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16 lange Jahre

Thema: 16 lange Jahre

Heute musste ich meine Katze gehen lassen. Sie kam 1997 zu uns, als ganz kleines Kätzchen, das man zu früh von ihrer Mutter getrennt hatte. Ich hab ihr beigebracht, aufs Klo zu gehen, hab sie mit der Flasche gefüttert und sie klebte förmlich an mir. Sie hat es länger mit mir ausgehalten als jeder Kerl :-) Wenn es mir nicht gut ging, war sie zuerst an meiner Seite. Jede Nacht hat sie bei mir geschlafen (okay, manchmal hat sie mich dann nachts gehauen, weil sie sich nicht mehr an mich erinnert hat, aber sie war eben dement). Wenn ich arbeiten musste, lag sie immer auf meinem Schreibtisch. Und wenn sie der Ansicht war, ich hätte genug getan, legte sie sich mitten vor den Bildschirm oder auch direkt auf die Tasten. Nun war sie bereits länger nierenkrank, dement und hatte ein schwaches Herz - mein Kopf sagt mir, dass es die richtige Entscheidung war. Aber es tut mir so weh ... dass ich nicht einschlafen kann und nur noch heule. Den ganzen Tag konnte ich den Schmerz wegdrücken, jetzt schlafen hier alle und es trifft mich grade so hart ... Es ist so surreal, dass sie mich nie wieder vorwurfsvoll mauzend am Gartentor begrüßen wird. Unsere Tierärztin war sehr einfühlsam und es ging so schnell, fast schon zu schnell. Mir graut schon vor dem Moment, wenn unser Kater mal stirbt, er ist auch schon 13 Jahre alt. Entschuldigt, wenn das jetzt alles zu wirr ist, ich musste es nur mal loswerden. Jeder sagt, dass es gut war für sie und ich weiß es auch ... komme ich irgendwann damit klar? Sie war eine besondere Katze: zierlich, agil, energisch, zickig, eigensinnig (mit zunehmendem Alter mehr und mehr), stur, fürsorglich, unberechenbar, Queen of Block :-) eine richtige Diva. Ich hoffe sehr, es geht ihr jetzt gut, da wo sie ist. Traurige Grüße Susi

von Abb am 27.07.2013, 02:37



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Liebe Susi! Bei uns ist es nun genau 1 Jahr her, dass unsere geliebte Katze gestorben ist. Es war ein Drama mit ihr... Wir sind vor vier Jahren umgezogen, vom Hof der Schwiegereltern in unser eigenes Haus. Wir haben damals schon tage- und wochenlang hin- und herüberlegt, ob wir sie mitnehmen sollen oder nicht. Sie war einfach die "Hofkatze", und schließlich ließen wir sie schweren Herzens dort - in der Annahme, dass es ihr in der vertrauten Umgebung besser ginge. Obwohl wir uns halt immer um sie gekümmert haben... Im Nachhinein war es die absolut falsche Entscheidung. Als die Schwiegermutter starb, ist der Schwiegerpapa zum Schwager ins Haus gezogen - am gleichen Hof zwar, aber dort durfte die Katze nicht ins Haus (und wollte das auch gar nicht, sie mögen keine Katzen). Ins alte Haus konnte sie auch nicht mehr, weil das vermietet und umgebaut wurde. Sie war also nirgends mehr zuhause... Sie wurde krank, es kümmerte sich keiner richtig um sie - bis mein Mann sie eines Tages einfach zu uns mitgenommen hat. Ich musste alle 4 bis 6 Wochen zum Tierarzt mit ihr, sie bekam da immer ne Spritze. Hatte schlechte Nieren und noch schlechtere Zähne. Trotzdem hat sie sich bei uns sofort wohlgefühlt, wußte sofort, dass das jetzt ihr zuhause ist - wir hatten es da bitter bereut, sie nicht gleich mitgenommen zu haben... Dann wurde sie leider richtig krank, und innerhalb von drei (vor allem bei mir) kräfte- und nervenzehrenden Wochen ist sie dann gestorben. Es war so schlimm, und ich habe es bis heute noch nicht richtig verkraftet. Wenn ich an diese letzten Tage denke - da könnt ich heute noch heulen. Sie war schon eine besondere Katze - sie konnte schon als ganz kleines Fellknäuel Türen aufmachen (also so richtig an der Klinke hängend...), sie war wahnsinnig anhänglich, wusste genau, wer sie mag und wer nicht - einfach eine phantastische Katze. Ach ja, sie war übrigens erst 12, sie hätte also locker noch ein paar schöne Jährchen bei uns haben können, seufz... Ach, ich kann so genau nachfühlen, wie es dir grade geht!!!!!!! Ich wünsche dir ganz viel Kraft, mehr kann ich dir leider nicht dazu sagen... Ganz viele liebe Grüße von Lima

