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Erziehung Hund

Thema: Erziehung Hund

Hallo allerseits, ich habe eine kleine Spitzmischlings-Hündin. Ich übernahm sie mit 6 Monaten vom Vorbesitzer. Als sie zu uns in die Familie kam, war sie ungesund aufgedreht. Das zeigte sich in Dauersprint, Zerstörungsverhalten und natürlich das bekannte Kläffen dieser Rasse. Einiges haben wir durchgemacht. In der ersten Hundeschule hieß es, sie braucht eine Aufgabe und Erziehung wurde durch sanfte körperlichen Ausdruck und viel Leckerchen versucht zu lehren. Positives Ergebnis: ich hatte ihre Aufmerksamkeit in reizarmer Umgebung; negatives Ergebnis: in reizvoller Umgebung ist sie nochmal auf einem höheren Level durchgedreht z.B. Leinenaggression mit Richtigem Biss ins Bein. Zweite Hundeschule: es werden keine Leckerchen gegeben. Der Hund wird „gedeckelt“, das er eine Ansprache akzeptiert. Z.B. Leinenführigkeit wird so erlangt, dass man ein klare Linie legt und den Hund körperlich mit heftigem Stampfer in Richtung des Hundes korrigiert bei Überschreitung. Hört der Hund auf den Rückruf nicht, wird ihm hinterhergegangen bis er sich ablegt. Positives: der Hund ist viel entspannter, ansprechbar, Korrekturen müssen nicht mehr heftig angegangen werden sind ab und an aber nötig, Freilauf kann unter diesen Umständen viel öfter und vor allem sehr entspannt stattfinden. Leinenaggression ist bei Anwendung der Leinenführigkeits-Methode nicht vorhanden, außer ich bekommen Panik wegen eventuellen Kommentaren und führe diese dann nicht durch-> da habe ich mich schon gebessert. Artgenossen mag sie nun auch viel mehr und freut sich regelrecht auf vorherige Feinde. Negatives: Ich kriege, wenn ich meinen Hund korrigiere eine auf den Deckel von anderen Menschen. Ich lese oft, dass viele diese Methoden(wie ich zuvor auch) nicht wirklich toll finden… Leider funktionieren die Positiven Trainingsmethoden bei mir überhaupt nicht und ich habe sie vollen Programms durchgezogen. Ich kenne auch persönlich keinen positiv erzogenen Hund, der ohne Leckerchen aufeinmal Leinenführig ist oder dass Click vor Blick irgendwann mal endet. Hundeschule 1 besuchte ich für 1 1/2 Jahre und Hundeschule 2 für 3 Monate. Aber trotzdem würde ich sehr gerne mal wissen, ob es jemand gibt, der es mit diesen Methoden geschafft hat, dass sein Hund solche vorherigen Probleme abgelegt hat und Reize aushalten kann ohne Leckerchen. Das ist mein erster alleiniger Hund und gerne hoffe ich darauf, dass positiv funktioniert. Danke im Voraus für eure Erfahrungen

von Vick am 29.12.2021, 14:12



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Unser Trainer hat uns damals das blockieren gezeigt. Ist vermutlich ähnlich. Ich finde es sehr schwer pauschale Aussagen zu treffen. Schau mal auf IG bei Listenhundliebe / Charkterköpfe vorbei. Ich folge schon eine Weile und kann immer wieder etwas für mich mitnehmen und sehe manchmal Sachen wo ich denke, krass das war mir gar nicht bewusst. Leckerlies dienen als Motivation / Belohnung mehr auch nicht. Damit erzieht man keinen Hund, funktioniert bei uns auch nicht. Ich musste teilweise mega streng sein, wir hatten ein Problem wenn Besuch kam. Das war aber auch der Punkt wo ich mir gesagt habe, es reicht! Wir wohnen hier und zahlen ab und nicht der Hund. Was andere darüber denken ist mir egal, ich muss den Hund führen.

von Jumalowa am 30.12.2021, 13:09



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Leckereien funktionieren nicht? Dann hattest du noch keinen Labrador Pauschalisieren hilft nicht viel weiter. Bei jeder Rasse gibt es andere Trigger, die man nutzen kann. Unser Hund lernt sehr wohl mit Hilfe von Leckereien, und durch Arbeiten fürs Futter. Gleichzeitig müssen wir konsequent unseren Weg gehen und ausstrahlen, dass wir wissen, was wir wollen. Ersteres ist einem Spitz vermutlich schnuppe, wir kennen viele Hunde (vor allem eher Kleine hier im Umfeld), die nicht auf Leckereien anspringen. Letzteres ist bei jedem Hund wichtig, aber nicht jeder Hund reagiert gleich gut darauf.

von tolles-timing am 07.01.2022, 08:15



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Hihi ja die Labradoren . Bei meiner Hündin klappt alles verlässlich mit reiner Konsequenz wie zum Beispiel Reize aushalten, Rückruf und ordentlich an der Leine laufen. So bald ich mit Leckereien arbeite, wählt sie leider, was für sie wichtiger ist. Das ist toll, dass du einen Mittelweg gefunden hast, der gut bei euch funktioniert!!

