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Der arme Hund

Thema: Der arme Hund

Wir haben Nachbarn mit Hund. Bis vor zwei Jahren waren wir oft zusammen Gassi, da wir auch einen Hund haben. Dann erfuhren wir, daß ihre Hündin Krebs hat und sie deshalb sehr abbaut. Das gemeinsame Gassigehen schlief dann ein. Danach haben wir sie kaum mehr gesehen. Im August d. J. sahen wir die Halterin nach Langem mal wieder. Wir dachten ja schon, die Hündin lebt nicht mehr, falsch. Sie ging mit dem kranken Hund nur noch bis zur Hofeinfahrt, da ist ein kleiner Grünstreifen. Dort machte die Hündin ihr Geschäft und ging wieder ganz langsam und torkelig ins Haus. Sie war auch richtig dick, konnte kaum mehr laufen :( Ich sagte noch zu meinem Mann, dass ihre Tage wohl gezählt sind. Der Hund sah nicht mehr wirklich gut aus. Dann haben wir sie wieder bis heute nicht mehr gesehen. 3 Monate Heute habe ich Fenster geputzt und wir können vom Schlafzimmer in ihren Garten schauen. Sonst hätten wir das gar nicht mitbekommen. Wir gehören nicht zu den Nachbarn, die andere Leute beobachten. Mein Mann und ich trauten unseren Augen nicht. Aber es ist die Wahrheit..... Die beiden Halter trugen die Hündin zu Zweit auf einer Decke in den Garten, damit sie sich entleeren kann und trugen sie wieder ins Haus. Sie kann nicht mehr laufen *wein* Wir waren geschockt. Ich wäre froh gewesen, ich hätte das nicht gesehen. Ich weiß, wie schwer es ist, ein geliebtes Haustier zu erlösen, aber es ist nunmal die allerletzte Möglichkeit, dem Tier seine Liebe zu beweisen. Klingt für Manche jetzt vielleicht derb, aber wie soll man das anders ausdrücken. Die Beiden haben ihre Hündin von Anfang an vermenschlicht, als Ersatzkind erzogen. Ich finde das für die alte Hündin so traurig, daß sie nicht sterben darf. Etwas unternehmen? Ich bin unschlüssig. Engelchen und Teufelchen...... "Ja, der Hund sollte erlöst werden"....... "Nein, wir dürfen uns nicht einmischen, wissen ja nicht, ob er nicht durch Medikamente schmerzfrei ist" Das beschäftigt mich jetzt schon den ganzen Tag, schlimm. Außer über die Hunde haben wir keinen Kontakt.

von Jette87 am 01.12.2018, 17:04



Antwort auf Beitrag von Jette87

Also ich finde Deine Ansicht schon etwas weit aus dem Fenster gelehnt, denn weißt Du ob sie wirklich leidet? Das ist genauso , wie mich ein guter Bekannter gestern fragte ob Menschen mit Alzheimer, die nicht mehr sprechen können und 24 Stunden Betreuung brauchen, nicht besser sterben sollten...? Du weißt nicht was sie mitbekommen und wie sie leiden! Und ob sie nicht doch merken , daß man für sie da ist , egal wie es um sie bestellt ist. Ja , wir haben unseren letzten Hund eingeschläfert bei Tierarzt- aber da war wirklich klar, daß er große Schmerzen leidet, die in aller Form irreparabel sind ( Organe hatten auch schon aufgegeben...etc) Von daher verurteile ich dies nicht grundsätzlich. Ich habe meine Schwiegermutter bis in den Tod ihre letzte Woche begleitet ( Brustkrebs mit vielen Metastasen..Leber etc)- und sie hat mir bis einen Tag bevor sie entschlafen ist , signalisiert, daß sie meine Anwesenheit genießt- wir hatten vorher ein Ritual vereinbart. Vielleicht baut die Hündin einfach nur ab, ist aber gut aufgehoben in ihrem Rudel. Da wäre ein Eingreifen unnötig.

von reblaus am 01.12.2018, 21:58



Antwort auf Beitrag von reblaus

Ich schrieb doch, daß ich nicht wissen kann, ob er mit Medikamenten schmerzfrei ist. Weit aus dem Fenster würde ich mich lehnen, hätte ich heute den Tierschutz informiert. Hier gibt es Menschen, die sind da ganz schnell.

