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Hat wer Ahnung, wohin mit einem Spatzenkind?

Thema: Hat wer Ahnung, wohin mit einem Spatzenkind?

Unser Kater, der noch nie, niemals irgendwas gefangen hat, kam vor 30 min. mit einem Spatz an. Ein Ästling, also fast voll entwickelt, der wahrscheinlich das Fliegen geübt hat und dann dem Kater vor die Nase gefallen ist. Wo das Kerlchen herkommt, kann ich nicht sagen, also zurück bringen geht nicht. Hätte ich sonst gemacht, damit die Eltern sich weiterhin um den Zwerg kümmern können. Verletzt ist der Kleine auch nicht, Sam war super vorsichtig anscheinend. Fressen wollte er den Spatz nicht und mit dem spielen wollte er wohl ebenfalls nicht. Ich hab jetzt ein paar Heimchen organisiert von der Freundin meines Schwagers. Fressen will der Kleine nicht, der erholt sich immer noch vom Schock denke ich. Das Aufziehen ist kein Problem(Mehlwürmer hab ich auch noch welche, würde ich morgen auch kaufen), aber ich hab keine Ahnung wie ich den Zwerg auswildern kann. Also, wer mir helfen kann, Schleswig-Holstein, dem wäre ich dankbar.

von zwergchen1984 am 19.07.2022, 21:07



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Beim LBV nachfragen oder Bund Naturschutz? Ggf. auch Tierarzt? Ansonsten versuchen, ihn selber weiter großzuziehen, er scheint ja schon einiges zu können. Wir hatten mal ne Meise Die ist wohl beim Dorfladen von der Markise in die Sockenauslage gefallen.... der Besitzer hat meine Kinder dann gesehen und die gefragt, was man tun kann. Die Kinder haben ihn mitgenommen, den Vogel. Im Käfig konnte er sich erholen, fressen, trinken, ruhen und irgendwann war er dann weg. Wir haben ja die Tür gleich offen gelassen. Die Meise war aber schon groß. melli

von sojamama am 19.07.2022, 21:27



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Er flattert halt, frisst allerdings immer noch nicht. Wasser nimmt er, wenn ich ihm das vorsichtig am Schnabel entlang laufen lasse. Als 10 Jährige hab ich zwei Spatzen aufgezogen. Nackt waren sie beide, als ich sie fand, wo das Nest war, konnte ich damals allerdings nicht erkennen. Ich hab sie so groß bekommen wie den Kleinen, der jetzt hier ist. Dann musste ich auf Klassenfahrt und eine damalige Freundin wollte sich kümmern. Sie hat die zwei verhungern lassen... Ich hab Rotz und Wasser geheult, alle halbe Stunde hab ich Mehlwürmer zerkleinert und sie vorsichtig gefüttert. Morgens um 5 Uhr aufgestanden, während ich in der Schule war, übernahm meine Mutter den Futterdienst. Nur rund um die Uhr konnte sie nicht machen. Es waren nur drei Tage... Darum, ihn soweit aufziehen bekomme ich hin. Aber das Auswildern nicht. Als Teenie hatte ich einen Kolkraben aufgesammelt. Das Nest wurde durch einen Sturm heruntergeweht, das andere Jungtier starb wohl beim Aufprall. Der Rabe war blind, ob er das vorher schon war oder erst durch den Sturz, weiß ich nicht. Ein Tierarzt in Rente nahm ihn später auf und sorgte für ihn. Naja, sonst ruf ich morgen mal im Wildpark an. Die haben auch eine Vogestation, allerdings eher für Greif- und Stelzenvögel. Vielleicht wissen die ja wen.

von zwergchen1984 am 19.07.2022, 21:44



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Guck mal ob du einen Tierarzt findest, der sich mit Wildvögeln auskennt.

