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Bestrafen

Thema: Bestrafen

Wie bestraft ihr eure Kinder für Fehlverhalten? Mein Grosser schlägt mich seit neustem. Ich gehe auf Augenhöhe und sage Nein das tut weh, wir hauen nicht und er muss sich entschuldigen. Da er ja höchst wahrscheinlich adhs hat riet mir unsere Heilpädagogin am Freitag dazu ihn bei sowas 3Min im Flur in die Ecke zu setzen (1min pro Lebensjahr, er ist ja knapp 4). Danach soll er sich entschuldigen und wenn er es nicht tut, weitere 3Min Ecke. Was haltet ihr davon? Ich bin unsicher..

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 08:10



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Davon halte ich gar nichts. Bestrafen und entschuldigen ist beides sehr sinnlos. Versuch den Schlägen auszuweichen oder fang seine Hand ab und halt sie fest, wenn er schlagen möchte. Sag ihm mit ernster Srimme, dass ihr einander nicht wehtut. Fertig. Von heute auf morgen erledigt sich das Problem nicht. Aber so merkt er, dass er keine Chance hat dich zu hauen. Beatrafung ist nie der richtige Weg! Und ganz ganz wichtig: geht ganz viel raus auf den Spielplatz oder mit Laufrad/Fahrrad raus. Er muß sich auspowern. Viele Konflikte hat man mit einem unausgelasteten Kind bedeutend mehr als mit einem, das körperlich ausgelastet(er) ist. Medien solltest du zudem wirklich auf ein Minimum beschränken. Wenn du die Kinder nicht aus den Augrn lassen kannst, weil sie Unfug machen, wenn du duschst, dann halt für die 10min TV oder Tablet. Sonst konsequent gar nicht. Das entschärft sehr sehr viel. Gerade bei einem ADHS Kind

von Nina411 am 20.01.2019, 08:23



Antwort auf Beitrag von Nina411

Das Problem erledigt sich auch nicht von heute auf morgen, wenn du ihn in die Ecke stellst. Damit schaffst du aber neue Probleme, weil dein Kind sich dadurch erniedrigt und abgeschoben fühlt.

von Nina411 am 20.01.2019, 08:24



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Dass ein Kind mit mangelnden sprachlichen Fertigkeiten eher körperlich agiert, ist normal. Dann ist ev. auch noch die Impulskontrolle reduziert. Dies nun mit quasi Liebesentzug und Isolation zu bestrafen...ich finde es abartig grausam. Wichtiger wäre, dass DU lernst dem Kind zuzuhören oder ihm eine Möglichkeit zu geben, dass er seine Autonomie ausleben kann. Bildkarten, Zeichen, was auch immer. Ziel ist es die körperliche Auseinandersetzung im Vorfeld zu verhindern, indem die familiäre Interaktion sich verändert/verbessert. Ansonsten finde ich DEINE Reaktion eigentlich gut.

von Mutti69 am 20.01.2019, 08:23



Antwort auf Beitrag von Mutti69

P.S. Allerdings hat keiner von uns die jeweilige Situation wirklich miterlebt, die Heilpädagogin schon? Insofern ist alles graue Theorie...

von Mutti69 am 20.01.2019, 08:54



Antwort auf Beitrag von Mutti69

Sehe es genauso wie ihr zwei. Sie meinte diese Ecke wird ihm helfen 'runter zu kommen'. Ich bin aber echt kein Fan von sowas.. Daher meine bedenken. Er haut wenn ich zB nein sage zu etwas er gerade machen will also so typischer trotz, erst 'knurrt' er und dann zieht er eine Miene, stampft auf den Boden und haut mich auf Arme, Hände oder Bauch. Ihn packen und Hand halten versuch ich schon seit einigen Wochen, bisher ja erfolglos.

