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Kann ein Hund lernen sich bei Besuch anders als gewohnt zu verhalten?

Thema: Kann ein Hund lernen sich bei Besuch anders als gewohnt zu verhalten?

Hallo! Betreff ist etwas unglücklich formuliert. Ich meine: Unser Hund zb ist immer sehr nervös bei Leckerlis. Da wird er zum Stepptänzer. Aber immer wenn die eine Freundin von uns zu Besuch kommt, weiß er ganz genau das er auf keinen Fall tippeln und tanzen darf wenn er ihre Leckerlis will. Er geht dann ganz ruhig zu ihr, setzt sich hin und wartet. Sie sagt, Hunde wissen genau wer welche Regeln hat. Ist das so? Könnte ich also zb den Hund meiner Eltern dazu "erziehen" bei meiner Anwesenheit anders zu agieren/reagieren als normalerweise? Und wenn ja, wie? Meine Eltern haben im Sommer ihren Hund verloren. Labrador Schäferhund Mix. Für keinen Hund der Welt hätte ich meine Hände ins Feuer gelegt, nicht mal für unseren eigenen. Aber der Labbi meiner Eltern war anders. Ihr habe ich blind vertraut. Nun haben sie sich zwei neue Hunde geholt. Der kleine weiß ich gar nicht mehr was es war. Was ziemlich kleines ängstliches jedenfalls. Der ist jetzt der Spielpartner vom Mops Mix den sie auch schon seit 7/8 Jahren haben. Dazu kam dann noch ein Bernersennen Hund. Schon mit grade mal 5 monaten ein Mordstier. Dieser Hund jedenfalls zwickt permanent. Bei der Größe, Kraft und dem spitzen Milchgebiss tut das Sau weh. Auch ist sie fest überzeugt ein kleiner Schosshund zu sein und springt überall drauf und einem auch auf den Schoß. So. Nun haben wir im August unsere Tochter bekommen. Zweimal trafen Hund und Baby aufeinander. Beide male musste ich im laufe des Tages den Fuß aus dem Maul ziehen. Bis zum Knie war das Bein drin und ratschte an den Zähnen entlang. Man konnte sie auch nicht ablegen wenn sie schlief, weil der Hund ja auch mit karamba aufs Sofa springt. Leider wird da auch nichts gegen getan. Findet keiner schlimm, ist doch nur zwicken. Ich finde das allerdings nicht witzig und frage mich wie Besuche in Zukunft aussehen sollen. Da kam mir oben genannte Situation wieder in den Sinn. Also überlege ich grade... Ist es möglich das der Hund versteht das wenn wir da sind, er sich uns gegenüber an andere Regeln zu halten hat? Oder ist das utopisch? Normalerweise sehen wir meine Eltern ca 8-10x im Jahr. Aktuell Dank Corona sehr viel weniger. Letztes Jahr zb nur 2x. Kann sich der Hund bei so wenig besuchen merken "Ach, das ist die V., da darf ich nicht zwicken/auf den Schoß springen etc!" Was meint ihr?

von mausebär2011 am 19.01.2021, 21:02



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Doch davon bin ich überzeugt. Ich glaube doch, wenn eine Person sehr konsequent in ihrem Tun ist, dann merkt sich das ein Hund. Wie das Beispiel mit dem Tanzen/Tippeln bei Leckerli, dass er das nicht soll und es nicht gewünscht ist. Also brav setzen und warten. Ich glaube auch wohl, dass ein Hund seine bekannten Leute und Freunde kennt. Unser Hund kennt unsere Bekannten und weiß in etwa, was er da darf, wenn er dort ist. Er kennt "seinen" Platz, auch dort hat er eine Decke wenn er kommt. melli