von lima77 am 27.07.2013, 08:46



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Ich kann sehr gut nachfühlen wie es dir geht!! Ich musste vor 4 Wochen meinen geliebten Kater gehen lassen....er war "fast" wie mein 3. Kind, oder wohl eher wie mein 1. Kind. Ich hatte ihn schon bevor die Kinder geboren wurden, sie sind mit ihm aufgewachsen-er war immer da wenn man ihn gebraucht hat-er hat sofort gespürt wenns einem schlecht ging.... Dann nach fast 16 Jahren das relativ schnelle Ende-und im Nachhinein war es gut so...er musste nicht leiden :-(( Er fehlt mir immer noch...es war so ein liebes Tier, schmusig, anhänglich und eher wie ein Hund...eine treue Seele-nie hat er jemanden gekratzt-das Haus ist jetzt sehr leer und ich überlege ob mir nach unserem Urlaub nach einem Kätzchen schauen werden. Der Schmerz wird mit der Zeit erträglicher, aber vergessen wird man ihn nicht...ich denke oft an die vielen schönen Momente, manchmal hat er so witzige Dinge getan und dann muss ich lachen. Die ersten Tage sind immer sehr schlimm :-( es tut mir leid-aber sie hatte ein schönes Leben bei euch. lg

von lirena am 27.07.2013, 09:55



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Das hast du so schön und traurig geschrieben! Alles, alles Gute.

von Pamo am 27.07.2013, 10:36



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:( Das tut mir voll leid Wird ne harte zeit Das ist das schlimmste wenn man mit Tieren lebt Davor grauts mir auch Und 16 Jahre ist verdammt lang ! Toll geschrieben hast du das Sie weiß wie lieb du die hast

von Sayo am 27.07.2013, 16:13



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Das macht es mir ein bisschen leichter ... Heute geht es mir schon besser. Der Schmerz kommt so in Wellen, aber sie schwappen nicht mehr so über mir zusammen. Mal sehen, wie es heute Abend wird ... Mein Kater ist völlig verwirrt. Er spürt, das etwas nicht stimmt und folgt mir auf Schritt und Tritt. Also nochmal vielen Dank, und liebe, traurige Grüße Susi

von Abb am 27.07.2013, 16:30



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Oh er sucht die bestimmt :(

von Sayo am 27.07.2013, 22:30



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Ja, ich glaube auch ... der arme Kerl. Sie haben 13 Jahre miteinander bei uns gelebt. Nicht immer harmonisch, aber meistens. Jetzt fühlt er sich sicher, als wäre er verwitwet ... Gestern ist er den ganzen Tag nicht von meiner Seite gewichen und ist den ganzen Abend mauzend durch die Wohnung gelaufen. Das bricht mir fast das Herz, denn ich bilde mir dann ein, er ruft sie ... Und unsere kleinste Katze ist auch durch den Wind. Normalerweise kommt sie nur zum Fressen nach Hause, gern auch nur alle zwei, drei Tage. Seit gestern kann sie sich einfach nicht zum Rausgehen entschließen. Hitze macht ihr nichts aus, daran liegt es nicht, ich nehme an, auch sie muss sich mit den neuen Gegebenheiten erst zurechtfinden. Traurige Zeit ... :-( Aber ich danke Euch sehr für Eure Anteilnahme, das hilft mir sehr. Viele Menschen, mit denen ich sonst zu tun habe, kennen diese innigen Beziehungen nicht, die man zu einem Haustier doch aufbauen kann. Für die war es nur eine alte Katze und das Beste und so weiter ... Aber für mich war sie irgendwie eine Seelenschwester. Klingt sonderbar und wahrscheinlich ein bisschen abgedreht, aber wir hatten wirklich eine sehr enge Bindung. Liebe Grüße und nochmal danke Susi