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 09:07



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Hej! Ich grätsch mal hier rein. Das mit dem Runterkommen kenne ich und wir haben es in der Tat angewandt, allerdings NICHT SO. 1. war bei uns nicht hauen das Problem, sondern eine absolut unkrontrollietre und unkontrollierbare Steigerung in einen - meistens Schrei- = Abwehr-/Verweigerungszustand. Das ist ja was völlig anderes als wenn ein Kind in, wie oben bereits geschrieben, mangels Worten um sich schlägt. In einem äußérst erregten Zustand das Kind aus der betreffenden Situation rausnehmen, war genau richtig, weil alles, was sonst auf sie einströmte (Ablenkung durch Schwiegermutter, freundliches Zureden, Ignorieren etc.) absolut nichts halfen,sondern eher das Ggenteil bewirkten, so gut alles gemeint war. Erklärung einer Pädagogin: Kind ist nicht dumm und merkt, daß es sich in eine ausweglose Situation manövriert hat, kommtaber allein nichtmehr raus - also: Raus aus der Situation! Das ging be uns so vor sich,daß einer mit dem Kind nach draußen / ins Nebenzimmer ging und in der Nähe war, auch zu mUmarmen oder halten,wenn gewünscht. Nach wenigen Minutenwar das meist vorbei. Hier aber reagiert Dein Kind ja nicht hitzig und steigert sich in eine Abwehr und Geschrei hinein, sondern drückt durch Tatenaus, was es mit Worten nicht kann. Da würde ich dann durchaus weiter so reagieren wie Du und evtl. auch Sympathie äußerbn,wenn das paßt: "Ich verstehe gut, daß du gerade sauer auf mich bist, weil ... - aber es geht gerade nicht anders. (weil...) Vielleicht können wir nachher ..." Jeder ist frustriert, seinen Willen nicht zu bekommen, also hilft es auch durchaus, Verständnis zu zeigen, selbst wenn die eigeneEntscheidung,die zur Frustration führt, die richtige ist. Das geht uns in anderen Fällen doch genauso! Du mußt selbst beurteilen, wie Eure Situation beim Hauen ist. Hat er sich da in etwas gesteigert, woraus er selbst nicht mehr kommt und genau darum noch mehr aufdrehtm,ausVerzweiflung darüber sozusagen? Dann kann eine "Auszeit" - aber nicht alleingelassen - durchaus helfen. Reagiert er aber konkret auf Dich sauer (wonach es ja eher klingt) und kannst Du sein Hauen eigentlich gut in Worte übersetzen, dann paßt Deine Reaktion vermutlich besser. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 20.01.2019, 09:53



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Diese Argumentation greift aber nur, wenn du ihn auch nie schlägst (auch ein Patsch auf den Po gehört dazu). Wenn er noch nicht gut spricht, ist das Schlagen einerseits ein Kommunikationsweg, weil er sich nicht ausdrücken kann, andererseits Ausdruck von Frust. Ich würde das nicht zu wichtig nehmen, und eine Auszeit als Strafe in dem Ater völlig sinnlos. Er KANN sein Verhalten nicht reflektieren. Dazu braucht er die Eltern, die Vorbild sind und ihm liebevoll konsequent Grenzen setzen. In einem ruhigen Moment ihn fragen, wie er sich fühlen würde wenn du ihn patschst. Was wiederum nur glaubwürdig ist wenn s.o.. Ihm ein Aggrokissen geben, dass er schlagen kann, wenn er frustriert ist. Nimm ihn einfach mal in den Arm, wenn du merkst dass er kurz davor ist, und sag ihm, dass du ihn lieb hast. Den Wind aus den Segeln nehmen. Ihm Flügel geben, ihm beim Drang zur Selbständigkeit helfen. Ihm deutlich zeigen, wenn di dich falsch verhalten hast, und dich entschuldigen. Er lernt durch das Vorbild. er ist im Alter,, wo er viel machen will, aber es noch nicht kann. Das frustriert, und muss aufgefangen werden. DAS wird fälschlicherweise als Trotzalter bezeichnet. Eine "Pädagogin", die ein Kind so lange in die Ecke setzen will, bis es sich entschuldigt, hätte mich das letzte Mal gesehen. Mit sowas straft und bricht man das Kind, aber fördert weder Empathie noch Verständnis des Kindes. Uns hat geholfen, dass ich kurz den Raum verlassen habe, wenn die Stimmung extrem gekippt ist. uns beiden Raum zum Durchatmen geben...

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 09:12



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Hier unterschreibe ich mal, gerade das mit in den Arm nehmen. Ich fand es zwar schwierig in der aufgeladenen Situation, und das Kind hat sich auch meist kurz dagegen gewehrt (wollte ja lieber bocken), aber es hat geholfen!

von Kater Keks am 20.01.2019, 09:32



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Wie kommst du auf den Hinweis/Einwand "auch ein Patsch ..." ? Davon ist ja hier nun nichts erwähnt ...

von cube am 20.01.2019, 09:33



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Weil für sehr viele Menschen ein gelegentlicher Klaps auf den Po nicht unter "Schlagen" oder "Demütigen" fällt. Psychologisch gesehen ist da aber kein Unterschied zur Ohrfeige oder ähnlichem. Das Kind wird gedemütigt und verinnerlicht bloß, dass es zu spuren hat, weil es sonst gedemütigt wird. Lerneffekt gleich Null.