von sojamama am 19.01.2021, 21:38



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Hallo mausebär, ich bin auch überzeugt davon, dass das geht. Wir haben Bekannte, deren Hund anfangs allen immer alles aus der Hand geschnappt hat. Der hatte einfach auch null Respekt. Ein anderer, älterer Hund hätte ihm das schon verpult. Bei mir hat er das ein Mal gemacht, dann habe ich besonders darauf geachtet und sozusagen ein Setting erstellt, dass ich etwas als MEINS erkläre und er es trotzdem zu nehmen versuchen würde. Man muss schnell sein. Er versuchte es ohne zu zögern, und immer stand ich plötzlich vor ihm und blockte ihn ab. Es hat etwas gedauert, und als er mich dann ganz frech mal beiseite schubsen wollte, habe ich ihn etwas ins Fell gezwickt und die Überraschungsreaktion wieder genutzt, um mich in Position zu stellen. Der überraschte Blick war göttlich: " Wie? Die meint das wirklich so? Die lässt mich ECHT nicht?" Er macht es nicht mehr. Hat es selten noch mal getestet - man muss einfach immer noch ein bisschen auf der Hut und schnell sein, aber er respektiert mich und MEINS. Bei anderen reißt er immer noch Dinge aus der Hand. Ich muss mich nur zu ihm drehen, ihn ansehen und sagen "Meins!". Das mache ich freundlich. Das muss man den Hunden sagen. Was MEINS ist. Macht jeder Hund mit anderen Hunden auch. Unser Hund hat das alles leichter gelernt, aber hier kann ich wirklich eine Schüssel Essbares auf den Boden stellen. So lange ich sage, es ist meins, macht sie einen großen Bogen darum. Das geht alles, mit der richtigen Kommunikation. Allerdings dürft Ihr dann keine Skrupel haben, es dem Hund klar zu verdeutlichen, egal, wie die alten Leute das finden. Wenn sie es wirklich so schlimm finden, werden sie schon selbst dafür sorgen, dass der Hund zurückhaltender wird. Er ist allerdings auch noch recht jung. Vieles lernt sich noch. Dennoch könnt Ihr die Regeln für Euer Revier aufstellen und vom Hund einfordern. Wie gesagt, das würde jeder Hund auch so machen. Viel Erfolg! VG Sileick

von Schniesenase am 19.01.2021, 22:23



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Danke für eure Einschätzung. Ich glaube ich werde mich da mal schlau machen, evtl bei unserer ehemaligen Hundetrainerin. Dann werde ich das nämlich versuchen. Mir ist die große echt zu bullig. Bin ja großer Hundefreund, aber ein halbes Rind um meine wenige Monate alte Mini toben lassen finde ich nicht so prickelnd....

von mausebär2011 am 20.01.2021, 20:34



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Da schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken. Meine Tochter wurde mit 2,5 beinahe vom Hund des Opas gerissen, ja, gerissen. Er wollte direkt ans Genick. Auch bei ihm hat ja keiner gedacht, dass der sooooooowas macht. Ich war indirekt mit schuld, weil ich um des lieben Friedens willen lange Zeit die Füße still gehalten habe. Tu das nicht. Streich die Besuche bei Oma und Opa, bis jemand einsieht, dass der "Schoßhund" erzogen werden muss. Mach das konsequent - um deines Kindes willen. Mach nicht die gleichen Fehler wie ich.

von Kekskopf am 21.01.2021, 09:46



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Hunde können viel lernen, ja. Aber ich denke gerade an den Satz, den Martin Rütter in einer TV-Sendung gesagt hat, als er sah, dass ein Hund an einem Kind "knabberte": "Kopf ab! Ein Hund darf an allem knabbern. Aber ganz sicher nicht an einem Kind!" Geh da nicht hin, wenn die Situation so ist, wie sie ist.

von Carmar am 22.01.2021, 10:30



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Ich kann doch jetzt auch nicht den Kontakt zu meiner Familie abbrechen. Da halte ich die zwei lieber voneinander fern wenn wir dort sind. Sie müssen ja nicht im selben Raum sein und sie irgendwo alleine lassen machen wir woanders eh niemals.

von mausebär2011 am 22.01.2021, 15:47



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

"Beide male musste ich im laufe des Tages den Fuß aus dem Maul ziehen. Bis zum Knie war das Bein drin und ratschte an den Zähnen entlang." Hier wäre für mich Schluss mit lustig. Das würde ich nie und nimmer hinnehmen. Wie schnell kann er fest zubeißen und dem Kind ernsthaft schaden. Ob eine Trennung was bringt, müsst ihr ausprobieren. Es kann natürlich auch sein, dass die Hunde dann erst recht eifersüchtig reagieren und sie nicht zusammen kommen können. Ich denke, hier ist Erziehung angebracht und das würde ich meinen Eltern auch so mitteilen. Dann liegt es an ihnen, was ihnen wichtiger ist.

