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Helft mir mal mit eueren Tipps bitte....

Thema: Helft mir mal mit eueren Tipps bitte....

Hallo, leider ist es ja so, dass unser Hund immer noch sehr aggressiv auf Menschen reagiert. Ganz schlimm, wenn sie sich dem Haus nähern oder gar schon drin sind. Und beim Spaziergang, wenn sie zu nahe kommen, was ich gerade noch akzeptieren könnte.... Die Langläufer, die hier in der Gegend unterwegs waren, die haben ihn anfangs gestört, am dritten Tag hat er aber akzeptiert, dass die auch da sind. Die sind so im Abstand 2-5 Meter von ihm gewesen. Das war für ihn nicht tragisch. Besuch können wir immer noch keinen empfangen. Außer die Leute, die er gut kennt und das sind nur zwei Familien. Andere, ihm fremde Personen, werden wirklich sehr aggressiv verbellt und würden wohl auch von ihm angegangen werden. Glauben wir... ausprobieren wollen wir das nicht.... Was tun wenn Besuch kommt? Beim letzten Mal ging es nicht anders, da war ein Handwerker da, der musste ja zwingend in die Wohnung. Also wurde der Hund ins Wohnzimmer gesperrt, dort ist auch sein Ruheplatz. Er hat erst gebellt wie blöd, dann geheult und dann war Ruhe. Sobald er aber den Mann hörte, wieder das gleiche Programm. Wie lösen wir das nun? Ist Wegsperren richtig? Tun wir ihm Böses? Einerseits halte ich es für legitim, ihn wegzusperren. Aber andererseits lernt er ja dadurch nichts, im Gegenteil. Es kommt jemand, es muss was Schlimmes sein, weil ich werde weggesperrt. Seine Ängste nehmen wir ihm ja auch nicht oder? Ich wünschte, ich nehme ihm die Ängste, WEIL wir ihn wegsperren und er in Sicherheit ist vor dem Eindringling. Aber ich glaube, so ein Hund denkt anders. Es ist so schwer mit ihm. Mir tut er so leid, er müht sich täglich, mir zu gefallen.... er kuschelt, er schaut immer so fragend. Er befolgt alle meine Befehle, er hört wirklich gut mittlerweile. Ich bin immer noch nicht sicher, ob das Hinterherlaufen und ständige "bei mir sitzen" Anhänglichkeit und Zuneigung oder Dominanz und Herrschsucht ist. Das kann mir ja keiner erklären. Die einen sagen so, die anderen so. Ich bin ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich das noch länger kann mit ihm... es ist sehr aufwändig, auch zeitlich, wir haben die Zeit aber nicht mal.... das macht es nicht besser. Wir müssten uns viel mehr Zeit nehmen, ihn viel mehr fordern und fördern.... Manchmal glaube, ich woanders wäre er besser dran. Aber dann denke ich mir, SO nimmt ihn doch keiner. So aggressiv wie er oft reagiert. Heute bin ich wieder an einem Tiefpunkt. Sorry. Dabei sollte ich mich freuen, am Wochenende kommt mein Wohnmobil. Damit wir ordentlich MIT Hund reisen können. melli

von sojamama am 02.02.2021, 21:18



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Wenn er weggesperrt ist und dann bellt und heult, was macht ihr? Ist er dann alleine oder ist dann am Anfang oder durchgehend jemand bei ihm und kann ihm sagen, dass er nicht bellen soll? Ich denke das wegsperren ist schon legitim, vor allem in solchen Momenten, wie „Handwerker sind da“. Im weggeperrten Zustand muss er auch lernen wie er sich zu verhalten hat. Das ist aufwendig, da man ja min 2 Leute dafür braucht. Er darf nicht lernen , dass Du reinschaust, wenn er bellt. Schläft er immer noch besser? Oder ist er noch von fremden Reizen sofort „ erschlagen“ , dass er meint Angriff ist die beste Verteidigung? Ich erinnere mich , dass wir das Problem kurz hatten , als Karlchen damals erblindete. In der Phase ist er auch jeden angegangen, den er nicht kannte. Da musste Anfangs mein Mann mit ihm zusammen im Raum bleiben. ( ging aber auch nur, weil er in Elternzeit war) Besuch steigern geht ja derzeit ganz und gar nicht - sonst hätte ich kurze Besuche von wechselnden Personen vorgeschlagen, bei denen er mit einer Person bei ihm im Raum lernt , wie er sich da allein zu verhalten hat. Bei Sky tauchen nun auch nicht gewollte Verhaltensweisen auf. Sie grummelt fast jeden anderen Hund an, den sie sieht. Selten hört sie auch aus Wort.. Sie springt an der Leine hoch , reisst dran...augenzudecken hilft dann nur noch und am Halsband festhalten. Problem ist eher mein Mann - umso mehr er sie von anderen Hunden fernhält umso aggressiver benimmt sie sich.