von Jette87 am 01.12.2018, 22:29



Antwort auf Beitrag von Jette87

Ich kann dich verstehen. Und ich hoffe sehr, dass es für den Hund schlimmer für Außenstehende aussieht, als es ist. Ich musste für meine Hündin vor knapp einem Monat die Entscheidung treffen. Sie war sehr alt mit einigen oft dazugehörigen Krankheiten und für mich war schon vor langer Zeit klar, dass ich sie keinen Tag leiden lasse, wenn es soweit ist. Viele guckten sie manchmal schon mitleidig an. Sie war halt langsam, manchmal seeehr langsam. Aber mit 15 Jahren darf man das. Sie nahm aber immer am Leben teil, fraß, schnupperte, spielte mal in Rahmen ihrer Möglichkeiten. Ein Hund findet sich mit vielen Einschränkungen ab. Er weiß natürlich auch nicht, dass es eine andere Möglichkeit geben würde. Schmerzen soll er natürlich nicht haben. Ich weiß, dass ich den richtigen Zeitpunkt getroffen hatte, dass meine Hündin nicht leiden musste. Es war nicht zu früh und nicht zu spät. Keine Ahnung wie oft ich schon von Haltern gehört habe, dass sie bei ihrem Hund zu lange gewartet haben. Die Erkenntnis muss weh tun. Vielleicht handeln sie dann das nächste Mal anders. Ich hoffe für deinen Nachbarshund, dass er nicht leidet oder es nicht mehr lange muss. Den Tierschutz würde ich nicht holen. Ein Hund stellt im Zweifel das Fressen ein, wenn es für ihn gar nicht mehr geht.

von Susanne.75 am 02.12.2018, 09:36



Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Bei unserem ersten Hund war das auch so. Sie war eine große Rasse und wurde fast 13 Jahre alt. Die letzten Monate baute sie sehr ab, wollte gar nicht mehr weit Gassi gehen. Die Strecken wurden dann immer kürzer. Als wir dann merkten, daß sie sich kaum mehr bewegen wollte, sind wir zum Tierarzt. Der meinte, sie hat wohl Schmerzen beim Laufen. Aber er wollte noch etwas warten. Das ging noch 4 Wochen gut, dann bekamen wir sie gar nicht mehr raus und sie wurde undicht. Das war dann der "richtige" Zeitpunkt. Es war verdammt schwer sie gehen zu lassen.

von Jette87 am 04.12.2018, 14:07



Antwort auf Beitrag von Jette87

Unsere Hündin war am Ende auch sehr krank und wurde in einem Buggy geschoben. Und morgens haben wir sie auch öfter nach draußen getragen, da ihre Beine erstmal nach der Nacht in Schwung kommen mussten - die Blase aber schneller war. Sie hatte eine Autoimmunerkrankung. ABER: Wir waren in ständiger Beratung mit dem Tierarzt. Und der hat genau darauf geachtet, dass sie schmerzfrei ist. Und das war sie. Gegen die Schwäche gab es keine Medikamente - nur die Sympothe der Krankheit wie Durchfall, Zittern und Fellausfal konnte man mit Medikamenten unterbinden. Wir hatten mit dem Tierarzt vereinbart, dass er uns offen und ehrlich sagt, wenn das Tier leidet und es humaner ist, es zu erlösen. Sie hat zwar körperlich stark abgebaut, hat aber die Nähe zur Familie und auch das Schieben mit dem Buggy gemocht. Sie war sehr entspannt, wollte viel gestreichelt werden und hat ihre Leckerchen und Kochen mit viel Freunde genüsslich gegessen. Solange sie schmerzfrei war, war es daher kein Thema, sie zu erlösen. Sie hat nicht gelitten, sondern war nur alt und schwach. Sie ist dann von sich aus eingeschlafen, sodass wir keine Entscheidung treffen mussten. Für Außenstehende sah es vermutlich mit dem Tier im Buggy und dem morgentlichen Tagen so aus, als würden wir sie quälen....

Mitglied inaktiv - 02.12.2018, 14:07



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Ähnliches machen wir hier auch gerade. Mein Hund wird im März 17 Jahre und ich tragen ihn täglich mehrmals raus. Es sind zwar nur 6 stufen aber die packt er nicht mehr. Draußen bleiben wir so lange wie er möchte aber lange ist das nicht und weit laufen tun wir nicht mehr. Da er sich im Haus zwar langsam aber normal bewegt, frisst und manchmal spielt, ist der letzte Tierarztbesuch noch kein Thema. Für Außenstehende muss es auch so aussehen als ob wir uns vor der Entscheidung drücken.

von Lluvia am 02.12.2018, 15:54



Antwort auf Beitrag von Lluvia

los lassen fällt wohl schwer, kann aber auch sein, dass der Hund Aschmerzmittel bekommt, die Besitzer bestimmt nur das Beste wollen .. warum bietest du nicht diene Hilfe an, Frag einfach wie es dem Hund geht und wenn sie Hilfe brauchen wärst du für sie da..

Mitglied inaktiv - 02.12.2018, 18:06



Antwort auf Beitrag von Lluvia

Ich wollte mit diesem Beitrag keineswegs urteilen, eher Erfahrungen lesen und das durfte ich durch euch. Ich hatte sowas noch nie gesehen und wie ihr Beiden schreibt, mag es für Außenstehende komisch aussehen.

von Jette87 am 04.12.2018, 14:12