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Silvester Angst beim Hund wird jedes Jahr schlimmer

Thema: Silvester Angst beim Hund wird jedes Jahr schlimmer

Hallo zusammen, ich wollte mal hören ob hier jemand Erfahrung hat mit Medikamenten bei Hunden die extreme Angst an Silvester haben. Unsere Hündin ist mittlerweile schon 12 Jahre alt. Wir haben sie mit zweieinhalb Jahren bekommen und von Anfang an hatte sie große Angst bei Gewitter und an Silvester. Wir haben in den zehn Jahren alles durch, von Halsbänder die einen beruhigenden Duft verbreiten, CD mit Gewitter und Böller Geräuschen zur Gewöhnung, eine enge Jacke zum anziehen, verschiedene Räume im Haus, Musik während des Gewitters laut drehen usw. Wir verhalten uns währenddessen normal und versuchen ihr so wenig wie möglich Beachtung zu schenken um eine Verstärkung zu vermeiden. Sie ist in diesen Situationen überhaupt nicht ansprechbar. Sie versucht sich in den Momenten ein Loch zu buddeln oder sich an den unmöglichsten Orten zu verstecken zum Beispiel im Kühlschrank. Hechelt wie verrückt und ist einfach nur stundenlang panisch ohne sich im geringsten beruhigen zu können. Seit ungefähr einem Jahr hat sie auch Angst wenn es regnet oder stürmt. Vermutlich hört sie nicht mehr so gut und kann die Geräusche nicht einordnen. Vor kurzem ist sie deswegen mit ins Bad gekommen und hat sich vor lauter Angst mit unter die Dusche gestellt obwohl sie Wasser hasst. Kurzum wir haben richtig Angst vor kommendem Silvester weil es eben immer schlimmer wird und sie immer älter. Gefühlt steht sie jedesmal kurz vor einem Herzinfarkt. Nun gibt es richtige Medikamente (also nichts pflanzliches) für Hunde die entspannen sollen und wir überlegen diese bei unserem Tierarzt für diesen Jahreswechsel zu besorgen. Nur sollen die wiederum auf den Kreislauf gehen. Natürlich lassen wir uns noch vom Tierarzt beraten aber vielleicht hat jemand Erfahrung damit und kann berichten?

von Erbele am 24.12.2022, 20:51



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Hallo, jedes Beruhigungsmittel geht ja „auf den Kreislauf“. Das ist normal und macht normalerweise nichts, wenn der Hund gesund ist. Sprecht mit dem Tierarzt die Dosis ab, sie richtet sich nach Gewicht, Alter und Gesundheitszustand. LG

von Bonnie am 25.12.2022, 11:22



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Wenn der Hund ansonsten gesund ist finde ich das total legitim, ihr etwas zur Beruhigung zu geben. Wi htig wäre dass es keine Hinweise auf Probleme von Herz, Leber und Niere gibt, aber selbst wenn, sie bekommt das ja dann einen tag. Bei unserem wurde es auch immer schlimmer. Besser war es bei uns, über 0 Uhr spazieren zu gehen und das ganze zu sehen aus der Ferne, natürlich an der Leine. Würde ich aber nur machen wenn du wirklich Distanz hinkriegt, vollpanik und los reißen ist natürlich riskant. Wir haben es mit Gewöhnung probiert, wochenlang, laut Silvester böllerei abgespielt immer wieder, hat gar nichts gebracht. Besser wurde es erst als er fast taub war.

von pepperle am 25.12.2022, 20:37



Antwort auf Beitrag von Erbele

Hallo, bei unserer ersten Hündin war das auch sehr schlimm. Die Panik wurde auch von Jahr zu Jahr mehr (erst als sie am Ende taub war, hat sie Silvester nicht mehr gejuckt). An Gassigehen, Fressen oder Trinken war überhaupt nicht mehr zu denken. Wir haben immer bereits im Vorfeld (bin mir nicht mehr sicher, ich glaube, so ab zwei Wochen vorher) Zylkene gegeben. Als das nicht mehr ausgereicht hat, bekam sie Sedalin. Die exakte Dosis sagt Dir der Tierarzt. Ich meine, dass Du auch nur die benötigte Menge mitbekommst (Spritze zur oralen Eingabe). Das hat bei uns dann gut funktioniert. Wind/Sturm war im Übrigen auch ein Problem, sie war dann extrem unruhig - wenn auch nicht mit Silvester vergleichbar. Unsere jetzige Hündin ist schussfest und absolut tiefenentspannt. Ein Traum, aber das hat man leider nicht immer in der Hand…

von daide am 25.12.2022, 23:09



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Habt ihr schon Eierlikör versucht?