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 11:14



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Oh man.....gerade wenn er ADHS haben sollte, was ich in dem Alter einfach mal (noch) nicht glaube, finde ich das falsch. Er scheint eher eine geringe Frustrationsschwelle zu haben. Sollte es ADHS sein, kann es sein das er gar nicht merkt was er tut. Weil er erst reagiert und dann nachdenkt. Da hilft alles schimpfen und bestrafen nicht! Kann ich dir aus Erfahrung sagen! Unser Großer hat ADHS und die ersten - vor allem Schul ,- Jahre waren schlimm. Bestrafen bringt da gar nichts, es macht es nur schlimmer, da sich das Kind irgendwann abgestempelt fühlt, als der Böse der ja eh immer alles falsch macht und Schuld ist. Beschäftigte dich mal mit dem Thema, es gibt so viele Bücher dazu! Wir haben eine tolle Ärztin, und das Problem ADHS scheint sich bei uns gerade - dank Pubertät- zu erledigen.

von Kater Keks am 20.01.2019, 09:18



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Wenn es haiptsächlich ist, wenn du nein sagst, versuch doch die Sitiation zu entschärfen. Statt hartem Nein ohne Alternative, biete ihm etwas an, was er stattdessen machen kann. Wichtig ist dabei, dass es fürnihn genauso toll ist und gleichwertig ist Wenn er Süßigkeiten essen möchte, du aber nein sagst, biete ihm an, dass er einen Apfel haben kann und den selbst schneiden darf oder Joghurt essen oder was auch immer du als besser erachtest. Hopsen auf der Couch - nein, aber du kannst dir Kissen auf den Boden legen und darauf rumspringen/eine Bude bauen (anbieten dabei zu helfen)/auf den Spielplatz gehen... Also irgendwie entschärfen und auspowern, auspowern, auspowern

von Nina411 am 20.01.2019, 09:21



Antwort auf Beitrag von Nina411

Nur auspowern ist auch nicht gut, irgendwann kommen die Kinder nicht mehr „runter“.

von Kater Keks am 20.01.2019, 09:26



Antwort auf Beitrag von Nina411

Nee, ich meinte jetzt nicht von früh bis spät draußen körperliche Leistung erbringen. Es kam für mich in den anderen Beiträgen der AP für mich so rüber, als säßen die Kinder viel vor Unterhaltungselektronik. Daher sehe ich rausgehen erstmal als wichtiger an als das Maß dessen einzuschätzen. DasMaß lernt man ja dann kennen von dem was guttut und zuviel ist. Vielleicht habe ich auch was falsches hineininterpretiert, wenn sie von Medienumgang und wieviel sein darf schrieb

von Nina411 am 20.01.2019, 09:33



Antwort auf Beitrag von Nina411

Ach so, ja, in dem Sinne hast du recht mit Auspowern. Der Medienkonsument scheint bei ihren Kindern ja sehr hoch zusein, das muss dringend geändert werden.

von Kater Keks am 20.01.2019, 09:36



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Es gibt die Ansätze in denen man davon ausgeht, dass man Kindern mit ADHS eben sehr klare, immer gleichförmige "Konsequenzen" aufzeigen muss (ähnlich dem was von einigen bei Autismus empfohlen wird). Davon ausgehend, dass ein solches Kind nicht in der Lage ist, Erklärungen wirklich zu begreifen bzw. verinnerlichen zu können, will man damit eine ganz klare Struktur schaffen, innerhalb derer sich das Kind einfacher orientieren kann. Man könnte auch sagen, man konditioniert das Kind, damit es in seinem sozialen Umfeld besser funktioniert und es dadurch einfacher hat. Joaaa, da kann man jetzt drüber streiten ;-) Ist auch nicht meine Meinung - lediglich Erklärung dazu, warum eine Pädagogin zu solchen Mitteln greifen könnte. Aber davon ab, ist ADHS in dem Alter eigentlich noch nicht sicher diagnostizierbar. Ich würde also erst mal ganz grundsätzlich diese Diagnose in Frage stellen und damit natürlich auch die empfohlenen Ansätze wie Festhalten etc.

