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Wenn der Hund das Kind anknurrt

Thema: Wenn der Hund das Kind anknurrt

Hallo ihr Lieben. Ich würde gerne wissen ob hier Jemand das Problem schon hatte und wenn ja wie bzw. ob ihr es lösen konntet. Wir haben einen fast 4 jährigen Labrador. Er ist ein toller Hund. Bis im letzten Jahr unsere Tochter geboren wurde kannte er nur größere Kinder (so ab 6 Jahren). Er flippt immer aus vor Freude wenn welche zu Besuch sind und findet das toll. Kein Vergleich zu einem Baby. Leider... Er möchte nicht von unserer Tochter berührt werden und hat das nun auch schon 2x durch knurren gezeigt. Unser Hundetrainer sagte mir damals man dürfe den Hund auf keinen Fall fürs knurren bestrafen, da er damit ja sagt "lass das, ich will das nicht". Verbietet man ihm das, kann es passieren dass er eben ohne Vorwahnung beißt. Ich lasse die 2 NIEMALS alleine. Sein Platz ist für Lea tabu. Ich passe auf wie ein Luchs aber habe trotzdem Angst. Er hat sonst noch nie und in keinster weise aggresiv reagiert. Ich weiß, dass er einfach noch nicht kapiert hat, dass sie "im Rudel" über ihm steht. Mir wurde von 2 Hundetrainern gesagt dass würde auch erst besser werden wenn sie älter ist... Ihn wegzusperren würde das Problem sicherlich nur verschlimmern. Er darf weiter hin überall dabei sein, aber ich lasse nicht zu dass sie ihn berührt. Daher meine Frage: Hatte das Jemand von euch auch und wurde es mit zunehmendem Alter wirklich besser?

von SunnyA. am 11.03.2017, 20:24



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Hallo, wir haben das mit unserem Hund durch, mit 2 Kindern insgesamt. Wir haben damals gesagt bekommen, dass ein Kind nie für den Hund im Rudel über ihn steht, sondern für ihn immer die Wertigkeit quasi einer Ratte hat, also ganz unten. Ein Kind ist auch gar nicht in der Lage, die Rangordnung zu klären. Der Hund muss aber lernen, dass die "Ratte"- also das Kind tabu ist. Bei uns wurde es mit zunehmenden Alter der Kinder besser, sobald sie sicher gelaufen sind, gab es keine Probleme mehr. Ansonsten habe ich es so wie du gemacht, geschaut, dass das Kind nicht mit dem Hund alleine ist, Decke tabu und Kontakt gab es nur, wenn wir den Hund auch gerade beschmust haben, da hat er es oft toleriert. Später durften sie den Hund auch mit Leckerchen füttern und was soll ich sagen, bei den Kindern hat er die Leckerchen immer ganz vorsichtig , fast zärtlich aus der Hand genommen- bei Erwachsenen ist er eher gieriger. Ansonsten hatte unsere immer die Möglichkeit eine Etage höher zu gehen und so dem Kind zu entfliehen, das hat er of genutzt. Weggesperrt haben wir ihn auch nie. Unsere Jungs sind heute 11 und fast 9, wurde noch nie von unserem Hund gebissen oder geknappt und unser Hund liebt seine Kinder. Bis heute aber flüchtet er vor kleinen Kindern. LG

von Himbaer am 11.03.2017, 22:45



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Bei uns wurde es mit zunehmendem Alter besser. Der Hund war nie super begeistert von den Kindern, aber mit den Jahren ging es trotzdem gut. Er hat sie dann auch beschützt, wenn zb der Opa ein bisschen wild mit ihnen gespielt hat. Ich denke, der Hund wird irgendwann verstehen, dass das Kind zur Familie gehört. Power ihn tagsüber so richtig aus, dann hat er wenigstens nicht mehr so viel Energie, von dem Baby genervt zu sein Alleine lassen würde ich die beiden aber natürlich nie und garantieren dass es besser wird kann auch keiner. Denke nur, meistens finden sich Hunde früher oder später mit der gegebenen Situation einfach ab. Viel Erfolg!