von Abb am 28.07.2013, 10:56



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Oh ist das ein schoenes Bild !!! Wahre liebe :) Ja er ruft sie sicher Ach ist das traurig :((( Tut mir voll leid Dass dein kleiner nicht raus geht ist auch krass Er merkt bestimmt dass was anders ist Und wenn Katzen unwohl sein spueren , suchen sie das vertraute Hm traurig Und suess Viel kraft

von Sayo am 28.07.2013, 18:05



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Das hast Du so schön geschrieben. Sie hatte es toll bei Dir

von Sunny76 am 27.07.2013, 20:27



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Hallo, Auch mir tut es sehr leid für dich. Deine trauer kann ich gut verstehen. Zwar ist es hier viel besse geworden, seitdem unsere cassy eingezogen ist. Aber noch immer muss ich sehr oft an meinden Dicken denken und vermisse ihn stark. Eine Freundschaft wie du sie beschreibst, entsteht grade zwischen meiner tochter und unseren neuen katze. Da haben sich zwei seelen gefunden. Zar mag cassy uns mittlerweile alle sehr, aber bei meiner grossen ist da noch ein herzchen drauf. So, wie du es beschreibst..... Lg ela

von 5hen am 27.07.2013, 21:32



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Das Gedicht hab ich bei Fredda "geklaut", aber ich finde es ganz toll. es ist sicher ganz schlimm für Dich , aber eine Seelenschwester bleibt auch weiter bei Dir Und Gott fragte den Geist der Katze Bist du bereit, nach Hause zu kommen? Oh ja, in der Tat, antwortete die kostbare Seele Und du weißt, dass ich als Katze sehr wohl im Stande bin Für alles eigene Entscheidungen zu treffen Kommst du denn? fragte Gott Bald, erwiderte der schnurrbärtige Engel Aber ich muss es langsam angehen lasen Denn meine Menschenfreunde sind traurig Denn, du weißt, sie brauchen mich, ganz gewiss Aber verstehen sie denn nicht? fragte Gott Dass du sie niemals verlassen wirst? Dass eure Seelen miteinander verbunden sind? Für alle Ewigkeit? Dass nichts beeinträchtig oder zerstört wird? Es ist einfach… für immer und ewig. Eines Tages werden sie es verstehen Antwortete die herrliche Katze Denn ich werde es in ihre Herzen flüstern Dass ich immer bei ihnen bin Ich bin da… für immer und ewig. (Patricia N. Olson)

von Bookworm am 29.07.2013, 08:47



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Hallo Bookworm, was für ein schönes Gedicht ... und so treffend! Jetzt sitze ich hier und heule, weil´s so schön ist und weil mir die Miez so fehlt und weil ich aber weiß, dass es ihr jetzt gut geht. Ich habe nämlich ganz kurzerhand den Katzen- und den Menschenhimmel zusammengelegt, so dass meine Mama sich ihrer annehmen kann ... klingt vielleicht sehr weit hergeholt, aber diese Vorstellung tröstet mich. Danke Dir sehr für die berührenden Worte. LG Susi

von Abb am 29.07.2013, 18:01



Antwort auf Beitrag von Abb

ist wunderschön und trifft es genau :-)) jetzt erst kann ich es lesen ohne zu weinen. Mein Kater ist ja vor 4 Wochen gegangen....die erste Zeit war sehr schlimm. lg

von lirena am 29.07.2013, 20:11