von cube am 20.01.2019, 09:40



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Hallo! Mein Bruder, mittlerweile Mitte 40 hat ADHS, welches bei ihm bis heute, also Erwachsenenalter besteht. Ich möchte nur sagen, dass er sehr wohl als Kind in der Lage war Erklärungen sowohl zu verstehen als auch zu verinnerlichen. Deswegen finde ich es ganz toll, dass sich die Mehrheit hier generell gegen solche Bestrafungsszenarien ausspricht. Auch bei "normalen" Kindern. Wir erziehen auch ohne Strafen und ich bin sehr gespannt, was für eine Generation an Erwachsenen da später bei rauskommt. VG

von Maiwo am 20.01.2019, 10:40



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In den Flur würde ich meinen Sohn nicht setzen, schon gar nicht für eine bestimmte Zeit. Ich weiß nicht, wie ausgeprägt das Zeitgefühl mit 3 ist. Kann er 3 Minuten abschätzen? Mein fast 3 jähriger kann das nicht. Wenn mein Sohn mich (oder die Katzen) haut und nach mehrmaligem ermahnen nicht aufhört, muss er in sein Zimmer bis er sich beruhigt hat. Diesen Zeitpunkt bestimmt er selbst. In seinem Zimmer darf er dann auch spielen oder sonstiges. Ich will nur das er runterfährt. Danach reden wir nochmal darüber warum er gehauen hat und ich erkläre ihm immer wieder was er stattdessen machen kann. Entschuldigen muss er sich nicht, macht es aber meist. Also ja er bekommt eine Auszeit, aber er bestimmt die Länge und was er in dieser Auszeit macht. Ich kenne mich mit adhs nicht aus und weiß nicht in wie weit man da "strenger" handeln muss.

von mischischel am 20.01.2019, 09:53



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Ohne deinen Sohn jetzt zu kennen und live erlebt zu haben,würde ich mal auf "negative Aufmerksamkeit " tippen. Wenn das Programm erst los geht (Alternativen anbieten,Reden,Ablenken..) wenn er haut,wird er das Verhalten auch nicht abstellen. Er sollte so viel Aufmerksamkeit bekommen dass er nicht durch negatives Benehmen auffallen muss. In der akuten Situation Hände festhalten,klar Stopp sagen,kurze (!) Erklärung und dann zum Alltagsgeschehen übergehen. Eventuell mal Rollenspiele mit Handpuppen oder Kuscheltieren anbieten,in denen über Hauen gesprochen wird. Das Hauen ist nur das Resultat,die Ursache liegt immer woanders.

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 10:11



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Das Bestrafen finde ich falsch. Und grausam. Deine Reaktion ist richtig. Zum "runterholen" ist eine kleine Auszeit nicht falsch, allerdings für euch beide. Also mit ihm gemeinsam für eine kurze Zeit hinsetzen. Nicht als Strafe. Allerdings kennst nur du dein Kind, deshalb solltest du entscheiden, was du machst. Was du von Vorschlägen und Tipps versuchst oder einsetzt. Oft ist Hauen oder Schlagen, ein fehlen von Worten, irgendwie auch ein "Hilfeschrei" des Kindes. Ich weiß hier nicht weiter, ich will (oder ich möchte) etwas oder etwas nicht. Vielleicht findest du heraus, ob es Gemeinsamkeiten gibt, wenn dein Kind versucht dich zu schlagen. Sind es ähnliche Situationen? Wenn möglich viel mit dem Kind raus zum toben, sich auspowern. Erlebnisse bieten, bei denen er sich ausprobieren kann (Kletterturm, Schwimmen, Radfahren, …)

von Luna Sophie am 20.01.2019, 10:11



Antwort auf Beitrag von Luna Sophie

Wenn sie sich dann gemeinsam mit dem Kind hinsetzt,erlebt das Kind (so komisch das auch klingt) das eher als Belohnung für das Verhalten = Mama hat Exklusivzeit für mich wenn ich Haue. Besser nur kurz erklären;ein "Stopp,ich möchte das nicht " reicht schon. Gewünschtes Verhalten (aus einer Konfliktsituation OHNE schlagen raus gegangen zu sein zB) belohnen!

