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Welpe stellt das Leben auf den Kopf

Thema: Welpe stellt das Leben auf den Kopf

Ihr Lieben, Achtung lang! Nach 11 Jahren mussten wir unseren Hunde Opa im August letzten Jahres leider einschläfern lassen da er Krank war. Wir hatten uns gesagt wir würden mal dieses Jahr abwarten bevor ein neuer Hund einziehen würde. Nun kam aber alles anders als ursprünglich geplant. Nach vier Hundefreien Monaten, die Umstellung war vor allem für mich sehr hart, sind wir im Dezember über einen Welpen gestolpert, so zusagen. Wir haben uns mit dem Züchter getroffen, den kleinen kennen gelernt und uns danach gründlich unterhalten was wir wollen. Und dann entschieden dass wir dem kleinen nun gerne ein zu Hause geben wollen. Nun wohnt der süsse Fratz bereits eine Woche bei uns. Und ich bereue es das ich gesagt habe ich möchte wieder einen Hund. Das heisst, den Hund will ich wirklich gerne, nur habe ich anscheinend so viele Dinge die mit einem Welpen einhergehen vergessen. Ich scheine mich total übernommen zu haben und weine extrem viel deswegen. Der kleine ist wahnsinnig süss und er macht seine Sache echt toll, vieles wird sich wieder geben und einleben. Das weiss ich. Aber ich vermisse wirklich meine Hundefreie Zeit, so wie es die letzten vier Monate war. Mittlerweile weiss ich auch das länger warten es nicht besser gemacht hätte, im Gegenteil. Ich vermisse meinen ersten Hund, wir waren ein super eingespieltes Team, das natürlich auch erst wachsen musste. So doof es klingt, meine Gemütslage erinnert mich etwas an den Babyblues den ich auch bei beiden Kindern hatte. Das Gefühl das Leben wie man es kennt und schätzt ist vorbei und es wird für die nächsten 12 bis 15 Jahre wieder so fremdgesteuert. Vieles geht im Moment natürlich auch nur nach Absprache mit meinem Mann, kurz zum Einkauf oder beim nach Hause weg schnell beim Bäcker rein, alleine, geht nun eine Zeitlang nicht mehr. Meine Kinder sind 7 und 4. Der kleine geht ab dem Sommer in den Kindergarten und zum ersten Mal seit, dann 8 Jahren, hätte ich wieder mehr Zeit für mich. Und nun helfe ich mit und Bürde mir eine neue Aufgabe auf. Ich schäme mich für meine Gedanken, aber am liebsten würde ich den kleinen zurück bringen, was aber keine Option ist. Wir haben uns für Ihn entschieden und nun ist es an mir mich zusammen zu raufen und die beste Hundemama für den kleinen zu sein. Kennt das jemand von Euch nur annähernd ein bisschen oder geht es wohl nur mir so? Vielen Dank dass Ihr Euch alles durch gelesen habt. Liebe Grüsse Franny

von FrannyK am 09.01.2023, 15:37



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Liebe Franny, das kommt mir sehr, sehr bekannt vor. Nur, dass es sich bei mir bzw bei uns um unsere erste Katze drehte. Sie kam zu einem Zeitpunkt, der schlechter nicht sein konnte. Ich litt immer noch unter Schlafentzug, das jüngste Kind war sehr anstrengend und keine Woche nach Einzug des Kitten kam bei mir eine Diagnose dazwischen, nix dramatisches, aber eben mit Zeitaufwand verbunden. Zeitgleich wechselte ein Kind suf die weiterführende Schule und ein Kind- das nie Probleme machte!- war auf einmal mega anstrengend. Meine Eltern mussten überraschend umziehen und ich wechselte den Job. Alles passierte wenige Wochen um dieses kleine Kätzchen herum. Klar,- eine Katze ist kein Hund und es entfallen die Gassitouren...dennoch: ich hätte zu dieser Zeit so gerne das Kätzchen abgegeben, offen gestanden: an wen auch immer. Ich war durch. Ich hatte keine Zeit, mich um Pipi vorm Katzenklo zu kümmern, angekratzte Wände, etc...ich wollte nur noch die Zeit, mich um alles andere zu kümmern! Heute, 15 Jahre später, haben wir 3 Katzen, eine toller wie die andere, die erste allerdings ist und bleibt die beste! Sie hat alles miterlebt, sie ist die empathischste Katze, die ich kenne. Sie tröstet die Kinder, wenn sie weinen und schmust sich an sie Rückblickend war es eine mega schwere Zeit, ich wünschte oft mehr Zeit für mich und habe mich verflucht, dass ich zu einer Katze mein okay gegeben habe. Halte durch. Die Welpenzeit ist heftig, aber es kommt der Tag, da kannst Du es wieder mehr genießen. Alles Gute für Dich! Tatum