von Nenilein am 12.03.2017, 14:19



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Danke für eure Antworten. Das beruhigt mich etwas zu hören dass eure Hunde sich mit den Kindern doch noch angefreundet haben. Bald fängt sie bestimmt an zu laufen und ich hoffe es wird mit zunehmendem Alter besser.

von SunnyA. am 12.03.2017, 20:18



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Unsere Jack Russel Hündin fand unsere Lea als Baby witzig, aber als sie anfingt zu krabbeln und sie den Hund anfassen wollte, war das unserer Hündin auch nicht geheuer und sie knurrte.. Unsere Hündin hat eine Gitterbox, ihr Happy Place, die ist fürs Kind absolut tabu. Dahin zieht sie sich zurück, wenn sie ihre Ruhe haben will. Lea hat aber auch gelernt, Hunde nicht einfach anzufassen. Mitlerweile ist Lea 3 und sie und Amy sind gute Freunde. Amy kommt sogar zu ihr und kuschelt sich an sie.

von FashionStyle am 13.03.2017, 11:06



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Unsere Labbi-Hündin hatte damals keine Probleme mit unseren Kindern. Ich finde allerdings, das Du die Sache zu sehr dramatisierst. Der Hund hat geknurrt-- ich finde das klasse. Wäre es besser gewesen, er hätte zugeschnappt ? Das Verhältnis wird sich ändern, wenn das Kind größer wird. Du schreibst nicht wie alt Dein Kind ist, wenn es sicher laufen kann, würde ich z.B. dem Kind die Leine geben und mit dem Hund durch den Garten wandern lassen. Oder, wenn es geht, dem Hund unter Aufsicht Leckerchen geben.

von Pebbie am 14.03.2017, 15:57



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Hallo Sunny! Hmmm, ich finde die Meinung eures Hundetrainers gut. Allerdings setzt das voraus, dass das Knurren nur ein Zeichen einer Grenzsetzung ist und eben kein Position-behaupten. Der Hund steht trotzdem ganz unten in der Hierarchie, darauf haben wir immer geachtet. Er darf nie als erster begrüßen, nicht aufs Sofa und Futter gibts nur nach Freigabe, Diese erteilen übrigens auch unsere Kinder (heute 3, 6, und 10). Wir haben es allerdings damals etwas anders gemacht bzw. mein Mann als ihr. Als unser Hund die Kleinste - damals 1,5 Jahre jung - erstmals angeknurrt hat, weil sie etwas nehmen wollte, hat er ihn sehr scharf zurecht gewiesen und ihr das gewünschte Teil gegeben. Der Hund war allerdings auch selbst sehr jung, noch kein halbes Jahr alt und er hat eine vorzügliche Beißhemmung mitbekommen. Trotzdem haben wir uns darauf - bis sie sicher laufen konnte - nicht verlassen und seine Decke ist sein Bereich. Aber sie durfte ihn auch auf seinen Bereich schicken und er durfte nie liegen bleiben, wenn sie irgendwo lang wollte, außer eben auf seiner Decke. Zudem durften die Kinder immer alles wegnehmen, natürlich mit Sinn und Verstand und nicht, um den Hund zu ärgern. Shaun hat nie wieder die Kleinste angeknurrt. Er ist generell sehr kinderfreundlich und zugleich in Grenzen territorial und beschützt uns. Das kommt aber eher von seiner leichten Unsicherheit. Wir würden ihm nie blind vertrauen, aber trauen ihm ein Beißen nicht zu. Er würde eher zurück ziehen. Liebe Grüße Jolly