von einafets am 19.07.2022, 22:24



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Hat er schon bekommen, das muss möglichst schnell gegeben werden.. Nächstes Mal weiß ich wieder, dass man den Tieren 2 Stunden lang auch kein Futter oder Wasser geben sollte hat er zum Glück nicht gewollt, ich hatte das völlig vergessen. Wir hatten schonmal eine Amsel nach einem Katzenangriff zu unserer Tierärztin gebracht, dass ist aber schon fast 10 Jahre her. Das mit dem Antibiotika, das wusste ich noch. Und ja, ich soll im Wildpark anrufen. Entweder übernehmen die den kleinen Kerl oder wissen, wer ihn nehmen würde. Ich soll morgen früh anrufen und vorher schauen, ob er fressen mag. Und auch ein wenig Wasser anbieten. Mal schauen, ob er morgen mag.

von zwergchen1984 am 19.07.2022, 23:32



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Hat er sich wieder berappelt?

von einafets am 20.07.2022, 14:41



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Ja, hat er. Er frisst die Heimchen, am Wochenende kann er in den Wildpark umziehen. Sie haben Spatzen in seinem Alter, dann klappt es auch mit der Auswilderung besser. Zur Zeit sind es zu wenige Mitarbeiter, daher soll er noch bei uns bleiben sofern er frisst. Was er ja tut. Er tschirpt auch ab und an. Der Kater hat Ausgehverbot die nächsten Wochen. Bei der Wärme will er aber sowieso nicht raus.

von zwergchen1984 am 20.07.2022, 16:53



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Dann weiter viel Erfolg! Ich drücke dem kleinen Kerl die Daumen. Finde ich klasse, dass ihr euch kümmert.

von einafets am 21.07.2022, 10:02



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Das ist ein Fulltimejob. Ich weiß nicht, wieviel Ästlinge fressen müssen, ich füttere ihn jede Stunde ein bissl. Ich hab riesigen Respekt vor Menschen, die das jedes Jahr machen und oft ist es nicht nur einer der versorgt werden muss. Ich könnte das nicht.

von zwergchen1984 am 21.07.2022, 13:21



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Ist jetzt ja zu spät, aber wir hatten das vor ein paar Jahren auch, sogar gleich dreimal. Ich habe dann gelesen, dass die Eltern ihr Junges schon wieder abholen. Wir haben das Junge dann auf unserem Balkon in einer Schachtel vor dem Kater in Sicherheit gebracht, und tatsächlich kamen dann die Eltern, flatterten und zwitscherten aufgeregt auf unserer Balkonbrüstung rum bis das Junge wieder anfing zu fliegen (ich war mir allerdings auch ziemlich sicher, dass es gerade bei Flugübungen erwischt wurde und nicht aus Versehen aus dem Nest gefallen war).

von blubb12 am 20.07.2022, 09:40



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Wenn ich wüsste, wo der Kater den Zwerg aufgegabelt hat, hätte ich den da wieder hingebracht. Der ist mit Sicherheit bei den Flugübungen dem Kater vor die Nase geplumpst. Zum Glück war es keiner der anderen beiden Kater, die hätten den Spatz gefressen. Sam ist ein eher untypischer Kater Da Sams Revier recht viele Gärten und auch die Kleingärten beinhaltet, wäre das ein aussichtsloses Unternehmen gewesen, das Nest zu finden. Naja, nu ist der hier, bleibt auch noch ein Weilchen.

