Frage:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Sehr geehrte Frau Höfel,
in einer alten Antwort an mich schrieben Sie, dass durch eine Nabelschnurumschlingung um den Hals (bei unserem Sohn 3x) auch ein Schlüsselbeinbruch möglich ist.
Wie kann man sich das physiologisch erklären?
Die Nabelschnur ist doch sehr weich. Da muss doch dann beim Bruch die Nabelschnur schon sehr eng um den Hals des Kindes liegen, sonst bricht doch durch den Wehendruck und dem dem damit verbundenen straffen Zug der Nabelschnur nicht ein Schlüsselbein an oder? Auch müsste man, wenn die Nabelschur so eng (straff) ist, dass sie das Schlüsselbein zum anbrechen bringt, anhand des CTG's sehen, dass was nicht in Ordnug ist (Sauerstoff=Herztöne)?
Mitglied inaktiv - 01.12.2011, 17:10
Antwort auf:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Liebe 100und1frage,
wenn die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt ist, dann schient die Nabelschnur den Hals quasi. Für die Geburt ist aber Beweglichkeit erforderlich.
Nicht die Nabelschnur bricht das Schlüsselbein, sondern die erschwerte Entwicklung des KIndes ist der Grund. Im CTG muss nicht unbedingt etwas zu sehen sein, da die Nabelschnur erst am Ende der Geburt straff gezogen wird.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 01.12.2011
Antwort auf:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Haha, verstehe,
wenn durch die erschwerte Entwicklung
(damit meinen Sie wohl das Tiefertreten, das Drehen und dann das Beugen des Köpfchens und heraustreten verläuft eingeschränkt und langsamer, wegen der schlechteren Beweglichkeit),
durch die NSU und der damit verbundenen Steifigkeit (oder weniger Flexibilität) des Halses (Rumfes) es nicht schnell genug vorangeht
(Eingriff Kristeller ca. 40min nach Beginn der Austreibungsphase bei einer Erstgeburt mit PDA und Wehentropf - Thema, wie lange sollte eine Austreibungsphase dauern))
und dann der Kristeller-Handgriff mit dem Unterarm eines kräftigen Mannes gemacht wird, dann übt man doch zusätzlichen gefährlichen Druck aus, der eventuell dann erst recht das Schlüsselbein hat anbrechen lassen?
Mitglied inaktiv - 02.12.2011, 00:31
Antwort auf:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Hallo,
Ich verstehe, dass ein solches Geburtserlebnis verarbeitet werden muss. Aber wäre eine therapeutische Behandlung sinnvoll um damit abzuschliessen? Falls es nur darum geht das KH Anspruch nehmen wäzu wollen, dann wäre wohl die Beauftragung eines Anwalts sinnvoller.
VG
von
Lina_100
am 02.12.2011, 06:44
Antwort auf:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Hallo,
wie soll ich das verstehen?
Meinen Sie damit, dass Sie diese Vorgänge für so unsachgemäß halten, dass ich nun das Krankenhaus inkl. Hebamme und Arzt verklagen soll?
Und warum soll ich mich in therapeutische Behandlung begeben? Es geht hier nicht darum irgendein Geburts"erlebnis" zu verarbeiten, sondern einzig und allein darum medizinische Zusammenhänge zu verstehen. Es geht um Aufklärung und Information allgemein gültiger Vorgehensweisen in der Geburtsmedizin.
Sich solche Informationen rund um die Schwangerschaft und Geburt unverbindlich einzuholen ist das Recht jeder Frau und ich denke auch der Sinn diese Forums. Ich bin jedenfalls nicht die Einzige hier, der sich Informationen über die Geburt einholt.
Das meine Frage vorab etwas geschlossen war gebe ich zu. Aber dafür bin ich hier nicht der Profi, sondern ein Laie. Mit solchen Fragen umzugehen überlassen Sie bitte hier den Experten.
Besten Dank.
Danke
Mitglied inaktiv - 02.12.2011, 08:03
Antwort auf:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Hallo,
ich meine und will nichts Böses, nur ist mir aufgefallen, dass Sie in allen einschlägigen Foren immer wieder und wieder auf diese Geburt im Detail zurück kommen. Das ist sicher Ihr gutes Recht, nur frage ich mich, ob das Sinn macht und warum ein Loslassen so schwer zu sein scheint. Beides klingt für mich immer wieder durch, auch wenn natürlich das bloß geschriebene Wort täuschen kann. Daher meine Frage, ob eine Verarbeitung nicht mit therapeutischer Hilfe angezeigt wäre (was nichts Ungewöhnliches oder Verwerfliches wäre) und/oder Sie das Gefühl haben, es wäre etwas falsch gemacht worden, dann wäre ein Gang zum (Fach-)Anwalt für ein Baratungsgespräch (mit welchem Ergebnis auch immer) zur Klärung von Zweifeln sinnvoll.
Viele Grüße
von
Lina_100
am 02.12.2011, 10:32
Antwort auf:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Hallo,
ich glaube Lina, wollte dir gar nicht zu nahe treten.
