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Tierheimkastrationsvertrag

Thema: Tierheimkastrationsvertrag

Hallo! Wir haben ja seit mittlerweile 3 Wochen unseren Zweithund Merlin. Zur Impfung und Wurmkur war er beim TA und unsere TÄ sagte, dass diese Tierheimverträge, in denen man sich bei Zahlung der Schutzgebühr zur Kastration verpflichtet, nicht rechtmäßig wären und sie keinen Hund, der mit der Nichtkastration keine Probleme hätte (d.h. er leidet nicht drunter und er wird so gehalten, dass er sich nicht vermehrt) kastrieren würde. Und nu? Das Tierheim Essen "sagte", sie holen sich den Hund wieder, wenn wir ihn nicht kastrieren lassen. Die TÄ sagt, eine Kastration körperverletzt meinen Hund (wenn er - s.o.). Sie würde aber (wenn er - s.o. - keine Probleme hat) bescheinigen, dass kein Kastrationsbedarf besteht. grad verwirrt grüßt Fredda

Mitglied inaktiv - 13.11.2011, 21:49



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hi fredda ich kann beide seiten verstehen. einerseits wollen die tierschützer verhindern, das die tierheimtiere zur "zucht" genutzt werden. aber eine körperlich unnötige kastration wiederspricht dem tierschutzgesetz. vielleich kann man sich ja entgegenkommen. das tierheim kann ja regelmäßig kontrollieren - oder ihr schickt einen nachweis vom ta, das der hund nicht trächtig ist, war. lg

von tigger3 am 13.11.2011, 22:21



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Ich würde zu einem anderen Tierarzt gehen. Wie schnell kann ein Hund, der eine läufige Hündin riecht, mal abhauen.. so schnell kannst du gar nicht gucken. Und dann haben wir den Salat. Genau wegen solchen Dingen möchte das Tierheim (das dann im Zweifel den unerwünschten NAchwuchs irgendwann wieder abkriegt), dass ihre Tiere kastriert werden. Welche Art der Körperverletzung sollte das bitte sein? Ist es nicht eher ein Unding, einen Hund jahrelang "wollend", aber "nicht dürfend" zu halten? Ist es da nicht mehr im Sinne des Tierschutzes, wenn er gar nicht erst will? Ich verstehe immer dieses Gehabe um die Kastration nicht... für die Tiere ist das kein Problem, offenbar aber für viele Menschen, warum auch immer.

von Morla72 am 13.11.2011, 23:47



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Zudem ja auch viele Rüden einfach viel verträglicher werden nach einer Kastration. Bei Katzen macht sich da komischerweise niemand nen Kopf. Warum dann beim Hund??

von magicduck am 13.11.2011, 23:53



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Ja, das weiß ich auch nicht, mit meinen Katzen und meinen Hündinnen (er ist mein erster Rüde) gab es da auch tierärztlicherseits nie Bedenken. Aber den TA wechseln werde ich auf keinen Fall, denn sie sind wirklich kompetent. Sie meinte wohl, dass es Rüden gibt, die nicht diesen starken Drang haben, also nicht leiden, wenn sie nicht "dürfen" und das sollte man doch erstmal abwarten...

Mitglied inaktiv - 14.11.2011, 06:01



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Naja, aber du hast einen Vertrag mit dem Tierheim unterschrieben, die aus gutem Grund solche Verträge machen. Das mit dem nicht so starken Drang lass ich jetzt mal dahingestellt, ich glaube nicht dran. Deinem Hund beschert es ein entspanntes, ruhiges (und soweit ich weiß, potenziell auch längeres) Leben, euch eine Sorge weniger und erheblich weniger Stress. Und es ist DEIN Hund.. solange du nichts machen willst, was gegen Tierschutzbestimmungen ist (und eine Kastration ist das definitiv nicht) hat dein Tierarzt das nicht zu entscheiden. Für mich gäb's da gar keine Diskussion...

von Morla72 am 14.11.2011, 10:03



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...dass diese Verträge sehr wohl bindend sind. Diese Klausel hat ihren Sinn, nämlich die, dass Tiere nicht vermehrt werden. Wie sollen sie denn nachprüfen, dass der zukünftige Halter sich daran hält und das Tier nicht decken lässt, wenn er nicht kastriert wird. Züchter geben auch solche Verträge raus und da macht man sich strafbar, wenn man diese Klausel nicht befolgt. Sorry, das ist nichts gegen dich Fredda, aber ich kann dieses Argument der "Körperverletzung" echt nicht nachvollziehen und es geht mir saumäßig auf den Pinsel, wenn die TÄ immer wieder mit solchen Sprüchen um die Ecke kommen. LG

von Rayden am 14.11.2011, 10:38



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kastrierte Tierheimtiere (1 Katze, 1 Kater, 1 Hündin) und ich finde diese Verträge auch vernünftig. Was mich nur wundert ist das Körperverletzungsargument, ich dachte auch eher, es entspannt den Hund. Bei unserem Kater z.B. hat sich der Charakter genausowenig verändert wie bei der Katze und der Hündin...

