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Scheue Katzen aus Tierschutz verstecken sich nur

Thema: Scheue Katzen aus Tierschutz verstecken sich nur

Guten Morgen, wir haben seit 2 Tagen 2 Kitten (12 Wochen, Kater und Katze) aus dem Tierheim bei uns. Sind 2 Geschwister aus einem 6-er-Wurf, vom Bauernhof, sind m.E. überhaupt nicht an Menschen gewöhnt. Im Tierschutz waren sie 2 Wochen zu sechst, wurden nun in Duos an einem Tag alle vermittelt. Beide sind extrem scheu, direkt aus der Transportbox sind sie hinter einen Schrank gefetzt und da sitzen sie nun ... Fauchen, falls ich unter den Schrank gucke. Fressen tun sie, auch das Katzen WC ist benutzt - aber wohl immer nachts, tagsüber hab ich sie bisher nur hinterm Schrank gesehen. Sie sind allein in einem großen Zimmer, ich schaue alle paar Stunden vorbei, rede mit ihnen und bleib etwas in dem Raum ... Hat jemand Tipps, wie ich das Eingewöhnen erleichtern kann? Soll ich sie mal vorlocken, oder gar nehmen? Wie lange kann sowas denn dauern, bis die von sich aus kommen? Kommen die überhaupt mal? Feliway ist in der Steckdose. Muss mich wohl in Geduld üben... Danke für jeden Hinweis und viele Grüße, Linguine

von Linguine am 09.10.2020, 09:04



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Bleib gelassen und hab Geduld, das wird schon! Du machst das alles richtig, rede mit ihnen und sei nicht aufdringlich. Eine unserer Katzen hat sich anfangs auch nur versteckt, unterm Sofa, aber auch an unmöglich engen Stellen unterm oder hinterm Schrank (wir dachten teils, sie wäre unerklärlicherweise entwischt, weil wir sie nirgends gesehen haben). Gefressen und Toilette benutzt hat sie auch nur nachts, wenn sie unbeobachtet war. Ich glaube, es dauerte etwa eine Woche, bis sie langsam aufgetaut ist. Die Katze war mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter in einer Familie mit Kindern und kam mit 14 Wochen zu uns. Eigentlich war sie Menschen gewöhnt, war aber doch scheu. Unsere andere Katze war da viel unerschrockener und mutiger und kam schnell hervor. Aber auch sie ist zu Beginn in der ungewohnten Umgebung erstmal verschwunden. Hab Geduld. Viel Freude mit den Katzenkindern, das ist eine einmalige schöne Zeit mit so Kleinen!

von Tai am 09.10.2020, 09:32



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Ja bitte sei geduldig. Bedränge sie nicht. Wenn sie fressen und aufs Klo gehen ist das schon toll! Setzt dich auf den Boden, damit sie dich sehen, rede ruhig mit ihnen. Oder wackel mit einem Spielzeug vor dich hin in gebührendem Abstand. Das wird schon! Die Katze von Bekannten saß 2 Wochen unterm Schrank. Dann ging es plötzlich. Viel Erfolg!

von katja13 am 09.10.2020, 10:55



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Juhu , hier das gleiche. Die Miez aus dem Tierschutz saß über eine Woche hinterm Schrank im Gästezimmer . Jeder von uns ist immer wieder rein und hat sich auf den Boden gesetzt und mit ihr geredet oder mit einer Katzenangel gespielt . Ich hab auch oft ganz alltägliche Dinge , wie Wäsche machen oder Buch lesen dort gemacht. Dann wurde es von Tag zu Tag besser. Bei Kitten, sollte es auch schnell gehen. Da siegt oft dann doch die Neugier. Hab noch bissel Geduld.

