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Geschrieben von Dezemberbaby2012 am 24.06.2019, 12:46 Uhr

ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Liebe rub-Mamis,

mich würde interessieren, wie ihr bei ADHS eures Kindes damit gegenüber der Grundschule (insbesondere zu Schulbeginn) umgegangen seid. Ich überlege zur Zeit, ob ich in einem Vorgespräch die Schulleiterin „einweihen“ soll, damit der Start bestmöglichst klappt, d.h. eventuell gleich bei Sitzordnung berücksichtigen oder besonders passende Zuteilung zu erfahrener Klassenlehrerin etc.

Andererseits könnte ich auch abwarten, wie der Schulstart so wird, „ohne gleich aus der Deckung zu kommen“ und auf eventuelle Probleme aufmerksam zu machen, die dann vielleicht gar nicht (so) eintreten. Dann sind aber manche Dinge nur noch schwer oder mit Verzögerung änderbar (Klassenzuteilung, Sitzordnung).

Die Schule weiß aus der KiGa-Kooperation, dass er dort zumindest letztes Jahr noch Probleme mit Impulskontrolle, Stillsitzen, Regeln befolgen hatte. Den aktuellen Stand wissen sie nicht. Von ADHS wissen sie alle noch nichts.

Meine persönliche Einschätzung ist, dass er ruhig sein und sich an Regeln halten kann, wenn er will. Er ist auch superschlau und neugierig. Wenn sein Temperament überschäumt oder ihm etwas „gegen den Strich geht“ kann er aber auch (im KiGa/ZuHause) zum lautstarken Wüterich werden.

Wie ist Eure Erfahrung mit Euren Kindern? Offen angeben oder abwarten?

Liebe Grüße

Dezemberbaby

 
20 Antworten:

Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Mutti69 am 24.06.2019, 12:55 Uhr

Spontan hätte ich gesagt, mach ein Gespräch aus und berichte Ihnen davon. Da aber bereits ein Informationsaustausch mit dem Kindergarten erfolgt ist, denke ich, das könnte man sich sparen, das Kind hat jetzt ja nur einen Namen bekommen

Mir erscheint viel wichtiger, welche Probleme das Kind hat und wo es Hilfestellung benötigt. DIE Informationen sollten geflossen sein.

Mich würde interessieren, was eine GS Lehrerin dazu sagt. Frag doch bitte auch nochmal im GS Forum! Ich könnte mir vorstellen, da sind Lehrkräfte unterwegs!

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von PaulaJo am 24.06.2019, 13:01 Uhr

Schwierig.... Ich habe damals,als ich meinen Sohn auf der Realschule anmelden wollte, gesagt das er AD(H)S hat.Antwort der Schulleiterin:Für solche Kinder habern wir keinen Platz.

Wir bekamen die Diagnose erst als er schon in der Grundschule war.Er war auch ein arger Wüterich, andererseits aber auch sehr aufmerksam wenn ihn ein Thema interessierte. (So ist er heute noch,mit 27,lach) Als ich der Klassenlehrerin damals beim Elternsprechtag von der Diagnose erzählte sagte sie sofort: Ich will aber auf keinen Fall dass er Medikamente bekommt, ich will nicht dass er nur noch apathisch in der Ecke sitzt und nicht mehr er selber ist...Im Moment klappt es doch gut,lassen sie alles so wie es ist. Nun ja, da bekam er die Medikamente schon seit Monaten. Das sagte ich ihr auch,danach war dann Ruhe.

ABER, das ist schon lange her, ich denke heutzutage würde ich es ansprechen,damit sofort auf ihn eingegangen werden kann bevor ein Leidensdruck entsteht. Andererseits hat man natürlich auch Angst dass dem Kind sofort ein Stempel aufgedrückt wird...ach schwierig...

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Lewanna am 24.06.2019, 13:05 Uhr

Mein Sohn hat jetzt fast die 2. Klasse geschafft. Wir lassen ihn grade auf ADHS Testen.
Bei der Einschulung habe ich nichts gesagt. Noch weiß ich ja nicht was beim Test rauskommt.

Wenn ihr eine Diagnose habt würde ich es schon erwähnen.
LG

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Baerchie90 am 24.06.2019, 13:20 Uhr

Mein Sohn hat kein ADHS, aber dafür andere Baustellen.
Wir gehen damit sehr offen um und haben immer gleich "alle Karten auf den Tisch gepackt", bisher fahren wir ganz gut damit, da so gleich jeder weiß "was Sache ist" und wo Sohnemann einfach Probleme hat (auch wenn er regelmäßig alle überrascht, indem die eine oder andere Situation viel besser gemeistert wurde, als gedacht ).