Ich hatte selber vor 3 Jahren eine ganz arg schlimme Geburt. Darauf hab ich angefangen alle möglichen Bücher über Geburt zu lesen und auch Fachbücher besorgt.
Den Geburtsbericht hab ich auswendig gewusst und mir unzählige Meinungen geholt. Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen, ob ich das Kind nicht entbinden konnte oder der Arzt einfach ein xy war.
Waren die Verletzungen notwendig oder war der Arzt zu unvorsichtig?
Ich hatte Gespräche mit dem Arzt der Hebamme, dem Frauenarzt und allen möglichen Personen.
Hab eine Therapie gemacht und leider verstgestellt, dass ( zumindest in meinem Fall) keine GeburtsMEDIZIN notwendig gewesen wäre, sondern Geburtshilfe richtig gewesen wäre.
Selbst die Erkentniss, dass mir etwas angetan wurde, hat es nicht leichter gemacht und erst die Therapie und eine erneute Schwangerschaft haben mich wieder als Frau fühlen lassen. ( war nur einmal beim Arzt sonst Hebamme und bekomme ein völlig gesundes Kind)
Wenn du für dich sagst, du hast einfach ein medizinisches Interesse an dieser Geburt, dann ist es prima wenn du dich informierst. Vielleicht steckt aber auch mehr dahinter und es würde dir gut tun, dich damit in einer intensiven Form auseinander zu setzten.
D.h. heißt nicht, dass du die Vorgänge nicht verstehen sollst nur, dass dafür vielleicht mehr als ein Forum nötig ist.
Ich wünsch dir alles Gute
von
blauerVogel
am 02.12.2011, 11:48
Antwort auf:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Hallo blauerVogel,
ich nehme großen Anteil an Deiner schrecklichen Geburtserfahrung. Es ist traurig, dass so etwas immer wieder passiert.
Auch finde ich es sehr nett, dass Du mir hier immer wieder einen guten Rat geben möchtest, ich denke wir "ticken" in vielen Dingen ähnlich, deshalb verstehe ich, was Du mir sagen möchtest. Vielleicht sollten wir mal unsere Nummern austauschen :-).
Ich denke nicht, dass man mir hier zu nahe treten wollte, nur war meine Frage konkret an die Hebamme gestellt.
Für mich ist hier an diesem Forum wichtig, mir eine ganz unverbindliche, neutrale Meinung von Geburtsmedizinern und Geburtshelfern einzuholen.
Ob und in wie weit meine Geburt für mich traumatisch war oder nicht, welche Konsequenzen das für mich und alle anderen Beteiligten hatte oder nicht und ob und in wie weit man sich anderen Rat dazu einholt oder nicht, möchte ich hier in diesem Expertenforum nicht breittreten. Dafür gibt es andere Foren.
Besten Dank.
Mitglied inaktiv - 02.12.2011, 13:01
Antwort auf:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Besten Dank,
aber ich denke, dass es der Sinn dieser Foren hier ist auch auf eine Geburt, gerade im Detail, eingehen zu können und sich dazu, gerade auch im Nachhinein, sachdienliche Infos dazu einzuholen.
Oder hätten Sie gewusst, dass eine 3fache NSU um den Hals die Beweglichkeit des Kindes unter der Geburt einschränkt (also gerade auch im Halsbereich), so dass ein Schlüsselbein brechen kann??? Ich nicht.
Wenn Sie meine Fragen stört, dann ignorieren Sie einfach meine Einträge.
Ich finde es nicht gut, dass sich mein Eintrag hier schon wieder in gefühlte zwanzig andere Meinungen und Antworten aufklappt.
Wie schon geschrieben, ich habe hier nicht nach den Meinungen anderer Forenteilnehmer gefragt sondern nach der Meinung der Hebamme, die für dieses Forum zuständig ist.
Mitglied inaktiv - 02.12.2011, 13:14
Antwort auf:
Schlüsselbeinbruch Baby bei Geburt
Hallo,
bezug nehmend auf diesen Teil:
"dann der Kristeller-Handgriff mit dem Unterarm eines kräftigen Mannes gemacht wird, dann übt man doch zusätzlichen gefährlichen Druck aus, der eventuell dann erst recht das Schlüsselbein hat anbrechen lassen?"
lautet die Antwort ganz klar: JA.
Wird der Kristellerhandgriff mit dem Unterarm ausgeführt kann es durch die enorme Krafteinwirkung zu Verletzungen dieser Art kommen.
Die korrekte Durchführung des Kristellerhandgriffs geschieht deswegen nicht mit dem Unterarm, sondern mit den Handflächen.
(Auf diesem Bild zu sehen: http://www.hebamme.ch/x_data/heft_img/TitelSHV_3_2006.jpg)
Leider wird der Handgriff in den meisten Kliniken von den Ärzten falsch ausgeführt, nämlich wie bei Dir mit dem Unterarm.
Alles Gute,
Silke (Hebamme)
von
SilkeJulia
am 03.12.2011, 16:14