von Jollygirl29 am 14.03.2017, 17:24



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Unsere Hündin hat bis heute kein Interesse an den Kindern. Sie war vor den Kindern da. Ist heute 13 Jahre und die Kinder 9, 5 und 3 J. Als mein ältester auf die Welt kam war sie auch nicht gegeistert. Sie hat damals auch ein zwei mal geknurrt. Hat das Zimmer oft verlassen, wenn das Baby im Raum war und hat damals seinen Platz selber vom Wohnzimmer in den Flur verlegt. Ich ihr Kissen dann da hingelegt. Ich habe sie immer gelobt wenn sie ruhig und lieb in der Nähe vom Baby war. Ich habe weiterhin viel mit ihr gemacht. Hundespaziergänge im Wald mit Baby in der Trage und so weiter. Sie war ja mein "1. Baby" und brauchte auch noch Aufmerksamkeit. Sie war immer mit dabei. Das Baby immer mit was positivem in Verbindung setzen. Wir haben immer aufgepasst dass das Baby nicht an den Hund konnte. Hatte die Möglichkeit durch ein Gitter den Flur für sie zu ihrer Zone zu machen. So war sie nah bei uns und die Krabbelbabys konnten nicht an sie ran. Dadurch dass immer ein Hund im Haus war, ist das Interesse meiner Kinder nicht so groß an dem Hund. Sie war nichts Besonderes. Haben akzeptiert, dass sie nicht mit ihnen spielen möchte. Wirkliche Probleme gab es nicht. Ich habe aber auch akzeptiert, dass sie nicht ein Kinder-Kumpel ist. Unser anderer Hund mag gerne mit den Kindern im Garten toben. Bällchen spielen oder mit ihnen fangen spielen. Das fand meine Hündin mehr als doof. ;-)

von Pabelu am 15.03.2017, 13:07



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So kleine Kinder existieren in der Rangordnung nicht. Man kann also auch nicht sagen, dass er Lea unter sich einordnet. In einem Hunderudel gibt es ja auch Welpen. Und auch die haben da keinen bestimmten Rang. Ich schätze, euer Hund versteht ihr Verhalten einfach nicht. Das Knurren ist bestimmt Unsicherheit. Er will den Kontakt meiden, weil er sie nicht einschätzen kann. Aus Hundesicht verhält sich ein Kleinkind nicht so, wie er es von Menschen gewohnt ist. Je mehr sie sich mit wachsendem Alter wie ein "normaler Mensch" verhält und nicht mehr so unbeholfen ist, desto vertrauter wird ihm ihr Verhalten werden, und desto mehr wird er sich ihr gegenüber auch Verhalten, wie er es bisher auch größeren Kindern gegenüber getan hat. Wie sagt man so schön "Ein Hund der knurrt, ist nicht aggressiv! Er kommuniziert" Er wählt den Weg eines gut sozialisierten Hundes, indem er auf diese Art sagt, dass die Situation für ihn so nicht okay ist. Und ihr macht es genau richtig, wenn ihr ihn oder Lea dann aus der Situation rausnimmt. Dann hat er es auch gar nicht nötig, sich durch Aggressivität zu "wehren", wenn man sein Knurren als Signal beachtet und nicht bestraft. Das Schöne ist, dass so auch eure Tochter (wenn sie alt genug ist) lernen wird, dass man Tiere mit ihren Bedürfnissen respektieren muss.

von Susanne.75 am 15.03.2017, 21:58



Antwort auf Beitrag von SunnyA.

Bei uns war das so solange der Kleine im Krabbelalter war. Als er dann gelaufen ist wurde es immer besser. Jetzt ist er 10 J. und bis auf einmal wo der Hund auf einmal nach ihm schnappte und ihm den Pulli zerriss, ist nichts vorgefallen. Aber Kinder und Hunde gemeinsam ist immer was wo ich ein Auge drauf habe.

von clarence am 16.03.2017, 11:19



Antwort auf Beitrag von SunnyA.

Danke für die Rückmeldung. Unser Hund darf auch nicht auf die Couch oder ins Bett. Futter gibt's auch nur nach Freigabe und ich achte darauf dass er hinter dem Kinderwagen läuft und nicht versucht "das Rudel anzuführen". Ich denke es war wirklich mehr ein kommunizieren. Er hat ihr nicht die Zähne gezeigt. Trotzdem habe ich mich natürlich total erschrocken. Wir haben auch ein Türchen zwischen Küche und Flur damit ich die zwei trennen kann oder er seine Ruhe haben kann wenn er es braucht oder noch andere Krabbelkinder zu Besuch sind. Ich werde wohl einfach extrem auf zack und wachsam in den nächsten Monaten sein müssen. Ich hoffe er freut sich irgendwann auch so über unsere Tochter wie über das Nachbarskind ;)

von SunnyA. am 16.03.2017, 21:29



Antwort auf Beitrag von SunnyA.

Das hört sich Deinerseits doch schon wesentlich entspannter an.

von Pebbie am 17.03.2017, 20:49