von memory am 09.10.2020, 11:19



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Das ist leider völlig normal. Mach es wie die anderen bereits geschrieben haben, Geduld haben, Immer wieder im Zimmer sein und die Katzen pauschal anreden ohne direkt den Kopf unter/hinter den Schrank zu stecken. Ruhige Altagsdinge dort auch verrichten oder Buch lesen. Sollten sie nach ein paar Tagen endlich rauskommen nicht drauf stürzen sondern ganz ruhig bleiben und nicht direkt in die Augen schauen. Finger ruhig auf dem Boden oder etwas erhöht darüber leicht wackeln lassen, dadurch sind meine irgendwann an mich ran zum Geruch aufnehmen. streicheln lassen hat einen ganze Weile gedauert. Sind auch jetzt nach 7-12 Jahren nicht die Schmusekatzen, kommen von selbst an wenn sie schmusen wollen und bestimmen auch die kuschelzeit. Ich wünsche dir viel Geduld.

von sunshine59 am 09.10.2020, 12:24



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Hatten wir auch mit zwei unserer vier Katzen. Als Tiger zu uns kam versteckte sie sich drei Tage unter dem Sofa. Wir haben ihr essen hingestellt und die Toilette. Nachts hat sie sich dann raus getraut. Am vierten Tag kam sie dann als wir unterwegs waren raus und schaffte es nicht rechtzeitig wieder drunter als wir rein kamen. Also lief sie in die Küche und saß mauzend auf der Fensterbank. Ich habe die Situation genutzt und mich mit Leckerlis auf den Boden ans andere Ende der Küche gesetzt und ganz leise mit ihr geredet. Irgendwann hörte sie mir zu und beobachtete mich. Ich sprach weiter und zeigte ihr die Leckerlis. Nach einer ganzen Weile kam sie dann von der Fensterbank runter und in meine Richtung. Kurz vorher war es ihr dann aber doch zu gruselig und sie lief an mir vorbei ins Schlafzimmer unters Bett. Dort blieb sie den rest des Tages. Irgendwann nachts ist sie dort dann weg. Am 5ten Tag war sie im Wohnzimmer, wir saßen dort ganz still und warteten einfach. Irgendwann traute sie sich raus zum Klo. Danach versteckte sie sich nur noch selten unterm Sofa. Zu uns kam sie da aber noch lange nicht. Ca 6 Wochen später kam sie das erste mal zum streicheln zu uns. Das durfte man aber nur ganz kurz. Dann fauchte sie und lief weg. Erst als sie kastriert wurde (ca 3 Monate nachdem sie zu uns kam) änderte sich das. Danach war sie wie ausgewechselt und seither hängt sie wie eine Klette an mir. Es reicht schon wenn ich aufs Klo gehe, sie läuft sofort mauzend durch die Bude und sucht mich. Ich muss dann durch die Tür mit ihr reden um sie zu beruhigen und ihr zu zeigen das ich nicht weg bin. Zwischendurch war ich auch total verzweifelt weil ich dachte sie wird uns nie mögen. Aber heute bin ich froh so viel Geduld gehabt zu haben. Bei dem zweiten, Sam, ging es schneller. Er versteckte sich ca 5 Tage hinter der Heizung. Ich habe mich ab Tag 3 saß ich mit im Raum, kuschelte mit seinem Bruder (der von Anfang an ein Schoßkater war) und sprach leise mit ihnen. Irgendwann traute er sich raus. Ich hielt meine Hand hin, er schnupperte und seitdem ist alles gut. Die anderen beiden kamen hier jeweils an und waren sofort auf Kuschelkurs. Als wären sie schon immer bei uns gewesen.

von mausebär2011 am 09.10.2020, 13:58



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Ganz lieben Dank für eure Berichte! Das macht doch Mut und wir werden geduldig sein. Danke auch für die Tipps, da hätten wir dann noch was "In petto" ;-) Heute Mittag hat der Kater 2 m von uns weg sein Futter verputzt; wir saßen ruhig daneben, danach ging er wieder unter den Schrank, aber keine Hektik und kein Fauchen... er wirkt auch gelassener und ruhiger. Die Dame traute sich noch nicht raus, aber sie hat neugierig ums Eck gelugt.

