Thema:
mal wieder Hundefutterfrage
Die Familie der Freundin meines Sohnes hat immer einen Hund. Nachdem die letzten beiden mit 8 bzw. 10 Jahren wg. Krebs eingeschläfert werden mussten (G.Retriever-Msichlinge), haben sie jetzt einen Boarder-Mischling (w) Sie ist im Januar geboren, bekommt wie ihre (bemitleidenswerten) Vorgänger auch das Trockenfutter vom Lidl und hat jetzt schon furchtbare Schuppen.
Die Familie hat wenig Geld, TA ist ein guter Bekannter, der nix nimmt, die Hunde werden/wurden nicht bei der Gemeinde angemeldet damit sie keine Steuer kosten.
Somit ist auch nicht allzuviel Geld für Futter da (schätze ich mal) bzw. der Wille nicht da, viel auszugeben.
Sie haben den Hund, weil im Haus nur Frauen leben (von 92 bis 17), und es etwas abgelegen ist, auf einem sehr großen Grundstück.
Soviel zur Vorgeschichte.
Ich versuche schon immer durch meinen Sohn Infos fließen zu lassen (z.B.,so ein Boarder braucht GEISTIGE Beschäftigung, kleine Hunde sollten keine Treppen gehen , usw.) Es funktioniert einigermaßen.
(Die vorigen Hunde wurden vom inzwischen geschiedenen "Mann des Hauses" großgezogen und erzogen)
Was kann ich denn jetzt futtertechnisch raten? Es darf nicht allzuviel kosten, sollte nicht zu kompliziert sein.
Mir tut der arme Welpe jetzt schon leid wenn er (wenn ich ahm richtig verstanden habe), jetzt schon, mit 4 Monaten, versucht über die Haut (= Schuppen) zu entgiften.
von
Bookworm
am 08.05.2014, 17:14
Das Lidl-Trockenfuter ist noch nicht einmal das schlechteste.Im Gegenteil ist es deutlich besser, als so manches Marken-Trockenfutter, welches doppelt so viel kostet.
Aber zunächst einmal bin ich erschrocken und empört. Wenn kein Geld für ein Hund da ist, dann sollte auch kein Hund da sein. Hunde können verdammt teuer werden. Weißt Du denn, ob der neue Hund Haftpflicht versichert ist? Und wie sieht es mit Impfungen oder Entwurmungen, mit dem Chip aus?
Nochmals zu dem Futter. Es kann aber durchaus sein, dass die junge Hündin vielleicht das vorhandene Getreide im Futter nicht verträgt. Oder sie reagiert auf irgend etwas anderes allergisch.
Mein Hund hat auch auf das industriell hergestellte Futter mit Kratzen reagiert. Er hat sich ganze Stelle auf der Haut aufgekratzt und litt sichtlich. Ich habe danach viele verschiedene Futtersorten ausprobiert. Die Sorten wurden nach und nach immer teurer. Aber nicht alles was teuer ist, ist auch besser (das habe ich dabei gelernt).
Inzwischen barfe ich meinen Hund seit zwei Jahren. D.h. ich ernähre ihn mit Frischfleisch. Das ist total unkompliziert und artgerecht. Und vor allem ist es gar nicht teurer, als Dosenfutter oder so. Ich habe mich früher da nicht ran getraut, weil ich dachte, es sei sicher verdammt teuer. IST ES NICHT!!! Die Futtermengen werden erstaunlich klein, die der Hund bei dieser Art der Fütterung benötigt. Es ist auch völlig unkompliziert, denn man braucht nicht zwingend - wie manche behaupten - die Futtermengen genau abwiegen und sonstwie vorbereiten. Das ist alles Humbug, und so kann jeder noch so faule Mensch seinen Hund barfen.
Wenn Du Interesse hast, würde ich Dir per PN einmal mitteilen, wie man das macht, und wo man einkaufen kann.
Mitglied inaktiv - 08.05.2014, 17:44
ist ja auch nicht,nur mit Fleisch füttern ist es da auch nicht getan,man muss sich da schon bissl einlesen oder halt Fertigbarf
ich fütter unserer Beagledame Terra Canis und Wolfsblut,aber beide scheiden hier dann aus,weil sie nicht zu "billig" gehören
PS: Glaub mal,hier sind etliche Hunde nicht angemeldet und nicht,weil die Leute alle nicht viel Geld haben sondern weil sie auch noch daran sparen
von
Pelle
am 08.05.2014, 17:57
Ich barfe seit zwei Jahren und kaufe KEIN Fertigbarf. Aber ich füttere nach dem Bauchgefühl, wie ich auch meine Kinder nach dem Bauchgefühl gefüttert habe. Irgendwie scheint alle Welt zu glauben, dass man Lebewesen nur noch nach Tabelle und/oder Bücher ernähren kann/darf. Dem ist aber nicht so.