In der Schule haben wir es auch schon erwähnt (da wir ihn zurück stellen ließen).
Nächsten Jahr werden wir es an der neuen Schule (wir ziehen noch um) dann wohl auch nochmal vorher ansprechen. :-)

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Schnegge89 am 24.06.2019, 13:25 Uhr

wir haben es hier immer bevorzugt, wenn man darüber vorher in Kenntnis gesetzt wurde. eigentlich fast immer ist das betreffende kind aufgefallen und wenn man wusste, was los ist, ist man da ganz anders ran gegangen.

erfährt man erst im Nachhinein vom adhs, verstreicht wertvolle zeit und das kind wurde evtl von der klasse schon als störenfried abgestempelt. hätte man von Anfang an Bescheid gewusst, hätte man dinge vielleicht anders angegangen und es wäre im Rahmen geblieben.

sind bei euch Medikamente im Spiel? wir hatten hier den fall, dass man dem kind tatsächlich angemerkt hat, dass er gegen Mittag immer schwieriger zu händeln wurde. die mutter meinte, es läge daran, dass die Wirkung nach lässt, wir sind einfach von Müdigkeit ausgegangen. wahrscheinlich war es eine Kombination aus beidem.

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Dezemberbaby2012 am 24.06.2019, 13:40 Uhr

Ja, aber das Problem ist ja, wir wissen noch nicht, wo genau die Probleme liegen werden, denn die Schulsituation ist ja neu. Ich könnte mir vorstellen, dass es wichtig für ihn wäre, weiter vorne in der Klasse zu sitzen, um nicht zu sehr abgelenkt zu werden. Und wenn wir das „fordern“ müssen wir ja auch sagen, warum wir das wollen. Ach, echt schwer.

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Dezemberbaby2012 am 24.06.2019, 13:49 Uhr

Puh, die Aussage der Realschulleiterin ist der Hammer. Ganz schlimm, da fragt man sich, warum sie Lehrerin geworden ist. Im Vorschulunterricht ist meiner „der Beste“, trägt laut Erzieherinnen ganz viel Wissenswertes bei. Solche neugierigen, lebhaften Kinder sind doch auch eine Bereicherung für den Unterricht. Auch wenn ich natürlich sehe, dass gleichzeitig Probleme an anderen Stellen auch nervenaufreibend für die Lehrer sein können.

Aber ehrlich, auf eine Schule mit so einer Leiterin und so einem „Geist“ will man sein Kind doch auch gar nicht schicken, selbst ohne ADHS, vielleicht doch richtig, dass ihr es vorher gesagt habt!

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Dezemberbaby2012 am 24.06.2019, 13:53 Uhr

Wir lassen auch gerade testen, bekommen das Ergebnis noch vor der Einschulung. Es geht bisher sehr in Richtung ADHS, die Stärke wird der Test zeigen.

Hatte dein Sohn Probleme in der 1. Klasse? Fiel ihm die Umstellung KiGa/Schule leicht?

LG Dezemberbaby

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Dezemberbaby2012 am 24.06.2019, 13:57 Uhr

Ich tendiere auch dazu, es anzusprechen. Sonst hab ich nachher ständig Angst, dass das Telefon klingelt und eine entsetzte Lehrerin am anderen Ende ist ;-)

Danke für Deine Erfahrungen!

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Dezemberbaby2012 am 24.06.2019, 14:09 Uhr

Ja, das befürchte ich auch, dass er irgendwie gleich schief in der Schule „ankommt“. Vielleicht kann man anfangs etwas in mildere Bahnen lenken.

Medikamente nimmt er nicht und wird er wohl auch (hoffentlich) nicht brauchen. Wir versuchen es zunächst mit Ergotherapie und Verhaltenstraining.

Ich glaube ehrlich gesagt sofort, dass LehrerInnen immer gerne vorher Bescheid wissen. Die Frage ist nur, was machen sie dann mit ihrem Wissen? Geben Sie das Kind gleich zu Beginn auf, weil es Anstrengung verspricht (siehe Beispiel Realschule oben), oder versuchen sie, adäquat und engagiert auf das Kind einzugehen? Das weiß ich als Mami halt vorher nicht. Ich hoffe auf engagierte Lehrer, aber wir sind ein traditionsreiches, katholisches Dorf und wenn ich mir den Kindergarten hier so angucke...... Die Schulleiterin scheint aber nett und aufgeschlossen zu sein.

Puhh, wirklich einfach schwierig!

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Lewanna am 24.06.2019, 14:09 Uhr

Ja, es gab massive Probleme.
In der 2. Klasse ist es schon besser geworden.

