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hier sind doch so viele Hundekenner....

Thema: hier sind doch so viele Hundekenner....

Hund (3 Jahre alt) ist total lieb, gut erzogen. Aber: Bei manchen anderen Hunden rastet er total aus und versucht diese anzugreifen, aber nur, wenn Sie mit ihm raus geht. Ist total komisch. Wir gehen öfters mit den Besitzern (Freunde von uns) zusammen spazieren. Das ist echt heftig. Wenn er mit Paul geht, ist alles ok. Wenn sie mit Paul geht, kann es sein, dass er total ausrastet. Aber auch nicht bei jedem Hund. Die zwei wissen sich keinen Rat mehr. Hundeschule hat zur Kastration geraten, die allerdings nur bedingt geholfen hat. Eine andere Hundeschule riet zum Elektrohalsband, was aber von unsren Freunden abgelehnt wurde. Kennt jemand von euch dieses Verhalten? LG Melli

Mitglied inaktiv - 20.07.2010, 21:45



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Also erstmal finde ich es ausgesprochen seltsam zu was manche Hundeschulen raten !!! Klar, KANN eine Kastration (bedingt) helfen, löst doch aber das eigentliche Problem nicht an der Wurzel. Genauso wenig wie ein Elektrohalsband, was ist das denn für Tierquälerei, sorry. Sehr gut das eure Bekannten dies abgelehnt haben. Meine Vermutung ist, das ER als souveräner Rudelführer vom Hund anerkannt wird. SIE eben nicht. ER ist Boss, da hat der Hund es nicht nötig Situationen und andere Hunde einzuschätzen, das überlässt er dem Boss. Bei IHR übernimmt er die Rudelführung. Er entscheidet, welcher Hund näher kommen darf und welcher auf Abstand gehalten wird. Er meint die Führung übernehmen zu müssen weil er es seinem Frauchen nicht zutraut. Was hier hilft ist anzufangen mit Gehorsamstraining, Back to basics. Sitz, Platz, Bleib, Aus, Nein.... Wenn er folgt ,mit Leckerlis belohnen. Wenn das funktioniert, dann auf Spaziergängen dasselbe probieren. Wenn andere Hunde entgegenkommen sollte (wenn die Basics funktioneren) ein Bleib oder Fuß ausreichen. Sollte das nicht funktionieren, WORTLOS die Richtung wechseln, Hund weiter an kurzer Leine bei Fuß. Kein diskutieren anfangen, nicht beruhigend auf den Hund einreden. EIN "Nein", Richtung wechseln, stramm weitermarschieren. Wichtig ist das er auch Frauchen als Chef ernst nimmt, sie muss lernen ein Souveräner Boss zu sein.

Mitglied inaktiv - 20.07.2010, 22:09



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Hi Rike, danke für deine Einschätzung. ja, ich finde diese Einstellungen auch seltsam. Wobei das mit der Kastration noch andere Gründe hatte. Paul war bis dahin wohl sehr dominant und hatte einen ausgeprägten Jagdinstinkt. Seit der Kastration ist er deutlich ruhiger. Was mich aber wundert, wenn es so ist, wie du schreibst, ist Folgendes. Er hört absolut gut auf Tanja (Frauchen). Sie kann ihn frei laufen lassen (solang keine anderen Hunde in der Nähe sind) und er kommt sofort. Mittlerweile sogar, wenn er Witterung aufgenommen hat. Er ist wirklich gut erzogen. Er macht sofort Sitz, Platz usw. bleibt liegen, wenn sie es ihm sagt, bis sie ihn ruft etc. Mich als Hundelaie würde das auf den Gedanken bringen, dass er sie als ranghöheres Mitglied im Rudel akzeptiert hat, oder liege ich da falsch? LG Melli

Mitglied inaktiv - 20.07.2010, 22:18



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Ich tippe auf Beschützerinstinkt.

Mitglied inaktiv - 20.07.2010, 22:34



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Hallo, ich schließe mich eher Rieke an und denke dass der Hund bei ihr unsicher ist. Unsicherheit hat nichts mit Rangfolge zu tun und auch nicht undbedingt was mit Gehorsamkeit. Interessant wäre auch zu wissen, wie sie sonst mit dem Hund umgehen, z.B. darf er aufs Sofa, wer geht zu erst an einem Hindernis vorbei oder zu erst zur Tür rein, etc. pp. Das sind z.B. alles Sachen die für unseren Hund wichtig sind zu beachten. Mein Mann hat anfangs mit dem Hund auf dem Sofa gelegen und haben sich Würstchen geteilt, er hat draußen prima auf meinen Mann gehört, hat sich aber auch eher rüpelhaft anderen Hunden gegenüber gezeigt, aber nur bei ihm, dazu kamen noch andere Dinge. Ich mußte meinen Mann erstmal überzeugen, dass Lucky klare Regeln braucht und eben nicht mit seinem alten Hund zu vergleichen ist. Seitdem fluppts. LG

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 08:07



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Ich denke der Hund will sie schlicht und einfach beschützen, deshalb diese Angriffe auf andere Hunde. Wir hatten auch mal so ein Exemplar. Unser Kuvaz wurde auch bei jedem anderen Hund (es sei denn er kannte ihn) wild und hat böse Theater an der Leine gemacht wenn uns einer entgegen kam. Dies hat sich noch etwas vestärkt als wir einen Welpen dazubekommen haben. Er wollte schlicht und einfach beschützen. LG