von albaconi am 23.01.2021, 11:47



Antwort auf Beitrag von albaconi

Ja, natürlich hast du recht. Deshalb suche ich ja nun nach einer Lösung für die Zukunft. Beim ersten mal war's einfach weil sie gar nicht realisiert hat was meine Mutter da auf dem Arm hat. War nicht absichtlich, aber dennoch unter aller Sau. Vor allem weil sie dann alle nur gekicherd haben und den Hund nicht gemaßregelt haben. Sowas muss man m.E. aber sofort unterbinden. Beim zweiten mal habe ich dann auch beschlossen das jetzt Schluss ist. Kind und Hund kommen nicht mehr zueinander wenn sie jemand anderer als mein Mann oder ich auf dem Arm haben. Wobei es eher auf mich hinauslaufen wird, denn mein Mann hat Angst vor dem Hund. Ich bin mit Hunden, auch großen, aufgewachsen und kann da besser reagieren. Das Problem ist leider, das meine Eltern ihre Hunde immer "zu sehr" lieben. Sie gehen grundsätzlich immer davon aus das es die liebsten Hunde wären die auf keinen Fall etwas tun würden. Da braucht man auch nicht gucken oder aufpassen. Passt schon. Dabei beisst die dicke auch uns jedesmal und springt an uns hoch (und meine Güte hat die schon ein Gewicht, da fühlt man sich als wäre man in einen Boxkampf verwickelt und hätte einen schlag in den Magen bekommen). Mein Mann gerät dann immer in eine starre, ich schmeiß sie sofort lautstark runter und verbiete ihr das hochspringen. Aber wie ist sehr verspielt und hat noch viel Blödsinn im Kopf. Das sie aber harmlos ist, sehe ich aber anders. Ich habe ja selbst einen Hund. Auch eine liebe treue Seele. Aber wenn man ihm Angst macht, dann zieht er sich erst zurück und wenn das nichts bringt geht er in die Verteidigung. Ich werde daher jetzt versuchen dem Hund beizubringen das es bei uns andere Regeln gibt. Und wenn wir bei meinen Eltern sind, muss der Hund in ein anderes Zimmer. Unser Hund zb muss dort immer in der Küche bleiben und darf sich nicht frei bewegen. Dann muss ihr Hund eben auch separiert werden. Nur wenn da keinerlei Einsicht kommt, dann würde es für mich Sinn machen Besuche vorerst auszusetzen. Aber erstmal wollen wir natürlich schauen das es klappt. Immerhin wird der Hund noch 10jahre + da sein.

von mausebär2011 am 23.01.2021, 13:27



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Au weia, das ist krass. Entweder sind deine Eltern so naiv oder ignorant. Ich frage mich gerade, wie da wohl die Gassirunden laufen. Oder haben sie einen großen Garten, dass sie nicht raus gehen. Wenn das so weitergeht, wird der Hund ja eine Gefahr für alle. Da wird einem ganz schlecht. Ich drücke dir die Daumen, dass deine Bemühungen erfolgreich sind.

von albaconi am 23.01.2021, 13:45



Antwort auf Beitrag von albaconi

Ist ausschließlich im Garten. Sie haben ja drei Hunde. Die sind dann immer alle im Garten. Sie sind eher so mit ihren Hunden wie Eltern die der Meinung sind das ihre Kinder ja niiiieee was tun und immer brav sind und nur die anderen sind Schuld. Im grunde Helikopter-Hundeeltern Das meinen sie nicht mal böse. Sie sind nur immer so blind verliebt

von mausebär2011 am 23.01.2021, 14:11



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Vielleicht hilft das deinen Eltern zu verstehen, dass ein Berner Sennenhund zwar ein Familienhund ist, aber dass es sehr wichtig ist, den Hund auch zu erziehen und mit dem Hund zu arbeiten... https://www.bernersennenhund.ch/haltung

von ZoeSophia am 24.01.2021, 11:20



Antwort auf Beitrag von ZoeSophia

meine Schwester hat einen Bologneser Ihr Mann wollte Ihn nicht auf dem Sofa haben, schon gr nicht im Bett, wenn er nicht da war durfte Filius es , Filus wusste das genau wenn Herrchen da ist , ist das Sofa tabu... Filus hat es nicht mal versucht.

von Melkerin am 24.01.2021, 11:48