von TatumO. am 09.01.2023, 22:27



Antwort auf Beitrag von TatumO.

Liebe Tatum, Vielen Dank für deine liebe Antwort. Da kam wirklich auch viel zusammen bei Dir. Und es freut mich sehr dass sich bei Euch alles eingerenkt hat. Ich freue mich aktuell sehr auf die Zeit wenn unser kleiner bei uns eingelebt ist und alles wieder in seiner geordneten Bahn läuft Franny

von FrannyK am 10.01.2023, 17:36



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Hallo wir haben sehr lange gewartet als die letzte Hündin verstorben war, 6 lange Jahre, da ich einfach noch nicht bereit war, danach überwiegte das "ja wir wollen wieder" - auch weil wir mittlerweile 3 Erwachsene im HH sind. Dennoch ist die Welpenzeit anders als die bei einem erwachsenen Hund, er muss noch alles lernen, sich eingewöhnen, man ist unsicher wenn er mal krank ist, anfangs möchte er dauerhaft um einen rum sein.... aber es wird besser! Wir haben ja Ende Mai 2022 unsere Hündin mit 8 Wochen bekommen, sie ist jetzt 9 Monate alt u. hat sich gut entwickelt u. eingelebt. Aber es ist anfangs ein riesen Unterschied zum Hund den man bereits hatte u. der eben genau wusste wie er sich beim Spazierengehen verhält z. B. Mittlerweile ist sie so gut, dass ich sage "nur bei Begegnungen mit anderen Hunden muss sie noch entspannter werden". Auch das ist ein Lernprozess. Wenn euer Welpe ein paar Wochen älter ist, kann er lernen auch mal alleine zu bleiben u. du kannst wieder raus zum Einkaufen z.B. ohne dass ihn jemand anderes übernehmen muss. Gerade gestern war eine Kundin mit 13wöchigem Welpen da der noch sehr an ihr hing, da merkte ich erst, wieviel "erwachsener" unser Hund in den paar Monaten jetzt schon geworden ist..... viele Grüße

von RR am 10.01.2023, 17:40



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Vielen Dank für deine Antwort. Aktuell freue ich mich tatsächlich wenn die ersten zwei, drei Monate rum sind und er eingelebt ist und wir uns besser kennen. Mir geht es mittlerweile auch schon viel besser und ich freue mich auf die kommende Zeit. Auf die 12 bis 15 Jahre, sind die ganz anstrengende Zeit ja nun wirklich kurz im Vergleich. Alles gute Dir mit deinem Wuffel, weiterhin Franny