von zwergchen1984 am 20.07.2022, 17:02



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Sorry, das meinte ich nicht . Wo das Nest war weiß ich auch nicht. Aber das Spatzenkind tschilpte auf unserem Balkon und rief so seine Eltern herbei, die ja ein größeres Einzugsgebiet haben. Es hat dann seine Zeit gebraucht, hat dann aber den nächsten Flugversuch von unserem Balkon aus gestartet und war dann weg. Das meinte ich mit "abholen". Ästling: Befiederter Jungvogel außerhalb des Nests Fast alle Jungvögel verlassen das Nest, bevor sie richtig fliegen können und werden außerhalb des Nestes noch von den Eltern versorgt. Sie sind zwar schon befiedert, der Schwanz ist aber kürzer als bei einem Altvogel und an den dicken Schnabelwülsten erkennt man sie als frisch ausgeflogene Junge oder Ästlinge. Meist sitzen sie gut versteckt im Geäst und machen durch laute Bettelrufe auf sich aufmerksam, so dass die Altvögel wissen, wohin sie das Futter für den hungrigen Nachwuchs bringen müssen. Diese wichtige Phase dauert bei den meisten Singvögeln 2-3 Wochen, in der die Jungen nicht nur fliegen lernen, sondern alles, was sie zum Überleben brauchen. Weitaus länger dauert dieses Stadium bei Greifvögeln und Eulen. In den allermeisten Fällen ist der Jungvogel also nicht allein, sondern wird von seinen fürsorglichen Altvögeln versorgt. Im Falle von Ästlingen sollte man nur dann einschreiten, wenn der Jungvogel tatsächlich verwaist ist (also wirklich längere Zeit kein Altvogel zur Versorgung kommt) oder sich in unmittelbarer Gefahr befindet (z.B. auf einer Straße sitzend oder durch Katzen bedroht). Sie können den Vogel an einen geschützten, optimaler Weise erhöhten Ort in der Nähe setzen, wie etwa in ein Gebüsch. Wenn das Junge noch ganz oder großteils unbefiedert ist, ist es ein Nestling und tatsächlich aus dem Nest gefallen: (Quelle: https://www.lbv.de/ratgeber/tier-gefunden/vogel-gefunden/?gclid=EAIaIQobChMIn57StfeJ-QIVJIxoCR2z1wF4EAAYAiAAEgKGXvD_BwE )

von blubb12 am 21.07.2022, 14:04



Antwort auf Beitrag von blubb12

Diese oder eine ähnlich Seite hatte ich damals gefunden und dachte, das probiere ich erstmal aus, bevor ich mich in die Ernährung und Aufzucht von Spatzen einlesen muss . Hat zum Glück funktioniert :)

von blubb12 am 21.07.2022, 14:16



Antwort auf Beitrag von blubb12

Danke, glaub mir, den Job möchte ich nicht immer wieder machen Ich hätte den eben auch lieber wieder da hin gebracht, wo er herkam. Vogelkinder sind anstrengend und auch dieser ist da keine Ausnahme. Ich würde mal behaupten, der steckt jetzt im Teenie Alter. Frisst nicht mehr alles, will die Welt erkunden(egal wie gefährlich es ist), zickt, wenn er was nicht gleich kann... Bin froh, den Samstag zu einer Spatzenclique geben zu dürfen. Da kann er dann Teenie sein. Ganz "fertig" ist er noch nicht. Die Schwanzfedern sind noch zu kurz, somit flattert er immer noch unweigerlich dem Boden entgegen. Hoch schafft er(noch) nicht.

von zwergchen1984 am 21.07.2022, 15:15



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Wie geht's ihm heute?

von Pamo am 21.07.2022, 10:43



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Er frisst, immer noch verhalten, aber er frisst. Ich muss die Heimchen kleinschneiden, die sind zum Glück schon tot. Gefressen wird aber nur, wenn ich die Nass mache. Ich denke mal, weil ich so den Speichel der Altvögel simuliere. Er sitzt gerne in meiner Hand(siehe Bild, er ist echt klein!), so und nur so krieg ich ihn auch zum fressen. Heute morgen pickte er sich ein Stücken Fressen von meiner Hand, schluckte aber nicht. Instinktiv weiß er also, wie es geht. Munter ist er, er flattert viel, soll er auch. Diese Übungen sind wichtig für später. Nachher bau ich ihm ein paar Äste in sein Gehege, ein Nestling ist er nicht mehr und ich denke, ihm liegen Äste eher. Zum Glück haben wir Haselnussbäume im Garten Und Samstag zieht er ja um.