Oder habt Ihr schonmal einen Wolf in der Wildnis gesehen, der in einem Ernährungsbuch blättert, eher er den Hasen verspeist?? 
Ich kenne noch andere Hundebesitzer, die völlig tabellenfrei und ohne Waage ihren Hund barfen... und alle Hunde sind kerngesund und fidel.
Mitglied inaktiv - 08.05.2014, 18:16
Antwort auf diesen Beitrag
Fehler Nr.1: zu viel Protein. Protein wird im Verdauungsvorgang zu Aminosäuren umgebaut und die werden über die Nieren ausgeleitet. Muskelfleisch und Innereien (Herz, Leber, Lunge,Kopffleisch etc) enthalten super viel Protein, weshalb ein gesunder, erwachsener Hund das höchstens 2 mal/Woche als ausschließliche Fleischquelle bekommen sollte. Sonst droht langfristig ein Nierenschaden. Ein Wolf frisst in der Wildniss bevorzugt den Magen und den Darm. Muskelfleisch wird bevorzug erst mal vergraben um über die "Verrottung" eine bessere Verdaulichkeit herzustellen. (Deshalb verbuddeln Hunde Knochen..). Hunde sollten 5 mal/Woche weißen, grünen Pansen oder Blättermagen bekommen.
Fehler Nr.2: Zu viel oder zu wenig Fleisch. 2/3 Fleisch, 1/3 Gemüse, Obst ist das Gebot. Domestizierte Rassen vertragen auch Kohlehydrate ganz gut. Wenig Getreide ist von Vorteil und ja, auch Reis ist Getreide!
Fehler Nr.3: Fettsäuren gehören regelmäßig dazu. Hier bietet sich Lachsöl oder Fertig-Barf Mischungen an (genau wie bei den Gemüsezusätzen gibt es auch hier geniale Fertigmischungen).
Fehler Nr.4: Minerale und Spurenelemente: Hier gehört ein völlig natürliches Mineralfutter mit ins Futter. Ich kenne da leider nur eines was alle Kriterien für den Hund erfüllt und das ist das Mikromineral von CD Vet.
Wer mit Tiefgefrorenem barft, sollte beachten auch Darmflora-freundliche Fermente mit zuzugeben, da diese beim Tiefkühlen von grünem Pansen und Blättermagen verloren gehen. Ich empfehle hier "Darm Aktiv" von CD Vet 2 mal/ Woche übers Futter.
Last but not least, hin und wieder mal einen Knochen. (Nicht beim alten Hund!)
LG ahm
von
amadeus_hates_music
am 09.05.2014, 00:36
Junge Hunde barft man anders, da sie deutlich mehr Protein benötigen und mehr natürliche Kalziumzufuhr. Alte Hunde benötigen oft mehr Fett OHNE Protein/Nierenbelastung. Bei alten/rekonvaleszenten Hunden kann man sich da sehr gut mit der Fütterung von Butter behelfen..
von
amadeus_hates_music
am 09.05.2014, 00:48
Antwort auf diesen Beitrag
nur mit einfach einem Stück Fleishc hinwerfen ist es nicht getan..da können einige Mangelerscheinungen auftreten und dann haste später die Folgen
von
Pelle
am 09.05.2014, 09:53
Danke schon mal für Eure Antworten.
zu Chrissi: der Hund wird geimpft und vom befreundeten Tierarzt-Nachbar "für umsonst" betreut/verarztet.
Ich habe inzwischen erfahren: Der Welpe bekommt (noch) kein Lidl-Futter sondern "das gute Junior-Tierarzt-Futter, das der Hund vom TA auch bekommt" Welches genau, weiß ich nicht. Wahrscheinlich Hills oder Pro Plan oder so? 
@ ahm: Hundeernährung ist echt komplex, finde ich 
. Man muss sich wahrscheinlich erstmal richtig "einarbeiten".
von
Bookworm
am 09.05.2014, 14:40
Ein Border ist ein Hütehund, viel Spaß wenn der unterfordert ist. Dann ist Lidl kein Welpenfutter, also sehr schlecht fürs Wachstum. Wenn die eh schon kein Geld haben nützt auch Barf nix. Falsch umgesetzt gerade beim Welpen kann es fatale Folgen haben.
Ein hochwertiges Futter ist nicht teurer weil man auch viel weniger füttern muss. Gerade wenn der Hund mit der Haut reagiert ist es wohl doch zu minderwertig oder aber er verträgt einen Inhaltstoff nicht. Schade das jede Handlampe Hunde halten darf. Es sollte endlich einen Führerschein geben, dann hört auch der Handel endlich auf bzw wird stark eingedämmt.
von
Princess01
am 13.05.2014, 09:11