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 10:15



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Ich hatte geschrieben: Das Bestrafen finde ich falsch. Und grausam. DEINE REAKTION IST RICHTIG. Zum "runterholen" ist eine kleine Auszeit nicht falsch, allerdings für euch beide. Also mit ihm gemeinsam für eine kurze Zeit hinsetzen. Sehe das nicht als Exklusivzeit mit Mama. Die sollte ein Kind in diesem Alter sowieso haben. Und ich bin bei meinen Kindern damit sehr gut gefahren.

von Luna Sophie am 20.01.2019, 10:28



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Halte ich absolut nix und von der 'Heilpädagogin' auch nichts. In dem Alter verstehen die kids das noch gar nicht. Und ein sprachbehindertes Kind fühlt sich damit doch auch nicht besser. Klar Hauen geht nicht, heute ist es Mama, morgen der Bruder und später andere Kinder ...... Wichtig ist Konsequenz, einmal sagen und dann dabei bleiben. Kein diskutieren aber natürlich dem Kind zuhören! Evtl Kompromiss verhandeln

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 10:17



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Da wir ein Kind mit Sprachförderbedarf haben und ich auch drin bin in der Materie, kann ich nur sagen das ein Kind was sich sprachlich nicht ausdrücken kann, in den allermeisten Fällen entweder komplett auffällig wird durch aggressives Verhalten, Verweigerung oder im gegenteiligen Fall sich komplett zurückzieht. ist auch logisch, wenn mich niemand versteht, frustriert das extrem. In dem Alter fangen die Kinder an zu verstehen das sie anders sind, fühlen sich oft nicht ernst genommen und verstanden. Womit sie ja auch recht haben. Sie wollen was erzählen, werden oft dauernd unterbrochen weil nachgefragt wird was sie meinen usw. Was bleibt also übrig? Das wichtigste ist erst einmal an der Sprache zu arbeiten, dem Kind Möglichkeiten zu geben sich auszudrücken. Was daneben laufen muss, ist das Kind in seinem Selbstvertrauen und Sicherheit zu stärken. Darauf sollte sich die Heilpädagogin konzentrieren, nicht auf Maßnahmen wie bestrafen. Sprache ist das wichtigste Medium was wir Menschen haben, wenn das nicht stimmt, hat das gravierende Folgen. Weshalb sich auch alle Sprachtherapeuten einig sind das solche Kinder gesondert gefördert werden müssen und weshalb die meisten Kinder wo die Eltern meinen das im normalen Alltag so nebenbei managen zu können zum scheitern verurteilt sind. Ganz schlimm wird es wenn ein Kind mit extremen Sprachförderbedarf auf eine normale Grundschule kommt wo man dann meint das mit 1-2 Stunden Logopädie schon hinzubiegen. Wissen halt viele nicht, viele meinen das könnte schon ein normaler Heilpädagoge leisten, können sie aber eben nicht. Dafür fehlt denen die Qualifikation.

von Felica am 20.01.2019, 10:40



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Mag ich kaum glauben das so etwas antiquiertes von einer Heilpädagogin kommt. Glaube ich nicht. Diese Maßnahme spricht nicht gerade für die Heilpädagogin. Auch die Vermutung ADHS bei einem 4jährigen erachte ich also sehr mutig. So früh wird doch noch gar nicht getestet weil die Fehlerquelle viel zu hoch ist. Diese Phase mit dem schlagen haben wohl so gut wie alle Kinder irgendwann. Wir haben dann auch die Hand festgehalten, nein gesagt und dann in Ruhe nachgefragt. Schlagen und anderes in dem Alter sind nun einmal ein Zeichen von Überforderung mit der Situation gekoppelt mit der Unfähigkeit das auszudrücken was los ist. Warum ein Kind was also nichts dafür kann, auch noch bestrafen? Habe einige Erfahrung mit Heilpädagogen und keine davon würde ein Kind in dem Alter mit Strafen kommen. Mit in die Ecke stellen ist auch noch kein Kind wirklich runtergekommen oder hat was gelernt. Bei echten ADHS wäre das auch kontraproduktiv.

von Felica am 20.01.2019, 10:20



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Mal ganz um die Ecke gedacht: Bietet Ihr Unterstützte Kommunikation an? Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, dass eine verbesserte Kommunikation häufig zur Reduzierung von Verhaltensauffälligkeiten (bzw. herausfordernden Verhaltensweisen) führt und alternative Kommunikationsweisen (Talker, Gebärden) die Entwicklung von funktionierender Verbalsprache fördern. Auch wenn das Kind sich verbal ausdrücken kann, sind Gebärden und/oder Bilder häufig hilfreich! Eine Auszeit ist gerade sehr ,,modern", aber ich bin da auch etwas unschlüssig, ob das nachhaltig etwas bringt oder eher Konditionierung ist.

