Am Freitag war ich bei meiner Frauenärztin und dort wurde offizell meine Schwangerschaft festgestellt. Ich wußte das natürlich schon viel früher. Schwangerschaft 12/1. Jetzt hat mich meine Ärztin holter die Polter vor die Wahl vieler Untersuchungen in der Schwangerschaft gestellt und am Montag muß ich ihr schon telefonisch darüber Bescheid geben. Ich habe mein Ärztin gefragt, was sie mir emfpehlen würde, da hat sie mir nur gesagt, dass ich das schon selbst entscheiden muß, sie kann mir dazu nichts sagen. Keine Beratung, Empfehlung - nichts. Wir überlegen jetzt schon seit Freitag uns wissen einfach nicht was wir machen sollen.
Meine Vorgeschichte. Ich bin 37, mein Mann 39, wir haben zwei Kinder 7 und 4 Jahre (spontane Geburten, beide gesund und keine Probleme in der Schwangerschaft), 2009 hatte ich eine Fehlgeburt im 2 Monat (keine Fehlbildung beim Kind, es konnte nichts festgestellt werden, es waren keine Herztöne mehr zu messen). Bei beiden Kindern hatten wir einen Nackenfaltenmessung machen lassen, aber da dabei nur ein statistischer Wert herauskommt, haben wir es damals eher als Baby schauen gesehen. Wir haben uns eigentlich überlegt diese Untersuchung im Falle eines dritten Kindes nicht mehr zu machen. Jetzt sind wir irgendwie hin und her gerissen, da ich jetzt schon über 35 Jahre bin wird nun auch nur zu einer Fruchtwasseruntersuchung geraten. Was sollen wir nun bloß machen? Ich habe schon das ganze Internet gegoogelt um irgendwo eine Lösung zu finden... leider ohne Erfolg. Ich habe natürlich bei einer Fruchtwasseruntersuchung Angst Wehenkontraktionen zu bekommen, eine Behinderung bei unserem Baby würden wir allerdings auch gern ausschließen. Wir sind RATLOS...
Was würden sie Ihrer Patientin in meinem Fall empfehlen?
Wir würden uns sehr für Ihre Meinung interessieren und bedanken uns vorab.
DANKE
von
frühlingsmama
am 15.01.2012, 20:37
Antwort auf:
Untersuchungen in der Schwangerschaft
Liebe frühlingsmama,
ja, Ihre Gyn ist in Eile, da Sie schon soweit in der Schwangerschaft sind.
Und was soll sie raten? Nackenfalte messen - ja oder nein? Nicht invasive Untersuchungen ja - invasive nein? Und dann ist das nicht invasive Ergebnis nicht eindeutig! Was dann?
Alle Untersuchungen können das eine und das andere ausschliessen - aber nie alles!
Dr. Lütz hat es einmal so ausgedrückt: "Wer viel untersucht, findet viel" oder "wer gesund ist, der ist zuwenig untersucht"! Treffend - oder?
Der Arzt muß die Frau auf die Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung hinweisen, denn in Deutschland läuft ein Arzt Gefahr zu Kindesunterhalt verurteilt zu werden, wenn er eine Behinderung nicht erkennt! Er muß Sie aber auch über Risiken und Therapiemöglichkeiten aufklären!
Jetzt ist es mit der Pränataldiagnostik aber so eine Sache:
es gibt 4000 Erkrankungen, aber nur ein Bruchteil davon kann erkannt werden.
Dieser Bruchteil kann nur mit einer Amniozentese eindeutig erkannt werden (z.B. das Down-Syndrom). Dazu müßten Sie eine Fruchtwasserpunktion machen lassen. Dabei besteht ein 2%iges Fehlgeburtsrisiko wie Sie ganz richtig erkannt haben. Die Nackentransparenz kann einen ersten Hinweis darauf geben.
Es ist aber so, dass nur 3-5 % aller Behinderungen angeboren sind - der Rest ist erworben!
Wenn Sie sagen: wir nehmen das Kind eh so wie es ist, dann erübrigt sich eine weitere Untersuchung! Es gibt auch ein ausdrückliches Recht auf Nichtwissen!
Anderswiderum kann ich auch verstehen, dass vielleicht eine Nackenfaltenmessung wichtig ist, weil Sie bei den beiden anderen auch eine hatten.
Das Problem der Pränaltaldiagnostik ist, dass sie viel feststellen kann, aber keine Heilungsmöglichkeiten bietet!
Und mit der Konsequenz und den weiterführenden Entscheidungen sind die Paare ganz alleine!
Würde Ihnen die Möglichkeit "laut" über dieses Thema (mit geschultem Personal, aber ergebnisoffen) zu reden, helfen? Dann wenden Sie sich bitte morgen an eine Beratungsstelle (Pro Familia, Diakonie, Sozialdienst kath. Frauen oder Donum vitae) - dort wird man Ihnen zügig zuhören! Vielleicht festigt das Ihre Meinung!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 16.01.2012
Antwort auf:
Untersuchungen in der Schwangerschaft
Vielleicht wuerde eine humangenetische Beratung die anstehenden Entscheidungen etwas (wenn vielleicht auch nicht viel) einfacher machen? Das Problem der NFTM ist ja nicht die Untersuchung, sondern die Frage was man machen würde wenn ein statistisch schlechter Wert heraus käme. Wenn würde ich die NFTM nur in Kombination mit einem Feinultraschall bei einem Ultraschallexperten (mindestens DEGUM II) machen lassen.
VG
von
Lina_100
am 15.01.2012, 21:58
Antwort auf:
Untersuchungen in der Schwangerschaft
ich habe vor knapp 15 wochen unsere dritte tochter mit 35j bekommen.
das einzige was ich in dieser ss habe machen lassen- vorher bei den anderen beiden nicht- war der fein-us.
dazu hatte mein gyn geraten.
ich habe mir- gemeinsam mit meinem mann- immer vorher die frage gestellt was machen wir wenn z.b. trisomie 21 als ergebnis kommt.
UNSERE antwort: nichts!
von daher war klar, keine extra untersuchungen.
wir hätten jedes lebensfähige kind auch mit behinderung angenommen.
stell dir/ euch mal die frage. dann hast du eine antwort was du machen sollst.
lg christine
von
Itzy
am 16.01.2012, 17:11