von FrannyK am 11.01.2023, 09:00



Antwort auf Beitrag von FrannyK

Wir haben uns vor 4,5 Jahren für einen Hund entschieden. 3 Monate lang alles durchgekaut, immer wieder darüber gesprochen wie das mit Gassigehen auch bei schlechtem Wetter ist. Ausflüge mit Kind so planen, dass der Hund mit kann oder man eben nicht x Stunden weg sein kann usw. Dass Welpen anfangs extrem viel Zeit von ihrer Familie benötigen etc etc. Ja, wir wollen einen Welpen. Und nach 3 Wochen war mein Mann so durch (er wollte einen Hund und der Deal war auch, er kümmert sich hauptsächlich), dass er unseren Hund zurück bringen wollte. Ich nicht. Nochmal darüber gesprochen, wie wir uns besser aufteilen können, Hundeschule und der ganze Krempel. Inzwischen ist der Hund 4,5 und sehr geliebt und nicht mehr wegzudenken. Alles ist super eingespielt und wir haben viel Freude an unserer Fellnase. Wir wissen aber auch, dass wir danach nicht sofort wieder diese Verpflichtung haben wollen. Bekannte haben sich auch einen Welpen zugelegt. Was haben wir mit denen diskutiert, dass ihre Voraussetzungen dafür (mitten in der Stadt, 3 Kinder, Etagenwohnung) evt. gerade noch nicht so super geeignet sind für die zusätzliche Arbeit mit einem Hund. Dennoch: der Hund kam und tja, nach wenigen Wochen war klar - das ist zu viel. Der Hund auch zu anstrengend vom Charakter her. Auch da der Gedanke, dass man den Hund eigentlich besser zurück geben sollte. Aber sowas macht man ja nicht und überhaupt, was soll das für ein Vorbild für die Kinder sein. Wir haben ihnen allerdings gesagt: wenn ihr euch überfordert fühlt, tut ihr niemandem einen Gefallen damit, das Tier zu behalten, obwohl es euch stresst und ihr nicht wirklich happy seid. Dann lieber verantwortungsvoll entscheiden, dass der Hund woanders besser rein passt und alle glücklicher sind. Sie haben ihn behalten: Und auch nach 1 Jahr ist keiner wirklich happy. Man hat sich daran gewöhnt - aber das ist eben nicht wirklich Spaß am Hund haben. Was ich damit sagen will: natürlich sollte man nicht "einfach so" doch keine Lust mehr haben und ein Tier wie einen Tennisschläger wieder in die Ecke stellen. Ich finde es aber nicht in jedem Fall verantwortungslos und ein schlechtes Vorbild, ein Tier wieder zurück zu geben (Züchter nehmen idR ihre Hunde zurück und kümmern sich um eine neues Zuhause).. Bei uns war es einfach eine Sache der besseren Arbeitsaufteilung nach Erkenntnis, dass wir den Hund wirklich wollen und alles stressfreier wird, wenn wir ein paar Änderungen vornehmen. Bei unseren Freunden war es eine falsche Entscheidung, den Hund zu behalten - nämlich wider der Erkenntnis, dass man sich übernommen hat und sich die Grundbedingungen auch nicht ändern lassen. Ich finde, du solltest dir genau überlegen, ob du wirklich zufrieden bist mit dem Hunde-Leben. Aus reinem Verantwortungsgefühl ein Tier zu behalten, wird nicht reichen. Du weißt ja schon, was das alles bedeutet, wie lange es das bedeuten wird. Sei ehrlich zu dir selbst und binde weder dir noch dem Tier 10 Jahre ans Bein, in denen du das Tier sicher magst - aber eigentlich immer denkst, dass du ohne glücklicher wärest. Lieber jetzt einen Fehler/übereilte Entscheidung zu Gunsten aller korrigieren als es so lange einfach weiter zu machen, bis es zu spät ist, etwas zu ändern. Ich finde es dann auch nicht verantwortungslos - im Gegenteil. Du weinst deswegen sogar. Sicher auch, weil du dir so schlecht vorkommst, diese Gedanken zu haben. Aber vermutlich eben auch, weil du das Hunde-Leben eben eigentlich gar nicht mehr willst und genau weißt, wieviele Jahre an eingeschränkter Freiheit auf dich zukommen. Und das finde ich keine gute Voraussetzung für dich und den Hund, um einfach weiter zu machen.

von cube am 11.01.2023, 09:12



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Wir haben damals mit der Züchterin gesprochen, unsere Lage geschildert. Sie hat uns dazu geraten, die geplanten Änderungen vorzunehmen und uns 1,max 2 Wochen Zeit zu geben. Wenn wir dann immer noch kein Gutes Gefühl haben, würde sie den Welpen natürlich zurück nehmen. Aber wir sollten eben genau nicht zu lange warten in der Hoffnung "wird schon noch" - das wäre dann für das Tier schlimm und wir würden im Zweifel jahrelange mit einer halbgaren Situation leben. Deshalb würde ich dir auch raten: gib dir 1, 1,5 Wochen, in denen du versuchst, ganz objektiv zu sehen, wie du dich mit Hund fühlst. Wenn du nach der Zeit sagst: doch, ich will - dann ist es gut. Wenn du dann immer noch haderst, weinst wegen der verlorenen Freiheiten etc - dann handle entsprechend zu Gunsten aller. Vielleicht sprichst du auch mal mit dem Züchter, wie er das sieht und ob er im Zweifel den Hund zurück nehmen würde/könnte.