von Clumsi am 20.01.2019, 10:56



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Mir stellt sich alles auf Von rausschicken in dem Alter halte ich genauso wenig wie von erzwungenen Entschuldigungen. Als mein Sohn das getan hat haben wir seinen Arm abgehalten, nein gesagt und es sonst nicht weiter beachtet. Es war dann recht schnell wieder weg. Wenn dein Sohn das macht, weil er sich anders scheinbar nicht ausdrücken kann, dann solltest du versuchen ihn VORHER abzufangen und gucken was er wohl braucht. Was für eine Heilpädagin soll das bitte sein...

von Nenilein am 20.01.2019, 11:22



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Es tut mir Leid, dass jetzt sagen zu müssen: Bitte such dir eine andere Therapeutin!!!!!! Von einer Heilpädagogin erwarte ich keine solchen unsinnigen "Erziehungsvorschläge". Dein Sohn ist 4!!!vermutlich weiß er noch nicht einmal warum er verärgert ist, weil er einfach noch zu klein ist um es zuzuordnen. Ecke-stehen ist so unwürdig.

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 11:40



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Nach den Schilderungen deinerseits über deinen Sohn habe ich den Eindruck, dass er deshalb haut, weil er sich in den Situationen hilflos fühlt und NICHT, weil er zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Deshalb halte ich aus pädagogischer Sicht diese Strafen, die nun „netter“ formuliert „Auszeit“ genannt werden, für kontraproduktiv. Auch ein Ignorieren seines Verhaltens ist für ihn eine Bestrafung, denn dadurch bekommt er auch das Gefühl, NOCH weniger verstanden zu werden!Ablenkung ist ebenfalls keine gute Idee, da sich dann nichts ändert! Deshalb würde ich den Focus auf die Kommunikation mit ihm legen. Versuche dich, in seine Situation hineinzuversetzen und seine Gefühle zu verstehen! Und Spiegel ihm das dann.(Also begegne ihm mit Verständnis) Natürlich musst du sagen, dass du das Schlagen nicht magst und dass es dir wehtut. Aber danach dann direkt sagen, dass du verstehst, dass er das und das jetzt gerade möchte, dass du seine Wut verstehst, aber dass es nicht geht, weil dies und jenes gerade daneben spricht. Und parallel dazu versuche, seine Kommunikationsfähigkeit zu verstärken; wenn es nicht mit Worten geht, sind Gebärden eine gute Möglichkeit! Manche Logopäden sind darin geschult, mit Gebärden zu arbeiten. Eure Logopädin vermutlich nicht, da diese pädagogisch scheinbar keine so gute Ausbildung genossen hat. Deshalb würde ich an deiner Stelle, nach einer kompetenten Logopädin Ausschau halten. Und, bitte, mach dich von diesem eventuell vorhandenen ADHS frei! Mit gerade 4 ist diesbezüglich noch gar keine gesicherte Diagnose möglich! Es kann auch sehr gut sein, dass seine „Probleme“ durch seine Schwierigkeiten, sich altersgerecht auszudrücken, hervorgerufen werden! Oder dass er „nur“ eine auditive Wahrnehmungsstörung hat.

von 3wildehühner am 20.01.2019, 11:43



Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Entschuldigung; ich habe mich verlesen, es war die Heil“Pädagogin“, die das gesagt hat. Ich würde mir eine andere Heilpädagogin suchen und dann ZUSÄTZLICH zu einer Logopädin gehen, möglichst mit Zusatzausbildung in Gebärden. Wenn er sprachlich solche Baustellen hat, bekommt er ja ganz sicher ein Rezept dafür. Und ich würde auch einen Pädaudiologen aufsuchen, um festzustellen, ob er er Wahrnehmungsstörungen hat.

von 3wildehühner am 20.01.2019, 11:48



Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Ich kann hier nur voll und ganz zustimmen. Bitte such dir eine andere Heilpädagogin oder lasst es einfach mal ganz weg und sucht NUR eine wirklich gute Logopädin. Vielleicht eine die mit einer Ergotherapeuten zusammenarbeite um dies dann SPÄTER WENN NÖTIG zu kombinieren. Empfehlen kann ich dir noch folgende Buch: Wohnt mit meiner Wut von Dagmar Geister. Generell sind alle ihrer Bücher toll. Mein Sohn war/ist auch so ein Wüterich, aber das Buch hat IHM und MIR sehr geholfen.