Mitglied inaktiv - 14.11.2011, 10:57



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Wie gesagt: wenn die Tierärztin da auf stur schaltet, wechsel den Tierarzt. Und sei es nur für Kastration. Alle anderen Behandlungen kannst du ja dann auch wieder bei der ersten TÄ machen lassen. Ich finde, ein Tierarzt sollte immer zuerst den Tierschutzgedanken im Auge haben. Für das einzelne Tier, aber auch für die Gesamtheit. Und in beide Richtungen sind ihre "Argumente" einfach Käse.

von Morla72 am 14.11.2011, 11:01



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Wir können ihn vom Doc des Tierheims kastrieren lassen, die Kastration ist in der Schutzgebühr enthalten, das ist also kein Problem.

Mitglied inaktiv - 14.11.2011, 11:05



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Also dann... nur zu. In welchem Alter kastriert man eigentlich Hunde? Hab da mehr Erfahrung mit Katzen...

von Morla72 am 14.11.2011, 11:16



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Das Argument der Körperverletzung kommt aus dem Tierschutzgesetz. Dieses besagt folgendes: Nach § 6 Abs. 1 des Tierschutzgesetzes in der geltenden Fassung vom 25. Mai 1998 (BGBl I, S. 1105) ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres verboten. Jedoch gilt das Verbot nicht, wenn der Eingriff im Einzelfall nach tierärztlicher Indikation geboten ist (§ 6 Abs. 1 Nr. 1a) bzw. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird (§ 6 Abs. 1 Nr.5). Der Tierarzt muss zum Wohle des Tieres abwägen, ob der Nutzen des Eingriffs mögliche Nachteile oder Risiken überwiegt. Die Kastration von Hunden kann unerlässlich sein, wenn andere Maßnahmen zur Verhinderung einer unerwünschten Fortpflanzung, wie sichere Verwahrung und kontrolliertes Ausführen, keinen Erfolg gebracht haben bzw. durch eine hormonbedingte Aggressivität eine Gefährdung von Mensch und Tier nachzuweisen ist. Ich finde die Entscheidung des TA richtig. Viel zu viele TÄ kastrieren einfach drauf los, auch wenn der Hund gar keine Probleme hat. Ist halt schnell verdientes Geld. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß ein Tierheimhund unter "Einzelfall" zählt und deshalb rein aus gesetzlicher Sicht kastriert werden darf. Das ist mitunter ein Grund, warum für mich ein Welpe aus dem Tierschutz niemals in Frage käme. Ich würde meine Hündin niemals einfach so kastrieren lassen, solange sie keine Probleme hat. Aber ich kann das Tierheim natürlich auch verstehen. Fredda, wenn es bei euch vertraglich festgehalten ist daß das Tier kastriert werden muss, wirst du in den sauren Apfel beissen und dir einen anderen Tierarzt für die OP suchen müssen. Für weitere Behandlungen würde ich allerdings bei diesem TA bleiben, denn er scheint sich seiner Verantwortung bewusst zu sein.

von mama von Joshua am 14.11.2011, 11:16



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warum dürfen tierheimhunde keine eltern sein? das ist mir auhc zu hoch

von Teufel89 am 14.11.2011, 10:48



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Das ist doch nun wirklich nicht schwer zu verstehen: Das Tierheim vermittelt mit Müh und Not die Tiere in gute Plätze, und hat KEIN Interesse daran, ein Jahr später vom gleichen Tier einen Haufen Welpen aufzunehmen... oder die Welpen von mir aus auch 2 Jahre später als erwachsene Hunde, die von Privat irgendwohin abgegeben wurden, und mit denen der neue Besitzer nicht zurecht kam. Es gibt kontrollierte Hundezucht und jede Menge unkontrolliertes Vermehren, da ist es begrüßenswert, wenn die Tierheime wenigstens für die Tiere, bei denen sie einen Einfluss haben, nämlich die von ihnen vermittelten, einen Riegel vorschieben, dass nicht NOCH mehr Tiere letztlich im Heim/an der Autobahnraststätte etc. landen.

