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Chi und Hundeschule und die Angst vor Großen

Thema: Chi und Hundeschule und die Angst vor Großen

Hallo! Ich habe heute gesehen, dass soviele Meinungen gestern kamen und möchte deshalb noch etwas dazu sagen: Ich war mit Pedro bereits in der Hundeschule (Welpenkurs) und wir sind vom 2 Tag an als wir ihm hatten mit anderen größeren Hunden (Jack Russel und Mischling von meiner Freundin) unterwegs gewesen täglich 1-meistens sogar 2 Stunde. Eben weil ich keinen Kläffer erziehen wollte und nie wollte, dass er Angst vor großen Hunden bekommt. Sprich gute Erfahrung = gute Prägung = keine Angst. Und ich kann euch deshalb auch sagen, dass der Schuss ziemlich nach hinten los gehen kann. Pedro wurde mehrmal so umgerannt, dass er einen Meter aufs Kreuz flog. Das gleich geschah als ein Golden Retriever erschrak und ihm niederrannte. Der Jack Russel hat Pedro außerdem mit seinem ständigen Stecken (oder besser Ast, fast Baum) tragen einmal fast das Auge ausgestochen (ist 2 Stunden wie wild geronnen). Sprich die Erfahrungen waren die, dass er dadurch auch ängstlich wurde. Einfach weil er mit seinen stolzen 2,1 kg schnell verletzt werden kann, auch im spielen. Und das obwohl er im Vergleich mit den Chis in der Gegend ein kleiner Riese ist :-) Die Hundetrainerin meinte außerdem, dass man mit jungen Hunden sowieso nicht mehr als 10 Minuten mit anderen Hunden spielen sollte, um den Hund nicht zu überfordern. Gut, haben wir falsch gemacht, gebe ich zu, wir dachten wir tun ihm damit was gutes. In der Hundeschule musste Pedro dann in der vorletzen Stunde beim spielen zusehen, weil er sich mit einem Hund in der Gruppe nicht verstanden hat. Sprich, ich dachte durch den Hundekurs wird es besser, aber auch die Hundetrainerin war wenig Hilfe in dieser Hinsicht. Dann eben noch die Begegnung als er wieder nichtsahnend niedergerannt wurde von dem gestrohmten Hund. Wie gesagt, Pedro hat weder gebellt und wir waren in eine Zone wo Leinenpflicht herrscht (der andere war frei laufend). Endeffekt ist der, dass wir jetzt wirklich um fast jeden großen Hund einen Bogen machen weil Pedro mitleriweile leider wirklich oft als Schutz bereits vorher zu bellen beginnt. Was ich damit sagen möchte, nicht alle kleinen Hunde werde zu kleinen Kläffern erzogen, manchmal spielen einfach die schlechten Erfahrungen eine große Rolle. Und über die Aussagen wie "da kommt ein Meerschwein, das hätte auch ein Hund werden sollen, nicht verschlucken (kam in einem Posting hier)" stehen wir voll und ganz drüber. Mein Hund ist der süßeste, klügste Hund den man sich vorstellen kann. Liebe Grüße Traude