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 11:49



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Wohin soll es heißen nicht Wohnt

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 11:52



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Ich nutze "Auszeit" wenn meine 3 1/2 jährige mehrfach provozierend nicht hört bei wichtigen/gefährlichen Dingen, Bspw sich auf die metallumrandung vom Bett zu stellen und dann zu springen/im Bad rumturnen/die kleine Schwester irgendwo einsperren, anderweitig massiv zu piesaken ect. Dazu muss sich das Kind dann für 2 bis 3 Minuten ruhig hinsetzen und darf erst nach Ablauf dieser Zeit aufstehen. Ich bin immer im gleichen Raum und unterhalte mich auch mit ihr, führe dabei eben empathische Gespräche und erkläre, warum die "tat" sanktioniert wird. Diese zwei, drei Minuten ruhig sitzen, die "spielunterbrechung" (wobei Spiel ja in dem Fall dann eben sinnfreie, gefährliche, gemeine Aktionen waren) holen sie dann zuverlässig wieder runter und danach läuft es wieder gut bei uns. Das kommt so etwa 1 bis 2 mal die Woche vor. In sich aufbauschenden Situationen reicht es dann ganz oft schon, wenn ich sie frage ob sie eine Auszeit braucht. Dann können wir meistens ein kurzes Gespräch auf Augenhöhe führen und es klappt wieder gut. Vor einer tatsächlich stattfindenden Auszeit versuche ich auch immer, sie mit deutlicher Ansage mit Berührung auf Augenhöhe runterzuholen, aber das fruchtet dann eben nur für 20 Sekunden und sobald ich ihr den Rücken zu Drehe geht es mit dem unerwünschten verhalten genauso wie vorher oder sogar noch gesteigert weiter.. . Ich finde also den Ansatz der Auszeit per se nicht verwerflich, aber die vorgeschlagene Art und Weise im Detail bei dir schon. Mir ist wichtig, dass das Kind sich nicht abgeschoben und allein fühlt sondern empathisch durch die schwierige Situation begleitet wird.

von Lovie am 20.01.2019, 11:55



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Ich bin dankbar für all die Anregungen! Dann wird das mit der Ecke definitiv nicht gemacht. Dann war da meine Intuition schon richtig das zu hinterfragen.. Das mit Karten und Symbolen/Gesten werd ich mich schlau machen und die Logopädin dazu befragen ob sie Tipps hat. Die Heilpädagogin kommt am Mittwoch zur Gesammtauswertung der Tests die sie mit dem Grossen jetzt gemacht hat. Sie hat 3 Gedammtentwicklungstests gemacht und einen nonverbalen Intelligenztest. Ich warte ihre Bewertung ab und suche mir dann auf jefen Fall eine andere Heilpädagogin zur Zweit Meinung! Vielen lieben dank euch allen!

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 12:13



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Warum macht solche Tests eine Heilpädagogin? Diese ist dafür doch überhaupt nicht geeignet! Eine echte Diagnostik mit gültig Diagnose nach ICD-10 kann nur ein Kinderpsychiater durchführen und stellen,also ein ARZT!

von 3wildehühner am 20.01.2019, 12:29



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Ich glaub mikado wohnt in der Schweiz.

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 12:36



Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Zudem gehe ich davon aus, dass sie keine Diagnose stellt. Jeder Therapeut macht Tests. Anders wird es u.U. schwierig eine Therapie aufzubauen. Auch ich, also Ergotherapeutin, kann Tests machen. Das sind dann ergotherapeutische Tests, z.B. bei Demenz, oder Barthel Index um alltägliche Fähigkeiten zu bewerten oder eben auch einen Motoriktest bei Kindern. Da gibts es ganz viele. Das find ich per se jetzt nicht so ungewöhnlich. Eine Diagnose stellt aber immer noch der Arzt. Bei uns in Deutschland nur ein Arzt.

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 13:39



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Ja wir sind aus der Schweiz. Sie ist laut ihrer Karte dipl Heilpädagogin, Kiga Lehrerin, Frühpädagogin und ADHS Coach..

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 13:41



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Sie leitet uns dann übrigens noch weiter zum Kinder psychiatrischen Zentrum in Winterthur (Schweiz) um dort den 'grossen adhs test' zu machen. Aber sie sagt sie sei zu 100% sicher das er es hat aus ihrer Erfahrung

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 13:45



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Aber mit 4 kann man gar keine verlässliche Aussage zu ADHS treffen.... Weißt meine Tochter hat ja neben den Sprachproblemen auch auditiv Probleme. Auch 'verweigert ' sie gerne Sachen wo anstrengend sind, hat eine geringe Aufnahmefähigkeit, lenkt sich selber dann ab (Haare zuppeln z.b.) ........ Und das würden wahrscheinlich 70% aller Leute als ADHS bezeichnen. Was nicht stimmt.... Jetzt ist sie bald 15 und mit 4-5-6-7 noch schlimmer ausgeprägt. Soweit ich mich erinnere stand nirgendwo ADHS im Raum oder zur Diskussion