von reblaus am 03.02.2021, 06:01



Antwort auf Beitrag von sojamama

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: was ist euer Trainingsplan dafür bzw. was sagt der Trainer dazu? Ich persönlich würde jetzt nicht auch noch anfangen und in einem Laien-Forum mit Tips herumlaborieren...weisst Du, ob er aus Angst oder territorialen Gründen handelt? Vermutlich wäre der Trainingsansatz da völlig anders...und ggf. macht ihr euch wieder einiges kaputt, wenn ihr da falsch handelt. Als mein Hund Probleme mit dem Alleinebleiben hatte und ich mich für einen Trainer entschieden hatte, war der mein erster Ansprechpartner. Das Verhalten in der jeweiligen Situation kann auch andere Gründe haben; oft sind das nur Symptome...die Ursache liegt oft woanders und genau dort muss auch angesetzt werden, dann erledigen sich manche Probleme quasi von alleine. Ein kleines Beispiel: unsere Hündin hatte Probleme mit dem Alleinebleiben. Der erste Trainer hat das Übliche "Rein-Raus-Rein-Raus" emfpohlen und sich auch nicht groß mit der Gesamtsituation befasst...als das nichts half, meinte er, das würde dauern und ich müsse einfach weiterüben...Da ich das Gefühl hatte, dass sie auch gerne kontrolliert, hatte ich das angesprochen und der Trainer ist nicht darauf eingegangen...dann hatte ich einen anderen Trainer hier - dem habe ich meine Gedanken auch geschildert und der hat (auch nach 1-2 Verhaltenstest...meine Tochter und ich musste z.B. über den Platz hüpfen...unser Hund hat angefangen, v.a. mich zu maßregeln...meine Tochter hat er weitestgehend ignoriert - bingo...da war klar, wo es eine Schieflage gibt) das Training ganz anders aufgebaut: vermutlich hat unsere Hündin als ich längere Zeit krank war gedacht, sie muss auf mich aufpassen...diese Aufgabe galt es nun, ihr wieder abzunehmen, da sie das ja auch stresst und sie das ja aus ihrer Sicht nicht freiwillig gemacht hat. Das Training dazu bestand dann aus ganz anderen Dingen, als das übliche Alleine-Bleib-Training (z.B. keinen Liegeplatz in Türnähe oder direkt vor den Füßen, erst einmal nicht mehr aufs Bett / Sofa uuusw.), paralle natürlich "Rein-Raus..." weiterüben, ABER damit wurde es nach 1-2 Moante tatsächlich besser: unsere Hündin hat gemerkt, dass ich alleine auf mich aufpassen kann und damit geht es ihr auch besser, denn sie hat sich die Aufgabe nur "genommen" weil aus ihrer Sicht sonst keiner die Verantwortung übernommen hat. Allerdings muss ich immer wieder aufpassen, dass wir nicht in alte Muster zurückfallen, was gar nicht so einfach ist.

von Möhrchen am 03.02.2021, 12:16



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Es wurde ja zu ähnlichen Themen schon viel geschrieben, aber das sollte Euer Trainerin mit Euch verhackstücken. Hier geht es ja mehr darum, dass Ihr/Du lernt/lernst, wie damit umgegangen wird, der Hund wird dann folgen und verstehen. DIe Hauptarbeit von Hundetrainern ist ja nicht, den Hund zu trainieren, sondern den Menschen beizubringen, wie ihr spezieller Hund tickt und warum er Dinge tut und den Menschen dann zu zeigen, wie sie das durch verändertes eigenes Verhalten ändern können. Bei uns ist Schlafmangel immer wieder ein Grund für solches Verhalten. Das vergrößert die Angstreaktionen bzw. auch das Territorialverhalten bzw. mindert das Vertrauen in uns, dass wir es schon alles im Griff haben. Ich bin gerade auch zu inkonsequent darin, dem Hund das Hinterherlaufen zu untersagen. Das ist etwas mühsam, aber nötig, weil das Tier sich dann irgendwann in den Korb legen und schlafen kann. Ja, und ohne Besuch wird das natürlich nicht besser. Leider ist es coronabedingt ein Problem, das man kaum ändern kann. Ich würde aber möglichen und erlaubten Besuch keinesfalls wegen des Hundes unterlassen! Je ruhiger Ihr seid, auch innerlich, desto besser wird es mit entsprechender Hilfestellung dem Hund gelingen, sich auch zu beruhigen. Wie gesagt, besprecht das mit der Trainerin! Es kommt wirklich darauf an, warum er sich so verhält. Good Luck! VG Sileick