von zwergchen1984 am 21.07.2022, 13:18



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Das freut mich sehr. Ich kenne ein paar Leute, die sich um Wildvögel kümmern, das ist echt hart, weil die rund um die Uhr Pflege brauchen. Danke für deinen Einsatz!

von Pamo am 21.07.2022, 15:53



Antwort auf Beitrag von Pamo

Na klar. Indirekt hab ich ja Schuld dran, war ja mein Kater, der ihn angeschleppt hat

von zwergchen1984 am 21.07.2022, 17:41



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So die nächsten zwei Wochen noch, dann sei er soweit, daß er raus darf. Sie wissen noch nicht genau wo, ob bei uns in der Gegend(da er hier gefunden wurde) oder bei Ihnen. Warten wir es ab. Ich hab dann vorhin tatsächlich mit Azubis diskutiert. Darüber, daß wir den Spatz hätten sitzen lassen sollen wo er war, das er in der Bettelphase sei, aber von den Eltern versorgt werde, wenn es nicht möglich sei ihn direkt am Ort zu lassen, wären einige Meter vom Fundort entfernt auch okay gewesen... Die haben mir nicht zu gehört. Hab denen erneut erklärt, dass unser Kater den Zwerg angeschleppt hat, ich nicht weiß, woher der kam. Ich aber natürlich das nächste Küken im Maul des Katers sitzen lasse oder mit dem Küken Stundenlang das Revier absuche, in der Hoffnung, die Eltern Tiere zu finden. Also irgendwo absetzen werde und dann mal gucken. Nachts natürlich auch dort sitzen lasse und bei der Hitze war es doch egal, der Krümel braucht ja weder Wasser noch fressen. Die waren dann dezent angefressen, eine Tierpflegerin hörte uns(die, mit der ich telefoniert hatte) und wies die beiden dann zurecht. Ich sagte, dass uns durchaus bewusst ist, Küken nicht anzufassen, sondern die Situation zu beobachten und einige Stunden später zu entscheiden, was man mache. Wenn aber eine Katze so ein Tier bringt, dann ist einem die Entscheidung abgenommen worden. Bevor sie meckern, warum der Kater draußen war, obwohl Brutphase ist, ER hat noch NIE ein Tier mitgebracht. Die beiden die es machen, haben Ausgehverbot. Der Kater hat den Spatz weder gefressen, soch mit ihm gespielt oder ähnliches. Sondern ihn zu mir gebracht und vor die Füße fallen lassen. Ich war ein wenig sauer. Klar, manche Leute schleppen aus Unwissenheit massig vermeintlich hilflose Tiere an. Verstehe den Unterton durchaus. Trotzdem, hätten sie zugehört, hätten sie die Umstände erkannt und gemerkt, dass ich ihn nicht eingesammelt habe, weil er "so süß ist". Die Tierpflegerin war erstaunt, daß ich mir da Gedanken über den Zwerg gemacht habe.(andere Tiere um sich zu haben, füttern lehren, fliegen lernen und dann wie er sein Futter fängt). Ich darf gerne anrufen, um zu Fragen, wie es ihm geht. Bieten sie nicht allen Findern an. Nu isser da, wo er hingehört, in fachkundige Hände. Ich bin einerseits traurig(war j viel Arbeit, hat aber auch Spaß gemacht) und anderseits froh(bei mir hätte er keine Chance gehabt, später draußen zu überleben). Huch, ein wenig lang geworden für eine Rückmeldung

von zwergchen1984 am 23.07.2022, 09:49



Antwort auf Beitrag von zwergchen1984

Danke für die Rückmeldung. In diversen FB Gruppen sieht man im Moment ja andauernd Leute, die wissen wollen, was sie mit einem doch so hilflosen Ästling machen sollen und dann irritiert sind, wenn es heißt "in Ruhe lassen". Ich glaube, die bekommen schon viele, grundlos eingesammelte Vögel. Dass sie nach Katzenkontakt ein Antibiotikum brauchen, wissen viele aber auch nicht. Da heißt es dann nur "der hatte nix"

von einafets am 24.07.2022, 14:58