von mini99 am 22.10.2010, 10:17



Antwort auf Beitrag von mini99

die große und kleine Rassen nicht trennt. Das KANN nur ins Auge gehen - Rambos sind ja bei allen Größen IMMER dabei und die walzen natürlich einen Kleinen nieder, was insbesonders auch körperlich bei den noch weichen Gelenken zu Schäden führen kann. Bei erwachsenen Hunden aller Größen dürfte sich das Problem allerdings in der Regel erledigt haben, da die nicht mehr wild walzend über alles drübergehen, sondern erst mal kommen und schnuppern. Hier ist genug Zeit zu reagieren, indem man den anderen Hund dann wegschickt oder den eigenen schützend hinter sich oder auch auf den Arm nimmt, sollte der andere zu wild oder aggressiv werden. Dass dein Hund jetzt Angst hat, ist schade. Kann aber noch verändert werden - gibt ihm die Chance, mit möglichst vielen, ruhigen größeren Hunden zusammenzukommen - auch die gibt es! Bzw. sie sind wohl eher die Regel als die Ausnahme. Meine Hündin ist nun auch nicht gerade eine Ausgeburt an Mut und Draufgängertum was andere Hunde anbelangt. Aber sie kommt mit allen klar, da ich es ihr einfach ZUTRAUE, klar zu kommen und sie in dieses kalte Wasser werfe. Ich werden einen Teufel tun und sie anleinen, wenn mir ein FREIER anderen Hund entgegenkommt - da muss sie selber durch und SCHAFFT das auch - egal, wie der Hund drauf ist. Im Welpenalter dagegen habe ich sie durchaus mal vor zu wild spielenden Hunden in Schutz genommen. Ja, und dann hab ich oft auch noch den Zwergpudel meiner Mutter auf Pflege - DAS ist ein solcher Kläffer und auch nicht viel mehr als ein Chi. Aber auch sie schafft es, mit allen Hunden klar zu kommen, wenn ich ihr die Gelegenheit dazu lasse, sprich sie nicht schützend auf den Arm oder an die Leine nehme. Aber nur weil DEIN Hund jetzt ein Problem hat, angstfrei anderen Hunden zu begegnen, kannst DU noch lange nicht diese Hunde mit Pfefferspray traktieren, solange sie nicht aggressiv sind. Hatte ja unten auch noch was geschrieben zum Thema Bedrohtfühlen - kopiere es hier nochmal rein. Ist unten glaub ziemlich untergegangen. "das Bedrohtfühlen ist heutzutage schon ein großes Problem. Und die daraus erwachsende Aggression auch. Bedrohtfühlen war auch die Ursache und Rechtfertigung des Irak-Krieges..... Gibt da auch ein ganz interessantes Buch - obwohl ich kein Freund der Kampfhunde bin, finde ich, beschreibt es den Zustand unserer Gesellschaft in dieser Hinsicht recht gut: "Das Pitbull-Syndrom: die Angst vor Hunden und der moderne Zeitgeist. Hier die Beschreibung: Seit Jahrtausenden leben Hund und Mensch zusammen. Beissunfälle muss es immer wieder gegeben haben. Doch erst in jüngster Zeit wird daraus ein Massenskandal inszeniert, vor allem wenn ein so genannter Kampfhund beteiligt ist. Mit den Fakten hat dies nichts zu tun. Denn Hunde stellen nur eine marginale Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar. Vielmehr zeigt sich in der Skandalisierung von Unfällen mit Hundebeteiligung die Symptomatik einer Gesellschaft, die den Umgang mit alltäglichen Gefahren verlernt hat. Sekundiert von Medien und Politik werden irrationale Ängste aufgebaut. Restriktionen und Eingriffe in die Freiheit haben Konjunktur, wenn sie nur die Illusion vermitteln, das Leben in eine Zone der absoluten Gefahrlosigkeit zu verwandeln. Die Kampfhunde-Debatte ist ein Beispiel unter vielen für eine Gesellschaft im Zustand der Ängstlichkeit mit einem beängstigenden Hang zur Reglementierung. Steht das Ende der Freiheit vor der Tür? " Besonders bedenklich finde ich, dass selbst Hundebesitzer diese Ängste bereits verinnerlicht zu haben scheinen. "

von like am 22.10.2010, 12:09



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Hallo! Das war echt nicht das Problem. Das Problem war eher, dass ein Jack-Russel dabei war, die ja auch nicht gerade Riesen sind, aber doch stürmisch und eine Wucht drauf haben wenn sie laufen. Und mit dem konnte Pedro eben nicht, und weil er knurrte und ungemütlich wurde, durfte er nicht mehr mitspielen. Ist ja auch in Ordnung, sonst lernt er es nicht, aber es hatte nur 5 Grad und wir sind zitternd dann dort gestanden, dass war halt blöd. Ich dachte halt, dass die Trainerin so handeln kann, dass wir eben diese Angst in den Griff bekommen und er normal spielen kann. Die schlechten Erfahrungen waren schon vor der Hundeschule, deshalb möchte ich auch dort keine Schuld an irgendwas zuweisen. Wir haben dort jedenfalls gute Erziehungstipps bekommen und ein paarmal klappte das spielen ja sehr gut. Ja, die Angst bei den Menschen vor sogenannten Kampfhunden ist sicher da, ist aber auch wenn man sich so umhört, berechtigt. Auch wenn nicht jeder "Kampfhund" zubeisst, die die Gefahr die von ihnen ausgeht schon eine ganz ander als von einer anderen Hundereasse. Ich persönlich habe vor großen Hunden jedenfalls Respekt, denn man kann für keinen Hund die Hand ins Feuer legen. Und es ist eben ein Unterschied ob ein großer oder kleiner Hund zubeisst von den Verletzungen. LG Traude

