25. SSW zu Frühwehen. Da ich gerade einen Tag vorher Kontrolle beim FA hatte, wussten wir genau, dass sich durch die Wehen in der Nacht (ca. 4 h lang) der Cervix von ca. 3 cm auf unter 2 cm verkürzt hatte inkl. Trichterbildung. Daraufhin wurde ich ins Krankenhaus eingewiesen und habe dort die übliche Prozedur durchlaufen. (Lungenreife, Tokolyse, Bettruhe, Magnesium) nach 4 Wochen wurde ich mit folgendem Befund entlassen: funktioneller Cervix 1,9 cm, Trichter 1 cm x 1 cm, MM weich, Fingerkuppe einlegbar. Der Auslöser für die Wehen war wohl Stress/Überanstrengung (meine Tochter hatte einen Magen-Darm-Infekt, musste sich häufig übergeben --> Kind in der Nacht 3 mal sauber gemacht und umgezogen, Bett neu überziehen; ich habe mich nicht angesteckt), wobei ich da sehr anfällig bin, denn objektiv gab es keinen größeren Stress, die meisten anderen Schwangeren würden das wohl ohne größere Auswirkungen wegstecken. Ich nehme Bryyophyllum, Magnesium und das Toco-Öl. Außerdem Sedaselect zur psychischen Beruhigung, da schon der Gedanke ans CTG mich unruhig werden lässt... Seit der 26. SSW habe ich auch ohne Tocolyse keine Wehen mehr und bin jetzt in der 31. SSW. Vom Arzt habe ich keine Bettruhe verordnet bekommen, aber natürlich Schonung. Es hat eine zeitlang gedauert, bis die Muskeln aufgrund der 2 wöchigen Liegezeit im KH wieder einigermaßen aufgebaut waren, aber langsam fühle ich mich körperlich wieder fitter und komme auch zu Haus gut zu recht. Ich habe eine Haushaltshilfe, die den größten Teil der Kinderbetreuung meiner Tochter übernimmt. Ich mache mir (im Sitzen alles) mein essen und räum auch mal den Tisch ab etc. Aber ich liege auch viel und gönne mir häufig Ruhepausen. Der FA Termin gestern (3. reguläre Ultraschalluntersuchung des Kindes) habe ich subjektiv gut vertragen, sowohl die etwas längere Autofahrt, den Fußweg bis in die Praxis, das lange Sitzen (war sehr viel los an dem Tag). Cervix und MM wurde nicht kontrolliert, da ich keine Wehentätigkeit hatte. Nun zum eigentlichen Anliegen: Gern würde ich jetzt auch mal wieder das Haus verlassen, d.h. mal einen kurzen Spaziergang, vielleicht so 10 bis 15 min. oder meinen Mann bei einem kurzen Einkauf in den Supermarkt begleiten (also ohne tragen etc.) oder mal den Friseur/Fußpflege besuchen. Es ist mir völlig klar, dass ich bei den geringsten Anzeichen für Wehen oder Überanstrengung die Ruhephasen wieder verlängern muss! Dazu will ich noch kurz anfügen, dass ich auch in der ersten SS mit diesen Problem zu kämpfen hatte. Da war der Auslöser wohl der Stress auf Arbeit, denn auch da konnte nie eine Infektion oder ähnliches nachgewiesen werden. Da bin ich in der 31. SSW aus dem KH entlassen worden, der Befund war ähnlich. Ich hab in dieser Schwangerschaft ungefähr ab der 34. SSW wieder mehr gemacht und auch einiges noch "erlebt", gleich am Tag der Entlassung hatte ich einen Kreislaufzusammenbruch, wohl aufgrund der mittlerweile ungewohnten "Anstrengung" - dem Nachhauseweg. Außerdem starke Schnittverletzungen an den Händen, weil mir eine Glasflasche explodiert ist, Notaufnahme, musste genäht werden, alle zwei Tage Verbandswechsel beim Arzt, Aufregung wegen abgelaufener Tetanus-Impfung... All das hat in der ersten SS nicht wieder zur Wehentätigkeit geführt. Meine Tochter kam dann 36+5 spontan zur Welt, nach Blasensprung innerhalb von 4 h. (Der Grund war in diesem Fall wohl GVK, der erste nach Monaten, wahrscheinlich reagiert auch hier mein Körper extrem --> in dieser Schwangerschaft haben wir natürlich gar nicht mehr ausprobiert, ob ich in diesem Zusammenhang mit Wehen reagiere) Nun wollte ich gern wissen, ob es also in Ordnung ist, wenn ich mich wieder etwas mehr belaste und wenn ja, wieviel, oder welche Vorgehensweise sie empfehlen würden. Vielen Dank schonmal im Voraus für ihre Antwort! PS: Der Text ist sehr lang geworden, um meine Situation möglichst genau zu schildern, ich bin ein sehr vorsichtiger und pessimistischer Typ und mein Mann möchte mich auch so ein bisschen aus meiner Lethargie reißen, wir sind bei diesem Thema sehr unterschiedlicher Meinung...

von rix am 10.01.2013, 20:16



Antwort auf: Wieviel darf ich mich bei einer Gebärmutterhalsverkürzung belasten?

Liebe rix, es ist tatsächlich Schonung angesagt. Zumindest die nächsten drei Wochen. Also viel ruhen, nicht schwer tragen. Aber ein Spaziergang und ein Einkauf im Supermarkt sollten drin sein. Zum Gyn müssen Sie ja schließlich auch! Eine entspannte Mutter sorgt oft auch für eine entspannte Gebärmutter! ;-) Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 11.01.2013



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