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 08:40



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Unser großer Hund hört auch auf´s Wort, usw..dennoch flippt er bei großen schwarzen Hunden total aus, da knurrt und bellt er ohne Ende (vorallem an der Leine, ach ja, er ist selbst groß und schwarz!) , denke das es bei unserem daran liegt das er als Welpe von einem schwarzen gebissen wurde! Ohne Leine knurrt er ganz kurz, macht sonst aber nichts. Er kommt aber sofort bei Fuß, wenn ich es sage! Ganz schlimm war es als meine Kinder geboren wurden und als wir einen zweiten Hund bekommen haben! Da hat er nur geknurrt unterwegs. Hat sich aber wieder gelegt. Hat der Hund deiner Freundin schon schlechte Erfahrungen gesammelt? Ich war schon bei vielen TÄ und es hieß immer nur, er wäre eben ein sehr dominanter Rüde und da könnte man nicht viel dran ändern. Obwohl ich sagen muss, das man mit konsequenten üben schon weiter kommt! Ansonsten waren wir schon beim Hundetrainer... da gibt es ja Einzelstunden.

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 08:48



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Schnecke, Dein Hund ist leinenagressiv, nicht mehr und nicht weniger. Daran kann man sehr wohl etwas ändern, in dem er schlichtweg an der Leine nicht herumprollen darf. Weder knurren, noch bellen, einfach nein.

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 09:47



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wenn du meinen Beitrag ganz gelesen hättest, wüßtest du das es bereits besser geworden ist! Aber das kannst du ja leider nicht immer.

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 12:55



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"Besser" ist nun einmal nicht "behoben". Ich kann lesen, nur Du leider nicht schreiben.

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 13:17



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Sowas muss man ja auch üben und kann man leider nicht wegzaubern....!

Mitglied inaktiv - 22.07.2010, 08:28



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Kann ein ausgeprägter(er) Beschützerinstikt gegenüber dem Frauchen sein. Mein Hund reagiert bisweilen auch anders, wenn ich die Kinder dabei habe. Nicht schlimm, aber während er prollenden Hunden sonst in der Regel aus dem Weg geht, ist er deutlich dünnhäutiger, wenn die Kinder in der Nähe sind. Zum einen sollte sie darüber Protokoll führen, wann und in welchen Situationen es mit welchen Hunden passiert, so kann man ggf. einen "roten Faden" erkennen. Daß die Kastration nichts gebracht hat, wundert mich nicht, da es eher ein Verhaltens- als ein hormonelles Problem zu sein scheint. Zum anderen sollte sie wenn es passiert sofort weitergehen und einen möglichst großen Abstand zu ihrem Hund aufbauen, dann abrufen, ggf. auf Pfeife konditionieren. Des weiteren das Wort "Nein", ganz klar und deutlich festigen und auf einen Nein-Verstärker (Wurfkette oder Discs) konditionieren, damit kann man so manches im Keim ersticken.

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 09:44



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Vielen Dank. Ich bin morgen bei meiner Freundin und werd ihr dann eure Antworten mal zeigen. Zu euren Fragen. Der Hund durfte früher auf die Couch, die Besitzer waren sich auch oft nicht einig, zogen also erziehungstechnisch nicht an einem Strang. Er sagt, rauf aufs Sofa, sie sagt runter.... Aber. Seit der Hundeschule haben sie sich deutlich verändert, was das angeht. Sie ziehen an einem strang und der Hund darf konsequent nicht mehr auf die Couch. Schlechte Erfahrungen hat er (meines Wissens nach) nicht gemacht. Aber er ist ein Tierheimhund, ich würde mal auf etwa 18 Wochen tippen (bin mir nicht sicher, müsste ich nochmal nachfragen). Aber so in etwa dem Alter haben sie ihn bekommen und man weiß natürlich nicht, was vorher war. LG Melli

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 14:13



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Also dazu nochmal etwas. Auch der sogenannte "Beschützerinstinkt" folgt aus der Unsicherheit desjenigen heraus der gerade mit dem hund spazieren geht. Ein Hund DARF beschützen WENN er dazu aufgefordert wird. Ohne Aufforderung ist dies überhaupt nicht erwünscht. Frauchen sieht den anderen Hund und muss aus Hundesicht einschätzen können ob hier "Gefahr" droht oder nicht, dies auch bei entgegenkommenden Personen. Er kann Blickkontakt suchen, sagt Frauchen nichts ist alles okay und Hund kann sich wieder entspannen. ALSO nochmals, reagiert sie vielleicht mittlerweile unbewusst unsicher bei entgegenkommenden hunden ? Sich selber beobachten. Manche Hundebesitzer wechseln sofort die Strassenseite oder nehmen instinktiv die Leine kürzer, gehen an den Wegrand. Dies suggeriert doch aber dem Hund "Achtung". Ganz normal verhalten "Nein" sagen, weiternarschieren. Weder langsamer noch schneller werden. Andere Hunde ganz entspannt als "normal" betrachten. Meines Erachtens nach übernimmt dieser Hund in solchen Situationen die Verantwortung, das muss und soll er nicht. Vielleicht mal mit Herrchen spazieren gehen, beobachten wie er damit umgeht, sehen was er anders macht.

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 22:16



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Jetzt, wo du es schreibst, fallen mir Dinge auf, die sie macht. Wie z.B. Leine kürzer nehmen. Sie sagt zwar, sie hätte keine Angst, wenn sie mit Paul unterwegs ist aber vielleicht wird sie unbewusst doch nervös? Sie hat sich vorhin die Antworten durchgelesen, aber nicht allzuviel dazu gesagt. Ich seh sie die Tage wieder, dann werd ich ihr deine Antwort auch noch zeigen. LG Melli

Mitglied inaktiv - 21.07.2010, 22:24