Thema:
Hund abgeben im Alter?
Ich habe gerade durch Zufall erfahren, dass meine Mutter nach 10 Jahren ihren Hund abgeben will und bin nur noch fassungslos.
Könntet ihr das?
Für das Tier ist meine Mutter der Mittelpunkt der Welt. Ja, sie kann dem Tier aus gesundheitlichen Gründen keine 3 Stunden Spaziergang mehr bieten plus Wochenendausflüge. Aber deswegen abgeben? Der Hund ist doch auch nicht mehr jung. Sind da kürzere Spaziergänge wirklich so schlimm?
Ich würde das Hundilein gerne nehmen, aber sie gibt ihn mir nicht. Schaffe nämlich auch nur so 1,5 Stunden Spaziergang pro Tag (Wochenende mehr). Für mich gehört das Tier aber zur Familie. Bin gerade schrecklich traurig.
von
kia-ora
am 22.11.2021, 20:40
dann soll sie doch einen Gassiservice beauftragen aber ein Alter Hund kannn doch auch nichtmehr so lange....
von
Ellert
am 22.11.2021, 21:11
Niemals würde ich das. Auch nicht früher und nicht aus solchem Grund.
Es gibt Gassi Services, dog Sharing etc.
3h ist recht viel für einen 10 jährigen Hund. Braucht der das wirklich? Es gibt auch andere Beschäftigungsarten, z.B. Kopf- und Nasenarbeit. Ich würde es damit mal probieren. Sowas lastet Hunde mehr aus als viele denken.
von
Tiffy_78
am 22.11.2021, 23:20
Ich nehme an, dass Du zu weit weg wohnst, als dass Ihr Euch die Gassirunden teilen könntet.
Gibt es bei Deiner Mutter einen Hundeplatz zu dem sie fahren kann? Wenn sie die Bewegung nicht mehr schafft, muss sie dort nur zuschauen - die Hunde beschäftigen sich schon ( auch nur Schnüffeln scheint „anstrengend“ - bzw auslastend zu sein ;-))
Verstehen kann ich das nicht, dass sie Dir das Familienmitglied nicht gibt - das wäre doch die erste Frage im Normalfall
von
reblaus
am 23.11.2021, 10:00
Solange ich noch hier / zuhause bin und noch mobil bin. Ggf. mit Gassidienst vielleicht.
Wobei kaum ein Hund wirklich 3 h täglich rausmuss...mit 10 Jahren schon dreimal nicht; ich glaube, deine Mutter hat noch recht veraltete Ansichten dazu. Lieber Kopfarbeit - Schnüffelteppich usw. einsetzen usw.
Ich persönlich könnte es nicht ertragen, wenn ich wüsste, dass unsere Hunde uns vermutlich ewig suchen / auf unsere Rückkehr warten würden. Für beide würde ihre kleine Hundewelt zusammenbrechen. Der Deal, den wir mit der Aufnahme in unsere Familie eingegangen sind, ist ein anderer.
von
Möhrchen
am 23.11.2021, 17:57
Nein, sowas könnte ich niemals machen und dann noch aus einem so dämlichen Grund. Ich glaube, ich würde meine Mutter morgens mittags abends nerven, damit sie mir den Hund gibt.
Mitglied inaktiv - 23.11.2021, 19:54
bisher ist jedes Tier bis zu seinem Ende bei uns geblieben.
Aber bist Du sicher, dass Du tatsächlich alle Hintergründe für die Abgabe kennst?
Als ich ein Kind war, hatte mein Onkel und meine Tante einen Hund - irgendeinen Mischling. Er war der Mittelpunkt der Familie, sie liebten ihn - ich fand es immer toll, da zu Besuch zu sein, da ich mit dem Hund spielen konnte - irgendwann kamen wir zu Besuch und der Hund war weg - abgegeben (Sie wohnten ziemlich weit entfernt). Ich war totunglücklich, weinte und hörte, wie mein Onkel zu meiner Mutter sagte, er hätte den Hund niemals zu uns gegeben. Lange wollte ich diesen Onkel und seine Frau nicht mehr besuchen, so sehr nahm ich ihnen die Abgabe des Hundes übel. Erst bei der Beerdigung meines Onkels (ca 15 Jahre später) habe ich erfahren, dass der Hund mehrmals seine Familie gebissen hatte und deswegen abgegeben wurde. Meine Tante hatte Angst vor dem Hund, und beide schämten sich, weil der Hund plötzlich agressiv wurde - er war ja irgendwie ihr "Kind". Zu dem Zeitpunkt gab es noch keine Hundetrainer und Hundeschulen. Aber sie hätten den Hund nie in eine Familie mit Kindern gegeben!
Rede mit Deiner Mutter, mir erscheint das Argument "keine 3 Stunden-Späziergänge" eher vorgeschoben.
von
Dorilys
am 24.11.2021, 00:14
Wir hatten das hier, da sollte der Hund auch weg. Der sollte erst übergangsweise in die Pflege weil Besitzerin schwer erkrankt und dann hieß es plötzlich ins Tierheim mit dem 14 Jahre alten Hund. Obwohl wir im gleichen Haus leben und damals schon bei der Anschaffung gesagt haben, geht es nicht mehr, dann übernehmen wir. Da wir auch einen Hund haben, beide ja im gleichen Haus wohnen, wollten wir es wenigstens versuchen. Wir haben es dann auch versucht und dann einsehen müssen, es geht nicht. Es endete darin das der neue unseren beissen wollte und unser jüngstes Kind dazwischen war. Also haben wir ihm ganz in Ruhe ein neues Zuhause gesucht, ohne den Umweg über das Heim. Jetzt ist es bei absolut vernarrte neue Besitzer und genießt seine letzten Jahre. Im Nachhinein denken wir auch, das er bereits öfters geschnappt hat, wir es aber eben vorher nie selbst erlebt haben. Es kann also durchaus einen Grund haben warum die das nicht wollen.
von
Felica
am 25.11.2021, 22:04
Unser Hund wird im Januar 11 und ich würde ihn unter keinen Umständen weggeben. Was veranlasst deine Mutter denn zu der Annahme, dass ihm der Auslauf nicht genügt? Steckt da etwas Anderes dahinter?
von
rabi
am 29.11.2021, 21:40
Es ist zwar noch nicht so lange her, aber es würde mich interessieren, wie es mit dem Hund weiter geht. Ich weiß, die Tierheime sind voll von Abgabehunden aus verschiedenen Gründen, aber das so mitzubekommen ist schon was anderes.
Ich hoffe, deine Mutter ist jetzt offen und erklärt, worum es geht, so dass du da noch einschreiten/helfen kannst.
von
Tiffy_78
am 01.12.2021, 07:42
Ich bin eine, die da nicht sofort "Ich könnte das nicht" sagen würde.
Es kommt auf das Alter der Mutter und ihre Zipperlein an.
Es kommt auf das Alter des Hundes an.
Es kommt auf die Hunderasse an.
Es kommt auf die Umgebung an (Hundeplatz, Hundesitter,...).
Ich habe mal ein Pferd abgegeben (zum Züchter zurück, ohne Geld zu nehmen), weil ich eingesehen hatte, dass ich dem Pferd nicht mehr gerecht werden konnte. Das Pferd hatte es so sicher besser.
Vielleicht gibt es ja auch schon einen Interessenten und der hat schon einen guten Kontakt zum Hund gefunden?
von
Carmar
am 02.12.2021, 09:05