von Steff+Keks am 26.12.2022, 20:58



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Danke für eure Antworten. Eierlikör haben wir tatsächlich auch schon mal als Tipp bekommen aber nicht versucht. Uns widerstrebt es, ihr einfach irgendetwas zu geben, was nicht für Tiere geeignet / gedacht ist. Sie ist nämlich sehr sehr empfindlich mit dem Magen. Morgen werden wir den Tierarzt kontaktieren. Er kennt sie gut und nennt sie immer schon Mimose. Ich denke von taub sein ist sie noch weit entfernt und zum Glück auch noch relativ fit und gesund. Sie wird optisch oft noch für ein Welpe gehalten.

von Erbele am 26.12.2022, 21:34



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Bitte nicht Sedalin https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21306

Mitglied inaktiv - 27.12.2022, 10:06



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Danke für den Link! Vielleicht sollte ich erwähnen, dass der letzte Jahreswechsel, an dem wir das eingesetzt haben, der von 2013 auf 2014 war - also schon eine Weile her. Womöglich war man sich da auch als Tierarzt der Hintergründe noch nicht so bewusst…

von daide am 27.12.2022, 18:28



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Hier sind einige Vorschläge https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21306

Mitglied inaktiv - 27.12.2022, 10:04



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Danke für diesen interessanten Artikel. Mein Mann war heute mit unserer Hündin in der Tierklinik. Nach eingehender Abwägung des Tierarztes ist es, das im Artikel auch erwähnte Pexion geworden. Wir sollten gleich heute damit beginnen, damit es bis Samstag wirkt. Ich war nicht dabei und so ganz wohl ist mir nicht, ihr jetzt solche Tabletten zu geben. Aber wenn ich nur an letztes Silvester denke (da war die Knallerei Corona bedingt eigentlich verboten), ist es wohl besser ihrer Panik entgegenzuwirken. Letztes Jahr hatte sie sich vor lauter Angst durch ihre Hundebox gebissen, sich im Maul verletzt und stark geblutet. Ich hoffe jetzt einfach das es so besser verläuft.

von Erbele am 27.12.2022, 20:41



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Ich drücke beide Daumen und vielleicht legst Du dir noch ein Fläschchen Eierlikör zu(lies mal das, ist die Neuauflage des Blogs, https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21459

Mitglied inaktiv - 28.12.2022, 12:28



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Neuauflage Silvester 22/23: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21459

Mitglied inaktiv - 28.12.2022, 12:25



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Das versuch ich dieses Jahr bei unseren Hunden auch. Hier hält sich die Knallerei noch in Grenzen. Unsere 6 Jähriger Nachbar "knallt" ein bissl, beide Hunde haben schon davor panische Angst. Der Junge benutzt lediglich Knallerbsen, das ist hier schon ausreichend :-/ Die erste Dosis bekommen sie mit dem Futter, die zweite Dosis guck ich mal wie ich die verabreichen kann.

von zwergchen1984 am 31.12.2022, 13:34



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Alles Gute deinen Hunden, berichte mal, wie es funktioniert hat.

Mitglied inaktiv - 31.12.2022, 18:05



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Huhu, Bericht: bei der kleinen Zicke reichte eine Dosis(laut Formel durfte sie 25ml,12ml reichten ihr schon). Der Große(25kg) hätte 71ml haben dürfen, er bekam knapp 60ml auf vier mal aufgeteilt. Er war ruhiger, nicht ganz so gestresst. Die letzten Jahre nässte er immer ein und sabberte unheimlich viel. Der Urinsee blieb aus und auch das extreme Sabbern. Gehechelt hat er dennoch, er war definitiv gestresst. Jedoch nicht so schlimm. Fazit: dieses Jahr wieder, aber dann wohl mit höherer Alkoholkonzentration im Eierlikör. Dann bekommt er zwar weniger, aber ich glaube die Wirkung tritt schneller ein und hält länger an. Wir werden wohl ein paar Jahre experimentieren müssen, um die für uns passende Dosis zu finden. Einen Schaden haben beide nicht davon bekommen. Sie sind noch 6 und 3 Jahre alt.

von zwergchen1984 am 05.01.2023, 01:42



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Danke für deinen Bericht, Klasse, dass es so gut geklappt hat. In meinem Umfeld auch, ein Hund hat einfach bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen, die Besitzer hatten Neujahr den Eindruck, dass er verkatert war, eine andere Besitzerin hat zwar abends angefangen, aber kurz vor Mitternacht nichts mehr gegeben, der Hund war dann bis Mitternacht ruhig und hat geschlafen, aber als die richtige Knallerei losging, dann ziemlich aufgeregt, mit hecheln, bellen, kam aber schneller runter als sonst. Er nimmt den Eierlikör nicht freiwillig, nur per Spritze, das ist etwas blöd. Am ersten Tag gingen öfter noch Knaller los, also sofort Rückwärtsgang nach Hause, am zweiten und dritten Tag sind wir zusammen los und mein Hund, der null aufgeregt ist, hat ihn dann etwas beruhigt. Seit gestern ist wieder alles gut