von Schniesenase am 03.02.2021, 21:11



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Ich weiß schon, dass man das nicht so pauschal sagen kann und es ja auf die Umstände daheim und auf den Hund, den Halter, den Gast etc. ankommt. Die Trainerin meinte schon, wir sollen ihn in ein anderes Zimmer stecken und Tür schließen. Dass jemand dabei sein soll hat sie nicht gesagt. Situation war einmal, Handwerker da - Hund BEI und MIT Tochter in deren Zimmer, war für den Hund ok. Kein Gebell, nur mal ein Winseln, weil die Tür zu war. Aber die Tochter hörte Musik, evtl. hat er die Handwerker nicht mal gehört... Situation zwei, Handwerker da - Hund ALLEIN im Wohnzimmer. Mit Gebell, Geheule. Mehr Gewinsel, selten Gebell. Aber dann auch Ruhe. Sobald er aber Geräusche hörte, wieder Gebell. Nun, schwierig. Eh alles schwierig. Seit Wochen übe ich mit ihm, seinen Platz einzunehmen. Auf seine Decke zu gehen... er tut es einfach nicht. Ich verliere da echt die Geduld. Mit Leckerlie geübt, mit Zeigen geübt, mit Benennung gearbeitet ... alles mögliche. Aber er folgt nicht. Wir wollen ja mit ihr trainieren, aber sie darf ja nichts machen. Sie kann uns nur online Stunden anbieten, aber die brauchen wir nicht, weil das was sie machen wollte, nur persönlich und außen geht. Besuch üben geht eben nun auch nicht.... alles doof.... Vor allem wird der Hund mir gegenüber aufmüpfig. Er springt mich jedesmal an, wenn ich heimkomme, er rempelt mich an, wenn ich dann nicht gleich kraule und streichle usw. Ich bin so hin- und hergerissen. Ich würde alles für ihn tun, aber ich komme immer und immer wieder an den Punkt, wo ich sage, ich gebe auf, er kommt weg. Ich kann und will das nicht mehr. Täglich mache ich mir Gedanken um ihn. Es geht ihm gut bei uns. Aber das allein reicht nicht. melli

von sojamama am 04.02.2021, 20:40



Antwort auf Beitrag von sojamama

Ich frage mich gerade, warum das mit dem Besuch so ein Problem ist? Aktuell werden doch die Leute nicht ein und aus gehen, oder? Kontaktreduzierung? Und wenn das wieder geht, ist ja die Trainerin wieder verfügbar. Beim Handwerker - müsst ihr die ganze Zeit neben dem stehen? Notfalls nimm den Hund an die kurze Leine, er soll hinter dir Sitz machen. Dann kannst du mit dem Handwerker reden und dann gehst du wieder mit Hund ins Nebenzimmer. Und wenn ihr sowieso Freunde ein und aus gehen lasst, nutzt sie zum Üben. Es gibt viele tolle Videos, wie man das üben kann auf YouTube. Auch für Problemhunde. Manche sind Quatsch, aber es gibt auch empfehlenswerte. Und binde halt deine Freunde mit ein.