von cube am 11.01.2023, 09:29



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Mitglied inaktiv - 11.01.2023, 16:37



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Lieben Dank Cube, für deine sehr ehrlichen Worte. Nein, wir sind keine naiven erst Hundehalter. Wie ein (Hunde) Tagesablauf aussieht und was alles noch dazu kommt mit den Gassirunden, Tagesausflüge ect ist nicht neu und total in Ordnung wie es ist. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst, und wenn ich einen Ausflug in den Zoo machen will dann so wenn er zu Hause ist. Wir sind in dieser Hinsicht gut Organisiert. Es ist tatsächlich einfach nur die Welpenzeit die ich so wie es ist nicht mehr im Kopf hatte. Und die mich, jetzt in der zweiten Woche, nun schon nicht mehr so sehr, überfordert hatte. Ich hatte letzte Woche noch einen Infekt mit dem ich zu kämpfen hatte, mein Mann hatte Nachdienst, dementsprechend war ich die meiste Zeit alleine mit dem Kleinen und den Kindern. Diese Woche ist mein Mann da, was schon einen riesen Unterschied macht. Und die Schule startete am Montag wieder, was mir wieder meinen Tagesablauf in etwas geregelte Bahnen lenkt, was mir auch schon sehr hilft. Ich mag es mit unserem Kleinen zu spazieren, zu trainieren und mit Ihm zu raufen. Die Fortschritte zu sehen die er macht. Ich weiss, mein Ausgangspost liest sich nicht so. Aber es macht Freude mit Ihm. Abgeben ist tatsächlich keine Option, da würde mein Mann nicht mit machen und sehr rebellieren. Und ich will Ihn auch nicht wieder hergeben. Ich bin neuen Situationen und Herausforderungen gegenüber schon immer sehr ungeduldig und mag nie die Zeit abwarten die es nun mal braucht bis sich alles wieder gewohnt anfühlt und auch eingespielt ist. Franny

von FrannyK am 11.01.2023, 17:40



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War bei meiner Schwägerin auch so. Sie machte fast einen Kopfstand, weil sie unbedingt einen Hund wollte. Und es mußte auch unbedingt ein Mops sein. Ich gebe es zu - ohne Besitzer von einem Mops zu Nahe zu treten - ich mag diese Hunde nicht. Hier sind das im Moment Modehunde. Die Leute holen sich einen, sind dann aber komplett überfordert, wie meine Schwägerin auch. Es ging schon in der ersten Woche zuhause los. Er verbiss sich dauernd in Hosenbeine. Mein Sohn hatte dadurch drei kaputte Jeans und natürlich Angst vor dem Hund. Meine Schwägerin rief fast täglich die Züchterin an und beschwerte sich. Irgendwann wurde es der Dame zu blöd und sie holte den Welpen wieder zurück. Das war in meinen Augen das Beste, was dem Hund passieren konnte. Das ist natürlich eine etwas andere Geschichte wie deine, aber auch bei dir denke ich, wäre es besser, den Hund zurückzugeben. Wenn man es schon die ersten Tage bereut, hat es keinen Sinn. Sowas sollte vorher gut überlegt werden. Wir sind uns auch zu 100 % sicher, dass wir uns nach unserem Racker definitiv kein Haustier mehr holen. Unser Hund mußte leider schon mehrfach in Betreuung wegen Krankenhausaufenthalte und Reha. Anfangs war noch alles in Ordnung gesundheitlich, das kam erst vor 4 jahren. Unser Hund wird jetzt im April 9 Jahre alt.

Mitglied inaktiv - 11.01.2023, 16:32



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Liebe Tante Miene, Ich habe oben bei Cube noch etwas ausführlicher geantwortet. Liebe Grüsse Franny

von FrannyK am 11.01.2023, 17:43