Mitglied inaktiv - 06.01.2023, 07:44



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Wir haben einen Nachbarn, den bei uns keiner mag(verschiedene Gründe), wir haben andauernd Ärger mit dem. Der meinte, Neujahr um 5 Uhr morgens noch seine Raketen, Fontänen, Böller und keine Ahnung was er noch hatte, mal eben in seinem Hinterhof zu verballern. Um Mitternacht war bei ihm alles ruhig, anscheinend hat er soviel getrunken, dass er den Jahreswechsel komplett verpennt hat. Zu unserem Leidwesen holte er das dann nach. Ich hatte ab 5 Uhr morgens dann einen panischen Hund im Bett, der aber zum Glück nicht eingenässt hat. Leider war es trotz geschlossenen Fenster so gut zu hören, als stünde der auf unserer Terrasse, durch den Hinterhof hallte es extrem. Ansonsten hatten wir wirklich Glück, Neujahr und auch die Tage vor Silvester war kaum geböller. Silvester direkt hielt sich in Grenzen, ab 18 Uhr dann vermehrt. Meiner mochte den Eierlikör pur auch nicht. Ich hab ihn portionsweise gefüttert und den Likör darunter gemischt. Das ging. Ob er es so auch dieses Jahr nimmt, bleibt abzuwarten. Bei der Zicke reichte der Napf, das war schnell weg geschleckt.

von zwergchen1984 am 07.01.2023, 12:42



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Sprech mit dem Tierarzt

Mitglied inaktiv - 29.12.2022, 21:50



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Wünsch euch ein ruhiges Feuerwerk

Mitglied inaktiv - 29.12.2022, 21:53



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"Natürlich lassen wir uns noch vom Tierarzt beraten aber vielleicht hat jemand Erfahrung damit und kann berichten?" Antwortest Du öfter, ohne die Frage zu lesen?

Mitglied inaktiv - 30.12.2022, 07:11



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Unser Hund hat damals Schlaftabletten bekommen. Vielleicht waren es auch andere aber er war dann lange weg bzw hat viel verschlafen und so würde ich das auch immerwieder machen. DasGgeknalle geht ja schon teilweise Tage vorher los und der Höhepunkt ist dann Silvester. Warum den Hund solange leiden lassen. Es ist auch im Laufe der Jahre schlimmer geworden die Angst, sodass dann auch einfach keine Wahl mehr blieb.

von Jumalowa am 09.01.2023, 14:53



Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Ich kann berichten, die Tabletten haben geholfen, wenn auch nicht bis zum Schluss. Wir sollten sofort dienstags mit der Einnahme beginnen und wir haben gleich gemerkt, dass sie viel entspannter war und auf einzelne Knaller nicht reagiert hat. Für uns beängstigend war, dass sie die am häufigsten aufgeführte Nebenwirkung „ Beeinträchtigen der Koordination „ hatte. Sie ist immer eine halbe Stunde nach der Einnahme für eine Stunde getorkelt. Zum Glück nur am ersten Tag. Aber für uns stand damit fest , wir geben die Tabletten nur so lange bis die Knallerei an Neujahr vorbei ist und nicht wie vom Tierarzt empfohlen dauerhaft, weil sie ja mittlerweile auch Angst vor Sturm oder Starkregen hat. Sie war vollkommen entspannt und wir konnten an Silvester sogar noch mittags einen langen Spaziergang machen. Bis 23:30 Uhr hat sie tatsächlich geschlafen oder hat entspannt bei uns gesessen. Wir hatten das schönste Silvester seit 10 Jahren, weil niemand einen komplett panischen Hund betreuen musste. Leider ist sie aber dann ab 23:30 Uhr, als die Knallerei immer mehr wurde doch panisch geworden und mein Mann musste dann bis zwei Uhr mit ihr im Badezimmer verbringen. Aber kein Vergleich zu sonst. Wir wussten nicht ob wir ihr nochmal eine Dosis geben hätten dürfen. Das klären wir noch für nächstes Jahr. Im Nachhinein betrachtet wäre Eierlikör nichts für sie. Den müssten wir ihr ja auch tagelang verabreichen. Für uns steht fest, wenn sie nächstes Silvester noch weiterhin gesund und fit ist bekommt sie die Tabletten wieder. Es war einfach nur schön zu sehen wie entspannt sie den Großteil des Tages war. Gefräßig machen die Tabletten als Nebenwirkung auch, dass hat sich aber auch nach dem absetzen wieder gelegt und manchmal hatten wir das Gefühl sie ist nicht sie selbst. Sie hat zum Beispiel plötzlich unseren kleinen Sohn angeknurrt, was sie noch gar nie gemacht hat. Also es sind schon sehr starke Tabletten , aber wir halten die kurze Gabe für vertretbar und besser als vier Tage ein Hund der vor lauter Panik überall versucht sich einzubuddeln und sich selbst verletzt.

von Erbele am 13.01.2023, 20:19