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 13:54



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In der Schweiz muss man ja nun eh viel Heilberufe studieren, auch Ergo und Logo wenn ich mich nicht täusche. Das sagt aber noch nichts aus. Wäre es mein Kind würde ich jetzt noch keinen Test machen lassen. Warum denkt sie er habe ADHS? Sie muss ja mal ein paar Beispiele genannt haben? Selbst die ADHS-Hilfe Deutschland empfiehlt solche Tests frühestens ab Vorschulalter.

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 13:56



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Sie ist „ADHS Coach“? Na, dann ist doch sonnenklar, warum sie sich ohne Testauswertung sicher ist, dass er ADHS hat. Das hat schon mal ein Geschmäckle, wenn der Tester gleichzeitig die Therapie anbietet. Es ist immer angeraten, eine neutrale Stelle Diagnostik durchführen zu lassen.

von 3wildehühner am 20.01.2019, 14:13



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Also von allem etwas aber nichts richtiges. Passt dann ja perfekt ins Bild.

von Felica am 20.01.2019, 14:33



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Ich meine, auch International kann eine Diagnose nach ICD-10 oder DSM-5 nur von einem Arzt gestellt werden. Ich weiß aber nicht, wie in der Schweiz bei der Diagnostik vorgeschaltet ist. Vielleicht ist es da Vorschrift, erst einmal eine Heilpädagogin zu konsultieren?

von 3wildehühner am 20.01.2019, 14:38



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Ich meine, auch International kann eine Diagnose nach ICD-10 oder DSM-5 nur von einem Arzt gestellt werden. Ich weiß aber nicht, wie in der Schweiz bei der Diagnostik vorgeschaltet ist. Vielleicht ist es da Vorschrift, erst einmal eine Heilpädagogin zu konsultieren?

von 3wildehühner am 20.01.2019, 14:38



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Wir warten ab was sie uns am Mittwoch sagt zu ihren Test Resultaten und dann werden wir weiter schauen. Wir denken aber prinzipiell auch das es etwas früh ist um eine Diagnose zu stellen bzw wird es uns zuviel jetzt noch ein ADHS Test. Irgendwann ist genug mit der Testerei finden wir.. Er soll ja Kind sein und nicht von Test zu Test Rennen müssen... Ich würd sie euch ja gerne zeigen aber ich glaube Links reinstellen ist ja verboten.

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 16:05



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Huhu meine Mittlere ist Autistin und hat ADS,wenn sie mit einer Situation nicht zurecht kam, besonders wenn sie etwas nicht geschafft hat was sie gern machen wollte ist sie komplett ausgeflippt, entweder hat sie nach uns geschlagen,oder angefangen auf Dinge in der Wohnung einzuschlagen (auch das Aquarium). Bei ihr hat am besten geholfen wenn man sich mit ihr hingesetzt hat und sie gehalten hat, dabei habe ich ihr gesagt dass es nicht schlimm ist wenn man etwas nicht schafft,es aber nicht in Ordnung ist zu schlagen,oder Dinge zu zerdeppern,und das wir sie lieben. Das konnte eine ganze Weile dauern bis sie sich beruhigt hat . Später hat sie dann ein großes Wutkissen bekommen welches sie nach Herzenslust verdreschen durfte wenn sie wieder unzufrieden war. Die Frage ist ja auch aus welcher Situation/Stimmung heraus er dies macht,meine Mittlere hat als sie kleiner war gebissen,aber das war eine verzweifelte Art Liebe zu bekunden,wenn sie nicht wusste wie sie das stärker ausdrücken kann . Ist er in der Situation wütend,oder möchte er etwas von Dir und du hast Grade keine Zeit? Ist es das zweite hilft in dem Alter eine genaue Beschreibung zu geben wann du wieder Zeit hast(also nicht in 5 Minuten oder um 1 Uhr ,sondern - wenn ihr die Kartoffeln geschält habe,wenn ich die Wäsche aufgehängt habe etc)und gleichzeitig fragen ob er die Wartezeit verkürzen will indem er hilft,meine Kinder haben das eigentlich alle gern angenommen,klar dauert alles länger,aber die Kinder fühlen sich ernst genommen .

Mitglied inaktiv - 20.01.2019, 21:38