von Vick am 12.01.2022, 21:05



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Unsere Hündin istaus dem tierschutz für ein Stück Fleischwurst macht sie alles! Davor hatten wir eine labrador Hündin die war so verfressen die hätte auch für ein Stück salatgurke alles gemacht. Würde ich sodas machen wie in hundeschule 2 mit unserer jetzigen Hündin würde sie zitternd auf dem Boden liegen, die kommt aus einer Haltung wo Gewalt wohl an der Tagesordnung war und sie ist ne ganz sanfte ihr Motto ist nicht auf Krawall zu gehen sondern sich unsichtbar zu machen.

von misses-cat am 10.01.2022, 11:18



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Diese Schicksale sind sehr traurig. Das ist schön, dass ihr sie versteht und ihr ein so tolles Zuhause gibt. Danke für deine Erfahrung!!

von Vick am 12.01.2022, 21:23



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Hallo, unser Tierschutzhund braucht absolut klare Führung. Man kann ihn schon mit Leckerli locken, aber das ist nicht Sinn und Zweck. Wir möchten, dass er es gerne tut, was wir verlangen. Unser erster Trainer, Typ der alten Schule hätte ich gesagt, hat uns das so gesagt, er muss es gerne tun, dann akzeptiert er euch, er will gelobt werden, sich freuen, dass er etwas gut gemacht hat. Nicht nur wegen der Leckereien. Gab allerdings einige Situationen, die wir dem Hund nicht mehr antun wollten dann..... weil wir merkten, unser Hund hat Angst vor ihm. Aber mit klarer Führung, keine Erpressung mit Köstlichkeiten, etwas mehr Strenge wurde es besser. Die zweite Trainerin war eher Typ "Wattebausch", also positive Erziehung und Psychologietraining. Gewisse Dinge haben wir dadurch bei unserem Angsthund wirklich gut in den Griff bekommen. Aber Alltagserziehung klappt SO bei uns nicht. Kann bei einem anderen klappen. Mit ihr arbeiten wir nicht mehr, aber auch sie hat uns enorm weitergeholfen, vor allem bei den Ängsten innerhalb der Wohnung. Geräuscheangst z.B. Aber unserer kommt von der Straße, der hat viel erlebt, was wir nicht wissen. Die dritte Trainerin ist eine Frau, die mit Menschen in Führungspositionen trainiert UND mit dem Hund dazu. Sie lehrt ihnen, wie man führt und das kann man wohl recht gut mit einem Hund. Denn dieser antwortet mit Taten und nicht mit Worten, so merkt man auch gleich, war das nun gut oder weniger gut. Funktioniert es oder eher nicht. Ruhige, klare Führung, ohne Angst machen etc. Das kommt wohl total gut an. Sie ist uns über den Trainer im Schäferhundverein vermittelt worden. Es ist wirklich sehr unterschiedlich. Der Labbi-Schäfer-Mix von Freunden steht voll auf Leckerli. So wurde er damals eben erzogen. Der Zuchtpinscher von anderen Freunden ist ein ganz anderer Kerl wie der Labbi oder unserer. Den Winzling kann man verwöhnen, weil er winzig ist, aber er demonstriert seine "gefühlte" Macht als Rüde anders. Der braucht ebenfalls klare Führung und kein Leckerlizeug. Er ist ein Alphatier. Schlimmstes Beispiel, er war auf dem Ehebett, die Bekannten wollten das nicht. Haben ihn also runtergejagt. Er wieder drauf, demonstrativ das Bein gehoben und auf das Bett gepinkelt.... er wäre der Chef. Unser Freund hat ihm sofort gezeigt, wer der wirkliche Chef im Hause ist, seitdem auch nie mehr passiert. Aber der Zwerg von Hund hat Allüren, das hat unserer nieeeee. Daher muss selbst bei dem Winzling teils harte Hand walten. Heißt natürlich nicht, dass er geschlagen wird. Hunde sind so verschieden, dass muss man ausprobieren. So wie wir. Nach 1,5 Jahren sind wir immer noch nicht am Ende, es tun sich immer neue Seiten auf. Immer neue Probleme, aber auch immer mehr gute Seiten an ihm. Für ihn ist es nach wie vor das größte, wenn er MIR gefallen darf, wenn er bei MIR alles richtig macht. Das macht ihn stolz. Ich arbeite NIE mit Leckerlie. Weil ich weiß, wer will mir gefallen. Weil ER weiß, dass er einen schweren Stand bei mir hat und sein Dasein immer auf der Kippe steht. Er traut sich weiß Gott nichts falsch machen. Und beim Rudelchef (meinem Mann) hat er eh zu gehorchen, was er auch tut und da freut er sich natürlich über Zusatzleckerchen. Aber auch nur auf dem Hundeübungsplatz. Zuhause nicht beim Trainieren. Da muss es ohne gehen. Ihr werdet das ausprobieren müssen. Und wenn ihr 5 Trainer befragt, ihr werdet den richtigen Weg finden. Auch wenn es schwer ist und dauern kann. Gebt nicht auf. melli

von sojamama am 12.01.2022, 20:21