von Morla72 am 14.11.2011, 11:04



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Ich habe meinen Hund auch aus dem Tierheim und habe ihn nicht kastrieren lassen obwohl ich es hätte machen sollen. Es hat auch keiner mehr nachgeprüft (habe ihn jetzt fast 6 Jahre). Er leidet nicht, wenn läufige Hündinnen unterwegs sind, macht kein Terror und haut auch nicht ab. Würde er darunter leiden, hätte ich es auch in Erwägung gezogen. Allerdings hätte ich es erstmal mit einem Kastrationschip probiert. Was man bei Spätkastration allerdings auch bedenken muss: Wenn man Pech hat, hat man ständig andere Rüden am Hintern des eigenen Hundes hängen und dieser kann dann natürlich auch mal aggressiv reagieren und zubeissen, denn das Wesen und Verhalten ändert sich durch eine Kastration nicht unbedingt.

von Margot75 am 14.11.2011, 11:12



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Du solltest den Hund kastrieren lassen, nicht nur weil du dich vertraglich dazu verpflichtet hast, sondern auch weil du damit evtl. unerwuenschter Vermehrung vorbeugst. Lass dir vom Tierheim einen Arzt fuer diese Prozedur empfehlen - da ja dein TA offenbar rumzickt. Was ich allerdings nicht kapiere ist, warum das Tierheim die Tiere nicht bereits kastriert rausadoptiert. Das waere doch viel einfacher fuer alle. Ich jedenfalls gebe kein unkastriertes Tier ab und ich bin ja nur eine Privatperson.

von Pamo am 14.11.2011, 15:07



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Bezüglich der Kastration besteht aber ein enormer Unterscheid zwischen Katzen und Hunden. Hormonelle Veränderungen und veränderter Wachstum sollten einem so jungen Hund nicht zugemutet werden. Mit einem Hund will man arbeiten, ihn erziehen usw. Schon was anderes als eine Katze, die "nur" mit der Familie lebt...oder?

von februar2007 am 14.11.2011, 15:25



Antwort auf Beitrag von februar2007

Nein. Hier werden auch Hunde nur kastriert rausgegeben. Und die wenigen Hunde, die ich rausadoptiert habe (4 Stueck) wurden auch nur kastriert abgegeben (Maennchen und Weibchen).

von Pamo am 14.11.2011, 15:35



Antwort auf Beitrag von Pamo

Naja, sie hat den Hund ja als Welpen bekommen. Soweit ich weiß, kastriert man Hunde nicht so früh wie Katzen, oder? Von daher schon ok, aber der neue Besitzer sollte eben den Schritt dann auch machen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

von Morla72 am 14.11.2011, 15:57



Antwort auf Beitrag von Pamo

Soweit ich weiß ist Freddas Hund um die vier Monate alt... Hunde in diesem Alter gebt ihr nur kastriert ab? Das finde ich wirklich fahrlässig... Dass die Klausel im Vertrag wichtig und gut ist, steht für mich außer Frage, aber zum Wohl des Hundes ist eine Kastration als Welpen mit Sicherheit nicht...man darf eben auch nicht NUR das Gesamte sehen, sondern AUCH den einzelnen Hund.

von februar2007 am 14.11.2011, 16:00



Antwort auf Beitrag von februar2007

Mit 4 Monaten ist der Hund schon laengst alt genug fuer eine Fruehkastration.

von Pamo am 14.11.2011, 16:18



Antwort auf Beitrag von Pamo

...und kommt damit nie aus dem Babyalter raus. Frühkastration mit 4 Monaten....da kann ich nur den Kopf schütteln. Unser TA, der gerne kastriert rät jedem zu warten, bis das Tier erwachsen ist und das nicht nur wegen dem Narkoserisiko.

von mama von Joshua am 14.11.2011, 17:21



Antwort auf Beitrag von mama von Joshua

Sogar das Tierheim sagte, in 10 Monaten sollen wir uns wegen eines Termins zur Kastration melden. Ihr macht mich ja noch wuschiger als die TÄ... Wann kastriert man denn einen Rüden???????? Hündin war bisher immer nach der ersten Hitze und hat gut geklappt.