von Linguine am 09.10.2020, 15:11



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Wir haben bei unserem ersten Katzenpärchen, was mein Mann und ich uns aus einem Tierschutz nahmen über 6 Wochen gebraucht, bis die Tierchen sich mal anfassen liesen. Ich muss dazu sagen, diese Tiere wurden ohne Mutter eingefangen, freilebend und sehr jung noch dazu. Wie wir sie bekommen haben, hatten sie überall Narben, keine Ahnung, was mit Ihnen passiert ist. Nach zwei Tagen haben wir uns verzweifelt an den Tierarzt gewandt, weil nicht mal gefressen wurde, nicht wirklich was getrunken. Seltsamer Weise Katzenklo wurde benutzt, haben wir nie mitbekommen. Der hat uns den Tipp gegeben, zumindest Flüssigkeit zwangsweise zu verabreichen mit so Spritzen ohne Nadeln versteht sich. Wir konnten beide nur mit Handschuhe angreifen, haben dann regelmäßig die beiden eingefangen und Flüssigkeit und auch bisschen Futter aufs Mäulchen gegeben, was aber auch angenommen wurde. Sie hatten also Hunger und Durst. Nach weiteren zwei Tagen ist der Kater das erste mal an uns vorbei zum Fressnapf und hat richtig gefressen und auch getrunken. Er war dann auch irgendwie das Leittier für das Weibchen, alles was er sich getraut hat, hat sie ihm nach gemacht. Dann haben sie sich immerhin an uns vorbei getraut. Gefressen und angefangen die Wohnung zu Erkunden. Dann nach ca 6 Wochen der Durchbruch, Katerchen ist zu uns aufs Bett gehüpft und ist langsam näher gekommen, dann durften wir ihn Streicheln und dann hat es im so gefallen, dass er sich an uns geschmiegt hat und es ihm sichtlich gut getan hat, berührt zu werden. Seine Schwester hat das sehr argwöhnisch beobachtet, aber nach ca 2 weiteren Tagen hat sie es ihm nach getan. Wir haben uns alle vier sichtlich Zusammengerauft und beide wurden ca 13 Jahre alt, leider wie einer uns verlassen hat, ging das Geschwisterchen auch bald über die Regenbogenbrücke. Ich muss sagen, nach den ersten zwei Wochen wollten wir aufgeben, haben uns zuerst nicht in der Lage gefühlt, dass wir den Beiden gerecht werden können. Aber durchhalten hat sich gelohnt. Es waren wahnsinnig treue Tierchen und selbst wie wir das Katzenklo nach einem Wasserschaden in der Wohnung immer wieder umstellen mussten zb. ist nie was daneben geganben, wobei ja Katzen da eigentlich eigen sind. Da musste leider zwecks Platzmangel in dieser Zeit das Katzenklo recht nah beim Fressen stehen (Nur zwangsläufig) und trotzdem. Das einzige Mal wo was daneben gegangen ist war, als Katerchen Durchfall hatte, aber auch da hat man anhand der Spur gemerkt, dass er versucht hat das Katzklo zu erreichen. Wir hatten sie noch lange, auch wie mein Ältester geboren wurde, sie haben sich sofort damit abgefunden, dass jetzt so ein kleiner Knirps bei uns ist. Ich denke die beiden waren einfach Dankbar und haben es uns in vielen Momenten gezeigt. Lg Shelpy

von Shelpy am 09.10.2020, 21:19



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Wir hatten eine Miez vom Bauernhof. Die hat etwa 3 Wochen Zeit gebraucht. Hab Geduld. Ich würde immer mal wieder mit Leckerli oder Spielzeug versuchen, aber nicht bedrängen. Das wird! LG und viel Spaß mit den neuen Familienmitgliedern. Maliki

von Maliki am 10.10.2020, 17:11



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Zunächst würde ich ihnen nicht die ganze Wohnung anbieten, sondern nur einen Raum. Möglichst mit wenig Versteckmöglichkeiten und dann so oft sich in dem Zimmer aufhalten wie möglich. Am Besten dort etwas ruhig machen, wie lesen oder so. Ja keine hektischen Bewegungen. Du kannst sie auch mit Futter locken, sprich ruhig mal das Schüsselchen neben dich stellen. Ganz wichtig, Geduld, Geduld und Geduld. Das kann Wochen dauern und so richtig zutraulich werden sie vermutlich nicht werden. Zumindest nich so wie andere Katzen. P.S. ich spreche aus Erfahrung und habe das vor 2 Jahren selbst durchgemacht.

von Spirit am 10.10.2020, 17:59