von tolles-timing am 05.02.2021, 06:16



Antwort auf Beitrag von sojamama

Ist da eigentlich auch ein Herder mit drin? Warum braucht ihr kein Online-Training / Beratung? Du hast doch aktuell Fragen...oder?! Da würde ich die Zeit jetzt nutzen, um an solchen Dingen zu arbeiten...Vielleicht kannst du an der Besuchs-Situation auch ohne Besuch etwas tun? Schlüsselreize z.b. wenn er schon beim Klingeln aufgeregt ist...dann könnte man (also jemand von euch) öfter klingeln, so dass das irgendwann keine große Aufregung mehr erzeugt...Lässt er sich ohne Handwerker in einen anderen Raum "einsperren" und ist dann ruhig oder gelingt das ohne Besuch auch nicht? Dann würde ich vermutlich das grundsätzlich üben...eben das, was aktuell möglich ist...dafür würde ich die Online-Beratung nutzen. Du weisst aber schon, dass er Dir gegenüber distanzlos ist...also rotzfrech und er kann es sich aus seiner Sicht erlauben - das passt auch damit zusammen, dass er sich nicht auf seinen Platz schicken lässt...und Du "bedienst" ihn dann auch noch?! Du hast Mitleid, weil er schon so viel erlebt hat. Das ist hier wirklich kontraproduktiv...Du würdest alles für ihn tun...das spürt er auch und vermutlich schätzt er dich deshalb als "schwach" ein...Ich persönlich denke, dass er eine sehr klare Führung braucht.

von Möhrchen am 05.02.2021, 07:48



Antwort auf Beitrag von tolles-timing

ein Freund meines Mannes, der hin und wieder vorbeischaut. Mehr Leute kommen ja nicht, geht ja nicht. Es ist so, dass er den Freund, der kommt sehr mag, der darf rein, ohne Theater. Er kennt ihn ja gut. Bei Fremden wie eben Handwerker ist klar, dass er die verbellt, er kennt sie ja nicht. Es war auch die Ausnahme, die kommen ja erstmal nicht wieder. War halt einfach nötig, weil Küchengeräte getauscht werden mussten. Es wird auch gebellt, wenn der Hausarzt zur Oma kommt, die wohnt ja unter uns. Beim Physiotherapeuten, der zur Oma kommt, bellt der Hund nicht. Scheinbar ist ihm die Stimme angenehmer... Er ist immer sehr aufgeregt wenn es klingelt. Das üben wir mit ihm, dafür haben wir ja Anweisungen bekommen, dass wir ihn da sensibilisieren, wie das geht usw. Wegsperren ist ne Option. Das hat uns die Trainerin ja geraten. Auch aus dem Grund, dass er merkt, WIR schützen ihn und nicht umgekehrt. Er wird lernen müssen, dass er nicht immer und überall dabei sein kann. Wir haben auch oft mit der Trainerin gesprochen, wir telefonieren oder machen das per Mail. Ein Treffen online ginge auch, aber wir müssen ihr momentan nichts "zeigen", wir haben keine Übungen in dem Sinn bekommen, die wir ihr zeigen sollten. Da reicht darüber reden/schreiben. Schlimmer ist eher die Sache, dass er draußen auch die Leute angeht. Er hat seine Grenzen, wer ihm zu nahe kommt, der wird angebellt und ggf. würde er schnappen. Er würde es tun fürchte ich. Das ist noch ein hartes Stück Arbeit. Das muss aber warten, bis wir mit der Trainerin den Spaziergang machen können. Sie möchte das öfter mal sehen. Bei uns in der Gegend, bei sich usw. Dass sie dann weiß, wo wir ansetzen. Die jetzige Übung ist auch erstmal, ihn etwas ruhiger zu stimmen. Er muss mehr ruhen und schlafen, sonst ist er zu gereizt. melli

von sojamama am 08.02.2021, 20:49



Antwort auf Beitrag von sojamama

Ich verstehe nicht, warum Du den Hund nicht wegsperren magst. Klar wäre er lieber bei Euch. Ich würde mit ihm das mit dem Besuch wie folgt trainieren: der Freund deiner Tochter klingelt, der Hund wird alleine weggesperrt. Wenn der Freund da ist und der Hund ruhig ist, dann lässt du den Hund dazu kommen. In dieser Situation sollte er verstanden haben, dass Ihr entscheidet, wer Freund oder Feind ist. Du kannst auch beim Wegsperren mit Belohnung arbeiten, ihm anfangs einen Kauknochen oder ähnliches mit in den Raum geben. Es geht ja beim Wegsperren darum, dass Ihr Herr über die Situation seid und ihr den Besuch begrüßt. Bellt er schon beim Klingeln? Das hat unserer gemacht, als die Klingel zu laut war. Da hat er sich wohl erschreckt.