Mitglied inaktiv - 14.11.2011, 19:49



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Hier noch ein paar Infos http://www.eurasier-online.de/wissen_kastration_d.htm Interessant, was der Autor zur Frühkastration schreibt, demnach ist eher davon abzuraten.

von Margot75 am 14.11.2011, 19:50



Antwort auf Beitrag von Margot75

Ja, da gibt es unterschiedliche Meinung: http://www.aponipaws.com/Kastration.htm Man muss eben fuer sich selber die Vor- und Nachteile abwaegen.

von Pamo am 14.11.2011, 21:23



Antwort auf Beitrag von Pamo

Wenn man in erwaegung zieht seinen hund kastrieren zu lassen dann sollte man mind. 3 laeufigkeiten der huendin abwarten ( sprich ca. 1 1/2 -2jahre) und beim rueden genauso lange. Denn erst dann sind beide kopfmaessig und koerperlich erwachsen. Fuer eine fruehkastration wuerden nur med. Komplikationen sprechen, sprich die huendin bekommt eine gebaermuttervereiterung oder ist extrem scheinschwanger. Im grunde genommen ist lt. ganssloser( verhaltensforscher) alles andere tierschutzrelevant, weil man eine amputation an einem gesunden tier vornimmt und dass ist lt. Tierschutzgesetz verboten. Dass aber die tierheime daran interressiert sind dass nicht vermehrt wird ist auch klar deshalb steht man bei manchen in der pflicht dies nachtraeglich nachzuholen aber nicht bei allen tierheimen.... Kenne genung beispiele wo dies nicht automatisch verlangt wird. Aber wie gesagt bitte erst erwachsen werden lassen bevor so ein eingriff gemacht wird. Und auch dann wuerde ich es nochmal davon abhengig machen was fuer einen charakter mein hund hat. Hab ich z.b. Einen sehr aengstlichen unsicheren rueden und kastriere ihn( nehme testosteron weg) dann kann es u.U. Sein dass er noch aengstlicher wird weil das stabilisierende hormon fehtl. Hab ich eine sehr ruepelhafte huendin u. Kastriere sie( nehme also oestrogen weg und huendinnen haben beide hormone, bleibt also nur noch testosteron) dann kann es u.U. Sein dass sie noch rauflustiger wird. Ist schon ein heikles thema wo man sich gut informieren sollte. Lg

von Mupflbubi am 14.11.2011, 21:47



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Glückwunsch zu deiner TA! Eine Hündin profitiert u.U. durchaus (vermindertes Krebsrisiko), ein Rüde eher nicht. Sie können: fett werden, nicht minder aggressiv und von anderen unkastrierten Rüden ständig mit läufigen Hündinnen "verwechselt" werden (dauerndes Aufreiten von Rüden beim Spaziergang). Das ist ein MASSIVER Eingriff in den Hormonhaushalt, mit ALLEN Konsequenzen! Kaum ein unkastrierter Rüde geht wegen läufiger Hündinnen stiften. Selbst Deckrüden tun das i.d.R. NICHT. Das du NICHT vermehrst, versteht sich ja von selbst. Ich gehe davon aus, daß dein Hund nicht unbeaufsichtigt spazieren geht, weshalb die Gefahr einer "ungewollten Trächtigkeit" in Deutschland auf ein Minimum reduziert ist. LG ahm

von amadeus_hates_music am 14.11.2011, 22:39



Antwort auf Beitrag von amadeus_hates_music

Öhm.. gibts zu irgendeiner deiner Aussagen Statistiken? Frag mal die Tierheimmitarbeiter, wieviele Endprodukte von ungewollten Trächtigkeiten sich bei ihnen pro Jahr ansammeln. Und sämtliche kastrierten Rüden, die ich kenne, sind weder fett noch sonst wie beeinträchtigt. Fett sind die (unkastrierten) Tiere, die von ihren Besitzern nicht genügend bewegt, dafür mit zuviel Leckerchen versorgt werden.

von Morla72 am 14.11.2011, 23:03



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wir haben unseren rüden mit 13monaten kastrieren lassen weil er doch schon sehr deutliches interesse an hündinnen hatte. außerdem haben wir direkt am nachbarzaun 4 hündinnen die nicht kastriert sind. nene das wollte ich unserem dicken nicht antun. zum thema zunehmen finde ich aber auch das man grad bei einem hund super kontrollieren kann was und wieviel er frisst. klar wenn man nicht spatzieren geht und den hund auslastet wird er dick aber das passiert auch ohne kastrieren. unser dicker hat sich nicht verändert. weder vom wesen noch körperlich. das ist auh gut so... wobei ich auch gegen frühkastration bin. außer es ist medizinischer ursache...

von Arndti am 15.11.2011, 12:15