Frage: Babyschlaf

Liebe Frau Höfel, mein drei Monate alter Sohn hat starke Einschlafprobleme, besonders tagsüber. Mich interessiert Ihre Meinung als Hebamme, wie man mit dem Problem umgehen soll. Er schläft am Tag immer nur für eine halbe Stunde ein, ist danach noch müde, aber nur mit viel Mühe wieder zum Einschlafen zu bringen (egal ob im Kinderbett, Kinderwagen oder Tragetuch) Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 01.07.2006, 12:06



Antwort auf: Babyschlaf

Liebe Edith, Kinder sind sehr unterschiedlich, das eine "pennt" nur und bei dem anderen hat man den Eindruck, es schläft nie! Meiner Meinung nach, sollten ein paar Dinge ausgeschlossen werden. Ist das passiert, muss man sein Kind mit dieser Eigenheit annehmen und sich trotz allem den Tag so angenehm wie möglich machen. Das Tragetuch ist dabei schon eine wirkliche Hilfe. Nur nützt es nichts, wenn das Kind nach 5 Minuten Unruhe wieder herausgenommen wird. Bekommt das Kind Zymaflour? Wenn ja, bitte ein paar Tage weglassen und schauen, ob es besser wird! Trinken Sie viel Milch - auch weglassen! Wenn es das alles nicht ist - dann würde ich noch ein KISS-Syndrom ausschliessen lassen. Allerdings nicht beim Kinderarzt sondern bei einem dafür ausgebildeten Orthopäden. www.aerztefinder.de unter Gesundheit und dann KISS-Syndrom Viele Kinder haben abends eine Schreiphase oder schreien den ganzen Tag, weil Sie nicht in den Schlaf finden. Meist verarbeiten sie abends Ihren Tag. Auch wenn wir manchmal meinen: es war doch gar nichts. Aber die laut kreischende Taube im Garten oder der Nachbar mit der tiefen Stimme - alles ist neu und aufregend für die Kinder. Wohlgemerkt: wir reden hier von Kindern die satt sind, keine Blähungen haben und auch nicht in einer vollen Pampas sitzen. Sondern von Kindern, die eigentlich alles hatten und trotzdem schreien. Diese Kinder kann man fest in den Arm nehmen und halten (und dabei umhergehen) und dabei leise auf sie einsprechen. Ja, das Kind hat es jetzt ganz eng - aber genau das ist es gewohnt und das gibt ihm Sicherheit! Und deshalb brüllt das Kind manchmal aus Leibeskräften - manchmal 30 Minuten und länger! Es brüllt, weil es "in Sicherheit (eng wie im Bauch)" ist und dort alles "sagen" kann. Sie weinen doch auch lieber in Sicherheit z.B. im Arm Ihres Mannes als im Arm Ihres Briefträgers! Wir neigen dazu, weinende ("erzählende")Kinder zu schaukeln, den Schnuller rein, nochwas zu essen, neue Pampas etc. So muss sich das Kind alle paar Minuten auf etwas Neues einstellen, ohne das Alte abgearbeitet zu haben! Liebe Grüße Martina Höfel Mehr Info: Schwangerschaft Bilder und Daten Babypflege Babyzeit

von Martina Höfel am 02.07.2006