von Astrid18 am 06.02.2021, 09:30



Antwort auf Beitrag von Astrid18

Ich würde da zustimmen. Wir haben das am Anfang mit unserem Hund auch so gemacht. Wenn Kinder da waren, musste sie auch länger in mein Zimmer gesperrt sein (mit Schlafkiste, Wasser usw.), und später durfte sie nur dabei sein, wenn ich sie an der Leine hatte, im Haus. Das war mir mit kleinen Kindern zu Besuch einfach zu unsicher. Unsicherer Hund und fremde Kinder geht gar nicht gut. Ich hatte das Gefühl, dass sie natürlich nicht froh war, nicht bei uns sein zu dürfen, aber letztendlich konnte sie dort runterfahren, war nicht ständig unter Strom und hatte nicht das Gefühl, Verantwortung zu haben. Das Abnehmen von Verantwortung, indem der Hund einfach gar nicht anwesend ist, kann auch erleichternd sein. Wenn sie ruhig war, bin ich reingegangen und habe ihr mal ein kleines Leckerli gebracht, sie etwas gestreichelt usw. Wenn sie bellte oder quiekte, blieb die Tür zu. Sie war bald ruhig und bellte nicht mehr viel bei Besuch. Und sie lernte halt auch, dass sie von uns auch beschützt wird. Sie musste nicht beschützen. Mit Leine bei Besuch von Kindern durfte sie dabei sein. Die Kinder hatten klare Anweisung, den Hund zu ignorieren. Das habe ich sehr eindeutig gemacht. So kleine Kinder, dass sie nicht kontrollierbar gewesen wären, bezüglich Hund, hätte ich ohne Elternteil und vorherige klare Absprache, das Kind von mir mit Hund fernzuhalten, nicht im Haus erlaubt. Heute gehen hier verschiedene Kinder ein und aus, mal abgesehen von Corona, und der Hund mag sie gern, weil er sie kennt, lässt sich von bekannten Kindern, denen sie schon vertraut, durchpuscheln und sucht von ihnen mit dem "Bleib-Kommando" irgendwo versteckte Leckerlis mit Begeisterung. Die, die unserem Hund nicht so vertraut sind, werden angeschnüffelt und etwas misstrauisch beäugt, und der Hund darf sie dann gern in Ruhe lassen, je nach Kind. Wenn ein Kind Lust hat, zeige ich im auch ein Spiel mit dem Hund, das mehr Vertrauen schafft, z.B. "Touch": Da hält das Kind dem Hund am Boden in der Hocke beide geschlossenen Fäuste entgegen und sagt "Touch!". In einer Faust ist ein Leckerli. Der Hund muss die Faust ohne Leckerli mit der Pfote berühren, dann öffnet sich (sofort) die andere Faust und das Leckerli darf genommen werden. 2 Sek hat das Kind maximal Zeit, um die andere Faust zu öffnen, damit der Hund das als Belohnung für das richtige Antippen der Faust ohne Leckerli empfindet. Und natürlich muss man das dem Hund vorher gut beibringen. Geht aber sehr schnell. Den Kindern macht das Spaß, und der Hund konzentriert sich auf die Faust mit/ohne Futter und geht nicht so in die Angst oder das Gefühl der Fremdheit zum anderen Menschen. Es macht Spaß, also macht Kontakt mit Fremden auch im Haus Spaß. Hat hier für mehr Vertrauen gesorgt und kann man mit Erwachsenen wie mit Kindern machen. Kinder dürfen nicht zu klein sein, und es muss klar sein, dass der Hund NICHT gestreichelt wird, weil das einfach übergriffig ist und zu Missverständnissen im Anfangskontakt führen kann. Es hat gedauert, es gab Rückschläge, die Kinder müssen häufiger da sein, damit der Hund sie vertrauensvoll kennenlernen kann, aber jetzt klappt das immer schneller. Wenn niemand was mit dem Hund macht, schicke ich sie auf ihren Platz (bei Besuch). Da muss man oft zurückschicken, wenn das getestet wird. Auf den Platz heißt genau das. Der Platz ist in der Küche, wo nicht getobt und gespielt wird, folglich schütze ich damit den Hund auch vor ungebetener Belästigung. Man muss das sehr konsequent üben, damit es irgendwann klappt. Bei unserem Hund, der viele Ähnlichkeiten zu Eurem