von mini99 am 22.10.2010, 12:36



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Ja, du hast recht. Ich schätze Kampfhunde potenziell schon auch gefährlicher ein und weiß auch ehrlich gesagt keinen Grund, warum man sich einen solchen anschaffen muss, außer, das eigene, gering ausgeprägte Selbstbewusstsein durch einen starken, "Angst machenden" Hund aufzupolieren. Die Angst der Menschen vor Hunden im Allgemeinen ist aber schon teilweise irrational und durch ganz andere Probleme als eine echte Gefährdung bedingt. Ich bin im Sommer an der Partnachklamm mit meinem kurz angeleinten Pudel an einer Frau vorbeigekommen, die in Angstschreien ausgebrochen ist (wir kamen etwas schnell hinter anderen Spaziergängern hervor, da ich eins meiner Kinder verloren hatte und gesucht habe - hätte sie mich früher gesehen, hätte sie sicher schnell das Weite gesucht). Sowas ist mir noch nie passiert. - ich bin mir auch keiner Schuld bewusst und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Zum Verhalten deines Hundes: warum sollte er nicht knurren und ungemütlich werden dürfen in einer Welpengruppe, wenn ein anderer ihm zu wild ist? Genau das hätte seinem Selbstbewusstsein gut getan - zu sehen - "ich KANN mich wehren und dann geht der andere weg." Schade und diese verpasste Gelegenheit.....

von like am 22.10.2010, 12:47



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Hallo! Auch sowas soll es geben, denn wieso fürchtet man sich sonst vor einem Pudel ??? Ich habe auch eine Freundin, die traut sich unseren Pedro nicht nehmen, hat einfach vor allem Angst was 4 Füße hat Wie gesagt, Pedro wurde dann vom Spiel ausgeschlossen, war also auch nicht hilfreich Mit dem Argument der Kampfhunde (Aufwertung des eigenen Selbstbewusstseins) gib ich dir voll und ganz recht. Es wird sicher auch Leute geben, die einfach Mitleid mit so einem Wesen haben (vom Tierschutzhaus etc.), aber die sich sowas wirklich beim Züchter bewusst "bestellen" kann ich auch nicht verstehen. LG Traude

von mini99 am 22.10.2010, 12:56



Antwort auf Beitrag von mini99

na ja, mein Pudel ist ja groß und schwarz. Reicht bei manchen schon aus. Und vom "Gefährlichkeitspotezial" liegt sie sicher höher als mein früherer Schäferhundmix - denn bei dem ging's in den Negativbereich.....

von like am 22.10.2010, 13:10



Antwort auf Beitrag von mini99

Hallo! Ich gehe jetzt nach Hause und wünsche euch ein schönes Weekend! Falls weitere Beiträge kommen, schaue ich sie mir später zu Hause an. LG Traude

von mini99 am 22.10.2010, 13:10



Antwort auf Beitrag von like

Ich glaube nicht, daß es eine schlechte Hundeschule ist, weil große und kleine Rassen nicht getrennt werden. Ich denke eher, das Problem ist, daß die meisten Hundeschulen nur Welpenspielstunden anbieten und alle Hunde irgendwie wild durcheinander auf einem Platz rumrennen. Ich hab damals bei der Auswahl der Hundeschule darauf geachtet, daß die Trennung von großen und kleinen Hunden nicht stattfindet -in eine solche Hundeschule wäre ich mit der Fusshupe nicht gegangen. Bei uns war es so, daß die Hunde erst miteinander spielen durften, wenn sie das Kommando "Hier!" sicher ausgeführt haben. Dann anfangs immer nur zwei Hunde und zwei Trainer mit dabei, die im Notfall eingeschritten wären. Obwohl meiner nach wie vor die Kleinste der ganzen Hundeschule ist, war der liebste Spielpartner ein Neufundländer. Und ich denke, das ganze hat auch dazu beigetragen, daß unser Hund keine Angst vor anderen großen Hunden hat.

von mama von Joshua am 22.10.2010, 13:27



Antwort auf Beitrag von mini99

Die Angst wo der Mensch hat gibt der Hund wieder

von Pamela am 22.10.2010, 13:46



Antwort auf Beitrag von Pamela

Hunde haben ganz unterschiedliche Charaktere und bringen schon vom Züchter ganz untetrschiedliche Prägungen mit. Da die "Schuld" für Ängstlichkeit oder sonstige Auffälligkeiten immer beim Halter zu suchen, ist sicher viel zu sehr vereinfacht.

von like am 22.10.2010, 14:13