Das größte Problem ist wohl, dass er gar nicht zur Schule wollte. Er wäre lieber im Kindergarten geblieben.
LG

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Hailie am 24.06.2019, 14:12 Uhr

Unser Jüngster hat ADHS und noch andere Baustellen. Wir haben vor der Einschulung um einen Termin bei der zukünftigen Klassenlehrerin gebeten und alle Karten offen auf den Tisch gelegt, weil wir wollen dass unser Jüngster die beste Unterstützung bekommt die möglich ist und das funktioniert ja nur, wenn der Lehrer bescheid weiß.

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von PaulaJo am 24.06.2019, 14:15 Uhr

Stimmt wohl. Er ist danach zwar auf der Hauptschule gelandet,trotz guter Noten, aber er hat später seinen Realschulabschluss nachgeholt. Hätte man zwar einfacher haben können,aber wer weiß wofür es gut war.

Er gehört zu den AD(H)Slern die auch im Erwachsenenalter damit zu kämpfen haben, aber zum Glück hat er jetzt endlich einen Beruf wo er sich so richtig auspowern kann,das braucht er.

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Dezemberbaby2012 am 24.06.2019, 14:15 Uhr

Ohh, meiner würde glaube ich auch einfach gerne weiter spielen und nicht zur Schule..... Andererseits möchte er ganz viel wissen und lernen. Aber ich glaube, der Rahmen Schule macht ihm Angst. Ich werde nochmal sanft das Thema ansprechen, danke für den Hinweis!

LG

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Kinderland am 24.06.2019, 15:29 Uhr

In der Klasse meiner Tochter ist ein Kind mit adhs. Das ist den Lehrern bekannt, ebenso den Mitschülern
So kann besser auf seine Ausraster reagiert werden. We n es mal schlimm ist, muss er a geholt werden. Er ist deshalb ein I-Kind.

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Lewanna am 24.06.2019, 15:33 Uhr

Mein Sohn lernt nicht gerne. Auch wenn er zig Fragen stellt am Tag.
In der ersten Klasse war sein Überlegung später im Kindergarten zu arbeiten, damit er da wieder hin kann.
Mittlerweile hat er aber einen anderen Wunsch.
LG

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Uiiii, das wäre MEIN Moment gewesen!

Antwort von desireekk am 24.06.2019, 19:41 Uhr

Hallo,

ich weiß, jetzt hinterher "ist das immer leicht", aber so war es bei uns auch:
Ich habe dann ganz freundlich gefragt, ob ich die Ablehnung und den Grund bitte schriftlich haben könnte.

Natürlich kommt da ein Rauswinden... dann habe ich freundlich klargemacht, dass eine Beeinträchtigung mit ADHS sicher ähnlich kooperativ von der Schule begleitet wird wie z. B. Diabetes, denn für beides kann man ja nun wirklich was. Und dass ich enge Kooperation mit den Lehrern erwarte, wie bei allen anderen Einschränkungen auch.

Und es wurde dann übrigens ganz gut. Zumal "damals" der Wissenstand der Lehrer ja noch lange nicht so weit war wie Heute.

LG

D

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Würdest Du Diabetes verschweigen?

Antwort von desireekk am 24.06.2019, 19:44 Uhr

Ich habe es erwähnt.
Und auch gefragt wie weit Erfahrung besteht, welche Gedanken die Lehrer dazu haben, wie sie es anpacken wollen und was aus meiner Erfahrung meinem Kind am besten hilft.

Und ja, das kann schon bei der Klassenzuteilung wichtig sein, meiner kam dadurch in eine Klasse mit 2 Lehrkräften, sass meistens immer (recht weit) vorne, etc.

Gruß
D

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Re: ADHS-Erfahrene: Bei Einschulung erwähnen?

Antwort von Lewanna am 24.06.2019, 21:44 Uhr

ich nochmal.

Habe mir grade den Leitfaden zum Thema ADHS durchgelesen:

https://www.hamburg.de/contentblob/72700/152b1a4b1a58673d91b7a67238fc5403/data/bbs-sch-d-adhs-leitfaden.pdf;jsessionid=7B8B12D9FBB175B128830C649D287E59.liveWorker2

Der Satz ist mir aufgefallen: "Auch die Aufklärung von Lehrer ist von großer Bedeutung."
Da musste ich gleich an deinen Post denken.
LG

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Danke an euch alle!

Antwort von Dezemberbaby2012 am 25.06.2019, 1:16 Uhr

Ich denke, ich werde es erwähnen. Vielen Dank für eure Denkanstöße!

Liebe Grüße

Dezemberbaby

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