zeigt, außer dass unsere viel ängstlicher gegenüber Menschen war, ist es notwendig, sie nicht ständig zwischen allen Leuten im Haus herumlaufen zu lassen (wenn Gäste da sind). Sie meint dann, sie muss kontrollieren, was die Leute machen und übernimmt mangels Führung eine Verantwortung, die viel zu groß für sie ist. Die nehme ich ihr ab, indem ich ihr verbiete, rumzulaufen. Natürlich findet sie das doof, aber es klappt, und nach einer Weile enspannt sie sich dann auch. Bei Euch geht es vermutlich erst einmal nicht anders als den Hund in das Zimmer zu sperren, vielleicht mit etwas besonders Leckerem, ein wenig Frischfleisch oder so. Klingelt es, weiß dann mit Glück bald der Hund: "Ah, es gibt wieder was Tolles im Zimmer." und lässt sich freudiger einsperren. Ist der Gast da, alles begrüßt und gesettelt, dann kann man versuchen, den Hund mit Leine ins Zimmer zu nehmen, Gast kurz vorstellen, Hund auf den Platz schicken (mit Leine) und dort parken. Tatsächlich wäre es einen Versuch wert. Vielleicht geht das auch nicht gleich. Unsere Hundetrainerin meinte damals, der Besuch sollte einfach hier und da Fressen (leckeres) fallen lassen, ohne den Hund zu beachten. (Den Hund zu ignorieren, das muss man den Leuten beipulen, das ist gar nicht so leicht. Aber das genau braucht der Hund, um sich nicht bedroht und verantwortlich zu fühlen. Am besten nicht mal ansehen.) Bei uns scheiterte das oft daran, dass die Leute das einfach nicht verstehen konnten und den Hund direkt füttern und anlocken wollten. Das geht bei solchen Hunden normalerweise immer schief. Schlicht fallen lassen, das macht sie schon viel sympathischer. Und dann nur noch mit den Menschen beschäftigen. In Sachen Handwerker half das schon, vor allem, wenn sie draußen waren. Wenn das nicht geht, geht es dem Hund bei Besuch besser, wenn er weggesperrt wird. Auf Dauer wird er sich da auch beruhigen, besonders, wenn dann noch jemand bei ihm sein kann, aber auch ohne. Heute ist es hier so: Es klingelt. Hund wird auf Platz geschickt. Hund ist aufgeregt, bellt natürlich auch. Platzkommando gilt. Ist sie am Platz und hat sich beruhigt, darf sie bei Fuß zum Windfang mitkommen und bleibt am anderen Ende, weiter weg von der Tür liegen. Der Besuch wird von mir begrüßt. Hund muss dort bleiben. Bekannter Besuch: Hund darf später auch begrüßen, freut sich, alles gut. Unbekannter Besuch: Da kommt es drauf an. Ich finde das Vorstellen wichtig. Meinem Hund gibt das ein besseres Gefühl. Also stelle ich den Besuch vor, Hund darf an einer Hand schnuppern, und das war es dann auch. Man wendet sich den Menschensachen zu. Das wäre vor 2,5 Jahren niemals gegangen, auch vor 1,5 Jahren noch nicht. Ach so, und wenn es keine Handwerker sind, sondern Gäste, dann würde ich vorher einen kurzen gemeinsamen Spaziergang vereinbaren und mit Hund und Gästen danach ZUSAMMEN ins Haus kommen. Das macht es dem Hund viel leichter, sie als zugehörig zu betrachten. Ach so, das Anrempeln, um begrüßt zu werden, gewöhnst Du ab, indem Du den Hund stumpf ignorierst, wenn Du reinkommst, egal, was er macht. Nichts sagen, nicht begrüßen, kurzer Blick, das ist alles. Auch nicht zurechtweisen. Ist er impertinent, dreh Dich weg, zieh die Jacke aus, stelle Deine Stiefel weg, geh aufs Klo usw. Und erst, wenn er sich beruhigt hat und sich benimmt, nimmst Du Dir Zeit für ihn, gehst zu ihm, streichelst und kraulst. Das lernen die Hunde ziemlich schnell. Hunde verletzt man nicht mit sowas, die lernen einfach, was geht und was nicht. Ich hoffe, das hilft Dir dann doch weiter, wenn es denn mit der Trainerin nicht gut geht. Good luck! VG Sileick

von Schniesenase am 06.02.2021, 23:59